Yaay, kein Tumor

Das Zipperlein plagt mich dieser Tage. Nach zahllosen Arztbesuchen hab ich es aber schriftlich:

Unauff. darg. Kleinhirnbrückenwinkelregion, insb. k. Hinweis auf tumoröse Raumforderung intra- o. extrameatal. Das infra- u. supratentorielle Hirnparenchym ebenfalls regelrecht dargestellt. Keine Dez. diss.-typischen Plaques. Normale Liquorräume. Keine Liquorabflussstörung. NNH u. Orbitae regelrecht.

Selbst nach einiger Internetrecherche verstehe ich nur Bruchstücke dieses Arzt-Kauderwelschs. Würde ein (IT-)Techniker über sein Fachgebiet ähnlich unverständlich für Normalverbraucher daherreden, würde man gleich wieder Zeter, Mordio und Freeaak schreien. Unfair, oder?

Stauffenberg war kein Held

Angefacht durch den neuen Tom-Cruise-Film Valkyrie hört, sieht und liest man dieser Tage ständig vom Mordanschlag auf Adolf Hitler durch den Grafen von Stauffenberg. Nun, auch auf die Gefahr hin, dass ich so etwas wie Blasphemie betreibe: Stauffenberg war sicher kein Held, der noch heute ob seines seines missglückten Anschlags auf den Führer zu verehren ist.

Claus Schenk Graf von Stauffenberg war aber etwas anderes: Soldat. Im Gegensatz zu Hitler, der die unabwendbare Niederlage nicht sah oder sehen wollte, war es Stauffenberg und vielen seiner Freunde aus dem Offizierskasino im Sommer 1944 schon lange klar, dass der Krieg unmöglich noch gewonnen werden konnte. Gerade erst hatten die Allierten durch die Operation Overlord eine neue Front im Westen eröffnet und auch der durch den Westen stark unterstützte Ivan Russe war auf dem Vormarsch.

Wollte Deutschland vor der vollständigen Zerbombung und die Wehrmacht vor der totalen Vernichtung gerettet werden, musste etwas unternommen werden – da waren sich jene Generäle, die mit dem Putsch liebäugelten, einig. Der Anschlag auf Hitler, der damals wie heute die zentrale Figur der nationalsozialistischen Regierung des Großdeutschen Reiches darstellte, war alleine durch den Trieb zur Selbsterhaltung motiviert. Und es ging nicht, wie es der Opus um den tragischen Helden Stauffenberg immer wieder vorschwärmt, um die Befreiung Deutschlands vom personifizierten Bösen.

Stauffenberg war viele Jahre lang treuer, willfähriger Offizier der Wehrmacht gewesen. Warum sollte er jetzt plötzlich zu der Meinung kommen, dass Hitler beseitigt gehöre? Warum hatte er nicht schon vor Jahren eine der zahllosen Möglichkeiten genutzt, um den Führer ein für alle mal zu beseitigen?

Natürlich wäre ein erfolgreicher Mord und Putsch (und eine darauffolgende Kapitulation) eine sehr gute Sache für Deutschland gewesen – man hätte Millionen Leben retten können und sehr viel Deutschland wäre weitgehend intakt geblieben. Stauffenberg und seine Mitverschwörer jetzt aber zu Helden hochzustilisieren, die sich allein gegen den Teufel Hitler gestellt haben, ist aber sicher nicht richtig. Sie hatten nur eine Motivation: Welchen Sinn haben Generäle und Stabsoffiziere, wenn die Armee, die es zu befehlen gilt, zerschossen, überrannt und vernichtet wurde?

Diese Schenkel, diese Titten, diese Arme, dieses Gesicht

D. hat mich auf eine gar unterhaltsame Geschichte aufmerksam gemacht: Die 18-jährige Stabhochspringerin Allison Stokke hat es mit einem äußerst netten Bildchen innerhalb kürzester Zeit geschafft, zur Schreib- und Masturbationsvorlage zahlloser Blogger * zu werden. In gewisser Weise nachvollziehbar, ist sie doch tatsächlich eine heiße Schnecke, oder zumindest hervorragend getroffen:

Jetzt fühlt sich die süße Allison vom Internet missbraucht und des Körpers bestohlen . Vor allem so derbe Aussagen wie "Schaut Euch diese Schenkel, diese Titten, diese Arme, dieses Gesicht an, Jesus!" oder "Ich denke an sie und masturbiere. Ich hoffe, sie verletzt sich bald, damit sie gezwungen wird, in die Pornoindustrie zu wechseln." haben es ihr so gar nicht angetan.

Ich kann das gut verstehen. Auch ich muss mich damit herumschlagen, als Vorlage für perverse Handlungen herhalten zu müssen. Ich kann die anzüglichen E-Mails von aufgegeilten weiblichen Fans gar nicht mehr zählen, die tagtäglich in meinem Posteingang eintrudeln. Päckchenweise muss ich zugesandte Teddys, Liebesbriefe und Höschen entsorgen. Liebe Allison, wenn du über unser gemeinsames Leid in einer Zweier-Selbsthilfegruppe sprechen möchtest: Ich bin immer für dich da.

* Für diesen Blogger gilt übrigens: Schreib- Ja, Masturbationsvorlage Nein (aus dem Alter bin ich raus).

Im Internet gibt es nur Perverse

Wenn man jegliche Pornografie aus dem Internet entfernt, bleibt nur eine einzige Seite übrig, auf der dann steht "Bitte bringt die Pornos zurück". So oder so ähnlich geht ein schönes Sprichwort, das schon die alten Kelten kannten und in Hieroglyphenform so manche Pyramidengrabkammer verziert.

Und es stimmt. Zufällig habe ich mal wieder einen Blick auf jene Suchbegriffe geworfen, die all die Perversen da draußen (also Sie) in den letzten Tagen in ihre Suchmaschinen eingegeben haben um schlussendlich auf RandomInsights.net zu landen:

  • vorbereitung pornoszene
  • versagensängste beim sex
  • nackt auf der streckbank
  • sigi bläst
  • sexfilme
  • sex st.veit im mühlkreis
  • schmerzen beim männlichen orgasmus
  • rocco siffredi buch autobiography
  • rastätte, sex
  • porno kampusch
  • orgasmus plötzlich
  • nackte amputierte
  • mösen frisösen
  • mann will pummelige ficken
  • machs maul auf ich muss pissen
  • kleine hängebrüste
  • gefesselt im kostümchen
  • gina wild
  • fühlt sich der weibliche orgasmus genauso an wie der männliche?
  • englische friseuse ficken
  • brüste neunschwänzige

Was ich heute nicht verstehe: Schweizer

Man muss nur einmal Schweizer Nachrichten schauen: Da sitzen erwachsene, vertrauenseinflößende Menschen mit ernsten Gesichtern und tragischen Schlagzeilen im Hintergrund. Man kann richtiggehend die Aura der Professionalität schmecken, die diese Damen im adretten konservativen Kostüm und Herren im Anzug mit Krawatte ausstrahlen.

Und dann machen sie den Mund auf und reden in einer Sprache, die entfernt an das erinnert, was die Oma zu ihrem einjährigen Enkel sagt, der daraufhin voller Freude quietscht und die Hände zusammenschlägt.

Ich beneide die Schweizer für ihren Ruf, für ihr Land, für ihr System und für ihren Nationalstolz. Aber eine Sprache, wo jedes zweite Wort mit "li" endet und immer wieder Ausdrücke aus dem 18. Jahrhundert fallen, ist doch kein Zustand, der die wohlverdienten Schweizer Werte glaubwürdig vertritt.

Übrigens: Wer bis jetzt noch nicht die sensationelle Doppelbödigkeit des Beitragstitels bemerkt hat, soll sich schämen und in die Ecke stellen.

Woran Sie erkennen, dass Sie zu dick sind (2)

Heute für Frauen, für Männer gabs das schon mal :

  1. Die McDonalds-Bedienung erinnert sich an Sie.
  2. Die ganzen alten Yo Momma So Fat Witze werden extra für Sie wieder aufgewärmt.
  3. Trotz Sport-BH verhängen Ihre Brüste die Sicht auf Ihre Mumu.
  4. Männer merken von alleine, dass sie irgendwie nicht richtig sind, sondern bloß in einer Hautfalte.
  5. Ihr Ehemann ekelt sich so sehr vor Ihnen, dass er nicht mal mehr die Kraft für eine Affäre hat.

Woran Sie erkennen, dass Sie zu dick sind

Heute für Männer (für Frauen gibts das übrigens auch ), im Selbststudium zusammengetragen:

  1. Beim Nackt-Zähneputzen wackelt der Bauch mehr als das beste Stück.
  2. Sie müssen sich nicht mehr rasieren, da da drauf sowieso keine Haare mehr wachsen.
  3. Hochschwangere Frauen stehen in der U-Bahn auf, damit Sie sich setzen können.
  4. Nicht nur Ihr Penis wird von Ihrem Bauch verdeckt, sondern auch die Ihrer Saunapartner.
  5. Sie müssen Ihre Brüste zur Seite schieben, damit Sie Ihren Bauch sehen können.

Was ich heute nicht verstehe: WWF-Menschen

Warum eigentlich nur sprechen diese Neohippies, die in der Fußgängerzone für den WWF werben, immer nur junge Leute an? Noch nie habe ich sie mit älteren Damen reden sehen, wobei die vermutlich viel zugänglicher und einträglicher wären.

Warum eigentlich sehen diese WWFler immer so heruntergekommen und unzuverlässig aus? Wäre ein kleidsamer Anzug mit Krawatte nicht viel vertrauenseinflößender als halbzerrissene Baggy Pants und Death-Metal-Shirts?

Und warum eigentlich merken sich diese Dummrüben mein abwehrendes "Danke, mich interessieren Tiere nur wenn sie vor mir auf dem Teller liegen" nicht und labern mich fünf Minuten später, wenn ich aus der anderen Richtung komme, schon wieder an?

Wie wird man eigentlich Friseuse?

Letztens bei meinem Besuch beim lokalen Friseursalon zum Zwecke einer stylischen Schamhaarfrisur stellte sich mir plötzlich eine beißende Frage: Wie werden eigentlich Friseure ausgebildet?

Schon klar, Friseur ist ein Lehrberuf für meist junge Mädchen – davon übrigens erstaunlich wenige mit einer akademischen Hintergrundbildung. Diese blutjungen, oft stark überschminkten Friseurlehrlinge verbringen dann ihre eintönigen Arbeitstage gerne damit, fremdes Haar zu waschen und etwa fünfzigmal am Tag den Boden zu fegen. Bis sie endlich irgendwann selbst Haare schneiden dürfen.

Wunderbar, Karriere abgeschlossen. Nur was passiert genau zwischen den beiden prägenden Karrieremeilensteinen Fegen und Schneiden? Man kann ja ein unerfahrenes Lehrmädchen, das eine Schere sonst nur zum Aufschneiden ihrer ersten Slipeinlagenpackung verwendete, an die kostbaren Haare der Kundschaft lassen! Es muss natürlich eine gewisse Zeit die Kunst des Haareschneidens lernen und üben, klar.

Nur: Wo und wie passiert das? Gibt es Haarschneidetestpuppen – wenn ja, was passiert nach Gebrauch mit so einer Puppe, deren Haare ja natürlich nachwachsen? Gibt es irgendwo in Österreich eine riesige Müllhalde voller haarloser Plastikpuppenköpfe? Oder gibt es Menschen, die sich als Testperson hergeben, in der Hoffnung einen Preisnachlass einzufahren? Schneidet man monatelang die Haare der Friseurkolleginnen? Oder gibt es bloß eine seichte theoretische Grundausbildung in der Kaderschmiede Berufsschule, nur um gleich danach einen unwissenden Kunden zu verunstalten, so nach dem Motto "Das erste Mal ist sowieso immer schlecht"?

Wo lernt eine junge Friseuse die Grundbegriffe ihres Handwerks? Vielleicht findet sich unter meinen bezaubernden Leserinnen ja eine solche, die mir diese Frage beantworten kann?

Fett ist halt doch Geschmacksträger Nr. 1

Ich konnte meinen Augen kaum trauen. Eher zufällig erblickte ich am Ketchup/Senf/Majonäse-Regal, das ich üblicherweise aus Rücksicht auf mein stolzes Bäuchlein meide, eine mir bis dato unbekannte Erscheinung: Ultra-Low-Fat-Majonäse mit dem sagenhaft niedrigen Fettanteil von drei Prozent. "Da nimmst du ja schon während dem Essen ab", hab ich mir gesagt und hocherfreut die Neuentdeckung ins Einkaufswagerl geworfen.

Zwei Dinge hätten mir zu diesem Zeitpunkt schon suspekt vorkommen müssen: Erstens gibt es diese Majonäse nur in verhältnismäßig großen Fläschchen, in denen doch mehr drin ist ist als in den den Tuben, deren sonst meine ganze Leidenschaft gilt. Zweitens ist der Literpreis, der ja dankenswerterweise überall angeschrieben werden muss, erheblich niedriger (!) als bei der üblichen Majonäse. In meiner Euphorie übersah ich aber diese Indizien.

Kaum daheim angekommen schmiss ich mir auch schon einen Käsetoast in den Toaster und kleckste einen ordentlichen Batzen Ultra-Low-Fat-Majonäse aufs Teller. Mit Vorfreude und Appetit tunke ich eine dicke Ecke meines Toasts ein und biss herzhaft ab – nur um prompt den Mund sowie alle darin anzutreffenden Geschmacksknospen angeekelt zusammen zu ziehen. Dieses weiße Zeug mag vielleicht aussehen wie Majonäse, hat aber auch nicht im geringsten etwas damit zu tun. Ich hab ernsthaft versucht, den Geschmack einzuordnen, aber es gelang mir auch nach einigen Bemühungen nicht – er ist einfach nur ekelhaft.

Eines ist für mich erneut bewiesen: Fett ist halt doch ein enorm wichtiger Geschmacksträger. Low-Fat-Majonäse ist scheiße, genauso wie Low-Fat-Eis oder Low-Fat-Käse. Ist es tatsächlich so schwer, den Geschmack von Fett zu simulieren, damit diese nahrungsmitteltechnischen Ausgeburten auch nur halbwegs so lecker schmecken wie ihre ungesünderen Vorbilder? Es ist mir egal, welche verrückten Experimente in osteuropäischen Labors durchgeführt oder welche absurden Inhaltsstoffe beigemengt werden müssen, aber wäre es nicht im Hinblick auf die zunehmende Verfettung der Menschheit im Allgemeinen und meiner Selbst im Speziellen vernünftig, in diesem Bereich intensiver zu forschen? Bei Zucker hat man es doch auch halbwegs zufriedenstellend geschafft, warum nicht bei Fett?