Am Wochenende habe ich "Die Zauberflöte" gesehen. Zwar nicht in der Staats-, sondern nur in der Volksoper, aber es war trotzdem ein denkwürdiges Erlebnis. Mein gesamtes Wissen über dieses Stück kam bis dato von einer Kinderkassette, die etwas kurzweiliger aufbereitet war als das Live-Stück. Dazu kommt, dass ich immer lieber die Kassette mit den "Vier Jahreszeiten" gehört habe …
Jedenfalls bin ich jetzt extrem kultiviert und gebildet, den ich war nicht nur in der Oper, sondern hatte sogar einen Anzug an, und kann nun aus erster Hand über die Vorteile der Oper berichten:
- Die Leinwand war extrem hochauflösend, man bekam den Eindruck, als ob tatsächlich Menschen vorne stehen würden.
- Auch die Tonqualität war 1A, auch wenn der Surround Sound immer nur von vorne gekommen ist.
- Man wurde vor Beginn der Vorstellung nicht mit peinlicher Werbung oder langweiligen Trailern genervt.
- Die Sessel waren halbwegs bequem.
Aber natürlich hat auch die Minus-Seite ihre eigene Liste:
- Das Drehbuch war teilweise etwas verworren.
- Die Namen der Figuren haben jegliche Spannung genommen, von Anfang an war klar dass sich im Laufe der Geschehnisse ein "Papageno" in eine "Papagena" verlieben wird, oder eine "Pamina" in einen "Tamino".
- Die Synchron-Sprecher redeten ziemlich undeutlich, vor allem in den übertrieben vielen Musiknummern – zusammen mit dem verworrenen Drehbuch bekam man das eine oder andere Detail der Handlung nicht mit. Die Lippen-Stimme Synchronisation war aber gut und glaubhaft.
- Die Special Effects waren zwar bemüht, aber man hat schon schnell gemerkt, dass das keine echte Schlange war.
- Keine Nacktszenen, obwohl es von explizite Andeutungen nur so wimmelte. Übrigens auch keine Explosionen.
Ansonsten: Oper ist weder musikalisch noch schauspielerisch für mich, aber die Kostüme und vor allem das Bühnenbild mit all seinen Lichteffekten war schon sehr beeindruckend.