Natascha-Kampusch-Trinkspiel

Wie gebannt saßen K, der gute D. und ich (vor allem D. ist ein großer Fan) gestern vor meinem Fernsehgerät (auf dem das gute Tascherl noch ein bisschen … fester ausschaut als sonst) und verfolgten mit angehaltenem Atem das sensationelle Interview voller spannender Enthüllungen und schockierender Skandale.

Zumindest kam es uns so vor, denn wir spielten ein äußerst lustiges und kinderfreundliches Familienspiel, das Natascha-Kampusch-Trinkspiel. Alles was man dazu braucht, sind ein paar gute Freunde, Gläser in der Anzahl ebenjener und eine flexible Anzahl von Flaschen des Lieblingshochprozentigen. Dann lauscht man genau auf die packenden Dialoge und trinkt jedesmal, wenn ein bestimmtes Wort fällt:

"Herr Priklopil" einen Schluck
"dein Freund" ein Glas
"Superstar" oder "Partyluder" ein Glas
"Onkel Wolfi" sofort alle verbleibenden Flaschen auf Ex, wer dann immer noch steht muss sämtliche im Haus verfügbaren Spülmittelvorräte leer trinken.

Darüber hinaus gibt es noch ein paar extra Regeln zur vergnüglichen Verschärfung des Ganzen:

Jedes Mal, wenn man den Kopf schütteln muss, weil Natascha so gestelzt daher redet. ein Glas
Jedes Mal, wenn Natascha so sinnreiche Aussagen macht wie "Wellen, die erinnern so ans Meer" oder sie sich mit Paris Hilton vergleicht.
ein Glas
Jedes Mal, wenn eine Großaufnahme von Natascha eingeblendet wird, wo sie gedankenverloren in die Ferne schaut. ein Glas
(Klassik-Regel): Jedes Mal, wenn man sich erneut wundert, warum weder Nataschas Vater noch ihre Mutter "Kampusch" heißt.
ein Glas

Eine Vernichtung innerhalb der ersten zehn Minuten ist garantiert – sehr empfehlenswert also zum Vorglühen, wenn die Zeit schon knapper ist.

Was man ändern könnte

Der Präsident von Venezuela, Hugo Chavez, hat angekündigt (übrigens in seiner eigenen Fernsehsendung namens "Hallo Präsident", die Uhrzeit seines Landes um eine halbe Stunde vervorstellen zu wollen, damit "alle Venezolaner bei ihrer Arbeit und in ihren Studien" davon profitieren.

Eine super Idee, finde ich, und hab dem guten Hugo gleich noch ein paar Änderungswünsche geschickt, damit Venezuala endlich in die hochedle Riege der westlichen Industriestaaten aufschließen kann:

  • Beim Bau eines Musiktheaters muss nun stets ein Volksbegehren aus rein populistischen (im Notfall auch demagogischen) Gründen durchgeführt werden, damit es schlussendlich Jahre verspätet am vierzehntbesten Platz gebaut werden kann und keiner zufrieden ist.
  • Bei Beschaffung neuer Abfangjäger muss ab nun immer ein jahrelanges peinliches politisches Hickhack (inkl. obligatorischem populistischem Volksbegehren) statt finden, damit schlussendlich zuwenig und sowieso alte Flugzeuge für zuviel Geld gekauft werden und keiner zufrieden ist.

Geld verschwindet sehr wohl

Als beinahe alleiniger Träger von circa ungefähr etwa 75% der weltweiten Verluste an den Aktienmärkten verfolge ich natürlich aufmerksam die Berichterstattung auf den Onlineauftritten der diversen Mainstream-Nachrichtenblättern. Dort wird bekanntlich immer von Toportografikern und anderen Legasthenikern sinnreich kommentiert; jeder zweite Kommentar lautet denn in bestem Berufsschuldeutsch in etwa so "Jou, des is jo eh ois a Schas, weil irgendwer muss des Göid jou houm, woi des kaun ja ned verschwinden, ned woah?".

Der geneigte Leser als höchst gebildeter Zeitgenosse hat das Folgende natürlich nicht verdient, aber ich muss die Machtlosigkeit angesichts meiner massiven Verluste der letzten zwei Wochen los werden und hab leider keinen Benutzer auf den diversen Onlineplattformen, um dort einen Kommentar zu hinterlassen – man stelle sich Folgendes also bitte als Antwort auf obigen Kommentar vor, in Großbuchstaben natürlich. *Lufthol*.

"Du gottverdammter, saudummer, scheißarbeitsloser Dreckswixer. Wenn du keine Scheißahnung von nichts hast, dann behalt deine Mundfäule gefälligst für dich selbst. Wie du ohne das geringste Scheißverständnis für die Prinzipien von Angebot und Nachfrage überhaupt deine verfickte Maus bedienen kannst, ist mir ein Rätsel. Halt also bitte einfach dein stinkendes Maul oder ich schlags dir ein, du idiotische Drecksau."

Danke für die Aufmerksamkeit.

Hab ichs nicht gesagt?

Vor Monaten hab ich genau das vorhergesagt, was jetzt in allen Zeitungen laut rauf und runter vermutet wird – die kleine Madelaine wurde vielleicht von den eigenen Eltern ermordet.

Schon ewig zu lesen bei mir auf RandomInsights.net, jetzt in der restlichen (grunsätzlich unseriösen) Presse (hier und zum Bleistift unter anderem auch noch hier).

Update
Unglaublich – meine monatealte Vorhersage wird immer wahrscheinlicher. Zweifellos bin ich der Warren Buffett der Boulevardpresse …

Was mich an mir zweifeln lässt

Jetzt ist es mir doch tatsächlich letzten Dienstag Abend gelungen, den PIN für meine Bankomatkarte zu vergessen. Mittags hab ich mir noch fröhlich beim Billa eingekauft damit und am Abend wollte ich mir am Oberbank-Bankomaten Geld herunterlassen – weg, wie ausgelöscht war er.

Ich hab dann ein paar wahrscheinliche Kombinationen ausprobiert, bis der freundliche Bildschirm gemeint hat, beim nächsten falschen Code zieht er mir meine Karte ein. Hab den Abend dann auf Kosten von S. verbracht, weil ich wie meistens keinen Groschen (von Cents ganz zu schweigen) Bargeld mit mir rumtrug.

Nach langem Grübeln habe ich mich dann mit mir selber auf meinen richtigen PIN geeinigt und hab ihn frohgemut gestern (Mittwoch) am lokalen Bankomaten eingegeben zwecks Geldbeschaffung für meine abendlichen Aktivitäten; gleich als die Maschine ein ungewöhnliches Geräusch machte, wusste ich, dass etwas ganz falsch gelaufen war … jetzt werde ich dann gleich bei der easybank anrufen und mir eine neue Karte bestellen müssen.

Das Schöne daran ist, dass mir heute Morgen beim Duschen mein korrekter PIN wieder eingefallen ist. Ich werde wirklich alt, noch nie hat mich mein Gehirn so im Stich gelassen.

Update:
Die Mühlen der Bürokratie mahlen schon! Die Dame bei der easybank erklärte mir, dass bereits daran gearbeitet wird: Die Einzugsbankomatbank schickt meine Karte an die Maestro-(Europay?)-Firma, von dort gehts dann an die easybank, und von dort krieg ich dann (natürlich über den Umweg Maestro-Firma) meine neue Karte. Keine weiteren Aktionen meinerseits erforderlich, auch wenns mindestens zwei Wochen dauert …

Update 2:
Es waren nicht einmal zwei Wochen; nach einem Anruf anfang der Woche, wo ein Herr der easybank wissen wollte, ob ich auch einen neuen PIN zur neuen Karte haben will, ist schon gestern ein eingeschriebener Brief hereingeflattert.
Alles in allem also eine Woche – ist okay, wenn man mich fragt.

Über Brüste

Samstagabend im Zuge eines perfekt organisierten Vorglühens hatte ich in Kleinzell mit meinem Lieblingsreichsbundesdeutschen T. eine lebhafte Diskussion über Brüste. Begonnen hat das Ganze mit meiner Ungläubigkeit über die tatsächliche Körbchengröße diverser anwesender Damen, gefolgt von F’s. und meinem Vorstoß, ein lustiges Partyspiel zu starten, in dessen Verlauf die anwesende Männlichkeit mit verbundenen Augen fühlenderweise die jeweilige Freundin anhand gewisser anatomischer Merkmale erraten muss. Leider fand dieses Spiel nicht die die unbedingt notwendige Unterstützung von einigen ungenannt bleibenden Spaßbremsen – selbst der wohlbekannte „[…] heit gibts Nudeln!“ Spruch half hier nichts. So endete ich traurig neben T. auf einer abseits gelegenen Bank.

Schnell hatten wir einen gemeinsamen Standpunkt gefunden: Große Brüste sind zwar kurzfristig nett (weil sie halt groß sind), aber strategisch gesehen haben kleinere eindeutig die Nase vorn. Frauen beginnen ja schon in den Zwanzigern den Kampf gegen die Schwerkraft zu verlieren, der als hauptbetroffene Kriegsopfer den Hintern und vor allem die Brüste hinterlässt. Kleinere Brüste (und ich rede hier von einem schön gefüllten B-Körbchen) tendieren da doch eher, an Ort und Stelle, wo sie ja auch hingehören, zu bleiben. Große Kaliber (zB ein D) hängen sowieso von Natur aus und neigen noch dazu, viel zu früh den Bauchnabel zu verdecken – von den Folgen einer Schwangerschaft ganz zu schweigen.

Überhaupt hat zuviel Holz vor der Hütte eine ganze Reihe Nachteile. So ist die Konsistenz gern viel zu weich und schwabblig, während eine kleine Brust doch meist schön grifffest ist. Durch diese Weichheit geraten sie dann mit der Zeit auch aus der Form, was zu unförmiger Unschönheit führt (Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel). Davon, dass eine großbusige Dame ohne unterstützendes Textil kaum in der Lage ist, behänden Schrittes zu spazieren, möchte ich gar nicht erst anfangen, weil das ist mir als Mann ja doch tendenziell egal.

Soweit ja nichts Neues. Mit T. vertiefte ich mich dann in gewinnbringende Ideen, wie man verhindern kann, dass erwähntes Holz morsch wird. Wir suchten die Lösung des Problems sofort bei der Wurzel des Übels – der Schwerkraft. Ein lebenslanger Aufenthalt im Weltall zur Ausnutzung der dortigen Schwerelosigkeit würde sich bestimmt positiv auf die Haltbarkeit der Oberweite auswirken, jedoch eher negativ auf den restlichen Körper (Muskeln und so) und ist überhaupt eher unpraktisch. Da wäre es schon viel bequemer, gleich nach der Geburt Klone von sich anfertigen zu lassen, sie auf einer Raumstation gefangen zu halten und alle, sagen wir, fünf Jahre eine Busentransplantation durchzuführen. T. wies an diesem Punkt unserer Diskussion auf den problematischen ethischen Gesichtspunkt dieses Ansatzes hin; wir einigten uns aber schnell auf „Schönheit kennt keinen Preis – wo gehobelt wird, fallen Späne“.

Leider wurden wir kurz vor der Marktreife unserer Idee von einem frappierenden Mangel an Getränken gestört, was uns dazu brachte, unser Bänkchen zu verlassen und den anderen wieder Gesellschaft zu leisten. Aus Rücksicht auf die zartfühlende lokale Weiblichkeit vertagten T. und ich unser Gespräch dann …

No Harmony

Auf Empfehlung meines Exkollegen S. hab ich mir vor eineinhalb Wochen eine Logitech Harmony Universalfernbedienung bestellt. Das ist so ein hochtechnisiertes Ding, mit dem man wirklich alles steuern kann, weil man es über den Computer "programmiert" und jede Taste nach den ureigensten Wünschen belegen kann. Dazu greift man entweder auf die umfangreiche Datenbank von Logitech zurück oder man benutzt gleich seine eigene Fernbedienung, um der Harmony die passenden Infrarotkommandos beizubringen. Versprochen hab ich mir davon, dass ich endlich meine Konsolen und den Fernseher faul am Bett liegend steuern kann, und nicht ständig nach der passenden Fernbedienung (Drei Geräte, drei Remotes) suchen muss.

Anfangs schien auch alles zu passen. Zwar ist die Programmierung über das bunte Klicki-Konfigurationstool sehr zeitaufwändig – bis man wirklich alles genau so hat, wie man es will, vergehen schon gerne eine ganze Menge Stunden. Dafür hat man dann auf seiner Fernbedienung eine Taste "Xbox 360", die automatisch den Fernseher und die Xbox 360 startet, auf den richtigen Kanal wechselt und dann die Tasten intelligent belegt (zB Play/Pause steuert die Konsole, Lautstärke den Fernseher).

Trotzdem hab ich es nach Dutzenden Anläufen und vielen Stunden des Fluchens nicht geschafft, dass die Fernbedienung meinen Fernseher fehlerfrei steuerte – nach dem Ausschalten wollte sie anschließend nicht mehr auf den richtigen Input springen (wenn ich den Fernseher im "Xbox" Modus ausschaltete und dann später im "TV" Modus neu starten wollte, blieb der Fernseher entweder am "Xbox" Input, nahm irgendeinen, nur nicht den richtigen, Eingang oder schaltete gleich auf Digitalempfang um – was in Ermangelung eines solchen nicht den gewünschten Effekt brachte). Sämtlicher Support änderte nichts an der Situation (wenn das Ding mal lief, passte auch alles wunderbar).

Außerdem hatte die Fernbedienung einen für mich sehr unangenehmen Druckpunkt, man musste relativ fest drücken und es machte immer fühlbar "Klick", was mich erheblich stör. Und für den Preis wollte ich diese Macken nicht ertragen – aber dank Amazon und meinem besten Freund, dem Fernabsatzgesetz, ist eine Rückgabe ja glücklicherweise kein Problem …