Das Wesen der Saint Jonesinger

Als ehemaliger, dankbarer Bürger von Saint Jones ist es mir wohl erlaubt, dem geneigten Leser und der bezaubernden Leserin das Wesen der Einwohner dieses Schmuckkästchens Österreichs näherzubringen:

Der durchschnittliche Saint Jonesinger, oder Hansinger, wie sich die Bewohner gerne schelmisch nennen, ist ein verschlossener, harter Menschenschlag. Die rauen Bedingungen Hansberger Witterung haben das ursprünglich fröhliche und weltoffene Wesen der Saint Jonesinger Ureinwohner in ein vernarbtes, hasserfülltes Etwas verwandelt. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Hansinger Mannes liegt bei 34 Jahren, Frauen erreichen nur selten das 40. Lebensjahr. Die Kindersterblichkeit ist vergleichbar mit jenen in den Slums von Manila.

Noch im letzten Jahrtausend haben erbitterte, blutige Clankämpfe die Saint Jonesinger Bevölkerung empfindlich dezimiert. Erst der entschlossene Eingriff von UN-Blauhelmen und NATO-Truppen haben so etwas wie Frieden in die windgebeutelten Täler des Hansberglandes gebracht. Täglich patroullieren bis an die Zähne bewaffnete Kampfpanzer durch die Straßen von Saint Jones, immer verfolgt von den mit tiefen hasserfüllten Blicken der Bürger. Nicht selten findet man tote Friedenssoldaten mit durchgeschnittener Kehle im Badesee treiben.

Trotzdem ist der durchschnittliche Saint Jonesinger keineswegs unsozial oder zurückgeblieben veranlagt. Praktisch jedes Kind, dass das Säuglingsalter überlebt, kann sich eines Intelligenzquotienten von weit über 130 rühmen. Insgesamt 67 Nobelpreisträger kommen aus Saint Jones, nur der Friedensnobelpreis wurde noch nie einem Hansinger verliehen. Trotzdem, oder gerade deshalb, ist jeder Saint Jonesinger äußerst religiös. Opus Dei wurde vor einigen Jahren eine Niederlassung am Hansberg verweigert, mit der Begründung, dass diese Sekte zu gottesunfürchtig sei und einen zu lotterigen Lebensstil führe.

Berühmte Söhne (und Töchter) von Saint Jones sind unter anderem der Rote Baron, Generalfeldmarschall Rommel, Abraham Lincoln, Cher, der Yeti sowie die Königin der Nacht. Auch wird fälschlicherweise die Erfindung der Atombombe den USA und dem Manhattenprojekt zugeordnet, tatsächlich fand der erste Atomtest aber schon 1923 am Petersberg als Teil des Projekts Kill-Saint-Veit statt, eine ergeizige Kampagne des damaligen Saint Jonesinger Bürgermeisters Viktor Juschtschenko.

Saint Jonesinger Frauen sind weit über die Gemeindegrenzen darüber bekannt, ausgesprochen herrschsüchtig und grausam zu sein – nicht selten kommt es vor, dass frischgebackene Ehemänner noch im Anschluss an die Hochzeitsnacht verspeist werden. Selbst wenn dies nicht der Fall ist, findet man praktisch keinen Ehemann in den schmucken Häusern von Saint Jones, der nicht terrorisiert und regelmäßig verprügelt wird.

Nicht nur Microsoft verschenkt Dollars

Inspiriert von diesen lächerlichen E-Mails, das seit Tagen nicht nur meine Mailbox verstopfen (all jene Glücklichen, die es noch nicht bekommen haben, können es hier nachlesen), hat der geschätzte Ghostwriter seine unzähligen Kontakte spielen lassen und noch ein paar weitere Möglichkeiten gefunden, wie man ohne Arbeit und Risiko zum schnellen Geld kommt – funktioniert garantiert. Folgende Personen verteilen neben Bill Gates ebenfalls ihr Geld:

  • Didi Mateschitz: Ihr braucht nur 3 mal laut "Red Bull" rufen, schon zahlt euch der Zampano für diese Form des "Guerilla"-Marketings 389 EUR, und zwar für jede Person, die eure Schreie gehört hat.
  • Frank Stronach: "Frankie mag man eben" – unter diesem Motto verteilt der gute Frank 10.000 EUR an jeden, die ihm per E-Mail seine Bewunderung zu Teil werden läßt.
  • Hans Dichand: 789 EUR/Zeitung an all jene, welche im Morgenstau die Krone kostenlos verteilen. Das ist eine vergleichsweise günstige Werbekampagne und der Alte hat eh soviel Geld, dass es, wie sagt man in Wien, "keinen Walzer spielt".  
  • Maria Altmann: Nomen est Omen, und da die gute Maria mit ihren Klimt-Gemälden und ihren 90 Jahren nicht mehr viel anfangen kann, wird sie diese, sowie die zwei ebenfalls restituierten Innenstadtpalais, an all jene verteilen, welche drei prominente Österreicher anrufen und diesen mitteilen, dass die Gehrer Lisi eine falsche Schlange, hinterhältig und verlogen ist.
  • Fiona Swarowsky: Um ihr billiges "Edelschlampe krallt sich feschen Finanzminister"-Image endlich loszuwerden, verteilt Fiona nächste Woche in der Wiener Innenstadt Diamanten – und zwar an all jene, welche der Society-Lady ihre Bewunderung eidesstattlich versichern.
  • Karl Wlaschek: Geht einfach zum Billa klauen – da der Laden dem Alten seit 10 Jahren nicht mehr gehört ist wird es ihm vermutlich auch wurscht sein.
  • Fritz Verzetnitsch: Da Fritzi aus seinem Penthouse ausziehen muss und die Kunstgegenstände sowie die Tonnen an Bargeld und Gold, welche er darin in den letzten 19 Jahren angesammelt hat, nicht beim Umzug mitnehmen will, verteilt er seine Habseligkeiten kommenden Samstag, dem 1. 4. 2006, an alle Nicht-ÖGB Mitglieder vor der BAWAG-Zentrale.
Aus Angst, ihr Versprechen nicht einzulösen und damit den guten Ruf zu verlieren, werden die Herrschaften ihr Versprechen auch brav einlösen, weil sie nicht vor Gericht gezerrt werden wollen. Übrigens: Das ist kein Scherz – ich kenne jemanden, der kennt einen Jus-Studenten, und der kennt das Gesetz!
 
ps: Trotzdem eine gute Werbeaktion für dieses Blaubärwald-Dings. Macht euch gefasst auf eine E-Mail-Flut, die gratis iPods und PSPs verspricht und ganz unauffällig irgendwo http://www.RandomInsights.net drinnenstehn hat.

Clarissa

Gestern ist sie angekommen. Ein engelsgleicher, jedoch männlicher Halbgott in der Uniform der österreichischen Post hat sie mir früh am Morgen vorbeigebracht. Fast hätt ich ihm links und rechts einen Schmatzer aufgedrückt und ich musste mich sehr zusammenreißen, dass er meine Freudentränen nicht bemerkte.

Ganz vorsichtig habe ich sie ausgezogen, Stück für Stück habe ich sie aus ihrer Kleidung geschält – bis sie splitternackt vor mir stand. Ihre erotischen, weiblichen Rundungen machten mich unglaublich an, ihre porzellanweiße Haut schrie nach meiner sanften Berührung. Lange Zeit saß ich aber einfach nur vor ihr und blickte sie zärtlich an, weinend und lachend zugleich. Ich flüsterte leise ihren Namen, Clarissa, immer und immer wieder, wagte es aber nicht, sie durch meine Berührung zu entweihen.

Erst nach mehr als einer Stunde, nachdem ich die endlich die innere Kraft dazu gefunden hatte, streichelte ich sie sanft mit den Kuppen meiner klammen Finger. Sie erwachte zum Leben, erst zögerlich, dann kräftiger, fordernder und schenkte mir eine wunderschöne, unvergessliche Zeit auf den sonnenüberfluteten Wiesen von Cyrodyll.

Eine sinnvolle Erfindung …

… ist der sogenannte Ehevertrag. Das Misstrauen bei frischvermählten (bzw. frischvermählten in spe) Verliebten ist bekanntlich ja ein hohes, das Risiko der Ehe ein ebensolches und da tut es schon gut, wenn man auf einen juristisch unantastbaren Vertrag setzen kann, der hilft, die Fährlichkeiten des Lebens besser zu umschiffen und den Schein von Sicherheit zu geben.

Das hat sich auch jener grundympathische US-Amerikaner namens Travis Frey gedacht, wie er diesen Ehevertrag aufgesetzt hat (ein Dankeschön an die hinreißende Julia für die Zusendung aus diesem inhaltlich hochwertigen, orthografisch innovativem Blatt). Seine Frau, ein biestiges Weibsstück voller Gedanken hinterster Art und Weise, hat dieses wegweisende Stück Papier ja auch unterschrieben. Nun wundert sich die Dame, dass der gute Travis sich genötigt fühlt, diesen Vertrag auch zu erfüllen, genauso wie er sich bei der Unterzeichnung verpflichtet hat.

Klar mache ich mir nun auch Gedanken über mein Eheleben. Grundsätzlich gehe ich ja davon aus, dass mich meine Zukünftige (bzw. zu diesem Zeitpunkt schon Derzeitige) schon in der Hochzeitsnacht mit dem Liftboy betrügt, nur um zu sehen, was ihr bei mir alles entgeht. Daher muss auch ich mich vertraglich gut absichern – im Gegensatz zu Travis aber mit einem Vertrag, der vor Gericht auch hält:

Hygiene:
Du wirst dich nicht beklagen, wenn ich mich mehrere Wochen lang nicht gewaschen oder geduscht habe. Auch wirst du es hinnehmen, dass ich nur eine Garnitur Unterwäsche besitze.

Kleidung tagsüber:
Ich werde nur Bademäntel, die nicht geschlossen sind, tragen, ausgenommen das Anziehen eines solchen ist mir zu anstrengend, dann werde ich auch darauf verzichten.

Kleidung nachts:
20 Minuten nachdem ich im Bett bin (sowie jederzeit vor und nachher), wird sich meine Kleidung in keinster Weise von dem unterscheiden, was ich auch tagsüber trage.

Fellatio und Geschlechtsverkehr:
Verkehr darf höchstens 5 Minuten dauern, außer an Wochentagen, wo es höchstens 2 Minuten sind.

Benehmen:
Ich werde rülpsen, furzen, ohne Besteck essen sowie die Klotür offen stehen lassen.

Geburts- und Jahrestage:
Ich werde deine Geburtstage vergessen, außer die Superbowl fällt zufällig auf den selben Tag, aber dann werde ich nicht zuhause sein. Ähnlich verhält es sich mit unserem Jahrestag und dem Fussball-WM-Finale

Freizeitbeschäftigung (mein persönlicher Favorit):
Du hast täglich mindestens zwei Stunden ein Videospiel deiner Wahl mit mir oder gegen mich zu spielen. Solltest du aber besser sein wie ich, ist es mein gutes Recht, den restlichen Tag zu schmollen und am nächsten Tag die Wahl des Videospiels zu haben.

ps: Jaaa, ich weiß schon, dass Freys Vertrag ungültig ist, weil er gegen geltendes Recht verstößt. Und das Verprügeln von Frauen ist auch nicht akzeptabel. Das Anbinden im Bett hingegen schon, vor allem mit Plüschhandschellen.

Nachtrag zum Weltfrauentag

Der gute Wolfgang (in Insiderkreisen auch unter seinem Pseudonym „Sonnengotti“ bekannt), hat mich auf ein äußerst interessantes Phänomen aufmerksam gemacht, das meinen Ekel Frauen gegenüber nur noch erhöht.

Das österreichische Pensionssystem ist ja bekanntlich an der Grenze zum Kollaps (sagt uns die Opposition, die Regierung meint naturgemäß was anderes). Und wer hat schuld? Genau – die offensichtliche Antwort ist die richtige:

Frauen gehen früher in Pension. Das wäre ja an sich noch nicht so schlimm, sogar ich vergönne ihnen etwas Bonus, weil sie ja Kinder und so Zeugs kriegen müssen (sollen/können/dürfen). Daher finde ich zwei, drei Jahre früher durchaus akzeptabel. Nun reicht man den Frauen aber diesen kleinen Finger und sie greifen sofort nach der ganzen Hand und leben viele Jahre länger als der durchschnittliche, totgearbeitete Mann. Das heißt, sie starten nicht nur früher mit ihrem Lebensabend, sie nutzen die Freigiebigkeit des Sozialstaates auch noch viel länger aus …

Endlich – ich habs es getan …

… und mir eine Xbox 360 bestellt. Inkl. Spiel (Elder Scrolls 4: Oblivion) und Fernbedienung. Preis: Jenseits der 500 Gulden. Geplantes Versanddatum ist der 23. März – ich hoff ich kann einschlafen bis dahin. Ah, es ist ein gutes Gefühl, wenn man wieder weiß, wie es als Kind vor Weihnachten war.

ps: Wer anhand des Titels was anderes geglaubt hat, ist ein Schwein. Ich spare mich selbstverständlich bis zur Vermählung auf.

Saxxperiment (3)

Eigentlich ist dies kein richtiges Experiment, sondern mehr eine Beobachtung. Aber ich bin sicher, es kommt ebensogut der Wissenschaft zugute wie meine anderen bahnbrechenden Entdeckungen:

Ich komme soeben aus der Dusche in meinem heimeligen (weil es an die gute alte Zeit erinnert) Zimmer in Hagenberg und sitze, wie immer wenn ich Weblogeinträge verfasse, splitterfasernackt vor dem Notebook. Während des intensiven Erlebnisses des Duschens ist mir eine interessante Tatsache aufgefallen – das Wasser in Hagenberg ist nicht so gut wie das daheim in Bimbeach City Downtown. Ich verwende das selbe Duschgel und das selbe Haarshampoo wie sonst auch und unternehme idente Waschbemühungen, aber ich komme mir einfach nicht so porentief rein vor wie in der heimatlichen Duschkabine. Wenn ich es in Worte fassen müsste (was ich muss, sonst tut sich der geneigte Leser und die bezaubernde Leserin schwer), würde ich sagen, dass sich das Wasser anfühlt, als ob es schonmal von jemanden benutzt worden wäre.

Ist es möglich, dass dies durch den höheren Kalkanteil im Hagenberger Wasser verursacht wird? Oder wird das Duschwasser anderer Leute tatsächlich recycelt und wieder den Studenten zugeführt? Oder ist dies alles nur ein Hirngespinst? Ich bitte um Antworten und Theorien meiner wissenschaftsaffinen Leserinnen und Leser. Dankeschön.