ich wende mich höflich an Sie, in der Hoffnung, dass Sie mir mit einer Antwort auf ein drängendes Mysterium, auf das ich mir keinerlei Reim machen kann, dienlich sein können:
Warum ist es so schwierig, zu einem McFlurry eine alternative Sauce zu bekommen?
Lassen Sie mich elaborieren: Ich bin begeisterter Anhänger Ihrer McFlurrys. Diese Saison hat besonders die „Snickers“-Geschmacksrichtung meinen Enthusiasmus entfacht.
Allerdings finde ich schon von je her Ihre Erdbeersauce (jene, die beispielsweise auch bei Ihrem McSundae-Erdbeer zum Einsatze kommt) wohlschmeckender als die für einen McFlurry-Snickers an sich vorgesehene Schokoladensauce.
Deswegen bitte ich bei jeder Bestellung eines McFlurry-Snickers die Servicekraft, für mich die Schokoladensauce mit Erdbeersauce zu substituieren – in der Annahme, dass dies kein Problem darstellen sollte.
Unabhängig vom Restaurant bekam ich aber bis jetzt stets die ablehnende Rückmeldung durch die mich bedienende Servicekraft, dass meinem Wunsche nicht entsprochen werden könne. Im besten Fall kann ich die Servicekraft dann zu einer Nachfrage bei ihrem oder seinem Manager überreden, was manchmal – unglücklicherweise aber nicht immer – zum gewünschten Ergebnis führt. Oft bleibt es dabei, dass McFlurry-Snickers nur in Kombination mit Schokoladensauce feilgeboten wird.
Daher meine Frage: Was ist der Grund, dass es nicht erwünscht ist, einen McFlurry-Snickers an der Stelle der Schoko- auf Wunsch des Kunden mit Erdbeersauce zu garnieren?
Ich würde eine entsprechende Anweisung an Ihre Servicekräfte selbstredend gut verstehen, wenn der Kunde beispielsweise mehrere Saucen gleichzeitig wünscht – was wohl schon aus verrechnungstechnischer Sicht schwierig werden dürfte. Auch bei einer vorab zubereiteten Speise wäre dies absolut nachvollziehbar.
Für oben geschilderten Fall finde ich aber selbst bei redlichstem Bemühen keinerlei Erklärung. Ich würde mich daher über eine kurze Antwort und möglicherweise eine Aufklärung Ihrerseits freuen und verbleibe hochachtungsvoll als treuer Kunde.
Die Frauen haben es ja wirklich nicht einfach mit der Emanzipation.
Immer mehr der jahrhunderte-, ach was, jahrtausendealten exklusiven Bastionen des Frauentums müssen sich mittlerweile den Männern öffnen: Kindergärtner, Friseure, ja sogar männliche Prostituierte – alles ganz normal heutzutage. Schön langsam kommt sogar in der breiten Gesellschaft die Überzeugung an, dass Männer nicht schlechter sind als Frauen, und alles schaffen können, wenn sie nur hart an sich arbeiten.
Es gibt nur eine einzige Sache, in der es ein Mann einer Frau niemals gleichtun wird können, ganz egal wie sehr er sich auch bemüht. Die Frau wird ihm auf diesem Gebiet stets haushoch überlegen sein und mit spielerischer Leichtigkeit in Sekunden jegliches stundenlange, verbissene Plagen des Mannes übertrumpfen. Vermutlich irgendwie genetisch bedingt oder so.
Die Rede ist, natürlich, vom Geschenke-Einpacken. Unmöglich für Männer, ein halbwegs attraktives Päckchen zu schnüren. Erst wenn dieser letzte Unterschied zunichte gemacht ist, können wir von wahrer Emanzipation und Gleichstellung der Geschlechter sprechen.
Eine öffentliche Servicemeldung an den geneigten Leser: Ärzte reagieren nicht gerade positiv auf ihren größten Konkurrenten, den Dr. Google.
Mein letzter Arztbesuch – keine Sorge, er war komplett unabhängig von jedweder Impfung – musste noch ohne dieses Wissen auskommen und ist deswegen stimmungsmäßig schnell abgestürzt. Das lief so:
Arzt (freundlich und dienstbeflissen): Griaß ihna. Sitzens ihna nieda und erzöhns glei amoi, wos hackt.
Ich (schildere ausführlich, aber konfus und schlecht strukturiert meine Symptome).
Arzt (reagiert nicht sofort, scheint mit meinen wortreichen Schilderungen unmittelbar wenig anfangen zu können).
Ich (möchte helfen): Ich hätt die Symptome auch gegoogelt, so recht gfundn hob i nix dazua, am ehesten nu –
Arzt (vertreibt sofort jede Freundlichkeit aus seinem Gesicht und sieht mich mit streng zusammengezogenen Augenbrauen an).
Ich (merke, dass mir offenbar ein schlimmer Faux Pas passiert ist, und möchte die Stimmung wieder auflockern): Eigentlich is da Dr. Google jo optimal für Ärzte, oder? Weil de Leit googeln, findn glei amoi die schlimmstmögliche Kronkheiten und rennen donn sofort zum Spezialisten?
Arzt (nicht amüsiert, bewegungslos).
Ich (muss frösteln, der Raumtemperatur scheint um 20 Grad gesunken zu sein).
Arzt (eiskalt): Jo. Oba soiche Patienten woin ma eh ned unbedingt.
Dass meine restliche Diagnose weder besonders lang gedauert noch besonders viel ergeben hat, muss ich wohl kaum betonen …
Mein letzer Beitrag über das Impfen hat unerwartet hohe und lange Wellen geschlagen und zu mancher mehr oder weniger erhitzten Diskussion geführt. Leider aber auch zu viel zu wenigen Kommentaren hier im Blog, deswegen folgt nun der wohl längste Beitrag, den ich jemals getippt habe (1.500+ Wörter). Ich bitte den geneigten Leser höflich, durchzuhalten. Als Belohnung gibt es ganz unten am Ende ein Video inklusive Mustache 😉
Generell hat sich in den meisten dieser Diskussionen gezeigt, dass sich meine Überzeugungen zu dem Thema gar nicht mal so weit von denen der meisten gemäßigten Impfkritiker entfernt aufhalten: Informieren, zwischen nötigen und unnötigen Impfungen abwägen und kritisch – aber realistisch – bleiben.
Bestärkt wurde meine Meinung auch durch die Lektüre eines durchaus recht impfkritischen Buches (Danke fürs Borgen, K., ich habe mir einiges daraus mitgenommen), denn nicht einmal in diesem wurde der sowohl wissenschaftlich als auch historisch erwiesenen Wirksamkeit von Impfungen widersprochen, auch wenn dies nur in wenigen Zeilen zugestanden wird.
Ich bin aber auch mit einigen extremen Impfgegnern zusammengeprallt, an deren ideologischer Überzeugung unglücklicherweise jegliches rationale Argument abzuprallen scheint; die sich im Gegenteil lieber mit fragwürdigen Halbwahrheiten und urbanen Legenden (mehr dazu weiter unten) gegen Fakten zu erwehren suchen.
Spannenderweise hört man von dieser Seite aber auch gerne den Ruf nach Beweisen und Studien für die Wirksamkeit von Impfungen; führt man solche an (zB die wunderbar eindeutigen Diagramme, die Krankheitsfälle und Impfraten in den 60er-Jahren vergleichen), werden sie umgehend mit Zufällen oder Big-Pharma-Verschwörungen erklärt. Beweise und Studien für diese Gegen“argumente“ können aber selbstverständlich nicht geliefert werden.
Irgendwie glaube ich aber trotzdem noch an die Vernunft in den Menschen (auch wenn dieser Glaube in den letzten Jahren immer weiter einer traurigen Resignation weicht), deswegen unternahm ich seit meinem oben erwähnten Beitrag einen letzten ernsthaften Vorstoß, mich tiefgehend und ausführlich mit den Argumentationsketten von Impfgegnern vertraut zu machen. Bis auf einige seltsame Argumente (mehr dazu weiter unten) auf den ewig selben dubiosen Websites konnte ich aber nichts finden, was nur im Entferntestem als „Beweis“ oder „Studie“ durchgehen würde.
Ganz im Gegenteil, die absurden Behauptungen so mancher Impfgegner machen leider die gesamte gemäßigte Impfkritik (die ja in ihren Ansätzen gerechtfertigt ist, das bestreite ich gar nicht) lächerlich.
Ein Beispiel gefällig? Bitte schön: Ein bekanntes Sprachrohr der Impfgegner ist Stefan Lanka. Gerne angeführt wird er deswegen, weil er promovierter Biologe ist. Lanka verneint aber nicht nur die Wirksamkeit von Impfungen, nein, er verneint gleich überhaupt die Existenz von krankmachenden Viren. Er ist beispielsweise der Meinung, dass AIDS inklusive all der daran Verstorbenen nur eine Kampagne der Pharmaindustrie ist, um neue Medikamente verkaufen zu können.
Lanka hat sogar 100.000 € für den Beweis der Existenz des Masernvirus ausgelobt. Das ist eine im Umfeld von Impfgegnern gern genutzte Taktik: Da kaum ein seriöser Mediziner sich die Mühe macht, auf etwas Derartiges ernsthaft einzugehen, wird das dann umgehend als Beweis der Nichtbeweisbarkeit ausgerufen. Im Fall von Lanka hat sich aber dann doch jemand genau diese Mühe gemacht, und, wenig überraschend, die geforderten Beweise geliefert. Auf das versprochene Geld wartet er natürlich bis heute.
Bei meinen Recherchen bin ich auch auf einen anderen Artikel gestoßen, den ich im Folgenden grob auf Deutsch übersetzt weitergeben möchte (Die Autorin, Dr. Jennifer Raff, hat nichts dagegen). Abgesehen davon, dass er einen starken Fokus auf die USA setzt, passt er in großen Teilen recht gut, weil er viele der üblichen „Argumente“ der Impfgegner aufgreift und über (man beachte) Beweise und Studien widerlegt. Und mir selbst so eine Menge Tipp- und Link-Arbeit erspart. Dem geneigten Leser seien bei weiterführendem Interesse die zahllosen Links (mit Beweisen und Studien) ans Herz gelegt:
Liebe Eltern,
man lügt euch an. Die Menschen, die behaupten, im besten Interesse eurer Kinder zu handeln, riskieren deren Gesundheit und sogar deren Leben.
Sie sagen, dass Masern keine tödliche Krankheit sind. Sie sind es aber.
Sie sagen, dass die Grippe nicht gefährlich ist. Aber sie ist es.
Sie sagen, dass der Keuchhusten nicht schlimm für Kinder ist. Er ist es aber.
Sie sagen, dass Impfungen keine Krankheiten verhindern können.
Aber das Leben von 3 Millionen Kindern wird jedes Jahr durch Impfungen gerettet, und 2 Millionen sterben jedes Jahr an Krankheiten, die Impfungen hätten vermeiden können.
Sie sagen, dass eine „natürliche Ansteckung“ besser ist als eine Impfung. Aber sie liegen falsch.
Sie sagen, dass Impfungen nicht gut genug getestet sind.
Aber Impfmittel werden genauer geprüft als jede andere Medizin. Beispielsweise hat diese Studie die Sicherheit und Wirksamkeit einer Impfung gegen Pneumokokken an über 37.868 Kindern überprüft.
Sie sagen, dass Ärzte die Nebenwirkungen von Impfungen verschweigen.
Aber die Nebenwirkungen sind allgemein bekannt, und bis auf wenige Ausnahmefälle mild.
Sie sagen, das in Impfmitteln enthaltene Aluminium (wird benötigt, um die Immunreaktion im Körper anzuregen) ist schädlich für Kinder.
Aber Kinder nehmen durch Muttermilch mehr Aluminium zu sich, als sie es durch Impfungen tun, und es sind erheblich höhere Dosen an Aluminium nötig, um Schaden zu verursachen.
Sie sagen, dass das Vaccine Adverse Events Reporting System (und/oder das „Impfgericht“) (Deutschland hat eine vergleichbare Meldepflicht bei Impfkomplikationen, Anm. des Übersetzers) beweist, dass Impfungen schädlich sind. Tut es nicht.
Sie sagen, dass das eigene Kind nicht geimpft werden muss, weil sowieso die anderen Kinder geimpft sind.
Das ist eines der verachtenswertesten Argumente, das ich jemals gehört habe. Zum einen sind Impfungen niemals 100% wirksam, deshalb ist es durchaus möglich, dass ein geimpftes Kind noch immer anfällig für die Krankheit ist. Schlimmer noch, es gibt Menschen, die nicht geimpft werden können, etwa weil sie einen Immundefekt haben oder allergisch gegen eine Komponente im Impfmittel sind. Diese Menschen müssen sich auf die Herden-Immunität verlassen, um geschützt zu sein. Eltern, die ihre Kinder nicht impfen lassen, gefährden nicht nur ihre eigenen, sondern auch die Kinder anderer.
Sie sagen, dass „natürliche“, „alternative“ Heilmittel besser sind als wissenschaftlich fundierte Medizin. Sind sie nicht.
Ich kann jetzt schon sagen, was die Entgegnungen der Impfgegner sein werden. Weil sie nicht effektiv gegen die überwältigenden wissenschaftlichen Beweise für die Wirksamkeit von Impfungen argumentieren können, werden sie sagen, dass ich für Big Pharma arbeite (tue ich nicht, und habe ich nie). Sie werden sagen, dass ich keine Wissenschaftlerin bin (ich bin eine) und dass ich ein Agent 666 wäre (ich habe keine Ahnung, was das ist, aber ich bin ziemlich sicher, dass ich keiner bin).
Keine dieser Behauptungen ist wahr. Trotzdem sind sie die reflexartige Reaktionen der Impfgegner, weil sie keinerlei Fakten anführen können, die ihre Position unterstützen würden. Irgendwo, tief drin, müssen sie das verstehen, haben Angst vor den Implikationen und greifen deswegen den Boten an.
In einem Punkt ist meine Botschaft die selbe wie jene der Impfkritiker: Informiert euch. Aber während sie damit „lies alle Websites, die unsere Position unterstützen“ meinen, schlage ich vor, das zu lesen, was die wissenschaftliche Gemeinschaft sagt. Lernt, wie das Immunsystem funktioniert. Lest über die Geschichte der Impfungen, und sprecht mit älteren Menschen, die noch mit Kinderlähmung, Masern und anderen Krankheiten aufgewachsen sind, als die damals noch nicht verhindert werden konnten. Lest darüber, wie Impfstoffe entwickelt werden, und wie sie funktionieren. Lest über Andrew Wakefield, und wie seine Publikation, die behauptet hat, eine Verbindung zwischen MMR-Impfungen und Autismus bewiesen zu haben, zurückgezogen und seine Arzt-Lizenz widerrufen wurde. Lest die zahllosen, umfangreichen Studien, die explizit nachweisen wollten, dass Autismus durch Impfungen verursacht wird – und nichts gefunden haben. (Und wenn ihr schon dabei seid, lest auch über die Forschungen, die tatsächlich den Grund oder die Gründe von Autismus finden möchten – Menschen, die ständig behaupten, dass dies von Impfungen verursacht wird, helfen hier nicht).
Das mag nach einer Menge Arbeit aussehen, und wissenschaftliche Publikationen zu lesen ist tatsächlich eine Herausforderung. Aber das ist eine Fähigkeit, die man lernen kann. Hier ist ein Leitfaden zur Evaluation medizinischer Information im Internet, und ich habe eine Anleitung für Nicht-Wissenschaftler geschrieben, wie man wissenschaftliche Literatur liest und versteht. Ihr schuldet es euren Kindern, euch gründlich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Verlasst euch nicht darauf, was irgendjemand im Internet sagt (nicht einmal ich!). Lest selbst die wissenschaftlichen Studien, die in diesem Beitrag verlinkt sind, und sprecht mit euren Kinderärzten. Auch wenn Impfgegner das immer wieder behaupten, müsst ihr keine Angst vor Impfungen haben. Ihr solltet statt dessen Angst haben vor dem, was ohne sie passieren würde.