Schulstress

Als braver Österreicher habe ich gestern Abend natürlich Thema geschaut – wie üblich war die Berichterstattung weniger interessant denn aufrührend: Zuerst wurde eine Ausländerfamilie bester Qualität (Jung, zwei kleine Kinder, sprechen Deutsch, arbeiten beide, sympathische Menschen) mit einer österreichischen der untersten Schublade (alt und hässlich, sechs halbwegs erwachsene, auch hässliche Kinder, die alle rauchen wie die Schlote, engstirnig und wenig gebildet) verglichen. Klar dass ich bei so einem Vergleich (der alte Wiener sitzt im Unterleibchen allein im Bett vor dem Fernseher und isst seinen Leberkäse, während die Albaner lachend gemeinsam aus einer große Pfanne am Küchentisch essen) gegen jegliche Abschiebung bin – soviel (mal wieder) zum Thema neutraler ORF.

Danach kam noch ein Bericht über alternative Schulen, die andere Wege als die normalen Volk- und Hauptschule gehen (zB dürfen die Kinder das erlernen, worauf sie grad Lust haben). Ich persönlich bin ja ein starker Befürworter dieser Schulen, solange die Kinder mit den zusätzlichen Freiheiten gut umgehen können und nicht schon lange ein Fall für die Supernanny sind. Erwähnenswert (und somit eigentlich der Grund für diesen Eintrag) war nur die schockierende, geradezu aufwiegelnde Einleitung der Moderatorin: "Die Schule ist für Sechsjährige der größte Stressfaktor". Nein! Im Vergleich zu den anderen Aktivitäten eines Sechsjährigen, taxativ aufgezählt nämlich Schlafen, Essen und Spielen und im Ausnahmefall Kinderfernsehen schauen, ist tatsächlich die Schule der größte Stressfaktor?! Ah, wie barbarisch ist doch unser Schulsystem! Da herrscht dringend Handlungsbedarf!! Am Ende kommt es noch so weit, dass die Arbeit der größte Stressfaktor für einen Erwachsenen wird und nicht die Freizeit …

Ein Gedanke zu „Schulstress“

  1. Besser hätte man es nicht ausdrücken können. Sie wissen anscheinend vor lauter "gut" nicht mehr, was sie tun sollen. Sie schreitet hurtig voran, die Volksverblödung… 🙂