Dies ist die Fortsetzung von dem hier. Also bitte eventuell dort beginnen.
Nun interessierte sich nicht nur Josef für die schöne Resi. Auch dem jungen Hans, dem frischgebackenen Besitzer von Josefs Nachbarhof und somit Resis Chef, entgingen die ausholenden Hüften seiner reizenden neuen Magd nicht, auch nicht die stämmigen, kräftigen Wadln und der straffe Busen – Resi war ganz ohne Zweifel das schönste Mädchen im Umkreis.
Hans hatte die letzten Jahre Publizistik und Soziologie studiert und mit Auszeichnung abgeschlossen, dann überraschend das prächtige Gut geerbt und war so nach Jahren in der Stadt ins Dorf zurückgekehrt. Ein Glücksfall für ihn, denn eine andere Beschäftigung hätte er, mangels Ausbildung, sowieso kaum gefunden. Hans, der selbstbewusste Hofherr, fackelte nicht lange herum und warb heftig um seine hübsche Untergebene, traute sich aber aus Angst vor einer Klage wegen sexueller Belästigung nicht, seinen Chef-Bonus voll einzusetzen und das Geschäft endgültig mit dem jederzeit funktionierenden Klaps auf den Hintern zu besiegeln. Resi war von dem wohlhabenden Gutsbesitzer sichtlich angetan, verteidigte aber dennoch ihre Unschuld standhaft. Es war aber nur eine Frage der Zeit, bis sie ihrem Vorgesetzten, so wie jede karrieregetriebene Frau, nachgeben würde.
Josef musste mit Verzweiflung ansehen, wie ihm Resis atemberaubende Hüften mehr und mehr entglitten, noch ehe er sich ihrer überhaupt erfreuen konnte. Seit dem unvergesslichen Lächeln am Kartoffelfeld hatte er sich nicht mehr in ihre Nähe getraut, geschweige denn gewagt, seine Geliebte anzusprechen. Einer von Josefs hilfsbereiten Knechtsfreunden besorgte ihm sogar Resis Facebook-ID, aber er traute es nicht, sie zu frienden. Er war kurz davor, jegliche Hoffnung aufzugeben.
Es begab sich zu jenen Tagen aber, dass die Gemeinderatswahl unmittelbar bevorstand und die JVP eine namhafte D-Jane zum Kirchenwirt am Dorfplatz einlud, um beim jugendlichen Stimmvieh einen Stein im Brett zu haben. Natürlich ließ sich das dieses außergewöhnliche Ereignis kaum jemand im Dorf entgehen und auch der Trübsal blasende Josef wurde schnell von seinen Freunden überzeugt, denn schließlich hoffte er, Resi aus der Ferne bewundern zu dürfen. Und tatsächlich, auch sie erschien, angetan mit einem hautengen, hellrosa Dirndl, das nicht nur ihr Herz aus der Brust zu drücken schien, sondern auch das von Josef freudig hüpfen ließ. Sein Glück ging diesen Abend sogar noch weiter – da die JVP laut Umfragen einigen Rückstand aufzuholen hatte, schenkte sie den Most ausnahmsweise zu besonders kompetitiven Preisen aus. Und das blieb nicht ohne Wirkung auf den sonst so schüchternen, wortkargen Josef:
Er fasste all seinen Mut zusammen, sprang über den eigenen Schatten und wagte es endlich, seine geliebte Resi mit den romantischsten Worten anzusprechen, die ihm in den Sinn kamen: „Heast, i glaub du host an Spiagl eigsteckt, weil i siag mi in deim Dirndl.“ Diese Poesie ging nicht verloren an Resi, denn auch sie erinnerte sich noch gut an jenen feschen Knecht im Kartoffelfeld, dem sie damals an ihrem ersten Tag so keck zugelächelt hatte. Und sie war damals sogar einigermaßen enttäuscht gewesen, dass der seit dem keinen Schritt auf sie zugemacht hatte. Bis jetzt.
Unterstützt vom günstigen Most packte Josef die Chance am Schlawittchen und ließ sie nicht mehr los. Er steckte der D-Jane so manchen Renken Speck zu, auf dass sie nur die romantischsten, langsamsten Lieder von Scooter spielte, oder solche, bei denen Josef mit seinen wohlgeübten Monkey-Tanzschritten Eindruck schinden konnte. Und es funktionierte – Resi und er ließen nicht mehr voneinander ab, verbrachten einen kurzweiligen Abend, bis lange nach Mitternacht die Mostbar geschlossen und sie mit den übrigen Gästen und dem freundlichen Hinweis „Ned vergessn, morgn is Mess – wer sauft, kon a betn“ des Kirchenwirts verwiesen wurden.
Gemeinsam machten sich die beiden Frischverliebten auf den Heimweg, schließlich lagen ihre Gehöfte nicht weit auseinander. Kichernd kamen sie schließlich an Resis Haustür an, wo Josefs größter Wunsch endlich in Erfüllung ging – er durfte die Liebe seines Lebens inniglich in die Arme nehmen und küssen, nach anfänglicher, nobler Zurückhaltung sogar mit Zunge. Gleich darauf wurde übrigens auch sein zweitgrößter Wunsch wahr, denn Resi warf ihm einen vielsagenden Blick zu, biss sich aufreizend auf die Unterlippe, packte ihn bei beiden Händen und zog ihn Richtung Heustadl. Dort zeigte sie ihm, dass unter einem hautengen Dirndl kein Platz für Unterwäsche ist, und warum eine Lederhose vorne diese komfortable Klappe hat. Zuerst verstand Josef viel zu schnell, dann lief es aber besser. Viermal diese Nacht.
Fortsetzung folgt.