Letztens bei meinem Besuch beim lokalen Friseursalon zum Zwecke einer stylischen Schamhaarfrisur stellte sich mir plötzlich eine beißende Frage: Wie werden eigentlich Friseure ausgebildet?
Schon klar, Friseur ist ein Lehrberuf für meist junge Mädchen – davon übrigens erstaunlich wenige mit einer akademischen Hintergrundbildung. Diese blutjungen, oft stark überschminkten Friseurlehrlinge verbringen dann ihre eintönigen Arbeitstage gerne damit, fremdes Haar zu waschen und etwa fünfzigmal am Tag den Boden zu fegen. Bis sie endlich irgendwann selbst Haare schneiden dürfen.
Wunderbar, Karriere abgeschlossen. Nur was passiert genau zwischen den beiden prägenden Karrieremeilensteinen Fegen und Schneiden? Man kann ja ein unerfahrenes Lehrmädchen, das eine Schere sonst nur zum Aufschneiden ihrer ersten Slipeinlagenpackung verwendete, an die kostbaren Haare der Kundschaft lassen! Es muss natürlich eine gewisse Zeit die Kunst des Haareschneidens lernen und üben, klar.
Nur: Wo und wie passiert das? Gibt es Haarschneidetestpuppen – wenn ja, was passiert nach Gebrauch mit so einer Puppe, deren Haare ja natürlich nachwachsen? Gibt es irgendwo in Österreich eine riesige Müllhalde voller haarloser Plastikpuppenköpfe? Oder gibt es Menschen, die sich als Testperson hergeben, in der Hoffnung einen Preisnachlass einzufahren? Schneidet man monatelang die Haare der Friseurkolleginnen? Oder gibt es bloß eine seichte theoretische Grundausbildung in der Kaderschmiede Berufsschule, nur um gleich danach einen unwissenden Kunden zu verunstalten, so nach dem Motto "Das erste Mal ist sowieso immer schlecht"?
Wo lernt eine junge Friseuse die Grundbegriffe ihres Handwerks? Vielleicht findet sich unter meinen bezaubernden Leserinnen ja eine solche, die mir diese Frage beantworten kann?