Vor nun schon mehr als zwei Jahren hab ich mir gebraucht einen Billigrechner von Proworx zugelegt, für ein Butterbrot damals. Gegen alle Erwartungen und zu meiner Überraschung hat sich dieser Kauf aber mehr als gelohnt, dieser Rechner läuft fast durchgehend seit damals, ist vollgestopft mit Festplatten und allerlei aufregender Elektronik und hat sich als geradezu vorbildlich in Sachen Leistung und Genügsamkeit herausgestellt. Nur das Netzteil ist mir vor einiger Zeit eingegangen, aber das ist ja kein Problem und angesichts der Dauerbelastung auch akzeptabel. Jedenfalls bin ich äußerst zufrieden mit dieser Billig-Massenware.
Daher hab ich vor zwei Wochen mein warnend beißendes Bauchgefühl ignoriert und mir bei Saturn (Fehler 1) einen Desktop von Medion (Fehler 2) gekauft, der mein Notebook ablösen sollte. Spielen tut das Teil alle Stückerl (Pentium D, 2 x 3 Ghz, 2 GB RAM, 500 GB Festplatte, usw.) und war preislich zwar schon hoch angesiedelt, im Vergleich zu anderen Geräten gleicher Ausstattung und von namhafteren Herstellern aber doch relativ günstig. Nach den ersten Tagen fingen aber die Probleme an:
Ich wollte eine W-Lan PCI Karte einbauen, damit ich die Kabel durchs Wohnzimmer los werde und mich trotzdem schön im WAN des weitläufigen Saxx-Anwesens bewegen kann. Ich stecke also die Karte in einen freien PCI-Steckplatz und starte, ohne Böses zu ahnen, neu, die Treiber bei der Hand. Fehlanzeige: Windows meint stur, dass nichts eingesteckt ist. Irritiert baue ich die Karte in einen anderen freien Slot ein – jetzt funktionierts. Jetzt, im Nachhinein, hätte mich das bereits alarmieren sollen, aber damals war es mir herzlich egal und ich war nur froh, dass ich das herumliegende Kabel zusammenrollen konnte.
Weiter gehts: Mittwochs oder Donnerstags poppte plötzlich eine Systray-Meldung auf, dass irgendein USB Gerät zuviel Strom bezieht – und das, obwohl seit Tagen kein neues Gerät an- oder abgsteckt wurde. Genervt will ich das Teil wegklicken, scheitere aber an der bewegungsunfähigen (USB-)Maus. Es stellt sich heraus, dass alle vier hinteren USB Ports tot sind, nur mehr die beiden an der Vorderfront scheinen zu funktionieren.
Daher war ich heute im Linzer Saturn um mein Teil zurückzugeben bzw. umzutauschen. Nachdem ich (so wurde mir gesagt), bereits diese und jene Frist überschritten habe, kann ich das Drecksteil nicht zurückgeben, sondern es wird repariert. Na super. Mein nigelnagelneuer Computer, für den ich genug gutes Geld hingelegt hab, ist also nicht verwendbar, da die Reparatur an die zwei Wochen dauert. Der (zugegebenermaßen sehr nette) Servicemitarbeiter schien zwar mein Aufgebrachtheit (und Resignation) zu verstehen, versicherte mir aber, dass er nichts tun könne (nicht dass ich das ernsthaft erwartet hätte).
Nun, jetzt hab ich zwar keinen neuen Computer, habe aber (erneut, wie wenn dies das erste Mal wäre) die Erfahrung gemacht, dass man erstens keine Billig-PCs kauft, und zweitens schon gar nicht im Geschäft, sondern nur über Versand, weil das Fernabsatzgesetz schon äußerst wohltuend für uns missbrauchte Konsumenten ist. So, und jetzt geh ich mich irgendwie abreagieren …
ps: Bevor ichs vergesse, diese Woche ist mir auch mein Fernseher eingegangen. Life can really suck sometimes.
pps: Für alle, die es interessiert: Gesetzlich sieht das ganze so aus, dass Saturn durchaus im Recht ist, wenn sie dort meinen, dass ich das Ding nicht zurückgeben kann. Erst wenn eine Reparatur fehlschlägt, kann ich auf Preissenkung (Minderung) oder Rückgabe (Wandlung) bestehen. Und ich hoffe mittlerweile sehr, dass die Reparatur fehlschlägt.