Samstagabend im Zuge eines perfekt organisierten Vorglühens hatte ich in Kleinzell mit meinem Lieblingsreichsbundesdeutschen T. eine lebhafte Diskussion über Brüste. Begonnen hat das Ganze mit meiner Ungläubigkeit über die tatsächliche Körbchengröße diverser anwesender Damen, gefolgt von F’s. und meinem Vorstoß, ein lustiges Partyspiel zu starten, in dessen Verlauf die anwesende Männlichkeit mit verbundenen Augen fühlenderweise die jeweilige Freundin anhand gewisser anatomischer Merkmale erraten muss. Leider fand dieses Spiel nicht die die unbedingt notwendige Unterstützung von einigen ungenannt bleibenden Spaßbremsen – selbst der wohlbekannte „[…] heit gibts Nudeln!“ Spruch half hier nichts. So endete ich traurig neben T. auf einer abseits gelegenen Bank.
Schnell hatten wir einen gemeinsamen Standpunkt gefunden: Große Brüste sind zwar kurzfristig nett (weil sie halt groß sind), aber strategisch gesehen haben kleinere eindeutig die Nase vorn. Frauen beginnen ja schon in den Zwanzigern den Kampf gegen die Schwerkraft zu verlieren, der als hauptbetroffene Kriegsopfer den Hintern und vor allem die Brüste hinterlässt. Kleinere Brüste (und ich rede hier von einem schön gefüllten B-Körbchen) tendieren da doch eher, an Ort und Stelle, wo sie ja auch hingehören, zu bleiben. Große Kaliber (zB ein D) hängen sowieso von Natur aus und neigen noch dazu, viel zu früh den Bauchnabel zu verdecken – von den Folgen einer Schwangerschaft ganz zu schweigen.
Überhaupt hat zuviel Holz vor der Hütte eine ganze Reihe Nachteile. So ist die Konsistenz gern viel zu weich und schwabblig, während eine kleine Brust doch meist schön grifffest ist. Durch diese Weichheit geraten sie dann mit der Zeit auch aus der Form, was zu unförmiger Unschönheit führt (Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel). Davon, dass eine großbusige Dame ohne unterstützendes Textil kaum in der Lage ist, behänden Schrittes zu spazieren, möchte ich gar nicht erst anfangen, weil das ist mir als Mann ja doch tendenziell egal.
Soweit ja nichts Neues. Mit T. vertiefte ich mich dann in gewinnbringende Ideen, wie man verhindern kann, dass erwähntes Holz morsch wird. Wir suchten die Lösung des Problems sofort bei der Wurzel des Übels – der Schwerkraft. Ein lebenslanger Aufenthalt im Weltall zur Ausnutzung der dortigen Schwerelosigkeit würde sich bestimmt positiv auf die Haltbarkeit der Oberweite auswirken, jedoch eher negativ auf den restlichen Körper (Muskeln und so) und ist überhaupt eher unpraktisch. Da wäre es schon viel bequemer, gleich nach der Geburt Klone von sich anfertigen zu lassen, sie auf einer Raumstation gefangen zu halten und alle, sagen wir, fünf Jahre eine Busentransplantation durchzuführen. T. wies an diesem Punkt unserer Diskussion auf den problematischen ethischen Gesichtspunkt dieses Ansatzes hin; wir einigten uns aber schnell auf „Schönheit kennt keinen Preis – wo gehobelt wird, fallen Späne“.
Leider wurden wir kurz vor der Marktreife unserer Idee von einem frappierenden Mangel an Getränken gestört, was uns dazu brachte, unser Bänkchen zu verlassen und den anderen wieder Gesellschaft zu leisten. Aus Rücksicht auf die zartfühlende lokale Weiblichkeit vertagten T. und ich unser Gespräch dann …