Vor einiger Zeit habe ich eine erboste Beschwerde-E-Mail an Chefmenü gesandt, weil ich statt der erworbenen faschierten Laibchen faschierten Braten in der Verpackung vorfand – der geneigte Leser wird meinen Zorn über diese Behandlung verstehen; ich bin ja kein Untermensch, den man wie Dreck behandeln kann.
Nach einigen Woche Wartezeit ist endlich die briefliche Antwort eingetroffen, bestehend aus zwei Zetteln und einem 5-Euro-Gutschein für Chefmenü-Produkte. Neben einem offensichtlich standardisierten Schreiben, in dem neben einer kurzen Entschuldigung für weitere Chefmenü-Produkte geworben wurde, fand ich auch die versprochene Rechtfertigung des Produzenten, der Delikatessa Lebensmittel-Handels- und Erzeugungs-Gesellschaft m. b. H.:
Wir haben sofort nach Erhalt Ihrer Nachricht unseren Produzenten und unsere Qualitätssicherung +ber den von Ihnen dargestellten Mangel informiert.Unser Produzent teilte uns mit, dass am 2. November alle vorhandenen Rückstellmuster kontrolliert wurden. In den vorliegenden Schalen befanden sich ausschließlich korrekt abgefüllte Faschierte Laibchen. Da es das Produkt „Faschierter Braten mit Saft und Erdäpfelpüree“ gibt, besteht die Möglichkeit, dass in der Abpackabteilung beim Produktwechsel ein Fehler passiert ist. Dass mehrere Schalen vertauscht wurden ist aufgrund des Vergleichs der Produktions- und Auslieferzahlen allerdings unwahrscheinlich.
Es tut uns leid, wenn wir Ihre Erwartungen nicht erfüllen konnten. Wir möchten uns nochmals recht herzlich entschuldigen! […]
Nun ja, ich bin nur mäßig zufrieden mit der Entschuldigung, das Aufdecken eines kapitalen Produktionsfehlers mit weitreichenden Folgen für die gesamte weltweite Lebensmittelindustrie scheint mir bis auf weiteres verwehrt zu bleiben. Macht aber nichts, denn es juckt mich schon wieder in den Fingern und ich habe schon meine nächste Beschwerde im Kopf …