Die Budapest-Tagebücher – 3: Noch immer im Sündenbabel

Im Folgenden erzähle ich detailliert die Erlebnisse meiner, oder besser unserer, Reise in die ungarische Hauptstadt, die nach nicht einmal 16 Stunden in Budapest abgebrochen werden musste. Der geneigte Leser kann versichert sein, dass ich alle Vorkommnisse wahrheitsgetreu wiedergebe und möge mir daher verzeihen, wenn der eine oder andere Abschnitt etwas gar langatmig geworden ist und die Budapest-Tagebücher sich über viele Einträge hinziehen. Ich glaube aber, dass es sich auszahlt, alles zu lesen …

Budapest, am 17. November 2007, von etwa 01:00 – 01:30 Uhr


Geliebtes Tagebuch,

ich schritt also, begleitet von meinem Mädchen, das sich gekonnt bei mir untergehakt hatte und von dem fixen Vorsatz beseelt, meine Rechnung zu begleichen und diesen Sündenpfuhl zu verlassen, auf den Ausgang und die Bar zu, die den selbigen flankierte, und verlangte nach meiner Rechnung. Mir schwante Schlimmstes und ich rechnete daher mit einem Betrag von etwa 70 Euro, was die erregte Diskussion meiner drei noch übrigen Gefährten mit dem Türsteher zwei Meter links von mir erklärt hätte. Als mir mein Mädchen aber den Betrag nannte, musste ich sofort mein Handy als Taschenrechner zu Hilfe ziehen, denn meine Kopfrechnung schien mir unmöglich stimmen zu können. Was sie dann doch tat: 35.000 Forinth ergeben ca. 140 Euro. Pro Person, wohlgemerkt.

Schnell merkte ich an meinen Gefährten, die schon länger im Rechnungslegungsvorgang verstrickt waren, dass sich mit Handeln da nichts spielen wird – ich fing verschiedene Gesprächsfetzen aus ihrer Diskussion auf. So meinte einer der Türsteher erbost zu S., während er auf die Goldstücke eines Mädchens deutete: "Do you think this is for free?!" Ich erklärte mich also dazu bereit, ohne weiteres Murren zu bezahlen – schließlich hatte ich meine Zeit im Lokal nach anfänglichen Angstanfällen ganz nett gefunden und ich akzeptierte, dass wir Bauernkinder vom Land übertölpelt und abgezockt wurden.

Natürlich hatte ich nicht soviel Bargeld bei mir, daher wurde mir die Möglichkeit eröffnet, mit meinem Mädchen zum Bankomaten zu gehen, damit ich dort das Geld beheben könne. Vorher musste aber noch auf Englisch der Unterschied zwischen Bankomat und Kreditkarte geklärt werden, denn meine drei Gefährten hatten zwar keine Kreditkarte bei sich, eine Bankomatkarte aber sehr wohl, was, wie ich später erfuhr, die Türsteher zu der Meinung brachte, meine Gefährten könnten ihre Zeche nicht bezahlen. Deren Aufforderungen, ich solle für S., C2. und G. bezahlen, kam ich natürlich nicht nach – wer trinkt und schaut muss auch zahlen können und genau wie ich den niederschmetternden Gang zum Bankomaten antreten. Ich durfte musste aber eine Anzahlung von 10.000 Forinth leisten, denn soviel hatte ich etwa in bar bei mir (wie ich auf die entsprechende Frage hin angab).

Schließlich erklärte mir mein Mädchen, dass sie sich schnell umziehen gehen würde (ihr Mini-Bikini war ihr wohl etwas zu kühl für den Weg), ich solle mich in der Zwischenzeit setzen und ein Bier auf Kosten des Hauses genießen. Gesagt, getan – kurze Zeit später erschien sie wieder und begleitete mich nach oben und draußen; meine drei übrigen Gefährten diskutierten zu diesem Zeitpunkt noch immer aufgebracht. Zusammen mit meiner Dame und einem muskulösen Begleiter machte ich mich auf den Weg zum nächsten Bankomaten (ca. 7 Minuten Fußweg). Ich unterhielt mich äußerst nett mit ihr und sie machte mich auf ein Werbeplakat für betreffendes Lokal aufmerksam, auf dem sie abgebildet war. Das bestärkte mich in meiner Überzeugung, die weibliche "A-Charge" des Nachklubs abbekommen zu haben.

Am Bankomaten zog ich mir die übrigen 25.000 Forinth und machte mich mit meinen beiden Begleitern auf den Weg zurück ins Etablissement, wo ich wieder nach unten geführt wurde und an der Bar meine Rechnung beglich. Danach wollte ich endgültig den Laden verlassen, wurde aber mit dem Einwand aufgehalten, dass ich erst dann gehen dürfe, wenn alle meiner Freunde bezahlt hätten – ich solle mich bitte setzen und noch ein Bier auf Kosten des Hauses genießen – meinen Beteuerungen, dass es sich bei den Herren mitnichten um meine Freunde, sondern um irgendwelches Gesindel handelte, wurden kein Glauben geschenkt. Daher ließ ich mich wieder nieder, trank mein gratis Bier und auch mein Mädchen gesellte sich (noch in der Straßenkleidung) wieder zu mir . Endlich war ich entspannt genug, ihr all jene Fragen zu stellen, die ich schon immer einer Prostituierten stellen wollte: Wie alt sie sei (22 Jahre), wie viel Geld sie von meinen 35.000 Forinth bekommen würde (8.000), ob sie Sex mit ihren Kunden habe (Nein, nur tanzen) und so weiter.

Das blonde Mädchen schaffte es perfekt, mir immer genau das zu antworten, was ich hören wollte – ich muss zugeben, dass ich das Gespräch mit ihr sehr genoss *. Ich plauderte sicher an die zwanzig Minuten mit ihr, trank noch ein gratis Bier sowie die übrig gebliebenen meiner Gefährten, bis sich endlich die Diskussion am Ausgang auflöste, ich mich von meinem Mädchen verabschiedete, noch einen gratis Schnaps zum Abschied trank und schließlich die Wendeltreppe nach oben ging, nicht ohne noch von den Türstehern auf die Möglichkeiten eines günstigen "Private Dance" (Kostenpunkt: 10.000 Forinth) oder Sex mit einem der Mädchen hingewiesen zu werden, mit fast ausschließlich guten Erinnerungen an meinen ersten Besuch in einem Puff. Kaum draußen in der kalten Nachtluft wartete aber schon der nächste Twist …

* Vor einiger Zeit habe ich über das Buch "Die Berliner Orgie" geschrieben, in dem ein Autor die Berliner Rotlichtszene erkundete und über seine Erfahrungen schrieb. Erst seit meinem Besuch in jenem Nachtklub verstehe ich, was er meinte, wenn er davon erzählte, dass die Mädchen es hervorragend verstehen, den Männern ein angenehmes Gefühl des Geschätzt-Werdens zu vermitteln, auch wenn einem zu jedem Zeitpunkt ganz klar ist, dass sie es nur des Geldes wegen machen.

Die Budapest-Tagebücher – 2: Im Sündenbabel

Im Folgenden erzähle ich detailliert die Erlebnisse meiner, oder besser unserer, Reise in die ungarische Hauptstadt, die nach nicht einmal 16 Stunden in Budapest abgebrochen werden musste. Der geneigte Leser kann versichert sein, dass ich alle Vorkommnisse wahrheitsgetreu wiedergebe und möge mir daher verzeihen, wenn der eine oder andere Abschnitt etwas gar langatmig geworden ist und die Budapest-Tagebücher sich über viele Einträge hinziehen. Ich glaube aber, dass es sich auszahlt, alles zu lesen …

Budapest, am 17. November 2007, von etwa 00:30 – 01:00 Uhr


Geliebtes Tagebuch,

zögerlich betraten die übrigen drei Gefährten und ich den Nachtklub. F. und C1. waren ja bereits, du erinnerst dich, mein geiles kleines Tagebuch, einige Minuten vorher ohne lange zu fackeln und unter Johlen im Inneren verschwunden. Folgendes Zitat, das unsere damaligen Gefühle sehr gut ausdrückt, soll dabei Gerüchten zu Folge gefallen sein: "I hab Angst, aber i bin scharf."

Wir stolperten also ängstlich aneinandergedrückt durch den streng bewachten Eingang und in Folge eine enge Wendeltreppe hinunter. Keiner wusste, was ihn erwarten würde – wir erhofften uns ein Etablissement nach amerikanischem Vorbild, wo in der Mitte die Show abgeht und man am äußeren Rand schön mit seinem Bier in Ruhe gelassen wird. Pustekuchen: Unten erblickten wir einen länglichen Raum mit runden Sofabänken und Tischen an den Wänden, über die erheblich mehr Frauen als männliche Gäste verstreut waren. In einem dieser Sofas lümmelten bereits F. und C1. wie die Paschas – beide mit einem Getränk in der einen Hand, einer Zigarette in der anderen und einem halbnackten Häschen auf dem Schoß.

Sofort wollten wir diese Brutstätte der Lüste wieder verlassen, da sich aber niemand den ersten Schritt zu machen traute, setzten wir vier uns an jenen Tisch, der den zwei Paschas am nächsten war und rückten möglichst eng zusammen, damit uns keine Damen an die Pelle rücken konnten. Ein untersetzter, muskelbepackter Herr im weißen Hemd und mit schwarzer Krawatte nahm unsere Bestellung entgegen (vier Bier, zu etwa sechs Euro das Stück). Furchtsam blickten wir uns mit kläglichen "Oida-Wo-Sind-Wir-Da-Gelandet"-Blicken an, während sich am Sofa neben uns erwähnte Häschen an F. und C1. rieben.

Wir hatten noch keinen Schluck aus unseren Bieren genommen, als plötzlich vier bisher versteckte Damen, die eine halbnackter als die andere, an unserem Tisch auftauchten. Voller Angst wollten wir endgültig diesem Sündenpfuhl entfleuchen, wurden aber von den Mädchen gehindert, denn diese saßen, obwohl wir alle so extra eng zusammengerückt waren, bereits auf unseren Knien. Jede hatte ihre eigene Flasche Wein mitgebracht sowie eine Dose Red Bull mit Strohhalm. Schön langsam schwante uns, finanziell gesehen, Übelstes, aber nur Gefährte C2. hatte den Mut, seine Dame von sich zu weisen. Das nützte übrigens nicht viel, denn eine andere nahm sofort den Platz ein und den Ersatz ihres Platzes zu verweisen wagte auch C2. nicht mehr.

Angespannt saßen wir also da, während die Damen versuchten, Konversation mit uns zu machen ("How old are you?", "Where you from?") – schnell erlagen wir der trügerischen Hoffnung, dass sie von alleine wieder gehen würden, wenn wir kein Interesse zeigten. Falsch gehofft, denn wie auf ein Stichwort entledigten sich unsere Begleiterinnen plötzlich ihrer winzigen Oberteile und fingen an, vor und auf uns zu tanzen und uns ausführlich ihre Goldstücke zu zeigen. Ich für meinen Teil hatte viel zu viel Angst und Respekt vor dem weiblichen Geschlecht, um die dargebotene Show genießen zu können, konnte aber trotzdem erkennen, dass ich Glück mit meinem Mädchen hatte – das neben mir und auf S. hatte mindestens sieben Lenze mehr auf dem Buckel – man muss aber auf jeden Fall zugeben, dass wir offensichtlich in einem der besseren Klubs gelandet sein mussten, denn jede der Damen war sehr hübsch und in Topform.

Irgendwann wurden unsere stummen Stoßgebete erhört, die Oberteile wurden wieder angebracht und die Damen ließen sich erneut auf unseren Knien nieder. In Gedanken versuchte ich, die Rechnung für dieses kurze Vergnügen (wir waren wohl noch keine fünfzehn Minuten im Etablissement) zu überschlagen, scheiterte aber kläglich. Ähnlich musste es C1. gegangen sein, dessen Tittentanz früher zu Ende gegangen war und der sich schon wieder Richtung Ausgang aufgemacht hatte. Vollkommen aufgelöst kam er zurückgestolpert und flüsterte mir etwas ins Ohr, was ich nicht verstand; ich erkannte aber das blanke Entsetzen in seinen Augen. Mittlerweile hatte ich mich aber an das hübsche Mädchen auf meinem Schoß gewöhnt und plauderte ein bisschen belangloses Zeug mit ihr (sie sprach ganz gutes Englisch). Sie fütterte mich außerdem fürsorglich mit meinem Bier und ihrem Wein, von dem sie auch selber ab und zu ein Schlückchen nahm – meinem Adlerauge entging aber nicht, dass sie ihre Schlückchen über den Strohhalm zurück in ihre Red Bull Dose beförderte – kein Alkohol im Dienst anscheinend. Nach einigen netten Minuten bat ich sie schließlich, von mir aufzustehen, denn mittlerweile waren F. und C1. aus dem Lokal verschwunden und auch die restlichen drei Gefährten standen bereits am Ausgang und schienen mit den Türstehern in eine erregte Diskussion verwickelt zu sein …

Die Budapest Tagebücher – 1: Die Gefährten

Im Folgenden erzähle ich detailliert die Erlebnisse meiner, oder besser unserer, Reise in die ungarische Hauptstadt, die nach nicht einmal 16 Stunden in Budapest abgebrochen werden musste. Der geneigte Leser kann versichert sein, dass ich alle Vorkommnisse wahrheitsgetreu wiedergebe und möge mir daher verzeihen, wenn der eine oder andere Abschnitt etwas gar langatmig geworden ist und die Budapest-Tagebücher sich über viele Einträge hinziehen. Ich glaube aber, dass es sich auszahlt, alles zu lesen …

Linz/Budapest, am 16. November 2007, von etwa 13:00 – 00:30 Uhr


Geliebtes Tagebuch,

unsere Reise nach Budapest war schon seit Monaten von langer Hand geplant und von uns sechs Gefährten bereits sehnlichst erwartet worden; Gefährte C1. drückte es, in der für ihn so typischen, wortkargen Art, prägnant aus : "Vorher is nix, nachher wird nix sein – es gibt nur Budapest." Am Plan standen also zweieinhalb planlose Tage nonstop Alkohol Kultur in der ungarischen Hauptstadt.

Freitag Mittag war es dann endlich so weit: Zusammen mit einer halbwarmen Palette Ottakringer Dosenbier (weil es billiger als die Konkurrenz ist) machten sich die fünf Gefährten F., C1., G., S., und meine Wenigkeit vom Linzer Hauptbahnhof in Richtung Budapester Keleti-Bahnhof auf. In Wien stieß dann Gefährte C2. zu unserer illustren Gruppe hinzu, der glücklicherweise eine Kokosnuss als Reiseproviant mit sich führte, denn vom mitgebrachten Bier waren nur mehr traurige Reste vorhanden (die Nuss wurde übrigens im Laufe der Bahnfahrt erfolgreich mit bloßen Händen geknackt und bot ein schmackhaftes, gesundes Mahl für alle Beteiligten). An der Grenze bekamen wir noch den gut gemeinten Ratschlag des österreichischen Schaffners: "Jetz reißts eich zam, die Ungarn schmeißen eich auße!" mit, dann hatten wir die Heimat endgültig im Rücken und blickten frohgemut nach vorne.

In Budapest fanden wir relativ (und überraschend, denn C1. hatte die Führung übernommen) schnell das Hotel, checkten rucki-zucki ein und machten uns dann gleich auf den Weg in die Innenstadt (es dürfte wohl so gegen 20 Uhr gewesen sein). An den ersten Bars gingen wir noch stolz vorbei, bald zogen uns aber die großen Schaufenster eines Grillrestaurants an und schnell hatte jeder sein Bier vor sich. Etwas weniger schnell merkten wir, dass wir in einem All-You-Can-Eat-And-Drink-Laden waren und uns schon eine Rechnung von 16 Euro pro Person aufgehalst hatten. Grundsätzlich wäre das ja nicht weiter tragisch, nur hatte kaum einer von uns Hunger, der Appetit auf Bier hielt sich wegen des Verzehrs obig erwähnter Palette auch in Grenzen und der ebenfalls im Preis inkludierte Wein kam, wie wir hinter der Bar erspähen konnten, aus dem Plastikkanister und war selten ekelhaft (die in Österreich erhältliche Zwei-Liter-Flasche für zwei Euro ist ein edler Tropfen gegen jenen Fusel). Exakt gleiches galt für den angebotenen Sangria, der entfernt nach Leber schmeckte.

Trotzdem hielten wir tapfer zwei Stunden in diesem Lokal durch, würgten ein Glas des grauenhaften Gesöffs nach dem anderen hinunter (wir verdünnten die Flüssigkeit mit Coke, was den Geschmack halbwegs erträglich machte) – zwischendurch schlief C1., der am schlimmsten zwischen den Ottakringer Dosenbieren gewütet hatte, mit dem Kopf auf dem Tisch den Schlaf der Gerechten. Als wir endlich genug hatten (soll heißen, sich unsere 16 Euro wenigstens ansatzweise rentiert hatten), ließen wir einen schönen Haufen Forinth zurück und machten uns weiter auf den Weg.

Nach langer Irrfahrt, während der C1. allmählich zurück zu seiner alten Form fand und jedes herumstehende Grüppchen in schönsten Mühlviertlerenglisch nach dem Weg in eine Bar, die er noch während der Bahnfahrt von einem Business-Ungarn mit Notebook erfragt hatte, erkundigte, entdeckten wir schließlich ein nettes kleines Pub mit ganz erträglichen Bierpreisen – anscheinend zu erträglich, denn F. schaffte es innerhalb kürzester Zeit, mir einen halben Liter Bier über T-Shirt, Weste, Hose und Schuhe zu schütten, was vorübergehend zu einer kleineren Missstimmung zwischen uns und einem längeren Aufenthalt in der Toilette bei den Papierhandtüchern für mich führte. Außerdem schloss das Pub viel zu früh und wir mussten noch immer durstig unseren Weg fortsetzen.

Ein Stückchen weiter, es wird wohl so gegen 0:30 Nachts gewesen sein, wurden wir auf offener Straße von einem der üblichen Touristenfänger angesprochen, der uns mit Gutscheinen lockte und den Weg in einen Nachtklub wies – die versprochenen Bierpreise schienen uns für ein solches Etablissement ganz akzeptabel, außerdem hatten wir schon gar keine Wahl mehr, denn F. und C1. waren bereits mit lautem Holladrio im vielfach mit Türstehern bestückten Klub verschwunden …

Happy Birthday, Weblog

Über die ganze Budapest-Aufregung hätte ich beinahe das Wichtigste vergessen: Heute wird dieses mein Weblog genau 4 Jahre alt – 630 Einträge und 2225 Kommentare gab es seit dem 19. November 2003, dazwischen Wechsel der Domain und auf die verschiedensten Hoster, alle möglichen Softwarepakete und Designs wurden ausprobiert, Veröffentlichungen in österreichweiten Printmedien hat es gegeben und so manche Klage konnte im letzten Moment gerade noch abgewendet werden.

Happy Birthday, RandomInsights.net!

Die nächste große Blog-Bday-Feier gibt es nächstes Jahr zum fünften Geburtstag.

Das Budapest Debakel 2007

In den folgenden Einträgen werde ich ausführlich von unserer Budapest-Reise berichten, die als Lustreise am Freitag begann, später zur Lust-Reise wurde und zum Schluss in einem Debakel sondergleichen und einen Tag früher als geplant endete. Dabei werde ich unter anderem folgende Fragen beantworten:

  • Warum haben wir unsere Reise nach nicht einmal 16 Stunden in Budapest wieder abgebrochen?
  • Warum muss ich kommende Woche zum Zahnarzt?
  • Was kosten fünfzehn Minuten in einem Budapester Nachtklub?
  • Warum waren F. und G. im Krankenhaus?
  • Warum mussten meine Schuhe gleich nach der Ankunft in der Heimat in die Waschmaschine?
  • Warum haben wir 16 Euro für den ekelhaftesten Wein, den es in Plastikkanistern zu kaufen gibt, bezahlt, obwohl keine nackte Frauen in der Nähe waren?
  • Warum war ich fünf Stunden auf einem Polizeiposten und warum trafen wir die selben Beamten mehrmals in einer Nacht?
  • Warum sind Programmierer einfach der beste Menschenschlag?

Inzwischen habe ich unsere aufregenden Abenteuer schon so vielen verschiedenen Menschen erzählt (von Taxifahrern über nette alte Damen bis hin zu Ärzten), dass ich sicher bin, sie so detailliert wie möglich wiedergeben zu können. Die Veröffentlichung in Buchform in mehreren Bänden ist auch bereits in Planung, man darf aber auf jeden Fall gespannt sein.

Die Pissoirproblematik

Nachdem meine sämtlichen Toiletteneinträge (siehe die weiterführenden Links am Ende dieses Beitrages) ganz besonders viel Beachtung bekommen, folgt nun schon der nächste. Inspiriert dazu wurde ich am Samstag, während ich im Walker auf ein freies Pissoir wartend auf den Kondomautomaten gestarrt habe (und mich etwas über die dortselbst in den verschiedensten Ausführungen angepriesenen Spielzeuge namens "Muschireizer" amüsiert habe).

Ist es eigentlich ein Zeichen von Männlichkeit, wenn man länger als sein Nachbar am Pissoir steht? Lassen richtige Männer besonders viel Wasser? Ist es männlicher, wenn man keine Stange, sondern gleich einen Stamm Wasser in die Ecke stellt? Dass Herren, die besonders weit urinieren können, sich die Anerkennung ihrer Geschlechtsgenossen verdienen, ist ja ein alter Hut – aber gilt das auch für die Dauer des Vorgangs?

In den einschlägigen Verhaltensregelwerken steht hierzu nichts (wie so oft zu Fragen aus dem Alltag, nur weitgehend fiktive Problemstellungen wie zB "Wie öffne ich einer Dame die Tür?" werden dort behandelt). Ich daher ersuche den geneigten Leser und die bezaubernde Leserin um seine oder ihre geschätzte Meinung hierzu.

Ich persönlich wäre ja vehement gegen ein solch neues Statussymbol der Männlichkeit, denn das würde bedeuten, dass ich fürderhin am Pissoir nicht mehr Vollgas geben könnte*, sondern den ganzen Uriniervorgang künstlich in die Länge ziehen müsste, um so bei meinen Stehnachbarn den Eindruck erhöhter Männlichkeit zu schaffen. Das würde schon einen erheblichen Bequemlichkeitsverlust für mich bedeuten.


* Das erinnert mich an meine Theorie über den weiblichen Orgasmus und wie Männer diesen verstehen können – dazu aber ein andermal mehr.

Was sind meine besten Einträge?

Ich möchte den geneigten Leser und die bezaubernde Leserin ersuchen, mich bei der Suche nach meinen besten Einträgen hier in meinem Weblog zu unterstützen.

Dabei geht es mir dieses Mal nicht unbedingt um den Inhalt, sondern darum, welche Einträge aus literarischer Sicht die besten sind: Welche haben die ausgefeiltesten Formulierungen? Welche lesen sich am flüssigsten? Welche drücken sich selbst in den schönsten Worten aus?

Vorschläge und Anmerkungen bitte wie üblich als Kommentar. Herzlichen Dank für die Mithilfe.

Dinge, über die ich mir Gedanken mache (2)

"Dinge, über die ich mir Gedanken mache" ist eine Serie, über die ich viele meiner weniger konventionellen Gedanken in die Welt setzen möchte. Der geneigte Leser oder die bezaubernde Leserin mag wohl verwundert oder gar angewidert den Kopf schütteln, ich bitte aber um Nachsicht. Er oder sie höre nur mal selber auf die Myriaden Gedanken, die in seinem oder ihrem Kopf herumwirbeln, wähle zufällig einen aus und spinne ihn weiter bis zum interessanten Ende …

Wenn man erfährt, dass man unfruchtbar ist, denkt man sich sicher zuallererst: "Hm, wenn ich das früher gewusst hätte, hätte ich mir das ganze Geld für Kondome sparen können."
Apropos, wäre Folgendes eigentlich ein guter Anmachspruch? "Hey Baby, komm schnell mit mir aufs Discoklo – es kann sicher nichts passieren, ich bin eh unfruchtbar."

Die Klobrillenproblematik

Eigentlich ist es ja ein alter Hut – Frauen beschweren sich (sie "keifen", wie der Profi sagt), wenn Männer nach ihrem kleinen Klogang den Klodeckel nicht wieder herunter klappen. Soweit nichts Neues, dieses Verhalten ist in unsere Zivilisation schon so fest verankert, dass es (das Keifen) jeder als normal (und gerechtfertigt) erachtet und es in jeder Sitcom intensiv behandelt wurde.

Das ist für mich aber noch lange kein Grund, es nicht zu hinterfragen, denn, wie Kettcar es so schön singt: Nur weil man sich so dran gewöhnt hat, ist es nicht normal. Nur weil man es nicht besser kennt, ist es nicht, noch lange nicht, egal. Exakt! Die Klobrillenproblematik ist bei genauerer Betrachtung nämlich gar keine und wurde uns vor vielen Jahren von Emanzen so lange eingehämmert, bis wir selbst daran glauben und uns gar nichts anderes mehr vorstellen können.

Aber: Zuallererst sollen die werten Damen der Schöpfung mal froh sein, dass die Männer die Klobrille zur Durchführung des kleinen Geschäfts überhaupt hochklappen – anatomisch besteht ja gar kein Anlass dazu. Und: Wo steht geschrieben, dass diese Brille immer unten sein muss? In vertikaler Lage würde sie wenigstens nicht so leicht staubig werden, der praktische Nutzen ist also mehr als gegeben. Ich fordere daher im Gegensatz, dass die Frauen die Klobrille nach dem Abschluss ihres Geschäfts hochklappen! Das wäre mal Gleichberechtigung.

Ich glaube, dass das schwache Geschlecht nur aus einem Grund auf dieser "Regel" besteht; nämlich aus genau jenem, weswegen es dem starken immer das Leben schwer macht: Penisneid. Und wahrscheinlich nur deshalb, weil Männer nicht einmal die Hose runter lassen müssen fürs Ludln, geschweige denn sich hinsetzen. So gesehen ist es schon irgendwie verständlich, dass Frauen sich alle möglichen Schikanen ausdenken, um den Männern ihren gottgegeben Vorteil etwas zu versalzen. Nichtsdestotrotz: Hoch oben lebe der Klodeckel.