Notiz an mich selbst: Checkliste für den perfekten Mord
Keine Panik, du kriegst das hin. Wenn dir das Fernsehen etwas gelehrt hat, dann dass der durchschnittliche Polizist faul und der durchschnittliche Kommissar des Morddezernats unglücklich geschieden, schwer von Begriff sowie starker Alkoholiker ist. Diese traurigen Figuren kriegen dich nie.
Du brauchst Handschuhe, ganz klar. Vielleicht kannst du dir gleich so coole Jason-Statham-Transporter-Handschuhe besorgen?
Plane den Mord nicht direkt nach einem Friseurbesuch. Du verlierst auch so schon genug Haare und DNA-Spuren sind verdammt kritisch. Überlege, ob nicht ein Haarnetz angebracht wäre.
Achte bereits im Vorfeld auf ein gutes Alibi, idealerweise bestätigt von mehreren Zeugen. Eine gute Möglichkeit wäre ein Ausgeh-Abend mit deinen Freunden, die saufen immer so viel, denen fällt gar nicht auf, wenn du mal für eine Stunde nicht da bist.
Entsorge deine Mordwaffe nicht direkt im Papierkorb neben der Leiche. Nimm auch nicht den erstbesten Fluss, nur weil die Brücke bequemerweise gleich in der Nähe ist. Bringe mindestens 25 Kilometer zwischen Tatort und verstecke die Waffe dann richtig gut.
Lass Handy, Ausweise, Portmonnaie deines Opfers nicht liegen, sondern nimm sie mit und entsorge sie genau so gut wie die Mordwaffe. Das verlangsamt anfangs die Identifikation, könnte sogar das Motiv verschleiern. Und das Bargeld ist ein netter Bonus, sozusagen die Entschädigung für die nun verbrauchte Mordwaffe.
Überwachungskameras werden immer gefährlicher. Vermumme dich gut, trage Kleidung, die du sonst nie an hättest, lass dir einen Bart wachsen und nimm für den Tag des Mordes 20 – 30 Kilo zu. So erkennen sie dich nie, solltest du von einer Kamera erwischt werden.
Komm gar nicht auf die Idee, dein bewegungsunfähiges Opfer noch mit deinem genialen Plan beeindrucken zu wollen. Dein Plan ist zwar zweifellos brillant und sollte weiter erzählt werden, aber komm lieber gleich zur Sache.
Hab keine Angst vor diesen legendären Profilern, von denen man im Fernsehen so viel sieht. Du verstehst dich ja die meiste Zeit selbst nicht, wie soll das dann ein Psychologe schaffen?
Solltest du wider Erwarten doch erwischt werden, bleib cool und bei deiner Story, es sind schon dümmere, offensichtlichereMörder davon gekommen.
Erwähne deine Pläne weder in deiner Autobiografie noch in deinem Blog.