Dieser Eintrag hat vielerlei Gründe. Erstens wurde mir bereits von mehreren Seiten zugetragen, dass sich in meinem Blog nichts mehr tut in letzter Zeit. Weiters sind meine äußerst tiefsinnigen und philosophischen Einträge ganz und gar nicht beliebt, sie erzeugen bestenfalls ein leichtes Gähnen; während meine primitiven Schmähs und peinlichen Kalauer (die jeder Affe (ja, damit meine ich auch Meerkatzen) aufs Papier hinkritzeln könnte) die geneigte Leserschaft zu Begeisterungsstürmen hinreißt. Auch wenn mein Herz dabei bricht und nur mehr ganz leise und zurückhaltend schlägt, muss ich wohl oder übel meine Ehre und meinen Stolz verkaufen und euch Peons auch weiterhin mit Witzeleien zu unterhalten.
Drittens hat mir eben der Fürst der Finsternis mit einer kleineren Schlägertruppe einen Freundschaftsbesuch abgestattet und mich unter Prügeln und Tritten in die Milz dazu gezwungen, sein linkslinkes Propaganda hier zu veröffentlichen. Was hiermit geschieht:
Als ich Sonntag Abends nach einem Eishockeyspiel, das übrigens keinen Groschen Eintrittsgeld wert war, zu der Firma mit dem großen gelben Logo in Linz gekommen bin – nein nicht die oö. Gummistiefelpartie, sondern das große gelbe M – war ich aufs gröbste enttäuscht und dem Tode ein weiteres Mal sehr, sehr nahe.
Ich musste mit ansehen, wie auch der Letzte meiner bescheidenen Kindheitsträume wie eine Seifenblase in der Luft zerfetzt wurde. Wie ein goldener Dolch – mitten in mein ach so junges Herz: Nicht, dass Erwachsene mit dreckigen Fingern essen, oder billige Arbeitssklaven für uns bessere Masse schuften und den ganzen Tag an der heißen und biepsenden Friteuse stehen, oder dass etwa kleine unschuldige Babys mit Cheeseburgern und Zuckerdonuts großgezogen werden. Nein, liebes Tagebuch es geht noch schlimmer. Viel schlimmer.
McDonalds hat es geschafft, dass Gargamel (der übrigens in der deutschen Ausgabe die überaus reizvolle Stimme von Herrn Kurt Goldstein innehat) und seine Katze Azrael gewinnen. Ronald McDonald und seine Freunde haben das geschafft was ganze 272 Folgen lang schier unmöglich schien: Sie haben die Schlümpfe gefunden, getötet und zu Brei verarbeitet. Und das mit der deutschen Gründlichkeit, die nur ein bayrisches Unternehmen schafft. Kein einziger Schlumpf lebt mehr. Nie mehr Papa-Schlumpf, nie mehr Fauli-Schlumpf, nie mehr Torti-Schlumpf und auch nie mehr Schlumpfine. Alle weg. Alle tot. Alle verarbeitet zur Blauen Pommes Sauce“ und in kleine Plastiktütchen verpackt und achtlos in einem Karton zu Hunderten neben die Strohhalme gestellt. McDonalds verschenkt die Sauce mit dem Schlumpfbrei.
Wie du dir vorstellen kannst liebes Tagebuch, war ich stinksauer, dass McDonalds mir – dem großen und einzig wahren Fürsten der Finsternis – zuvorgekommen war. Die Schlümpfe zu jagen, zu fangen und mit ihnen zu spielen“ hätte die erste richtige Vater-Sohn Aktivität für meinen Erstgebornen und mich sein sollen. Meine Rache wird furchtbar sein.
Übrigens: Die Zutaten für das bizarre McD Gebräu sind Apfelmus (Äpfel, Zucker), Glucosesirup, Wasser, Zucker, Branntweinessig, Salz, modifizierte Maisstärke, pflanzliches Öl, Verdickungsmittel E 415, Aroma, Farbstoff E 131 / E 132.
Hergestellt exklusiv für McDonald’s Restaurant von Develey Senf & Feinkost GmbH, D-82001 Unterhaching (37781)
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