Im Mühlviertel arbeiten ist doch nicht immer super

Weil gestern, ob des schönen Wetters wahrscheinlich, die Oll-(Gülle, wer der mühlviertler Lautschrift nicht mächtig ist)-Wagen aller lokalen Landwirte live on Tour und Stage waren. Bei meiner nachmittäglichen Heimfahrt (~20 Minuten) habe ich sage und schreibe 6 (sechs) gezählt, davon zwei die eine Zeitlang vor mir hertuckerten, und einer, der gleich neben der Straße sein ekelhaftes Tagewerk verrichtete (während ich laaaangsam hinter einem anderen hertuckern musste), was mir kurzzeitig fast die Besinnung raubte.

Live sex and drug-taking

Der gute cypher, ein tiefgläubiger Mormone, hat mich entrüstet auf einen Artikel unter dem reißerischen Namen Live sex and drug-taking bring Dutch reality TV to a new level aufmerksam gemacht und mich gebeten, meine treue Leserschaft auf die Barrikaden zu treiben. Für Menschen, die des Englischen nicht mächtig sind (meine Oma zum Beispiel, oder meine kleine Cousine im Säuglingsalter, die das auch brennend interessieren wird): Eine neue niederländische Late-Night-Show namens „Spuiten & Slikken show“ (frei übersetzt mit „Spritzen und Schlucken Darbietung“) dreht sich um Moderatoren, die Drogen (konkret wird Heroin und LSD genannt) nehmen und on-air das Unaussprechliche (also das, das man frühestens, frühestens nach der Heirat macht, und auch dann nur zur Fortpflanzung) vollziehen, um auf rein sachlicher Basis solche Fragen zu klären, wie „ist ein Blow-Job von einem Mann oder einer Frau besser?“.

Nun, das mag das prüde niederländische Publikum schockieren, aber im bekanntlich liberalen Österreich ist so etwas schon länger geplant – unter dem nicht weniger klingenden Namen „teh saxx cam itself“. Die technischen Voraussetzungen sind auch bereits erfüllt, es fehlt nur mehr die Freigabe der Rundfunk-Regulatoren.

Ein neues Lebensziel

Heute, als ich die Nachrichten über die neue Kanzlerin/Frau Kanzler unserer Lieblingsnachbarn gehört habe, ist mir aus heiterem Himmel ein neues Ziel für meine Unbedingt-Noch-Erledigen-Bevor-Ich-Friedlich-Sterbe-Liste geschossen:

Ich möchte der erste schwarze Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika werden.

Es ist zwar ein steiniger Weg, aber mein eiserner Wille wird mich, wie üblich, ans Ziel bringen …

Verdun, Take Two.

Die Gräben sind gezogen, die Fronten sind verhärtet – keiner weicht auch nur einen Millimenter zurück. Die Soldaten hocken zitternd hinter Maschinengewehren in den notdürftig errichteten Unterständen, während die Granaten der schweren Artillerie Tag und Nacht über die Köpfe jaulen, nur unterbrochen vom Zischen der Marschflugkörper, die wenige Minuten später dort einschlagen, wo eben noch die Granaten abgefeuert wurden – natürlich hat sich die hochmobile Artillerie längst weiterbewegt. Der Krieg hat gerade erst begonnen, aber er wird noch viele Opfer fordern …

Ich denke nicht, dass diese Dramatik übertrieben ist: Wir haben letzten Freitag einen Radio für das Büro bekommen – eine gut gemeinte, edle Tat. Der hochwohlgeborene Spender hätte sich jedoch nicht in seinen wildesten Träumen träumen lassen, welche tierischen Instinkte dadurch in meinen Kollegen geweckt wurden. Natürlich habe ich, nichts Böses wollend, sofort den einzig wahren österreichischen Radiosender, nämlich FM4 (the only alternative), eingestellt und mich und meine Kollegen innerlich beglückwünscht.

Doch dies hat Entrüstungsstürme bei den Musik- und Kulturbanausen, die mit mir das Büro teilen, hervorgerufen. Worte wie „Grerad“, „so a Schas“, oder „Dreck“ wurden mir an den Kopf geworfen, und es wurde tatsächlich vorgeschlagen, Ö3 (the only dreq) anzumachen. Ich habe mich zwar tapfer dagegen zu Wehr gesetzt, bin aber gegen meine drei Widersacher unterlegen, da die bezaubernde Birgit leider nicht anwesend war, um mir zur Seite zu stehen. Jetzt läuft, zumindest für heute, Ö3 und ich kann mir Halbseitenspastiker wie Robert Kratky und deren sinnfreies Gelaber anhören. Schmollend hab ich mich auf meinem Platz verschanzt, die Kopfhörer möglichst laut aufgedreht, das gute alte FM4 gepaart mit Rant Radio übers Internet gestreamt und den ganzen Tag herumgegrantelt.

Aber morgen ist auch wieder ein Tag, und mit Birgit an meiner Seite wird sich der Krieg zu unseren Gunsten wenden! Für den Sieg!

Good vs. Evil

Es ist mitten in der Nacht, und ich komm grad frisch vom Empire St. Martin – der geneigte Leser und die bezaubernde Leserin mögen also meinen abgehackten Stil und meine Tippfehler entschuldigen.

Der DJ/MC/Musikmensch in der Nusch-Nusch-Bar hat sich diese Nacht meine Liebe und meinen Hass gleichermaßen verdient: Wieso spielt er einen Song von Reel Big Fish gefolgt von drei Liedern von den Dropkick Murphies hintereinander, nur um dann für eine gute Stunde zum primitivsten Ö3 Hip Hop umzuschwenken?! Warum nur, warum?!

End of the world as i know it – my ass

 

So, es folgt der letzte Eintrag des heutigen Eintrags-Feuerwerkes bzw. –Hagels.

Gleich vorneweg: Mein gutes altes süßes bezauberndes nettes tolles Notebook steht seit gestern wieder in seiner ganzen Pracht auf meinem Schreibtisch

Vor einiger Zeit hat sich der Saxxsche Familienrat ja für eine Reparatur entschieden. Nach Hürden wie einem Tippfehler in der Kreditkartennummer beim Reparaturauftrag und ähnlichen Problemen schien Sony sich endlich an die Wiederherstellung meines Lebens gemacht zu haben. Meine Hoffnungen wurden aber letzten Freitag massiv ins Wackeln gebracht: In meinem Snail-Mail Briefkasten lag ein dicker Brief von Sony, in dem ich aufgefordert wurde mich endlich zu entscheiden was ich mit meinem Notebook machen wolle.

Haare raufend versuchte ich die Hotline zu erreichen, um dieses erneute Problem zu lösen. Leider versteckten sich die Feiglinge und spielten mir den ganzen Freitag besetzte Leitungen vor. Aus Frust surfte ich auf die Vaio Website, um mir dort den Reparaturstatus anzusehen (ein Feature das vorher noch nie funktioniert hat bei mir). Meine Überraschung war groß, als dort schwarz auf blau stand, dass mein Notebook bereits repariert sei und sich schon auf dem Weg zu mir befinde.

Mit gemischten Gefühlen (und leiser Hoffnung) rief ich am Montag (also gestern) erneut bei der Hotline an – und kam prompt durch. Leider nicht zu meinem guten Freund Uwe, sondern ich kam an einen Amerikaner (Namen leider schon vergessen), der sich durch seinen breiten Akzent verriet. Anscheinend lebte jener aber schon einige Zeit in Europa, denn er war freundlich und äußerst sympathisch, hörte sich aufmerksam meine Story an und meinte dann unter lautem Gelächter, ich solle den Brief zu einem Papierflieger falten und aus dem Fenster werfen, mein Notebook würde die nächsten Tage eintrudeln.

Und tatsächlich, als ich gestern Abend nach einem anstrengendem Tag nach Hause kam, lag ein gelbes DHL Paket am Esszimmertisch. Unter lautem Jauchzen riss ich die Verpackung auf und streichelte meine Geliebte. Es stellte sich heraus, dass die Sony Mitarbeiter mein ganz neu aufgesetztes Windows XP Pro durch ein Home ersetzt haben. Dafür fanden sich auf der Festplatte auch so Goodies wie eine Everquest Installation und eine Menge anderer (für mich komplett unnützer) Software. Aja, und funktionieren tut es auch wieder :).

 

Saint Jones verzeichnet Gebietsgewinne

Im Zuge einer Herbstoffensive konnte Saint Jones unter der Führung des mutigen Albert I. sein Herrschaftsgebiet stark ausdehnen. In einem beispiellosen 6 Tagekrieg konnten die unterentwickelten Zivilisationen Niederwaldkirchen, St. Peter, St. Veit, St. Ulrich und Auberg unterworfen werden. Das neue Saint Jonesinger Großreich firmiert nun unter dem Namen "Hansbergland" und ist auch im Internet unter http://www.hansbergland.at vertreten. Als Hauptstadt des neuen Großreiches wird die Hansberg-Metropole Saint Jones eine zusätzliche Aufwertung in jeglicher Hinsicht erfahren.
Durch die Glückwünsche befreundeter Nationen, Botschafter und Konsuln scheint die Website des Hansberglandes zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Eintrages zusammengebrochen zu sein …

Mein Ghostwriter und ich sind übrigens nicht für Saint Jones Werbungen unter Vertrag genommen (auch wenn Gerüchte anderes besagen), sondern machen es aus Liebe zu dem Dorf, in dem unsere Wurzeln liegen.

Die lange Nacht der Forschung in Linz

Nachdem der gute Gotti über die Lange Nacht der Forschung in Wien geschrieben hat, folgt nun mit enormer Verspätung (mein Leben (jup, ich hab so was in letzter Zeit) ist noch viel stressiger als Johannes’) mein Eindruck von selbiger in Linz:

Zusammen mit dem feschen Günsl, der bezaubernden Katrin, und meinem Geliebten, Stephan (dessen Bäuchlein ich entgegen aller Unkenrufe sehr erotisch finde), machten wir uns gegen acht (etwas spät, ich weiß) voller Wissensdurst auf nach Linz – natürlich in Schale geworfen, da ein Besuch im Kasino auch noch auf dem Abendplan stand. Wir erhofften uns so auch erhöhte Aufmerksamkeit durch die verschiedenen Präsentatoren und -innen. Meine Schwester hat an dem Abend an der Kepler Uni irgendwas „gearbeitet“ oder „geholfen“ (was weiß ich), was mich in den Genuss zweier Freikarten brachte.
Laut Plan erschien uns die Uni auch am interessantesten, und wir machten uns mit dem Shuttlebus vom Hautplatz aus auf, das Ars Electronica Center links (besser rechts) liegen lassend. Unsere Hoffnungen wurden aber herb enttäuscht: Das Gebotene war wenig und fast durchgehend langweilig bis sehr langweilig. Das traurige Highlight war wohl noch dieser kleine Rennparkur mit Kamera, den es auch schon am letzten Tag der Offenen Tür in Hagenberg gab (und auf dem ich Günsl mehr als nur deklassierte). Nach einer nervenaufreibenden Liftfahrt auf den TNF Turm der Uni (mit der wahnsinnigen Geschwindigkeit von ca. einer Minute pro Stockwerk) ging es, nun schon nicht mehr allzu hoffnungsfroh, mit dem überfüllten Shuttlebus weiter zum Techcenter, wo sich die angekündigte Führung in einem Laserlabor viel interessanter am Plakat las als sie dann tatsächlich war.

Gegen elf hatten wir endgültig die Schnauze voll, und verlegten unseren Abend ins Kasino. Vorher mussten wir aber noch die Hürde des vollkommen überlasteten Shuttlebusses nehmen – viel schlimmer ist es zur Stoßzeit in Tokios U-Bahn auch nicht. Zumindest hatten wir Glück, denn dieser Bus war ein experimentelles Modell, in dem man die neuesten Errungenschaften auf dem Sektor der Navigationssysteme. Dabei handelte es sich um jedes System, an dem der gute Pomberger Gustl mitentwickelt, und das er uns schon mal in einer Vorlesung präsentiert hat (meine Kommilitonen und –innen mögen sich erinnern). Nachdem ich meine Nase aus dem Bauchnabel meines Steh-Nachbarn und den Ellbogen aus dem Mund eines anderen gepult hatte, konnte ich auf einem feschen Flachbildschirm an der Decke unsere Strecke und den darüber eingeblendeten gelben Streifen bewundern. Der höchst enthusiastische, mitreisende Führer begann nach jeder Haltestelle von neuem mit der Erklärung dieses technischen Wunderwerks (und so war schnell klar, dass sämtliche Unstimmigkeiten auf Fehler im Kartenmaterial zurückzuführen waren), was nach einigen Stationen zu gequältem Aufstöhnen („Ois wie wenns ned scho hass und eng genug warad do herin“) unter den Fahrgästen führte.

Im Kasino war es ganz nett, nach der üblichen anfänglichen Zurückhaltung an den Tischen verlor ich Ruck-Zuck beim Roulette mein gesamtes Kapital und musste mich an Stephans Gewinne halten. Mit diesem kleinen Startkapital und meinem sensationellen Pokerface konnte ich am Black Jack Tisch wieder ein paar Almosen herausspielen (die ich aber prompt am Roulette Tisch wieder verlor). Neben mir am Black Jack Tisch (Mindesteinsatz 5 Euro, also der „billigste“) saß ein Juppie, der ständig mit 500 Euro Chips spielte, was mir Nerven und Konzentration raubte. Seine ständigen Zwischenrufe in meine Richtung „Geh na, was machens? Jetzt schauns doch, er hat eine 6, da müssens auf jeden Fall noch ein Karte nehmen“ taten ihr übriges. Obwohl ich meinen Einsatz insgesamt fast verdoppelte, hatte ich von Anfang an die Verachtung des gesamten Tisches – warum, weiß ich nicht. Insgesamt schaffte ich es aber, das Kasino ohne weitere Verluste zu verlassen, im Endeffekt ging nur der „Eintritt“ drauf. Günsl ging es wie mir, Stephan und Katrin konnten beide leichte Gewinne verzeichnen, Katrin war übrigens kaum vom Roulette wegzubringen. Im Prinzip also ein halbwegs netter, wenn auch sinnfreier Abend.

Zittert, Barbaren

Eine Kurzmeldung:

Gaius Julius Caesar ist, genauso wie Elvis und Osama, noch immer am Leben. Bis vor kurzem saß er für die CDU und Lippe im Bundestag. Alle, die das nicht glauben können (oder wollen) und sich lieber von unbewiesenen unrealistischen wissenschaftlichen Erkenntnissen führen lassen als von diesem Blog, können sich gerne von der Wahrhaftigkeit überzeugen.