Im Folgenden möchte ich eine todsichere Geschäftsidee teilen, vermutlich das nächste große Milliarden-Dollar-Startup. Aus fehlender Zeit meinerseits verschenke ich sie an dieser Stelle.
Meine Idee: Pee-Shaming. Ganz nach Vorbild des großen Elon Musk lässt sich damit gleichzeitig die Welt verbessern und ein großer Haufen Geld verdienen.
Städte, besser gesagt Besitzer von Hausmauern und -ecken, haben große Probleme mit unerwünschten Urinierern. Überwiegend männlichen, aber das tut im Hinblick auf meine Geschäftsidee nichts zur Sache. Die armen Mauern und deren hilflose Beaufsichtigungspersonen haben kaum eine Chance, der illegalen Besudelung Herr zu werden. Versuche, wie etwa der spezielle urinabweisende Anstrich in Hamburg zeigen kaum Wirkung.
Wohl nur großangelegte öffentliche Demütigung kann ernsthaft etwas gegen diese unhygienischen, übelriechenden Orte der verlorenen Menschlichkeit ausrichten. Wo Vernunft und Gesetz nicht mehr zur Vermeidung von Ungemach ausreichen, muss weitreichende Erniedrigung durch die Gesellschaft in die Bresche springen.
Hier bietet sich das Internet geradezu perfekt an.
Ein Online-Portal kümmert sich um dieses „Pee-Shaming“ und zeigt öffentlich Fotos und Videos der heimlichen Schandtat. Community-Features wie Kommmentare und „Disgusts“ (das passendere Pendant zu „Likes“) sind selbstverständlich, ebenso wie eine komfortable Gruppierung und Sortierung der „Pees“ nach Zeit und Ort.
Damit dieses Pee-Shaming-Portal nicht aufwändig manuell mit Fotos und Videos gefüttert werden muss – was in den meisten Fällen ja auch gar nicht möglich ist, denn die meisten „Pees“ finden im Geheimen oder tief in der Nacht ohne Beobachter statt – werden zusätzlich preisgünstige Pee-Shaming-Kameras angeboten.
Diese Kameras, beispielsweise nach Vorbild der erfolgreichen Dropcams, können von betroffenen Hausbesitzern einfach und bequem an gefährdeten Stellen angebracht werden und erkennen und filmen vollautomatisch Urinierer (aber nur und ausschließlich diese, niemand wünscht eine Generalüberwachung). Die „Pees“ werden umgehend automatisch zum Pee-Shaming-Portal hochgeladen. Und machen so jeden illegalen Urinierer innerhalb von Sekunden zum Gespött der Stadt. Mit der Hardware verdient das Pee-Shaming-Portal darüber hinaus das nötige Kleingeld für Entwicklung und Betrieb.
Also, wer nimmt sich meiner Idee an? Wer möchte das nächste Facebook/Whatsapp/Snapchat/… werden? Reichtümer jenseits jeglicher Vorstellung winken, heiße Frauen (oder Männer, je nach Geschmack), schnelle Autos sowie Unabhängigkeit vom wackligen Pensionssystem. Pee-Shaming!