[Tagebuch] Am Ende

Mein geliebtes Tagebuch,

ich weiß, dass ich in letzter Zeit nicht so fleißig Einträge gekritzelt habe wie du es von mir gewohnt bist, aber das liegt nicht nur an meiner Faulheit (wie du sicher schon geargwöhnt hast), sondern teilweise auch daran, dass nicht allzu viel passiert ist dieser Tage …

Die Projektstunden sind eine wahre Wohltat, denn die bösartige Projektleiterin Wolf ist nicht da. Ihr wurde von Amnesty International verboten, uns weiter zu verprügeln, da unsere Rücken, Wangen und Fußsohlen seit mehr als fünf Monaten nicht mehr richtig zugeheilt sind und daher von unseren geschundenen Körpern akute Seuchengefahr ausgeht. Vermutlich aus Langeweile hat sich daher die sadistische Projektleiterin einem anderen ihrer Lieblingsprojekte zugewendet: Sie hat auf einem japanischen Walfänger als Harpunistin angeheuert, um so leichter gegen Wal- und Delphinschützer vorgehen zu können. Jedes durchlöcherte Schlauchboot wird von ihr als Trophäe an der Wand des Projektlabors aufgehängt, in dem es mittlerweile riecht wie in einer koreanischen Sushifabrik. Diesen Job als Walfängerin hat sie durch ihre Beziehungen mit dem Kapitän bekommen, den sie noch aus ihren Jugendjahren kennt, als sie damals in der Arktis kleine Babyrobben mit einem Knüppel gejagt hat.
Programmierer Schweighofer ist auch zu nichts mehr zu gebrauchen. Nachdem ihm die Leber entfernt werden musste (sie war durch die ständige Überbelastung zur zwölffachen Größe angeschwollen und drohte sich bis in seine Nippel auszudehnen), darf er, wenn er weiterleben will, keinen Tropfen Alkohol mehr zu sich nehmen. Mehrmals mussten wir ihm kleine Fläschchen und Flachmänner aus den Händen winden, die er mit den Worten „Das ist kein Leben mehr, lasst mich einfach sterben“ dauernd aus verschiedenen Verstecken seines Körpers hervorzieht. So sitzt er nur mehr stoisch in einer Ecke, wippt mit seinem Oberkörper vor– und zurück und summt leise Lieder aus dem Eurovision Songcontest, die aber wegen der ständigen Schluchzer nicht ganz so klingen mitreißend wie sie eigentlich sollten.

Programmierer Pendlymayr, sowie die Kolleginnen Kern und Pichler sind ähnliche mentale Wracks, zerrüttet durch die ständige Überbelastung und Prügel der vergangenen Monate. Ich versuche sie zu trösten und aufzubauen mit den Worten „Nur mehr ein Monat, haltet durch, zum Teufel nochmal, haltet durch!“, aber ich habe den Eindruck dass meine gutgemeinten Worte keinerlei Wirkung bei ihren zerstörten Psychen zeigt. Nur einmal habe ich Pendlmayrs starre Augen kurz aufleuchten gesehen, als an einem besonders heißen Sommertag die lokale Weiblichkeit bemerkenswert wenig Kleidung ausführte …

Ein Gedanke zu „[Tagebuch] Am Ende“

  1. Ich würde ja vorschlagen, nackte Frauen zur Rehabilitation von Programmierer Pendlmayr (aka. Porno Pendi) und womöglich auch Herrn Schweighofer (aka. Wiggles (http://tinyurl.com/bt5pz) auf deren Schoße zu setzen und abzuwarten, was der nächste Tag bringt.
    Wenn es nichts bringt, hast wenigstens nackte Frauen gesehen.

    Man sieht, nackte Frauen bringens einfach. Für irgendwas sind sie immer gut…

    mfg
    commenting bastard