Flo ist geistig krank. Er zeigt sich Tieren nackt. Auch Insekten.
Er hat sich vor einigen Tagen auf seine Bier-Wampe ein Paar Brüste tätowieren lassen. Und jedesmal, wenn Frauen dabei sind, fasst er sich auf seinen Bauch und lacht widerlich dazu. Ganz abgesehen davon, dass er dreckige Witze auf Kosten unserer tschetschenischen Putzfrau macht.
Und das ist noch nicht einmal das Schlimmste. Denn gestern musste ich Flo aus dem Gefängnis freikaufen. Er ist, ganz offensichtlich unter Drogeneinfluss, nackt auf einem Schwein über die Hagenberger Hauptstraße geritten. Während ich gerade mit den Lektoren meines neuen Lyrikbandes beim Abendessen saß, stürzte er schwitzend und dampfend mit diesem Schwein herein, schlachtete es und aß es roh von den Augen meiner entsetzten Kollegen auf.
Ich selbst, liebes Tagebuch, kann mich nach dem Erscheinen meines Lyrikbandes endlich wieder meinem neuen Liebkind, nämlich meiner übermorgen startende Rundfunkreihe über ‚Die einhundert wichtigsten Romanfragmente südostasiatischer Frauenliteratur‘ widmen.