Aus-, Ein-, Umbürgerung

Der Freistaat Braunschweig* (neuerdings heißt er Niedersachsen), der vor einigen Jährchen dem Adolf-Führer die deutsche Staatsbürgerschaft verschafft hat, will diesen Schandfleck in seiner Geschichte nun löschen und ihm postum die Staatsbürgerschaft entziehen. Zwar darf man nach deutschem Gesetz niemanden staatenlos machen (was Hitler wäre, denn er hat die österreichische Staatsbürgerschaft niedergelegt), aber das scheint die SPD wenig zu kümmern.

Das Beispiel, ob erfolgreich oder nicht sei noch dahin gestellt, macht jedoch Schule: Deutschland hat angekündigt, weitere unliebsame Deutsche auszubürgern, unter anderem Detlef "Dee" Soost (der ja seit Neuestem im Schweizer Abklatsch der Superstar-Shows zu sehen ist) und eine gewisse bayrische Landrätin. Im Gegenzug für die "Rückgabe" des Führers hat die deutsche Bundesregierung übrigens angeboten, den Mozart Wolfi, Kepler und den aktuellen absoluten unglaublichen Weltsupermegastar Anna Netrebko als deutsche Bürger anzunehmen. Als Draufgabe hat sie sogar angeboten, Linz die Namensrechte an den Hermann-Göring-Werken zu überlassen. Der österreichische Bundeskanzler hat sich Bedenkzeit erbeten.

Andere Staaten wollen noch weiter gehen. Nachdem Dänemark allen Randalierern mit der Ausbürgerung nach Kasachstan drohte, hat die Türkei nicht lange gefackelt und prompt alle Türken ausgebürgert. "He, sollen die doch bei ihren Familien in Deutschland wohnen, oda", so die offizielle Stellungnahme des zuständigen Innenministeriums.

* Braunau, Braunschweig – kann da die mit den Nationalsozialismus asoziierte Farbe braun (wie in Braunhemden) noch Zufall sein?

In Memory Of

Es stimmt schon … hm … sagen wir „überrascht“, wenn ein alternativer Kunstfilm namens „Young Ripe Melons #1“ statt mit einschlägigen Szenen mit einem „In Memory of 9/11“ beginnt. Da soll noch einer sagen, die Freudenindustrie kennt kein Benehmen:

Ausnahmen bestätigen die Regel

Die wohl dümmste und weitverbreitetste Redensart ist "Ausnahmen bestätigen die Regel". Gern von Menschen benutzt, die einer sofort widerlegten eigenen Aussage doch noch etwas Legitimität einhauchen wollen. Denn kriegt man als guter Aussagen-Widerleger ein "Jo kloa, oba de oane Ausnahme bestätigt hoit de Regel" hingeworfen, kann man eigentlich nur mehr klein beigeben und der falschen Aussage das Feld räumen.

"Ausnahmen bestätigen die Regel" ist bereits so tief in unser Bewusstsein verankert, dass man gar nicht mehr drüber nachdenkt. Tut man es doch, merkt man schnell, dass diese Aussage absolut widersinnig ist und jeder Grundlage entbehrt – wieso zum dreifach Geschwänzten sollte sich eine Regel durch eine Ausnahme bestätigen lassen?! Bespiel gefällig?

Regel (passend zum vorigen Eintrag): Benzin brennt immer.
Ausnahme: Das Benzin, das ich letztens getankt habe, brennt überraschenderweise nicht.
Schlussfolgerung: Ganz klar – dadurch dass mein Benzin durch eine seltsame Fügung des Schicksals diesmal nicht brennt, ist die Aussage "Benzin brennt immer" noch lange nicht falsch; im Gegenteil, sie gewinnt sogar noch an Richtigkeit durch die Ausnahme.

Macht keinen Sinn, oder? Sollte also jemand in Zukunft wieder mal "Ausnahmen bestätigen die Regel" in einem Gespräch mit dem geneigten Leser oder der bezaubernden Leserin benutzen, bitte nicht einfach im Raum stehen lassen oder gar klein beigeben, sondern mit aller Macht zurück schmettern und den oder die Gegenüber rethorisch vernichten. Genau so wie man es macht, wenn jemand "Das ist für mich ein spanisches Dorf" sagt.

ps: Bevor ich besserwisserische Kommentare bekomme: Ich bin kein Chemiker/Physiker, aber ich kann mir schon vorstellen, dass es irgendwelche Konstellationen von Temperatur/Druck/Luftfeuchtigkeit/was auch immer gibt, bei denen Benzin nicht brennt – ändert aber nichts an der Kernaussage obigen Eintrags.

Pornoskandal: Oberösterreich Heute deckt auf

Endlich hat sich mein tägliches Oberösterreich-Heute-Schauen bezahlt gemacht: Im schockierenden ersten Beitrag gestern wurde von zwei unschuldigen Mühlviertler Schwestern und WiWi-Studentinnen (!) berichtet, die sich durch Modeljobs ein karges Leben ermöglichen. Diese beiden zauberhaften Mädchen wurden in Wien (!!) von einem schmierigen Fotografen überredet, Aktfotos von sich machen zu lassen; entgegen einer mündlichen (!!!) Zusage hat dieser Unmensch diese Fotos dann an alle Welt weiter verkauft, so dass sie sogar auf den Covern diverser Porno-DVD und -Magazinen landeten.

Ich verurteile dies zutiefst. Allein der Gedanke, dass diese unschuldigen jungen Damen wie ein Stück Fleisch behandelt werden und so wie Gott sie schuf wie auf einer Viehbeschau in den billigsten und versifftesten Medien als Wichsvorlage für Rentner dienen, lässt mir die Galle hoch kommen. Wenn ich diesen schleimigen, dreckigen, perversen Fotografen in die Hände bekommen würde, der für ein paar müde Kröten den guten Ruf dieser Mädchen schändet, würde ich ihm zeigen, wo der Chef daheim ist. Überhaupt ekelt mich die weit verbreitete Praxis an, dass die Körper junger, wunderschöner, fast immer unschuldiger Frauen für Geld und/oder Aufmerksamkeit und/oder Pageviews schamlos präsentiert werden, oft in jeglicher Missachtung von Anstand oder Gesetz.

Als exklusiver Service für den geneigten Leser, damit dieser sich ein Bild vom Ausmaß dieser unglaublichen Perversion machen kann, folgen nun einige der besagten Aufnahmen:

 

(Der Rechteinhaber dieser Fotos ist laut Bericht oben genannter Wiener Fotograf. Sollte dieser gegen diese Veröffentlichung Einwände haben, werde ich die Abbildungen selbstredend prompt entfernen.)