Wie üblich selbstlos und ganz im Dienste der Wissenschaft habe ich keine Kosten und Mühen gescheut und ein neues Experiment gestartet. Gedauert hats den ganzen Winter und es hat enormen finanziellen und zeitlichen Aufwand für mich bedeutet, doch für meinen geneigten Leser und vor allem für meine bezaubernde Leserin ist mir nichts zu teuer. Der Titel meiner Studie lautet „Was passiert mit einer Flasche Wasser, wenn man sie den ganzen Winter im Auto liegen lässt?“.
Der heurige Winter war ja optimal für ein Experiment solcher Art, da durch die einerseits extrem niedrigen und die andererseits moderaten Temperaturen das Wasser oft gefroren und wieder aufgetaut ist. Diese hervorragenden Bedingungen habe ich ausgenutzt, um einem Phänomen ungeahnter Ausmaße auf die Spur zu kommen. Meinen Berechnungen und Beobachtungen zufolge ist das Wasser übrigens mehr als zwanzig Mal vollkommen gefroren und wieder aufgetaut.
Links im Bild sieht man eine handelsübliche Flasche Mineralwasser (leider hat sich der Hersteller auch auf meine wiederholten Anfragen hin geweigert, mein Experiment finanziell zu unterstützen, daher habe ich das Etikett entfernt). Eine solche habe ich im Herbst in meinem roten Vento namens Malik deponiert und den Winter über die Veränderungen penibelst protokolliert.
Besonderes Augenmerk ist auf die enorme Elastizität des Plastiks zu legen. Durch das wiederholte Einfrieren hat es sich enorm gedehnt (siehe die rechte Flasche am Bild, das Endergebnis meines Experiments). Die Flasche ist nicht geplatzt, hat aber massiv an Umfang zugelegt, genauer gesagt von 27 cm auf 30,5 cm in der feisten Mitte. Durch die daraus resultierende Volumssteigerung ist auch der Wasserspiegel gesunken (beide Flaschen sind in ungeöffnetem Zustand abgebildet), und zwar von 27,3 cm auf 22,5 cm. Durch die Dehnung des Materials ist auch die angenehm gerillte Form verschwunden und das Etikett zerissen. Die Flasche selbst fühlt sich sehr weich und verletzlich an und es lässt sich während des Trinkvorgangs nicht vermeiden, dass die sie eingedrückt wird.
Subjektiv gesehen hat sich durch den hohen Flascheninnendruck auch der Geschmack des Wassers geändert. Auf jeden Fall aber ist weniger Kohlensäure vorhanden. Der Öffnungsvorgang selbst war übrigens unspektakulär und gleich dem einer normalen Flasche.
sorry, deine freude trüben zu müssen… jedoch führ ich dieses experiment winter für winter durch, natürlich völlig absichtlich… selbst jetzt, da ich nicht zuhause weile, findet indes, ganz im sinne der wissenschaft, dieses experiment seine fortsetzung… in meinem kofferraum 😉