Spaß mit Gas (2)

Eines gleich vorweg: Diese Fortsetzung meines letzten Eintrags kommt, wider Erwarten, zu einem schnellen und abrupten Ende.

Die Geschichte endete mit meinem vor Erstaunen vor soviel Unverfrorenheit offenem Mund, als ich den Brief von Allgas mit meiner im Nachhinein veränderten Rechnung sah – unverfroren einerseits deshalb, weil tatsächlich erneut knapp 200 Euro für eine Reparatur fällig sein sollten, die schon mehrmals durchgeführt und bezahlt wurde. Andererseits deshalb, weil der betrügerische Techniker Becker die Rechnung nach meiner Unterschrift und ohne mein Beisein nach Belieben erweiterte und veränderte.

Am nächsten Tag telefonierte ich mit der Hausverwaltung, die mir nach meiner Schilderung sofort zusicherte, sich um das Problem zu kümmern. Nach einer abenteuerlichen Übergabe der verschiedenen Rechnungen hatte ich die Problematik für mich abgehackt – sollten sich doch andere darum kümmern. Denkste: Nach zwei Tagen rief mich die Dame der Hausverwaltung an und sagte mir nur knapp, dass Sie mir die Rechnungen zurückgeben werde, weil sie nichts machen könne. Ich solle mich bitte mit Allgas in Verbindung setzen und die Causa klären.

Na toll. Mit dem festen Vorsatz, nicht auch nur einen müden Cent zu bezahlen, überlegte ich meiner weitere Vorgehensweise. Einem bösen Anruf billigte ich nicht viele Erfolgschancen zu, es musste gleich eine handfeste Beschwerde her, die auch vor Gericht nützlich sein würde – denn ich war bereit, so weit zu gehen. Bevor ich aber einen eingeschriebenen Brief abschickte, schrieb ich Allgas dann doch noch eine ausführliche, sehr erzürnte E-Mail mit der energischen Forderung, die Sachlage umgehend zu meiner Zufriedenheit zu klären. Ich rechnte aber nicht damit rechnete, auch nur einen müden Mucks als Reaktion darauf zu erhalten.

Offensichtlich hat es aber geholfen, dass ich protzend mein bösestes und formalstes Deutsch ausgepackt und ganz subtil mit meinem akademischen Titel unterzeichnet hatte – denn heute fand ich zu meiner enormen Überraschung ein zweiseitiges Schreiben in bestem Beamtendeutsch von Allgas im Briefkasten: Darin wurde zuerst mal festgestellt, dass technisch gesehen die mehrmaligen Reparaturen sowie deren Verrechnungen durchaus gerechtfertigt waren, weil angeblich jedes Mal ein anderer Defekt behoben wurde. Dann entschuldigte man sich für das Verhalten von Herrn Becker und versicherte, dass ein solches Verhalten nicht toleriert werden würde und auf keinen Fall üblich wäre. Und im letzten Satz, den ich fast übersehen hätte, weil ich den Brief schon frustriert über soviel Blabla weg legen wollte, stand dann noch „[…] haben wir den Betrag von XXX Euro ausgebucht, in der Hoffnung, die Lage so in Ihrem und unseren Sinne lösen zu können.“

Oha – Überraschung! Sehr erfreut schmolz mein Zorn über Allgas in Sekundenbruchteilen dahin. Ich bin wirklich überaus froh, dass sich der Fall so zufriedenstellen und schnell aufgelöst hat, denn ich hatte tatsächlich schon mit langem Hin und Her und einigen Streitereien gerechnet.

Der Vollständigkeit halber muss übrigens noch erwähnt werden, dass sich die Allgas-Volkmann KG noch einige andere Feinde gemacht hat, wie man schnell in einschlägigen Foren nachlesen kann …

Spaß mit Gas

Ich zähle die Tage (noch etwa 40 sind es) bis ich der WG und all ihren verrückten, asozialen, dreckigen, rücksichtslosen, unerwachsenen Bewohnern (natürlich gibt es Ausnahmen) endlich den Rücken kehren kann. Schön zum Abschluss gibts jetzt aber noch massive Troubles mit der Gastherme. Also:

Anfang November ist uns eingefallen, dass wir laut Mietvertrag die Gastherme warten lassen müssen – eine Telefonnummer, nämlich die der Allgas-Volkmann KG (der geneigte Leser erkennt meinen enorm hohen Zornesgrad, wenn ich entgegen meiner üblichen Beiträge einen richtigen Namen erwähne), klebte bereits auf der Gastherme, darum hab ich die ohne lange zu fackeln dort angerufen. Zwar mussten wir ein paar Wochen warten, aber Anfang Dezember kam dann tatsächlich ein Techniker, der in etwa eineinhalb Stunden das Ungetüm im Abstellkammerl wartete und etwa 120 Euro dafür verlangte, die wir auch brav bezahlten.

Ende Jänner fiel uns aber dann auf, dass aus der Gastherme in unregelmäßigen Abständen kaltes, rostiges Wasser tropfte. Fluchend kommunizierten wir erneut mit Allgas, die uns einen anderen Techniker, nämlich einen gewissen Herrn Becker, schickte, der nach kurzer Zeit und angeblicher Reparatur die Gastherme wieder verließ und knapp 50 Euro für den Spaß verlangte. Es blieb uns aber nicht lange verborgen, dass erneut eine Lacke Wasser am Boden unter der Gastherme ihr kümmerlich-rostiges Dasein fristete.

Diesmal wandten wir uns nicht an Allgas, sondern direkt an die Hausverwaltung, die uns einen Hausmeister schickten, der, sobald er die Gastherme sah, schockiert die Hände über dem Kopf zusammen schlug, Zeter und Mordio schrie und eine total verpfuschte Wartung diagnostizierte. Prompt organisierte er auch gleich für den selben Abend einen Allgas-Techniker, der gefälligst den angerichteten Schaden beheben sollte – auf Garantie natürlich. Und tatsächlich trudelte erneut der gute Herr Becker ein, der diesmal zwei Stunden brauchte, um den Fehler zu beheben. Als es darum ging, dass wir seine Anwesenheit bezahlen sollten, bestand ich darauf, dass er sich das mit der Hausverwaltung ausmachen sollte (zwecks Garantie und so, überhaupt fällt eine Reparatur im Gegensatz zur Wartung dem Hausbesitzer zu). Er meinte auch sofort, dass dies kein Problem sei, ich solle ihm nur bitte seine Anwesenheit bestätigen.

Hier beging ich einen möglicherweise fatalen Fehler: Denn ich naives, gutgläubiges Kerlchen dachte mir nichts Schlimmes dabei, wie Becker den üblichen „Lieferschein“ hervor zog, dick die Worte „die Auftragsdurchführung wird bestätigt“ unterstrich und mich bat, darunter zu unterschreiben – ansonsten blieb der Zettel unausgefüllt und leer.

Und man stelle sich heute meine Überraschung vor, als ich einen Umschlag von Allgas im Postkasten fand, in dem neben einem Zahlschein über knapp 200 Euro auch der exakt selbe „Lieferschein“ steckte, unter den ich damals meine Unterschrift gesetzt hatte – nur war er diesmal vollständig aufgefüllt und ging schier über vor lauter Notizen und Rechnungspositionen …

Morgen muss ich wohl oder übel einige Telefonate führen – hoffentlich hält meine unbändige Wut bis dahin an. Dass den Rest der WG die Problematik offensichtlich eiskalt lässt und sich, wie üblich, einen Dreck drum kümmert, macht die Sache übrigens auch nicht unbedingt besser.

In der größten Skihütte Europas …

… war ich dieses Wochenende im Rahmen eines denkwürdigen Betriebsausflugs. Mein Fazit: Das Etablissement ist wie das Hauptabendprogramm der großen deutschen Privatsender – tief, billig (natürlich nicht im Hinblick auf Geld) und nüchtern unmöglich auszuhalten. Dank der preislich akzeptablen und geschmacklich angenehmen Cola-Rums und der hohen Kunst der Body-Shots, die ich dort erlernen durfte, war der Abend aber ein sehr netter.

Noch besser war aber das gemeinsame Rodeln, das ich sehr empfehlen kann und bestimmt mal wiederholen werde – auch wenn meine schönen neuen Handschuhe durch meine riskanten Lenkmanöver durchgewetzt wurden und mein Hintern einige Stunden kalt-nass war.

Programmierer sind Künstler

Einen Softwareentwickler mit einem Techniker zu vergleichen, ist in etwa so, wie einen Bildhauer als Steinmetz zu bezeichnen. Ein Programmierer, der ordinäre Computerprobleme beheben muss *, ist wie ein Goldschmied, der Pferde mit Hufeisen beschlägt. Zu glauben, ein Entwickler „kennt sich eh mit Computern und dem ganzen Zeugs aus, der muss mir schon mein kaputtes CD-Laufwerk und das Faxgerät gleich dazu reparieren können“ ist, wie wenn man annehmen würde, dass ein Dachdecker automatisch allein ein ganzes Haus mit allem Drum und Dran bauen könne.

Zu Programmieren ist eine der kreativsten Arbeiten überhaupt. Und Computer, IT und Telekommunikation sind ein so breit gefächertes Feld, da gibt es niemanden, der sich „eh überall auskennt mit dem ganzen Zeug“. Das muss mal gesagt werden.

* „Mein Computer ist so langsam“, „Ich hab meine Kabeln umsortiert, jetzt gehen die Lautsprecher nicht mehr“, „Im Word kann ich nichts mehr fett machen, weil der Knopf verschwunden ist“ … der geneigte Leser weiß, was ich meine.

Meine Gedanken zum Geldwert

Kurz war ich verärgert, wie ich für meine letzte Busfahrt statt der angenehmen vier Euro plötzlich zehn Cent mehr bezahlen und dafür extra im Portmonnaie nachkramen musste; nach einem kurzen Überschlag aber erkannte ich, dass die Preiserhöhung ziemlich genau der (derzeit hohen) Inflationsrate entspricht. So gesehen also ganz okay von der ÖBB, auch wenn für die zunehmend unfreundlicheren Busfahrer (grad bei den Routen, wo private Busunternehmen im Auftrag der ÖBB fahren – mit einem Lächeln erinnere ich mich an meine Schulbuszeiten zurück, wo ich jeden Morgen um 6:30 freundlich von einem ausgeschlafenen Busfahrer begrüßt wurde) erheblich weniger berechnet werden müsste.

In letzter Zeit höre ich aber immer öfter, auch von mir intellektuell geschätzten Menschen, Klagen, dass der böse Euro alles so enorm verteuert hat – als absoluter Euro-Befürworter kann ich das aber nicht mehr hören (oder lesen): Gut, die Ölpreise sind wirklich enorm hoch, aber daran hat der Euro keine Schuld; ebensowenig wie am aktuell knappen Nahrungsmittelangebot am Weltmarkt (Danke, China & Biosprit). Alles andere ist aber nicht wirklich teurer geworden.

„Ha!“, wendet da der Euroskeptiker ein und rechnet mir vor: In der guten alten Zeit hat ein Computerspiel noch etwa 500 Schilling gekostet, jetzt, dank des bösen Euros, sind es schon 45 Euro – und das entspricht bekanntlich (der geneigte Leser erinnert sich an den Umrechnungskurs von 13,7603) knapp 620 Schilling. Folglich hat sich seit der Euroeinführung alles um mehr als 20 Prozent verteuert; zufrieden lehnt sich mein geschätzter Euroskeptiker zurück und genießt seinen Sieg über mich.

Und bei genau diesem Umrechnungskurs (ein Euro entspricht 13,7603 Schilling) liegt das ganze Problem und Missverständnis: Denn der wurde schon einige Zeit vor dem Umstieg auf den Euro (und ich meine damit nicht erst das Bargeld anno 2002, sondern den „rechnerischen Umstieg“ einige Jahre vorher, ich glaube es war 1999) festgelegt – nehmen wir also der Einfachheit an, er existiert seit genau zehn Jahren. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex in diesem Zeitraum betrug 21 % (kann jeder gern selber nachrechnen) – obiges Computerspiel würde jetzt also nicht mehr 500 Schilling kosten, sondern eher 610 Schilling – und das entspricht fast genau dem aktuellen Preis. Ich will aber kleine versteckte Preiserhöhungen, die aus „der Bequemlichkeit der runden Zahlen“ entstanden sind, gar nicht abstreiten, aber die halten sich meiner Meinung doch nahe der berühmten 0,25 Prozent, die offiziell angegeben werden, auf – und das ist vernachlässigbar.

Was will ich mit dieser komplizierten, überlangen Rechnung sagen? Ganz einfach: Bitte, liebe Euroskeptiker, rechnet nicht mehr mit Schilling und Euro herum, als hätte sich der Wert des guten alten Schillings seit Jahren nicht mehr verändert – wenn ihr schon noch umrechnen müsst*, dann aber bitte schon auch die Inflation miteinbeziehen und nicht mehr den Uralt-Umrechnungskurs von 13,7603 hernehmen. Nach meinen äußerst mäßigen Mathematikkenntnissen müsste der Kurs derzeit etwa bei 11,35 Schilling pro Euro liegen. Und dann schaut die Euro-Teuerungswelle gleich nicht mehr so schlimm aus.

* Ich hab übrigens vor einigen Monaten eher zufällig gemerkt, dass ich nach sechs Jahren endlich nicht mehr auf Schilling umrechne(n muss), wenn ich vor einer Kaufentscheidung stehe. Gut so!

Kampusch und Google

Manchmal lohnt es sich doch, einen Blick auf die Google Adsense Werbung zu werfen, die in meinem Weblog eingeblendet wird, denn dann entdeckt man solche Juwelen (Markierung wurde natürlich erst im Nachhinein hinzugefügt):

Ein Klick brachte mich auf diese Seite – ich hab mich aber aus Angst vor einem 5-Jahres-Knebelvertrag nicht getraut, meine Handynummer anzugeben, daher weiß ich nicht, wie sich der Natascha-Kampusch-Klingelton angehört hätte. Gar nicht so unlustig ist übrigens auch der letzte Link: Wieso erscheint der bei einem Natascha Kampusch Beitrag, welche Miss wird da überhaupt gesucht? Miss Piggy?!

Kampusch-Witze

Von unzähligen Seiten und Personen wurde ich geradezu angefleht, einen neuen Beitrag über mein großes Vorbild Idol Natascha „Tascherl“ Kampusch zu schreiben. Und wie gern würde ich das – aber es fällt mir derzeit einfach nichts Lesenswertes ein zu ihr und und den Patzern in ihrem Entführungsfall (höchstens dass mich das bei der Effizienz und Einsatzfreude unserer Exekutive nicht besonders wundert – das erfährt der geneigte Leser aber spätestens selbst, wenn er einmal beraubt wird) ein. Trotzdem: Weil ich meine geneigten Leser nicht enttäuschen kann und ich gerade nicht so in Nachdenkstimmung bin, folgen als Seitenfüller die drei Kampusch-Witze, die mir auf die Schnelle einfallen. Ich muss aber noch sagen, dass ich nach wie vor gar nichts Lustiges an der Kampusch-Tragödie finde, sondern nur als unabhängiger Berichterstatter über alle Facetten der Causa berichten muss:

Warum ist Natascha Kampusch derzeit so beliebt?
Naja, Erstgebrauch und garagengepflegt …

Die Mama sagt zum kleinen Franzi: „So, und weil du dein Kinderzimmer nicht aufgeräumt hast, bekommst du drei Tage lang Hausarrest.“
Der kleine Franzi zuckt mit den Schultern und meint: „Okay, macht 1000 Euro.“
Die Mama verdutzt: „Warum?“
Daraufhin der kleine Franzi: „Naja, die Natascha Kampusch war über 3000 Tage lang eingesperrt und bekommt nachher angeblich eine Million Euro. Also bekomme ich für drei Tage 1000 Euro“ …

Welche Pflanze wächst nur im Keller?
Der Kam-Busch.

Update

F. hat noch diesen sensationellen Kalauer eingesandt:

Das Alibi von Onkel Wolfi Herrn Priklopil wurde ja nicht nach verfolgt, weil er kein stichfestes vorweisen konnte – er behauptete bekanntlich, er wäre den ganzen Tag allein zu Hause gewesen. So ein Blödsinn! Am Abend war er gar nicht mehr allein, Natascha Kampusch kann es bezeugen!