Die Spanisch Situation hat mir heute (und nicht nur heute) ziemlich zugesetzt. Psychologisch gesehen.
Also: In einem Anfall von Motivation habe ich mich, Anfang des Semesters, für den Freigegenstand Spanisch (für Fortgeschrittene) angemeldet. So weit, so gut.
Fünf Minuten später hab ichs auch schon wieder bereut, weil wer bin ich dass ich mir freiwillig (also noch freiwilliger eigentlich) Schule aufhalse.
Anyway, die Spanisch Stunden waren alle (überraschenderweise) ziemlich interessant und man hat sogar ein bisschen was gelernt. Auch wenns hart war als absoluter Spanisch Loser gegen mordsmäßige Superstars antreten zu müssen. Aber es war sehr sehr überwiegend super. Und ich bin immer mit einem guten Gefühl (a la ‚Ja, man tut was für sich‘) aus der Schule gegangen.
Nun liegen diese Spanisch Stunden aber justament am Dienstag Abend (am Mittwoch ist des Vormittags PRG3 Übung), was hausübungsmäßig,taktisch gesehn, sehr unangenehm ist.
Zweitens natürlich noch die Motivationsprobleme, gepaart mit Selbstvorwürfen (warum zum Henker habe ich mir freiwillig was aufgehalst).
Und drittens haut mir Spanisch meine tägliche Koch-/Essroutine zam, weil um nullachthundert des abends immer meine Essenszeit ist.
Ob dieser Gründe hab ich bisher schon das eine oder andere Mal auf Spanisch verzichtet.
Nun haben mir aber heute Edith und Doris eröffnet, dass sie sich abmelden werden von Spanisch, hauptsächlich wegen dem Zeitproblem. Nun war ich natürlich in einer Zwickmühle. Sollte ich:
- weitermachen wie bisher: Jedesmal unglaublich desinteressiert hingehn, voll genervt, aber im Laufe des Abends immer besser gelaunt etc. etc. mit allen obigen Vor- und Nachteilen.
- komplett abmelden: So wie Doris und Edith. Der geneigte Leser sollte aber nicht vergessen, dass mich das Teil unglaubliche 40 (vierzig) Euro gekostet hat (was für mich Studenten ganz schön ein Gulden ist) mit dem Verlust aller obigen Vor- undNachteile.
- mich entschuldigen dass ich nicht immer kommen wegen Zeitmangel etc. etc. aber trotzdem hin und wieder mal hinschaun, als Kompromiss.
So, und genau darüber hab ich mir den ganzen Tag den Kopf zerbrochen. Die epische Frage „Was soll ich tun“ beherrschte arglistig mein Denken und raubte mir den Schlaf (den obligatorischen Nachmittagsschlaf).
Nun, während ich diese Zeilen schreibe habe ich meine Entscheidung bereits getroffen und durchgezogen, ich wollte nur diese höchst belastende Geschichte in allen Facetten ausbreiten.
Der geneigte Leser könnte sich nun natürlich selbst diese Frage stellen. Ich bitte sogar darum.
Und um diese langatmige Geschichte zu Ende zu bringen: Ich habe mich total abgemeldet. Und fühle mich voll schlecht dewegen (interessanterweise gar nicht des Geldes wegen). Ich glaube, ich werde die Stunden vermissen.
Obwohl: Ich glaube nicht, dass irgend eine der drei Entscheidungen mich vollauf zufrieden gestellt hätte. Von Anfang an ein Desaster, die Spanisch Situation.