Die letzten Wochen wurde ich überraschend oft als linke Assel bezeichnet. Ich empfinde das aber nicht als besonders beleidigend – ich werde halt alt und geduldig – und lasse daher einen kurzen Eintrag fallen, um diesen Ruf weiter zu zementieren. Das ist zwar eigentlich nicht links jetzt, aber wurscht, denn ich brauchte ein Einleitung hierfür:
In Connecticut wurde dem Literatur-Bachelor Robert Jordan die Aufnahme in die New Londoner Polizei verweigert mit der Erklärung, das sein IQ zu hoch wäre (um ganz genau zu sein: Es wurde schon das Job-Interview verweigert). Das wäre an sich schon eine Erwähnung wert, und hat auch zu genug #lols im Internet geführt. Aber, es geht weiter.
Jordan hat in Folge gegen diese Diskriminierung geklagt. Der New Havener Richter Peter C. Dorsey hat aber entschieden, dass es sich in diesem Fall gar nicht um eine solche handelt, denn
[…] the city of New London applied the same standard to everyone: anyone who scored too high was rejected.
Aha! Wenn also alle gleich diskrimiert werden, dann ist das im Umkehrschluss eh Gleichberechtigung. Klingt zwar rein technisch logisch, geht aber, man verzeihe mir diese wilde Mutmaßung, wohl am Grundgedanken hinter der Gleichberechtigung vorbei.
Hoffentlich können wir diesen salomonischen Richterspruch auch auf Österreich umlegen: „Liebe Feministinnen, scheißts euch ned an, ihr seids total gleichberechtigt, geht euch ja eh allen gleich.“