Käsig, schmalzig und schnulzig

Ich weiß, das klingt jetzt käsig, schmalzig und schnulzig und entspricht so gar nicht meinen anderen, handelsüblichen Einträgen, aber ich muss jetzt trotzdem und todernst darüber schreiben, was ich heute erkannt habe, als ich an der Donaulände gemütlich im Stau stand und auf dem Lenkrad zu FM4-Musik tappte:

In meinem Leben geht es derzeit rund. Noch nie zuvor hatte ich es mit so vielen Hürden, Schwierigkeiten, Komplikationen und Problemen zu tun: Sei es nun mit kleinen, unterhaltsamen wie den Abfluss-Siphon-Abenteuern in meiner neuen Küche oder Streitereien mit MMMöbel-Riesen, mittleren wie einer schlecht isolierten und daher kaum heizbaren Wohnung bis hin zu den ungeheuer großen, unlösbaren bei (nicht mit) der Familie. Jeden Tag tut sich etwas Neues auf, und so manche vermeintliche Lösung entwickelt sich zum Bumerang. 1

Soweit nichts Neues. Was mir aber heute im Auto so Besonderes aufgefallen ist: Noch nie habe ich mich so lebendig 2 gefühlt wie in den letzten Monaten. Noch nie war mein Leben so abwechslungsreich, so spannend, so unvorhersehbar. Noch nie hab ich mich so ausgeglichen gefühlt (einige Freunde nennen es schon stoisch). Noch nie hab ich mir so wenig Sorgen über die Zukunft gemacht wie jetzt, und das obwohl die rein technisch gesehen noch nie so unvorhersagbar und -sicher war.

Während ich dies tippe, überlege ich, ob mir die jetzige Situation lieber ist als etwa die vor zwei Jahren, als alles ziemlich ruhig und turbulenzfrei war. Und ich tendiere zu "Ja".

 

1 Komplikationen mit Frauen spielen sowieso in einer ganz anderen Liga, weil ich mir selber nicht im Klaren bin, ob die entweder klitzeklein und total irrelevant sind oder doch höher einzustufen wären.

2 Von "erwachsen" ganz zu schweigen.

3 Gedanken zu „Käsig, schmalzig und schnulzig“

  1. ok gratuliere, du hast die hürde zum erwachsensein geschafft 🙂 (so stell ich 21jähriges kind mir das zumindest vor ..)
    ich hab grade auch das gefühl das es in meinem leben nur mehr drunter und drüber geht.. aber irgendwie fehlt mir noch deine stoische ruhe. ich wach eher jedn tag eine stunde bevor der wecker läutet mit herzrasen auf als ob mich jemand erschrocken hätte und fang an die liste der dinge durchzugehn um die ich mich noch kümmern muss – aber gleichzeitig keine ahnung habe WIE sie zu bewältigen sind.

    erinnert mich stark an mein maturajahr. seufz.