Die Legende von Christopher Sims von Jack McDewitt ist ein Buch, geschrieben 1989, dass ich bereits vor einigen Jahren gelesen hatte, damals ziemlich gut fand und das bis vor einigen Tagen im Regal verstaubte, bis ich es letzte Woche hervorholte und in Ermangelung einer Alternative erneut zu lesen begann. Und ich bin gefesselt – zwar kann ich mich noch dunkel an das Ende des Buches erinnern, aber es ist trotzdem enorm spannend:
Die Geschichte spielt in einer sehr fernen Zukunft. Die Menschen haben gelernt, schneller als das Licht zu reisen und sich ausgebreitet. Dabei sind sie aber nur auf eine andere Zivilisation getroffen, eine Rasse von Telepathen, die "Stummen", die uns ansonsten aber nicht so unähnlich sind. Und, wie typisch, haben wir auch gleich einen Krieg begonnen. Die Stummen, die uns zwar intellektuell weit überlegen sind, uns technisch aber hinterherhinken, schlagen zurück und bedrohen die kleinen unbedeutenden Grenzsysteme. Diese leisten verzweifelt Widerstand, während die mächtigen Welten der inneren Systeme tatenlos zusehen. Einem charismatischen Feldherren, Christopher Sim, gelingt es jedoch, mit seinen weit unterlegenen Einheiten einige bedeutende Siege gegen die Stummen zu erringen, bis er schließlich unter mysteriösen Umständen fällt. Erst dann, als alles verloren schien, greifen die mächtigen Flotten der Innenwelten ein und treiben die Stummen zurück. Das geschah vor 200 Jahren. Als Ergebnis der Bedrohung durch außen haben sich die Welten der Menschen ihre eigenen Konflikte begraben, zu einer sehr wackligen Konföderation zusammengeschlossen und führen eine Art kalten Krieg gegen die Stummen. Und Christopher Sim mit seiner Fregatte Corsarius wurde zum Helden hochstilisiert, der es allein geschafft hat, die Menschen zu retten und zu vereinen.
Der widerwillige Held der Geschichte, Alex Benedict, stößt durch Zufall auf seltsame Hinweise, dass sich doch nicht alles so glorreich abgespielt hat, wie die offiziellen Geschichten um Christopher Sim uns glauben machen wollen. Seine äußerst schwierige Suche führt ihn über allerlei Umwege, über Historiker, alte Tagebüchern, Grabstätten, Kriegsschauplätze und Menschen wie Stumme, die die Wahrheit verschleiern wollen, auf Dutzende Welten. Oft glaubt er, der Lösung endlich nahe gekommen zu sein, bis sich erneut eine Spur im Nichts auflöst und sich immer neue Fragen auftun: Was hat das Vermessungsschiff in den Weiten des Alls entdeckt? Wieso zeigen die Stummen so plötzlich Interesse an ihm? Was geschah wirklich mit der Corsarius? Was hat Alex‘ Großvater gefunden und wieso musste er sterben? Und was hat das alles mit der Verschleierten Dame zu tun, diesem riesigen Nebel mit 200 Millionen bewohnbaren Planeten am Rande des Einflussgebietes der Konföderation und der Stummen?
Fazit: Eine äußerst gelungene Mischung von Forschung, Wissenschaft und Action. McDewitt beschreibt eine ungemein reale Welt, die heute, fast 20 Jahre nachdem sie beschrieben wurde, noch viel realisitischer scheint. Nur ganz nebenbei streift er die Technik, ganz so, als wäre der Leser in jener Zeit aufgewachsen und wäre mit diesen banalen Details vertraut – dadurch fühlt man sich noch mehr in diese Welt versetzt. Absolut uneingeschränkt empfehlenswert für alle, die Sci-Fi mögen und sich nicht von den ersten paar weniger spannenden Seiten abschrecken lassen.
ps: Der Titel ist übrigens ein Fehler, da im Buch der Feldherr nicht Sims, sondern nur Sim heißt.
Jetzt fehlt nur mehr der Amazon-Affiliate-Link 😉
Der englische Titel fuer dieses Buch ist btw. "A Talent for War", und mittlerweile gibts zwei weitere Buecher mit Alex Benedict: Polaris (2004) und Seeker (2005).
Some more useless facts: Er heisst Jack McDevitt, nicht Jack McDewitt. Der Fehler liegt aber nicht bei saxx, die haben das beim Buch schon falsch gedruckt. Siehe http://www.sfwa.org/members/McDevitt/JMinfo.html und http://en.wikipedia.org/wiki/Jack_McDevitt
ui, tx für die Buch-Hinweise. muss ich gleich mal bei Amazon abchecken. Wenn die nur halb so gut sind wie die Legende von Christopher Sims, dann muss ich sie haben.
aja, kennen von McDevitt tu ich noch:
"Die ewige Straße" ziemlich empfehlenswert.
"Erstkontakt" ist nett, aber schon wissenschaftliche Abhandlung als Roman.
ps: Polaris ist bestellt und kommt die Woche, Seeker ist vorbestellt (es gibt anscheinend noch keine Taschenbuchausgabe bei amazon.de)
Yeah, ich hab mir auch gleich A Talent for War und Polaris bestellt.
Ich hab btw. noch deine Dune-Buecher, kommst du in naechster Zeit mal in hgb vorbei? Oder wie mach ma das?
Aja, Dune hab ich ganz vergessen. Ich werd höchstwahrscheinlich Ende Juli nochmal in Hagenberg eintrudeln, wegen Diplomarbeit und so.
ok. meldest dich einfach.
Besagtes Buch durchgelesen STOP Autoren-Vergleich mit Asimov Heinlein Clarke gerechtfertigt STOP Wessen Grab war das am Ende STOP C Sim? STOP
jup, ich denke, es war C. Sims.
Habs mir auch gedacht. (Und er heisst Sim, net Sims :P)
Das einzige was mir an dem Buch eigentlich nicht so gefallen hat war die etwas fadenscheinige Begruendung der Mutes am Ende, die hat irgendwie net richtig gepasst.
Und wieso sortiert der die Comments falsch?
Welche Begründung meinst du? Und Sims passt in diesem Fall, weil ich ja gemeint hab: Es war C. Sims (Grab) 😉
ps: Sortiert er falsch?
Die Begruendung warum sie die Corsarius nicht zurueckbringen sollten. Und nein, jetzt nicht mehr, aber er hat sie falsch sortiert nachdem ich ein Comment gepostet habe.