Sommer, pah

Wenn ich jemals wieder im Winter nach Wärme und Sonne und Sommer schreie, dann erinnert mich bitte daran, dass Sommer prinzipiell nur aus Rasenmähen (bzw. Abschneiden der Gänseblümchenplantage, die bei uns Rasen genannt wird), Gras rechen, Beete umstechen, Stoaklaubn und ähnlichem besteht. Im Winter gibts wenigstens nur Schneeschaufeln.

Computer und Autos

Im Gespräch mit einer unbedarften Seele hatte ich die Eingebung, wurde sozusagen von der Muse geküsst.
Für alle Nicht-Hagenberger ist es ja bekanntlich etwas schwer, die ganzen Unterschiede und Kleinigkeiten zwischen den verschiedenen Studiengängen zu sehen und zu verstehen. Hier also der schon lange nötige, perfekte Guide zu den Studiengängen, in einer Sprache, die sogar jederfrau versteht: Wenn für einen Hagenberger Studenten der Computer ein Auto wäre, dann (whoops, ich muss aufpassen, mir tropft lauter Klischee auf die Tastatur) …

  • SE Studenten: fahren einen Volkswagen, der zwar nicht billig, aber zumindest zuverlässig ist. Zum Wechseln der Reifen und der Scheibenwischerflüssigkeit muss die Werkstatt aufgesucht werden. Sie sind relativ vertraut mit dem Prinzip von Gas und Bremse, kommen aber nur mit Automatikgetriebe zurecht.  Aus Prinzip wird weder geblinkt noch abgeblendet. Die meist genutzten Features sind Sitzheizung und Schminkspiegel.
  • HSSE: besitzen einen Opel, Baujahr ‘83, der jedoch so so übertunet ist, dass er nur in der 30er Zone zu benutzen ist, weil er sonst sofort überhitzen würde und nicht mehr zu gebrauchen wäre. Sie haben ihr Fahrzeug so umgebaut, dass man zwar Roboter steuern und Satelliten TV vom Mond empfangen kann, aber zum Fahren taugt er kaum, weil die ganzen wichtigen Teile zu Testzwecken im Auto des besten Freundes verbaut sind, der aber kein Geld für Treibstoff sowie keinen Führerschein hat.
  • MTD Studenten: haben einen Smart, weil ihnen die Farbe so gut gefällt und die Innenausstattung so alternativ ist. Sie wissen genau, wo die Schalter für Warnblinkanlage und Fernlicht sind, verzweifeln aber bei der Suche nach dem Gaspedal oder beim Lösen der Handbremse, benutzen daher den Wagen nur als skurrilen Blickfang im Wohnzimmer.
  • CMS: versuchen einen Audi zu fahren, aber aus Angst vor Unfällen und Anhaltern verlassen sie nie die Garage, sondern der Wagen wird vor den Blicken aller verborgen. In einsamen Momenten sitzt dann der Besitzer allein im Fahrzeug und dreht unter lauten Brummgeräuschen am Lenkrad, während er sich heimlich auf sonnenüberflutete Landstraßen wünscht.
  • CBL: haben einen Toyota, scheitern aber an der komplett idiotischen Anordnung der Armaturen und der unverständlichen Ansammlung von Knöpfen und Hebeln. Um ihn trotzdem nutzen zu können, haben sie in Teamarbeit den Leergang gefunden und schieben den Wagen mit Mords-Radau auf der Einfahrt vor und zurück.
  • MC: dürfen noch nicht Auto fahren, weil sie noch viel zu jung für den L17 sind. Daher geben sie sich mit kleinen ferngesteuerten Monster Trucks zufrieden, die nichts anderes können außer Batterien fressen.
  • BIN Studenten: gehen zu Fuß, und stolpern trotzdem dauernd über denselbigen.

So, ich hoffe etwas Licht in die Dunkelheit der Studiengänge gebracht zu haben.

ps: SEB Studenten werden vom Chaffeur in der Stretchlimousine zum Privatjet gefahren 😉

[Tagebuch] Endspurt

Über alles geliebtes Tagebuch,

ich weiß, ich habe in letzter Zeit viel zu wenig vom Projekt (das mittlerweile intern im Projektteam unter dem Codenamen „Sisyphus“ läuft) erzählt, aber es tut sich nichts Außergewöhnliches, jeden Tag der selbe einsilbige Trott: Projektleiterin Wolf lässt uns bei jedem Anlass ihre außergewöhnlich heißen Handinnenflächen spüren. Sie hat nun im Projektlabor einen Hunde Zwinger einrichten lassen, sowie sich ein paar zähnefletschende Bulldoggen zugelegt; sie droht uns ständig damit ihre Bestien auf uns los zulassen, wenn wir nicht spuren sollten, aber ich denke sie blufft nur, auch wenn es doch ziemlich unheimlich ist, denn aus dem Zwinger hört man immer wieder angsterfüllte Schreie, ungefähr so wie diejenigen, die man sich vorstellt, wenn man an verzweifelte Seelen im ewigen Höllenfeuer denkt.

Also du siehst, geliebtes Tagebuch, dass alles beim Üblichen ist und sich nichts tut. Beziehungsweise sich bis gestern nichts getan hat, denn da kam uns der Projektauftraggeber besuchen. Wir wussten zuerst nicht so recht, was wir uns davon erwarten sollten, ob wir uns freuen oder fürchten sollten. Nun, um es kurz zu machen, es war schön und schlimm zugleich:

Jedes Projektmitglied putzte sich heraus so gut er oder sie es konnte: Die Projektleiterin versteckte ihre Neunschwänzige und die Eiserne Jungfrau unter dem Tisch, Kollege Pendlmayr zog sich zum ersten Mal dieses Semester eine Hose an und Schweighofer wischte sich die Überreste des letzten Saufgelages von Mund, Brust und Hose. Kollegin Kern kam in einem engen hochgeschlitzten Galakleid, und Künstlerin Pichler legte die Sonntagsmalerschürze an, wobei die aber mindestens so viele Farbflecken hat wie die übliche.  Und natürlich waren wir alle nervös, die Stimmung war dem Siedepunkt nahe. Als der Auftraggeber eintraf war er wohl anfangs etwas irritiert vom Hundezwinger, all den Farb– und Blutflecken, den leeren Schnapsflaschen, den leise schnarchenden Schlampen und dem verängstigten Hannes in der Ecke, aber er ließ sich höflicherweise nichts anmerken.
Die Projektleiterin führte dann voller Stolz und in aller Ausführlichkeit sämtliche Features unserer tollen Software vor. 54 Sekunden später war sie fertig, und wir blickten alle mit großen fragenden Kinderaugen erwartungsvoll den Auftraggeber an, der aber sein Gesicht in den Händen verborgen hielt. Nur seine Schulter zuckten leise, und hin und wieder hörte man ein leises Glucksen. Offensichtlich war er so beeindruckt, dass die Gefühle mit ihm verrückt spielten. Eine sehr verständliche Reaktion.
Als er sich nach einiger Zeit wieder gefangen hatte und seiner überschäumenden Emotionen Herr wurde, verließ er zu unserer Überraschung (nun, zumindest nicht zu meiner Überraschung) den Raum ohne sich noch einmal umzudrehen. Die Tür war noch nicht ganz zugefallen, als wir schon sein schallendes Gelächter hörten. Noch Minuten später hörten wir ihn, jeder Lacher war wie ein Dolch in unsere geschundenen Herzen. 

Natürlich versetzte dieser Rückschlag unserer Motivation ebenso einen massiven Knick wie die Projektleiterin in Rage. Schwups war die Neunschwänzige wieder hervorgeholt und, so schnell konnten wir gar nicht schauen, tanzte sie wieder auf unseren vernarbten Rücke und Fußsohlen. Aber schlimm wurde es erst, als die teuflische Projektleiterin den Schlüssel zum Zwinger aus ihrem Dekolleté holte …

Faules Pack

Ich wünsche, nein, ich verlange, dass ihr, meine treue und hochgeschätzte Leserschaft mehr Initiative an den Tag legt und Kommentare zu meinen Posts verfasst. Es ist egal, ob ihr Wichtiges, Unwichtiges, Kluges, Dummes, Nettes, Unfreundliches, Normales, Seltsames, Ungewöhnliches oder gar nichts zu sagen habt, schreibt einfach was. Bitte! Jeden Tag gleich nach dem Aufstehn laufe ich so voller Hoffnung noch im Snoopy Pyjama durch den Westflügel meines Anwesens (sehr zum Missfallen der Gouvernante) zu meinem Computer und schaue nach, ob sich jemand erbarmt hat und einen klitzekleinen Kommentar geschrieben hat. Und jedes Mal wird meine kindliche Hoffnung enttäuscht, ich breche in Tränen aus und bin dann verständlicherweise den ganzen Tag cranky, schlecht gelaunt, und hab schon gar keine Lust mir Socken, geschweige denn richtige Schuhe anzuziehen …

Ikea Erfurt

Nachdem jedes Monat in meiner wohlbekannten Keyword Analysis (also Wörter, die Leute in Suchmaschinen eingeben um dann auf meine Seite verwiesen werden) in mir unverständlicher Regelmäßigkeit immer „Bewerbung für Ikea Erfurt“ auftaucht, muss ich dem nun endgültig Rechnung tragen. Was hiermit geschieht:

Peter Rattig war Angestellter bei Ikea in Erfurt. Er hatte dort ganz unten in der Hierarchie angefangen, als Kohlenschaufler für die großen Ikea Öfen. Er wollte aber nicht immer ein trauriger Kohlenschaufler bleiben, daher hatte er sich langsam aber stetig die Karriereleiter hochgeschlafen; besser gesagt er hatte versucht, sich an ihr hochzuschlafen, er war aber meistens nur an andere Kohlenschaufler geraten, was sich jetzt so im Nachhinein betrachtet als eher schädlich für seine Karriere herausgestellt hat.
Jedenfalls war der hamstergesichtige Rattig verzweifelt – wie sollte er nur mit dem kargen Gehalt eines Ikea-Kohlenschauflers seine kleine Rattig-Familie ernähren können? Seine Frau, Rosemarie Rattig, gab zwar ihr Bestes, aber auch sie konnte im Jahr maximal drei bis vier Kinder zur Welt bringen, die dann an Kinderschieber verkauft wurden, um in China Tennisschuhe und McDonalds Spielzeug in Akkordarbeit herzustellen.
Da hatte Rainer, der älteste der noch nicht verschobenen Rattig-Kinder eine Idee: „Papa“, rief er, als die kleine Familie bei Brot und Wasser zu Abend aß, „Papa, wie wärs wenn du bei Humboldt einen Fernlehrgang absolvieren würdest? Mit Gehaltserhöhung!“ Peter und Rosemarie waren sofort Feuer und Flamme für diesen zugegebenermaßen genialen Einfall. Peters Traum war ja schon immer ein Leben als Datenbankadministrator gewesen; so bewarb er sich prompt für eine solche Stelle, doch der letzte freie Platz wurde ihm von einem gewissen Bumsvogel weggeschnappt. Schon wollte er (Peter, nicht Bumsvogel) verzweifeln und sich das traurige und unnütze Leben nehmen, als ihm durch seine tränenüberströhmten Augen eine Anzeige in ebenjene stach: „Vom Kohlenschaufler zum Tellerwäscher – eine Erfolgsgeschichte für Jedermann“. Und da keimte ein Fünkchen Hoffnung in Peter auf – er bewarb sich für den Tellerwäscher Lehrgang bei Humboldt. Um die horrenden Kursgebühren zahlen zu können, musste er zwar sechsundzwanzig Stunden am Tag Kohlen für Ikea Erfurt schaufeln, aber das war es ihm wert. Und siehe da, nach vierzehn harten und kohleverstaubten Jahren durfte Peter endlich das heißersehnte Zertifikat in Händen halten. „Ich bin ein vollwertiger, staatlich zertifizierter Tellerwäscher“, rief er voller Freude und sah schon sein neues, perfektes, sorgenfreies Leben vor sich.
Nur leider war zu jener Zeit der Markt gesättigt mit Tellerwäschern (übrigens auch mit Datenbankadministratoren), da jeder die Erfolgsgeschichte der für Humboldt werbenden großzahnigen Regina (die, die die Matura nachgemacht hat) nachmachen wollte. Das war zwar gut für Humboldt und deren Bankkonten, aber so kamen zu jener Zeit auf jeden Computer der Welt mindestens drei Datenbankadministratoren. Jedenfalls gab es für Peter Rattig nicht den kleinsten Job als Tellerwäscher in ganz Deutschland, in keinem noch so dreckigen algerischen Kebabstand wollte man ihn anstellen. So musste er weiter im engen, stickigen und vor allem heißen Keller von Ikea in Erfurt Kohlen in die nimmersatten Münder der Ikea Hochöfen schaufeln. Und er verfluchte mit jeder Fuhre Kohle, die er ins Feuer warf, jenen Tag, als er Google nach „Bewerbung für Ikea Erfurt“ suchen ließ.

I’m going to die *updated again*

Nur ganz kurz: Tausend Dank an alle, die mich mit Besserungswünschen und Segnungen überhäuft haben. Jene, die das nicht getan haben, sollen in der Hölle braten.

Und für alle, die sich freundlicherweise ständig nach meinem Knie erkundigen:
Heute war ich bei der finalen (wie ich dachte) Untersuchung im Krankenhaus. Nach den üblichen eineinhalb Stunden Wartezeit (wo ich einen jungen Mann kennen lernte, der am linken Knie schon sechsmal operiert wurde, und der trotz (vollständigem) Riss beider Kreuzbänder heiter ohne Krücken oder ähnlichem herumhumpelte – ein echter Mann also), wurde mir folgendes diagnostiziert: Die Kniescheibe ist/war herausgesprungen, was eine doch relativ ungewöhnliche Beschwerde ist. Jedoch ist hier beim ersten Auftreten nicht allzu viel machen, ich bekam für dich nächsten sechs Wochen einen (ziemlich engen und unbequemen) Strumpf verschrieben, kann aber immerhin halbwegs normal gehen.
Problematisch wirds nur, wenn das Problem nochmal auftreten sollte (oder mein Knie nicht vernünftig heilt), weil dann wird eine höcht komplizierte Operation und massive Rehabilitation fällig …

Ich hab eine Freundin

Gleich vorneweg: Der Titel dieses Eintrags ist natürlich sehr reißerisch, nur darauf ausgelegt, euch Peons Adrenalinstöße zu verschaffen, und hat nichts mit der Realität zu tun (also ganz nach dem Vorbild der Neuen Kronenzeitung). Jedenfalls ist Folgendes eine wahre Geschichte und mir grad eben passiert. Die Namen wurden übrigens redaktionell verändert.

Ich habe ein ganz gutes Verhältnis zu Computern, scheinen manche Personen zu glauben, und so werde ich ständig zu irgendwelchen Familien eingeladen, um den altehrwürdigen Familien-PC wieder auf Vordermann zu bringen. Soweit ist das ja nichts Ungewöhnliches. Und so begibt es sich, dass ich in regelmäßigen Abständen von drei bis vier Wochen bei einer Familie Eichlfarmer einige Stunden verbringe, um Würmer und Spyware zu entfernen und jedes Mal bleue ich ihnen die selben Sicherheitsvorkehrungen ein, die dann sowieso nicht eingehalten werden. „Ihnen“ ist in diesem Fall der Vater, die Mutter, der mittlere Sohn, der kleine Sohn, der kleinste Sohn und halt auch die Tochter Frieda. Frieda ist die „älteste“ und ist um die sechzehn Lenze alt, auch wenn sie zugegebenerweise wesentlich älter aussieht.
Nachdem ich ja bekanntermaßen ein freundlicher und lebensfroher Mensch bin, unterhalte ich mich natürlich mit den jeweils anwesenden Familienmitgliedern während ich so am Computer herum werkle, und so auch mit Frieda. Und natürlich, wie sollte es anders sein, bin ich immer ausgesucht nett und charmant.

Wie das Leben so spielt, bin ich zufälligerweise Stammgast (schon seit mehr als fünf Jahren) beim Friseur, bei dem auch Frieda ihre Lehre absolviert. Und natürlich, wie sollte es anders sein, bin ich zu den dortigen (durchgehend hübschen und bezaubernden) Friseusen immer ausgesprochen nett und charmant. Selbstverständlich auch zu Frieda. Und so beginnt die gesamte Misere.
Denn ich war vor wenigen Wochen Samstags im Empire, und wie der Zufall es will treffe ich dort, erraten, Frieda. Und natürlich, wie sollte es anders sein, wechselte ich ein paar nette und charmante Worte mit ihr, so wie ich es mit jedem Bekannten tue, den ich im Empire antreffe. So ist zumindest meine Sicht der Dinge.

Jetzt spricht mich aber meine Mutter vor ca. einer Woche an, was jetzt liefe zwischen Frieda und mir. Überrascht und von Nichts wissend fraget ich nach, und erfuhr, dass mein Mutter mal zufällig mit Friedas Mutter zusammengekommen ist, und die wilde Geschichten erzählt hat dass Frieda und ich uns so gut verstehen, wir immer so gute und nette Gespräche führen und überhaupt und so. Von dieser Sachlage war ich natürlich anfangs massiv schockiert, wies aber sämtliche Beschuldigungen von mir und stellte klar, dass ich von nichts wüsste und mein Name sowieso Hase wäre.

Jedenfalls war mir seit dem klar, aus welchem Loch der Wind weht. Was mir noch nicht ganz klar war, war die Frage, ob Frieda da ihrer Mutter das Herz ausgeschüttet hat oder ob die Mutter hier nur viel zuviel in beiläufige Geschichten beim Mittagessen hineininterpretiert hat. Jedenfalls schien sich das Netz immer enger um mich zu schnüren und ich bekam es mit der Angst zu tun. So beriet ich mich mit Günsl und anderen über diese verzwickte Sachlage, und wie ich da am besten wieder rauskommen würde, aber wir kamen selbst nach ausführlichen Diskussionsrunden auf keinen grünen Zweig.

Umso schlimmer, dass meine männliche Haarpracht dieser Tage schon wieder viel zu lang war, und ich unbedingt den Friseur meines Vertrauens aufsuchen musste. Doch angesichts dieser dubiosen Frieda-Situation, die anhand einiger hingeworfener Bemerkungen meiner Mutter und Hänseleien meiner Schwester auch nicht gerade besser wurde, wollte ich schon fast einen anderen Friseur aufsuchen, und für immer meinen Lieblingssalon (nicht zuletzt wegen der heißen (volljährigen) Friseusen dort) abschreiben. Dann nahm ich mich aber zusammen und trat Dienstags gemessenen Schrittes zum Haare schneiden an. Entgegen meiner Hoffnungen traf ich dort auch Frieda, der ich ein lässiges „Serwas“ hinwarf. Damit hoffte ich die Situation gelöst zu haben. Aber, der Teufel hatte auch hier seine Finger im Spiel, ich traf Frieda nachher in ihrer Mittagspause beim Einkaufen. Natürlich, wie sollte es anders sein, war ich nett und charmant zu ihr. Damit hatte ich mich noch tiefer ins Netz verstrickt.

Denn ich wurde letzten Freitag wieder zu den Eichlfarmers gerufen, da der Computer nun endgültig nicht mehr das tat was er sollte (ich stellte einen Kollaps der Festplatte fest). Ich hatte den Zeitpunkt meines Besuches so gewählt, dass Frieda bestimmt noch ihr Arbeitspensum beim Friseur zu erledigen hatte, also nicht zu Hause war. War sie auch nicht, aber ich unterhielt mich mit ihrer Mutter über dieses und jenes, als sie plötzlich herausrückte mit „Hannes, gehst du eigentlich morgen auch wieder ins Empire? Weil die Frieda ist auch dort!“. Erschrocken wehrte ich ab und feuerte aus der Hüfte auch noch ein paar Verwünschungen gegen all die kleinen sechzehnjährigen Kiddies im Empire ab, die nicht wissen was sich gehört und überhaupt noch viel zu jung sind. Damit, so glaubte ich, hätte ich genug zwischen den Zeilen gesagt, und die Sache ein für alle mal ins Reine gebracht.

Nun, kauften Eichlfarmers aber eine neue Festplatte am Wochenende, und ich wurde zum Einbau und Neuaufsetzen eingeladen. Nachdem ich nicht absagen konnte war ich heute Nachmittag wieder dort. Ich läutete, und der jüngste Sohn öffnete mir die Tür. Kaum erblickten seine Kinderaugen mein Antlitz, trompetete er „Frieda, dein Freund ist da!“. Ich wär am liebsten im Erdboden versunken, konnte aber nicht, und musste auch noch ein paar hänselnde Sprüche des Vaters, von wegen „so schnell wird man bei uns verkuppelt“ ertragen. Im Laufe meiner Reparaturarbeiten ließ ich noch ein paar Sprüche gegen Kiddies los, bin mir aber nicht sicher, ob sie richtig angekommen sind. Vor allem angesichts dessen, dass Frieda (nachdem Herr der Ringe auf ORF 1 vorbei war), die ganze Zeit neben mir saß, und diverse Aktivitäten wie Fingernägel feilen, Ostereier essen und ähnliches durchführte. Wenigstens sprach sie kaum mit mir.

So, jetzt habe ich der geneigten Leserschaft mein Herz ausgeschüttet und mein Problem geschildert. Ich bitte hiermit um Rat. Danke im Voraus.

ps: Für alle, die sich Sorgen machen: Der PC funktioniert wieder einwandfrei.

[Tagebuch] Planungen

Geliebtes Tagebuch,

und so begab es sich, dass ich zufällig meinen guten alten Freund Muh Stefan in Rohrbach traf. Nach dem üblichen Austausch von Höflichkeiten kamen wir überein, dass wir uns nun endlich mal wieder einen Abend zu zweit gönnen müssen, um über die alten Zeiten und auch die neueren zu plaudern. Wir vereinbarten, dass wir für den kommenden Freitag telefonisch genauere Details vereinbaren würden. Und das Ganze lief dann an erwähntem Freitag etwa ab wie folgt:

  • 18:02 – Muh Stefan ruft mich an, und schnell haben wir uns auf ein gemeinsames Abendprogramm geeinigt: Ein gemütliches Pizza-Abendessen im Einstein, Treffpunkt dort um Punkt 20:00 Uhr.
  • 18:56 – Überraschend ruft mich Günsl an, der wissen will, ob ich schon Pläne hätte für den Abend. Ich erzähle ihm von Stefan und den Pizzas und er ist, nicht unerwarteterweise, massiv begeistert und will unbedingt mit. Ich habe natürlich nichts dagegen, kann ihm aber nur unter Vorbehalt zusagen, da der Abend ja eigentlich für Stefan und mich allein geplant war (wegen der alten Zeiten und so). Ich verspreche Günsl, mit Stefan Rücksprache zu halten und ihn dann zu verständigen.
  • 18:59 – Stefan hat nichts dagegen, und ich rufe Günsl an, um ihm noch einmal Treffpunkt und Ort (20:00 Uhr, Einstein) zu nennen.
  • 19:21 – Kurz bevor ich das traute Heim verlasse, fällt mir noch ein, dass meine Schwester Eva ja außer Haus ist und auch sonst niemand daheim ist, das heißt meine Schwester, die ja nie einen Haustürschlüssel mitnimmt, kann nicht rein wenn sie um halb neun vom Yoga heimkommt. Kurzentschlossen rufe ich Günsl und Stefan an, und verschiebe unser Treffen auf 20:45. Günsl ist etwas ungehalten, weil er „schon soo hungrig“ ist, aber er muss ich fügen.
  • 20:01 – Meine Schwester ruft mich an, dass ich sie vom Yoga abholen soll, weil sich der Kurs etwas verspätet hat und sie daher erst um 20:50 fertig wird und daher den Bus versäumen wird. Nun kann ich sie natürlich nicht so spät in Linz abholen (weil mein Abend ja schon verplant ist), verspreche ihr aber, mich darum zu kümmern. Ich rufe Evas Freund Julian an (um das Abholen an ihn zu kommissionieren), der ist aber nicht zu Hause, sondern fischen an der Donau. Und nachdem der zu allem Übel auch noch sein Handy nicht mit dabei hat, rufe ich seinen Freund Kurti an, der ebenfalls mit ihm fischen ist, aber im Gegensatz zu ihm das Handy mit und eingeschaltet hat. Kurti verspricht, Julian auszurichten, dass dieser Eva um 20:50 vom Yoga in Linz abholen soll.
  • 20:02 – Mir fällt ein, dass damit ja wieder nicht das Haustürschlüsselproblem gelöst ist. Noch bevor ich aber Kurti erneut telefonisch verständigen konnte, dass Julian unbedingt bis 20:30 den Haustürschlüssel für Eva bei mir abholen soll, ruft Günsl an. Völlig aufgelöst erzählt er, dass seine Freundin Katrin ebenfalls hungrig ist und mit Essen gehen will. Ich verspreche ihm, erneut mit Stefan Rücksprache zu halten, was ich auch prompt und sofort erledige. Stefan hat erwartungsgemäß nichts dagegen, und ich rufe bei Günsl an, um ihm zu sagen, dass alles klar geht. Als ich schon auflegen will, höre ich im Hintergrund Katrin meckern, dass sie keine Lust auf Pizza hat, sondern lieber was andres essen möchte. Günsl gibt diesen Wunsch natürlich an mich weiter, und erneut versichere ich, mich darum zu kümmern. Ich rufe noch einmal bei Stefan an, ob er eine Alternative zu Pizza im Einstein wüsste. Es gäbe noch chinesisch in Ottensheim oder auch in Rohrbach, was mir denn lieber wäre? Nachdem meiner genügsamen Person das denkbar egal ist, und ich immer noch das Problem mit Eva und dem Haustürschlüssel im Hinterkopf hatte, sagte ich, ich würde noch schnell Rücksprache mit Günsl und Katrin halten und mich dann wieder melden.
  • 20:12 – Selbst nach längerer Diskussion mit Günsl und seiner ziemlich besseren Hälfte kamen wir auf keinen grünen Zweig, da den beiden Chinesisch zwar sehr recht war, aber der Ort war ihnen ebenso egal wie mir. Da mir ging die Zeit schön langsam die Zeit knapp wurde, vereinbarte ich folgendes: Günsl sollte Kurti anrufen und ihm, das heißt im Endeffekt Julian, das mit dem Haustürschlüssel verklickern, während ich mit Stefan das Restaurantproblem lösen würde.
  • 20:29 – Gesagt, getan. Stefan und ich einigten uns auf den Chinesen in Ottensheim, die Zeit hatten wir mittlerweile auf 21:30 verschoben. Ich verständigte Günsl von der neuen Sachlage, der damit sehr zufrieden war, da Katrin sich grad ein Schaumbad genehmigte, dass sicher noch eine halbe Stunde aufwärts dauern würde. Weiters meinte er, dass er keinen Kurti erreichen konnte, dafür hatte er Julians Mutter verständigt, dass sie Kurti anrufen sollte, dass dieser Julian sagen konnte, dass dieser noch vorher schnell zu mir schauen sollte um den Haustürschlüssel für Eva mitzunehmen.
  • 20:48 – Noch immer war kein Julian eingetroffen. Statt dessen rief mich dessen Mutter an, um mir zu sagen, dass sie zwar Kurti erreichen konnte, dieser aber schon längst nicht mehr zusammen mit Julian fischen war. Der war mittlerweile, sofern alles nach Plan lief, schon auf dem Weg nach Linz um Eva vom Yoga abzuholen. So musste ich noch die anrufen, um ihr zu sagen, dass sie auf dem Weg heim noch in Ottensheim im Chinarestaurant vorbeischauen soll, um von mir den Schlüssel abzuholen, damit sie ins Haus kommt. Zum Glück liegt Ottensheim ja auf dem Weg zwischen Linz und Bimberg, daher sollte das kein größeres Problem darstellen.
  • 21:00 – Überraschend rief mich Christian an, der zusammen mit Maria seit einer Stunde im Einstein auf unsere Ankunft wartete. Offensichtlich hatte Günsl ihn eingeladen, ohne ihn jedoch auf dem Laufenden wegen den Termin- und Ortsänderungen zu halten. Verständlicherweise war Christian schlecht gelaunt, versprach aber, um 21:30 in Ottensheim zu sein.
  • 21:14 – Als ich mich gerade ins Auto setzen wollte, rief mich Stefan an und schilderte, dass gerade im heimatlichen Bauernhof unerwarteterweise und verfrüht zwei Zwillingskälbchen auf die Welt kämen, das heißt er wird es bis 21:30 nicht nach Ottensheim schaffen. Aber wir könnten uns immer noch gegen 23:45 Uhr im Empire treffen um über die guten alten Zeiten zu reden. Ich versprach ihm da zu sein und verständigte gleich Christian und Maria wegen der geänderten Bedingungen. Christian versicherte, Günsl in Kenntnis zu setzen, während ich noch einmal Eva anrief, um ihr zu sagen, dass sie jetzt doch direkt heimkommen konnte, ich würde bis 23:30 hier auf sie warten. Jedoch saßen sie und Julian schon beim Chinesen, bei dem sie überraschenderweise auch Kurti angetroffen hatten, und würden, so sagt sie, dort noch gemütlich zu Abend essen; doch sie versprach, bis spätestens 23:00 Uhr zu Hause zu sein um von mir dann ins Haus gelassen zu werden.
  • 21:19 – Erbost wurde ich wüst von Günsl telefonisch beschimpft, weil ich dauernd willkürlich unsere gemeinsamen Pläne für den Abend ändern würde. Ich konnte ihn mit Müh und Not beschwichtigen. Außerdem war er absolut nicht einverstanden mit der neuen Zeit um 23:45 Uhr, da er und Katrin sich gerade einen guten Film im gecrackten PayTV anschauten, der noch bis zehn nach zwölf dauern würde. Daher meinte er, der perfekte Treffpunkt wäre 00:30 im Empire. Erschöpft stimmte ich zu und rief erneut Christian und Stefan an, um si
    e von den neuen Plänen in Kenntnis zu setzen.
  • 22:59 – Ich wurde von Günsl angerufen, der soeben von Christian verständigt wurde, dass es Komplikationen mit dem zweiten Kälbchen gab, und daher Stefan als neue Zeit 02:00 vorschlug. Ich konnte nur mehr resignierend ein leises Okay in die Muschel flüstern, als mir der Telefonhörer aus der Hand fiel und ich vollkommen ausgelaugt langsam auf den Teppich sank …

Am nächsten Tag wachte ich frisch gestärkt ungefähr gegen Mittag unter dem Telefontischchen auf. Im Laufe des Nachmittags konnte ich dann zumindest stückweise den weiteren Verlauf des Abends rekonstruieren: Anscheinend hat Christian Geburtshilfe am Bauernhof geleistet, während Stefan mit Eva chinesisch essen in Rohrbach war. Günsl war mit Julian auf eine Pizza im Empire und Maria seifte Katrin den Rücken an den Stellen ein, an die sie selbst nicht gelangen konnte. Was Kurti noch gemacht hat, konnte ich selbst nach eingehenden Recherchen nicht mehr feststellen …

Disclaimer

So, nachdems mir ein für alle Mal reicht ständig vor alle obersten und untersten Gerichtshöfe der Welt gezerrt zu werden, habe ich nun einen Blog Disclaimer ins Leben gerufen, mit dem ich mich absolut und unwiderruflich von allem distanziere, was ich hier so von mir gebe. Ich finde zwar, es hat schon so seine Vorteile, dass, wenn man ständig irgendwelche Klagen wegen übler Nachrede uä ausfechten muss, mit den meisten obersten Richtern auf Du und Du ist (so bin ich mittlerweile Taufpate der süßen Zwillinge des obersten Richters von Tatschikistan oder der gefürchtete Golfpartner der obersten Richterin von Idaho), trotzdem hab ich schön langsam genug.
Also, liebe Anwälte, sucht euch eine neue Geldquelle (zB lernt mal eine richtige Arbeit), hiermit kann ich schreiben was ich will und niemand kann mir etwas anhaben. Muahahaha.