Zur Zeitumstellung mag man natürlich stehen, wie man will – die Vorteile (Energiesparen) sind bekanntermaßen kaum spürbar, die Nachteile (Mini-Jetlag) schon eher. Aber es gibt sie nun mal, da hat man sich damit abzufinden und schon auch mal nach den großen europäischen Nachbarn zu richten.
Man darf nur nicht drauf vergessen. Einmal hab ich erst Dienstag Abend bemerkt, dass meine Zeitzone nicht ganz d’accord ging mit der der anderen (übrigens nur, weil das Fernsehprogramm plötzlich so ungewohnt war). Seit meine Arbeits- und Aufstehzeiten aber ein strenges Resozialisierungsprogramm durchlaufen haben, ist mir das nicht mehr passiert.
Ja klar, meint nun der naseweise Leser, heutzutage übernehmen die zahlreichen elektronischen Helferlein des Alltags die Zeitumstellung ganz von allein, man muss sich eh um nichts mehr kümmern. Weit gefehlt!
Denn jeden Sonntag nach einer Zeitumstellung kommt das selbe Spiel: Zeigt der hochtechnisierte Wecker schon die richtige Zeit, oder ist er die eine Stunde vorne oder hinten? Was ist mit dem Handy? Verdammt, wie spät ist es jetzt? Windows schafft die Umstellung normalerweise recht zuverlässig, aber ich hatte schon einmal ein Problem damit, so richtig mag ich mich darauf also auch nicht mehr verlassen. Die Küchenuhr sollte noch die alte Zeit anzeigen, wenn ich nicht schon vor einem halben Jahr zu faul war, sie überhaupt umzustellen. Und überhaupt – muss ich die Uhr jetzt eine Stunde nach vorne oder zurück drehen?
Früher konnte ich in solchen Momenten der Verzweiflung immer auf die Telefonzeitansage zurückgreifen; seit die passende Nummer 1503 (ich kann sie noch immer auswendig) aber abgeschalten wurde, ist es damit auch vorbei.
Irgendwann fällt mir dann endlich der Teletext ein, und es wird doch noch alles gut. So bringt mir jede Zeitumstellung nicht nur eine tagelang verwirrte, innere Uhr ein, sondern auch ein kleines Abenteuer. Oder so.