heute hat mir mein Nachbar Flo seinen besten Freund, den Schlachter und Zuhälter Blut-Bruno vorgestellt. Eine furchterregende Gestalt, dieser Hüne Blut-Bruno, so wie vor mir stand, noch die blutbespritzte Fleischerschürze über den mächtigen Bauch gespannt.
Jedenfalls rauschten die beiden bald, nachdem sich der ebenfalls baumlange Flo auf den Sozius gequetscht hatte, auf Blut-Brunos Mini-Maxi ab, weil, so Flo, „er noch eine Wette einzulösen habe“.
Er brach innerhalb von zwei Minuten dreißig 84 Stieren das Genick. Mit den bloßen Händen. Ein altgedienter Fleischermeister, der zufällig anwesend war, soll dabei wie ein kleines Kind geweint haben.
Als Flo am Abend nach diesem Schlachtfest heimgekehrt war, habe ich ihn noch Stunden danach leise flüstern hören „heute nur die Stiere, morgen alle Tiere“. Außerdem hat er ein weiteres Faß Sauerkraut in sein Zimmer gerollt.
Ich selbst, liebes Tagebuch, widme mich wieder voll und ganz meiner Kampagne für den umfassenden Schutz der mühlviertler Mischwälder. Außerdem übe ich wieder fleißig an der Panflöte, die einst den guten Karensky-Wolkenstein und den lieben alten Dr. N’Dongo so verzückt haben.