Wie gestern versprochen, heute einen Eintrag vom Flo (der, wie wir gestern feststellen mussten, sie alle hatte) und der eine wunderbare Geschichte zu den aktuellen Erlebnissen und unglaublichen Vorkommnissen zusammengestellt hatte. Auf dass all die armen, traurigen Gestalten, die nicht selbst live dabei waren, zumindest einen oberflächlichen Eindruck bekommen sollen.
Ich blicke auf einen ereignisreichen Tag zurück, besonders aber der Abend ist erwähnenswert.
Aber beginnen wir am Anfang. Wie jeden Tag habe ich Strategien für den Sturz des Regimes in meinem von Revolutionsgedanken überfluteten Gehirn entwickelt. Der Umsturz rückt zwar immer näher, doch zum Glück beherrscht er noch nicht unser gesamtes Studentendasein. Auch in Zeiten von Schreckensherrschaften (ich erwähne nur den Fürsten der Finsternis) haben wir den wahren Grund des Studentenlebens nicht vergessen.
So trug es sich zu, dass an diesem Abend im Eiskeller zu Hagenberg wieder einmal eines dieser berühmt-berüchtigtes Eiskellerfeste veranstaltet wurde. Als wahrer Student konnte ich dem Ruf von Alkohol, Exzessen und Frauen natürlich nicht widerstehen. Bevor ich allerdings den Weg zum Eiskeller einschlug, traf ich mich noch mit einigen Revolutionsgefährten zur Vorbesprechung im Studentengetto. Als Einstimmung konsumierten wir den mühsam ins Getto geschmuggelten Alkohol, der einigen von uns zu sehr zu Kopfe stieg. So mussten wir schon vor dem Aufbruch in den Eiskeller den Verlust unseres Gefährten Artur (Deckname Dr. Brinkmann) beklagen. Er wurde gnadenlos von der Revolutionsschwester Sigi (Deckname Voizua), die extra von der Ostfront angereist war, mit Absynth in den Abgrund gerissen.
Obwohl geschockt von diesem Verlust beschlossen wir aber trotzdem den Pfad zum Eiskeller einzuschlagen. Dort angekommen bot sich uns ein Bild des Grauens dar. Der alterwürdige Eiskeller wurde entweiht. Anstatt rockiger Happy-Musik tönten stupide Elektronikbässe aus dem Gemäuer. Wir waren uns ziemlich sicher, dass dies wieder eine Tat des Regimes sein musste, um uns das Letzte zu nehmen an dem wir uns noch erfreuen konnten.
Erzürnt ob dieses Frevels entschlossen wir uns erneut, Widerstand zu leisten und den Eiskeller zu betreten. Die Szenen die sich dann im Inneren ereigneten möchte ich hier aus privaten Gründen nicht preisgeben; das Einzige was ich sagen kann ist, dass es ein harter Kampf war, sowohl gegen den DJ, als auch gegen die Alkoholvorräte. Nachdem wir den Feind besiegt, sprich den DJ zum Aufhören gezwungen und sämtliche alkoholischen Vorräte vernichtet hatten, machten wir uns, zwar müde und erschöpft, aber leichten Mutes ob unseres Sieges, auf den langen Nachhauseweg zurück ins Getto.
Sämtliche folgenden Vorkommnise dürfen hier aus Jugendschutzgründen nicht erwähnt werden.
Hiermit schließe ich meinen Eintrag und blicke auf einen harten, anstrengenden Tag im Leben eines Rebellen zurück.
Liebe Grüße, Dein noch immer leicht angeheiterter Flo
ps: Ich glaube, der Artur hat noch kein Begrüßungsstamperl bekommen …