Ich bin sicher, diese Frage hat sich schon jeder einmal gestellt: Was passiert eigentlich mit der Plazenta bei bzw. nach einer Hausgeburt? Restmüll oder Biotonne? Hebt man sich die Nachgeburt als Souvenir im Rexglas auf, oder spült man sie wie einen toten Goldfisch im Klo hinunter?
Diese unschuldige und durchaus ernstgemeinte Frage, von mir gestellt, hat eingangs zu schallendem kollegialem Gelächter geführt. Dann wurde ich aber schnell und effizient aufgeklärt: Erstens ist die Plazenta viel zu groß ((Diesen Link bitte nur bei entsprechend hoher Ekelresistenz anklicken)) für Klo oder Rexglas, zweitens gehört sie, wenn schon, am ehesten noch in die Biotonne und drittens wird sie bei diversen Hausgeburt-Esoterikern auch gern mal im Garten vergraben.
Oder gegessen.
Oh ja, wem es schon bei Menschenkäse die Mundwinkel verzieht, sollte sich mal Spagetti a la Nachgeburt vorstellen. Oder Plazenta mit Broccoli ((Rezept unter http://www.ariva.de/forum/Leckere-Plazenta-Rezepte-307438)). Nennen tut man dieses … hmm … eher ungewöhnliche Verhalten Plazentophagie, also Plazenta-Kannibalismus und angeblich hat Tom Cruise, der grausliche Zwerg, die Plazenta seines Kindes gegessen. Vielleicht sogar in Lasagnenform, denn auch dafür bietet das Internet allerlei Rezepte, etwa ((Quelle: http://www.esowatch.com/ge/index.php?title=Plazentophagie#Plazenta-Rezepte)):
Plazenta Lasagne
Zutaten: ¾ gehackte menschliche Plazenta, 2 Knoblauchzehen, ½ TL Oregano, ½ gehackte Zwiebel, 2 EL Tomatenmark, 1 Tomate, 2 TL Olivenöl.
Kurz die Plazenta mit den übrigen Zutaten anbraten, danach einfach euer liebstes Lasagne Rezept nehmen und die Plazenta eine Lage Käse ((Gar Menschenkäse?)) ersetzen lassen.
Mahlzeit.
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Epilog: Ich möchte mich ausdrücklich für diesen Beitrag entschuldigen. Ich finde ihn geschmacklos, reißerisch und vor allem ekelhaft, halte es aber gleichzeitig auch für meine Pflicht, den geneigten Leser über dergestaltige Dinge aufzuklären. Irgendjemand muss die Sachen ja an- und aussprechen, möge der Herrgott meiner Seele gnädig sein.
Mein Favorit ist nach wie vor Plazentakunst: Man taucht die Plazenta in Farbe und klatscht sie dann auf ein Stück Papier/Leinwand/ was auch immer. Gibt als ewige Erinnerung ein hübsches Muster, ein bißchen wie marmoriert, ein bißchen wie ein Baum. Danach kann man ja dann immer noch die von dir vorgeschlagenen Verwendungsmöglichkeiten durchführen …
Eckelhaft
sehr stilsicher auch die Plazenta als organischer Wandbehang! Eine Tube Pattex und ein wenig handwerkliches Geschick und schon lässt sich diese Köstlichkeit auch für die Nachwelt aufheben. Sicher DAS Thema #1 bei der Cocktailparty oder an einem Tupperabend! 😉