Supersize MILF

Die verblüffenden Ähnlichkeiten (siehe dazu die verwandten Einträge etwas weiter unten) scheinen kein Ende zu nehmen – kann das noch Zufall sein oder bin ich durch eben jenen auf eine Weltverschwörung unvorstellbaren Ausmaßes gestoßen?!

Während meiner Recherche über verschiedene Brunnenprojekte in Schwarzafrika* – ich spende selbstredend knapp 100 Prozent meines kargen Einkommens der Entwicklungshilfe (Schande über jene, die das nicht tun) – ist plötzlich ohne mein Zutun eine Internetschmutzseite aufgepoppt. Noch bevor ich das Kreuzzeichen machen und diese Abscheulichkeit schließen konnte, brannte sie sich unlöschbar in meine Netzhaut ein.

Es ging dabei um den so genannten MILF-Hunter, ein gewisser Shawn, dessen filmische Aufgabe in zahllosen Episoden es ist, unschuldige Mütter zu jagen und mit ihnen abstoßende sexuelle (!!) Dinge zu machen. Erwähnter Dreckspatz Shawn hat es dabei zu einer nicht geringen Anzahl an Fans und auch zu gewissem Ruhm gebracht.

Und nachdem ich wie das restliche Österreich Donnerstags Abend gebannt vor dem Fernsehbildschirm gehockt bin, um mir die Kochsendung „Supersize Me“ anzusehen, entging mir natürlich nicht die verblüffende Ähnlichkeit zwischen Shawn und dem Supersizer Morgan Spurlock … aber der geneigte Leser und die bezaubernde Leserin soll sich selbst ein Bild machen:

Das kann doch einfach kein Zufall sein, oder?

* darf man das überhaupt noch sagen. Wenn nein, was sagt man sonst – Afro-Afrika? Und wie sagt man eigentlich zu dem Staat „Niger“ wenn man politisch korrekt sein will?

Allerlei

Boah, man könnte derzeit über soviel Pseudo-Wichtiges schreiben und lästern. An allererster Stelle liegt da natürlich des neue Eurofighter-Lizenz-Problem, das die Bundespolitik  (mit Betonung auf Bundes) endgültig als Farce entlarvt. Interessant ist auch die Verleihung der höchsten Auszeichnung des Landes Oberösterreich an einen verdienten bayrischen Freund. Leicht amüsiert hat mich auch eine mögliche Straferleichtung für kriminelle Organspender. Bei so vielen Themen fällt die Wahl für eines zu schwer, daher schreibe ich zur Abwechslung mal über die wirklich wichtigen Dinge:

Gestern hab ich mir in einem Anfall von Ausfall den Super-Gesund-Exquisa-Streichkäse mit nur 0,2 Prozent Fett und Kräutern gekauft. Hochmotiviert strich ich das weiße Zeug auf ein gesundes Vollkornweckerl, biss voller Vorfreude hinein, drängte mit Mühe den (tatsächlich) auftretenden Kotzreiz zurück und warf den restlichen Käse, unter Fluchen und ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, in den Abfall. Das ansonsten leckere Weckerl kam leider unschuldig dazu und erlitt das selbe Schicksal. Fazit: Niemals, unter gar keinen Umständen diesen Gesund-Exquisa kaufen – das Zeug ist wirklich wirklich wirklich unglaublich ekelhaft.

Viel erfreulicher ist andere Entwicklung: Wer kennt ihn nicht, diesen behaubten Schwarzen, der tagein, tagaus vor dem landsträßlichen Thalia steht und dort versucht, die Kupfermucken-Straßenzeitung an den Mann oder die Frau zu bringen – jeden wochentäglichen Morgen um etwa acht Uhr stolpere ich verschlafen an ihm vorbei Richtung Arbeit. Das hat sich dieser charmante Herr tatsächlich gemerkt und begrüßt mich seit einigen Tagen stets mit einem breiten Grinsen und einem "Servus, guten Morgen, viel Spaß!". Das zaubert auch mir ein Lächeln auf die verhärmten Lippen und ich kontere mit einem "Morgen, dir auch" (üblicherweise meine ersten Worte für diesen Tag). Mittlerweile freue ich mich schon am Abend auf diese Begegnung am nächsten Morgen, denn ein trister Tag (und am Morgen nach dem Aufstehen ist jeder Tag trist und unlebenswert) schaut nach einem freundlichen Wort gleich viel besser aus.

Studienfachrichtung Arbeitslosigkeit?

Gestern hatte ich ein äußerst interessantes Gespräch mit dem verantwortlichen (Chef)Redakteur des Wirtschaftsteils einer führenden oberösterreichischen Tageszeitung, in dessen Verlauf ich ihm auch die Frage stellte, was man denn üblicherweise für eine Ausbildung benötigt, um als Redakteur in einer Zeitung arbeiten zu können. Das interessierte mich natürlich brennend, da Schreiben (zB eine Kolumne in einer Zeitung) zu meinen wahrscheinlich unerreichbaren Träumen gehört.

Die Antwort war so einfach die überraschend: "Eigentlich egal, nur keine Publizistikstudenten". Meine hochgezogenen Augenbrauen bemerkend fuhr mein Gegenüber fort und erklärte, dass Publizistiker zwar schreiben können, aber viel zu theoretisch sind – es fehlt ihnen einfach an Fachwissen im jeweiligen Ressort. Für den Wirtschaftsteil ist man am besten Volkswirt bzw. Wirtschaftswissenschaftler (ehemals BWLer) oder ähnliches, für Innen- und Außenpolitik wurde mir ein Geschichts- und Politikwissenschaftsstudiom ans Herz gelegt. Ansonsten sind auch stets Juristen, ab und an sogar Sozialwissenschaftler gern gesehen.

Nur bitte keine Publizistikstudenten – wer Schreibtalent hat, braucht keine solche Ausbildung, und wer sowas nicht hat, dem hilft ein Publizistikstudium auch nicht weiter. Übrigens: Die Akademikerquote ist bei erwähnter Zeitung zwar hoch, aber es gibt durchaus auch Redakteure, die noch nie eine Uni von außen gesehen haben * – eine HAK sollte es aber schon sein.

Auf meine Frage hin, was denn dann bitte Publizistikstudenten arbeiten, wenn nicht in einer Zeitung, grinste der Wirtschaftsredakteur, zuckte mit den Achseln und meinte nur: "Keine Ahnung". Daher gebe ich die Frage an den geneigten Leser und die bezaubernde Leserin weiter: Was bzw. wo arbeiten Publizistikstudenten?

* © Dirk Stermann, dessen neuesten Film zu sehen ich hoffentlich bald Zeit finde.

Aus-, Ein-, Umbürgerung

Der Freistaat Braunschweig* (neuerdings heißt er Niedersachsen), der vor einigen Jährchen dem Adolf-Führer die deutsche Staatsbürgerschaft verschafft hat, will diesen Schandfleck in seiner Geschichte nun löschen und ihm postum die Staatsbürgerschaft entziehen. Zwar darf man nach deutschem Gesetz niemanden staatenlos machen (was Hitler wäre, denn er hat die österreichische Staatsbürgerschaft niedergelegt), aber das scheint die SPD wenig zu kümmern.

Das Beispiel, ob erfolgreich oder nicht sei noch dahin gestellt, macht jedoch Schule: Deutschland hat angekündigt, weitere unliebsame Deutsche auszubürgern, unter anderem Detlef "Dee" Soost (der ja seit Neuestem im Schweizer Abklatsch der Superstar-Shows zu sehen ist) und eine gewisse bayrische Landrätin. Im Gegenzug für die "Rückgabe" des Führers hat die deutsche Bundesregierung übrigens angeboten, den Mozart Wolfi, Kepler und den aktuellen absoluten unglaublichen Weltsupermegastar Anna Netrebko als deutsche Bürger anzunehmen. Als Draufgabe hat sie sogar angeboten, Linz die Namensrechte an den Hermann-Göring-Werken zu überlassen. Der österreichische Bundeskanzler hat sich Bedenkzeit erbeten.

Andere Staaten wollen noch weiter gehen. Nachdem Dänemark allen Randalierern mit der Ausbürgerung nach Kasachstan drohte, hat die Türkei nicht lange gefackelt und prompt alle Türken ausgebürgert. "He, sollen die doch bei ihren Familien in Deutschland wohnen, oda", so die offizielle Stellungnahme des zuständigen Innenministeriums.

* Braunau, Braunschweig – kann da die mit den Nationalsozialismus asoziierte Farbe braun (wie in Braunhemden) noch Zufall sein?

In Memory Of

Es stimmt schon … hm … sagen wir „überrascht“, wenn ein alternativer Kunstfilm namens „Young Ripe Melons #1“ statt mit einschlägigen Szenen mit einem „In Memory of 9/11“ beginnt. Da soll noch einer sagen, die Freudenindustrie kennt kein Benehmen:

Ausnahmen bestätigen die Regel

Die wohl dümmste und weitverbreitetste Redensart ist "Ausnahmen bestätigen die Regel". Gern von Menschen benutzt, die einer sofort widerlegten eigenen Aussage doch noch etwas Legitimität einhauchen wollen. Denn kriegt man als guter Aussagen-Widerleger ein "Jo kloa, oba de oane Ausnahme bestätigt hoit de Regel" hingeworfen, kann man eigentlich nur mehr klein beigeben und der falschen Aussage das Feld räumen.

"Ausnahmen bestätigen die Regel" ist bereits so tief in unser Bewusstsein verankert, dass man gar nicht mehr drüber nachdenkt. Tut man es doch, merkt man schnell, dass diese Aussage absolut widersinnig ist und jeder Grundlage entbehrt – wieso zum dreifach Geschwänzten sollte sich eine Regel durch eine Ausnahme bestätigen lassen?! Bespiel gefällig?

Regel (passend zum vorigen Eintrag): Benzin brennt immer.
Ausnahme: Das Benzin, das ich letztens getankt habe, brennt überraschenderweise nicht.
Schlussfolgerung: Ganz klar – dadurch dass mein Benzin durch eine seltsame Fügung des Schicksals diesmal nicht brennt, ist die Aussage "Benzin brennt immer" noch lange nicht falsch; im Gegenteil, sie gewinnt sogar noch an Richtigkeit durch die Ausnahme.

Macht keinen Sinn, oder? Sollte also jemand in Zukunft wieder mal "Ausnahmen bestätigen die Regel" in einem Gespräch mit dem geneigten Leser oder der bezaubernden Leserin benutzen, bitte nicht einfach im Raum stehen lassen oder gar klein beigeben, sondern mit aller Macht zurück schmettern und den oder die Gegenüber rethorisch vernichten. Genau so wie man es macht, wenn jemand "Das ist für mich ein spanisches Dorf" sagt.

ps: Bevor ich besserwisserische Kommentare bekomme: Ich bin kein Chemiker/Physiker, aber ich kann mir schon vorstellen, dass es irgendwelche Konstellationen von Temperatur/Druck/Luftfeuchtigkeit/was auch immer gibt, bei denen Benzin nicht brennt – ändert aber nichts an der Kernaussage obigen Eintrags.

Pornoskandal: Oberösterreich Heute deckt auf

Endlich hat sich mein tägliches Oberösterreich-Heute-Schauen bezahlt gemacht: Im schockierenden ersten Beitrag gestern wurde von zwei unschuldigen Mühlviertler Schwestern und WiWi-Studentinnen (!) berichtet, die sich durch Modeljobs ein karges Leben ermöglichen. Diese beiden zauberhaften Mädchen wurden in Wien (!!) von einem schmierigen Fotografen überredet, Aktfotos von sich machen zu lassen; entgegen einer mündlichen (!!!) Zusage hat dieser Unmensch diese Fotos dann an alle Welt weiter verkauft, so dass sie sogar auf den Covern diverser Porno-DVD und -Magazinen landeten.

Ich verurteile dies zutiefst. Allein der Gedanke, dass diese unschuldigen jungen Damen wie ein Stück Fleisch behandelt werden und so wie Gott sie schuf wie auf einer Viehbeschau in den billigsten und versifftesten Medien als Wichsvorlage für Rentner dienen, lässt mir die Galle hoch kommen. Wenn ich diesen schleimigen, dreckigen, perversen Fotografen in die Hände bekommen würde, der für ein paar müde Kröten den guten Ruf dieser Mädchen schändet, würde ich ihm zeigen, wo der Chef daheim ist. Überhaupt ekelt mich die weit verbreitete Praxis an, dass die Körper junger, wunderschöner, fast immer unschuldiger Frauen für Geld und/oder Aufmerksamkeit und/oder Pageviews schamlos präsentiert werden, oft in jeglicher Missachtung von Anstand oder Gesetz.

Als exklusiver Service für den geneigten Leser, damit dieser sich ein Bild vom Ausmaß dieser unglaublichen Perversion machen kann, folgen nun einige der besagten Aufnahmen:

 

(Der Rechteinhaber dieser Fotos ist laut Bericht oben genannter Wiener Fotograf. Sollte dieser gegen diese Veröffentlichung Einwände haben, werde ich die Abbildungen selbstredend prompt entfernen.)

Aufstieg und Niedergang

Sehr empfehlenswert ist das aktuelle PM Perspektive, vor allem der erste Artikel:

Jede Hochkultur erlebt in ihrer Entwicklung sieben Stadien: 1) Die Vermischung mehrerer Völker; 2) die Reifung der so entstandenen Gesellschaft; 3) die Ausdehnung über die eigenen Grenzen hinweg; 4) das Zeitalter des Konflikts; 5) der Aufstieg zum Weltreich; 6) der Niedergang; 7) die Invasion von Feinden. Der endgültige Niedergang kann aber viele verschiedene Gründe haben, unter anderem auch Naturkatastrophen (Kreta), Nahrungsnot (die Maya), Religion oder gesellschaftliche Probleme (Rom?).

Im Verlauf der bekannten menschlichen Geschichte gab es zwölf Hochkulturen, von denen sieben bereits alle diese Stadien durchgemacht haben und untergegangen sind: Mesopotamien, Ägypten, Kreta, die Klassik Griechenlands und Roms, Byzanz, Mittelamerika und die Andenkultur. Die fünf, die es noch gibt, sind: Die chinesische, die japanische, die indische, die islamische und die westliche Kultur.

Dass Europa und die USA, also die westliche Kultur, ihre besten Zeiten vorbei haben, dürfte nicht weiter überraschen. Zu Beginn des ersten Weltkrieges (1914 also) befanden sich 84 Prozent (!) der Landfläche der Erde unter Kontrolle der Europäer, 1920 wurde es sogar noch ein bisschen mehr, als das Osmanische Reich zwischen England, Frankreich und Italien aufgeteilt wurde. Danach ging es stetig bergab, bis man sich im Kalten Krieg sogar selber bekämpfte.

Zwei Konkurrenten bedrohen die westliche Vormachtstellung: (Natürlich) die Weltmacht China und die islamische Welt mit ihrem starken Glauben und jungen Bevölkerung. Gemeinhin heißt es ja, dass das 20. Jahrhundert das der USA war und das 21. das Chinas wird. Nun spielt sich im bevölkerungsreichsten Staat der Welt eine interessante Veränderung ab, die schon die mächtigen Anasazi-Indianer im Süden Nordamerikas ausgerottet  hat: Die rücksichtslose Ausbeutung des Landes macht ganze Landstriche zu Einöden und sauberes Wasser rar. Der mächtige chinesische Drache könnte über kurz oder lang an seinem eigenen Wachstum ersticken.

Überhaupt meinen viele Experten (mich eingeschlossen, auch wenn ich kein solcher bin), dass die Zeit der Weltreiche vorbei ist. Weltkriege und Welthandel haben eine neue "Ebene der Gemeinsamkeit" geschaffen, die keine Eroberungskriege mehr zu lässt. Wenn das jetzt noch jemand dem untergehenden US-amerikanischen Weltreich sagen könnte, China seine Umweltprobleme und der Islam seinen Fanatismus in den Griff bekommt, dann könnte diese globale Kultur vielleicht sogar alle anderen überleben.