Ebenfalls lesenswert

Der gute Johannes hat mir die Ehre erwiesen und mein sinnfreies Gekritzel aufs Höchste in seinem Weblog gelobt. Vielen Dank. Ich kann die Hymne nur postwendend zurückschicken: Deine Geschichten, sind sie auch aus dem normalen Leben eines unter der Last der täglichen Arbeit gebeugten Menschen gegriffen, sind sie doch eine ständige Erheiterung und helfen mir, mein tristes, stets graues und eintöniges Leben auszuhalten und sogar aufzuhellen. Das erste nach einem harten Arbeitstag ist ein Check im Newsreader ob bereits ein neuer Verbalerguss aus deiner Feder ansteht. Im Ernst. Also, geneigter Leser und bezaubernde Leserin, wirf einen Blick auf Johannes’ Blog (steht übrigens schon einige Zeit in meiner Blogroll).

Nun habe ich ja bereits vor einiger Zeit eine kurze Vorstellung von Johannes (super Name übrigens, nur das „Jo“ irritiert ein bisschen 😉 zum Besten gegeben. Seit dem habe ich diesen illustren und geschätzten Menschen noch weiter kennen gelernt und möchte gern mehr von ihm erzählen:

Johannes, wohl besser unter seinem Künstlernamen Harry S. Morgan bekannt, ist ein stadtbekannter Aktivist der Linzer extremen Linken. Gerüchten zufolge hat er den Iran Zwischenfall von `79 sowie die Diaspora verursacht. Außerdem ist er persönlich für die steigenden Ölpreise verantwortlich (Auch wenn links-linkes Propaganda Supermächten in Übersee die Schuld daran zuschanzen will).
Die erste urkundliche Erwähnung von Johannes geht auf das Mittelalter und einer Stadt namens „Hammeln“ zurück, in der er als fahrender Musikant eine tragende Rolle spielt. Auch Kindern erzählt man gerne von Johannes, durch die mündliche Überlieferung wurde sein Name jedoch weitgehend verfälscht; so kennt man ihn fast nur mehr unter Synonymen wie „Böser Wolf“, „Schwarzer Mann“, „Muhme Rumpumpel“ oder „Richard Nixon“.
Seinen pompösen Lebensstil im Linzer Rotlichtviertel finanziert Johannes hauptsächlich mit seiner Zucht an Versuchstieren, die er an Labore in der ganzen Welt verkauft. So kann er auch problemlos seinem größten Hobby, dem Schlachten, nachkommen. Neben dieser blutigen Freizeitbeschäftigung kann man ihn auch an so manchem Wochentag an der Donau erspähen, wie er, so am Ufer entlang flanierend, mit einem großkalibrigen Gewehr auf Schwäne, Enten und Jogger zielt.

So, ich denke das vermittelt ein ganz gutes und realistisches Bild von ihm. Sollte noch weiterer Bedarf an Geschichten aus Johannes’ Alltag herrschen, bin ich gerne bereit, weiter in meiner Märchenkiste zu kramen.

Zur Bundeshymne/in

Das niedrig gewachsene, schmalschultrige, breithüftige und kurzbeinige Geschlecht das schöne nennen, konnte nur der vom Geschlechtstrieb umnebelte männliche Intellekt. Mit mehr Fug könnte man das weibliche Geschlecht das unästhetische nennen. Weder für Musik, noch Poesie, noch bildende Künste haben sie wirklich und wahrhaftig Sinn und Empfänglichkeit; sondern bloße Äfferei, aus Behuf ihrer Gefallsucht, ist es, wenn sie solche affektieren und vorgeben. Was die Weiber kennzeichnet, ist ein an Verrücktheit grenzender Hang zur Verschwendung, eine instinktartige Verschlagenheit, ein unvertilgbarer Hang zum Lügen. Kurz: Das Weib ist ein subordiniertes Wesen, eine Art Mittelstufe zwischen dem Kinde und dem Manne, als welcher der eigentliche Mensch ist.

Arthur Schopenhauer

Dem stimme ich natürlich nicht zu (dass muss ich jetzt sagen ;), aber was wegen der Bundeshymne aufgeführt wird … *kopfschüttel*. Der nächste Schritt wird wohl sein, dass man bei jedem Nomen mit maskulinem Artikel („der“) auch den femininen („die“) verwenden muss – umgekehrt natürlich nicht, wo kommen wir denn da hin?! Dazu fällt mir nur noch ein

Feminismus existiert nur, um häßliche Frauen in die Gesellschaft zu integrieren.

Charles Bukowski

ps: Danke an pendi für die köstlichen Zitate.

Grea Bua – Die Regeln

Grea Bua (heißt soviel wie „Grüner Junge“) ist ein weit über die Grenzen des Mühlviertels bekanntes Kartenspiel, und wird gern in einem Atemzug mit Poker (Texas Holdem) und Black Jack genannt. Es stellt die allerhöchsten Ansprüche an Intelligenz, Reaktion, Pokerface und Kombinationsfähigkeiten und ist dafür bekannt, schon so manchem Bauern den Rosenhof abgeknöpft zu haben. Ich selbst hab meine zweite Woche Maturareise allein durch meine Grea Bua Gewinne finanziert.

Benötigt werden Doppeldeutsche Schnapskarten (36 Blatt) und 3-6 Spielern (am besten vier). Sollten sich die Karten nicht genau auf die Mitspieler aufteilen lassen, dann wird eine passende Anzahl an Sechsern aus dem Spiel entfernt. Gespielt (und gegeben) wird im Uhrzeigersinn, alle Karten werden gleichmäßig auf alle Spieler verteilt. Es gibt keinen Trumpf und es muss immer die richtige (also gegebene) Farbe (sofern vorhanden) zugegeben werden. Stechen tut natürlich immer die höhere Karte, und zwar in der Reihenfolge (von der höchsten zur niedrigsten Karte): Sau, König, Ober, Unter, Zehner, Neuner, Achter, Siebener, Sechser.

Ziel des Spieles ist, nicht den grünen Ober (also den „grea Bua“ – siehe Bild), sowie nicht den letzten Stich zu machen. Alle anderen Karten können oder können nicht beliebig gestochen werden. Außerdem darf in der ersten Runde keine Pik-Karte (also eine grüne) gespielt werden. Ansonsten gibt es keine Einschränkungen bis auf die erwähnte, dass stets die gegebene Farbe zugegeben werden muss. Ist diese Farbe nicht vorhanden, kann jede andere gespielt werden – oft ist dies dann der Grea Bua.

Wird um Geld gespielt (sehr empfehlenswert, weil es die Motivation ganz ungemein erhöht), einigt man sich auf einen Geldbetrag, den die beiden Verlierer (zwei deshalb, da man zwei „Fehler“ machen kann, nämlich den Grea Bua oder den letzten Stich einzufahren) an jeden der Gewinner auszuzahlen haben. Macht ein Spieler beide Fehler, muss er allein für diese Beträge aufkommen – jeder Gewinner muss auf jeden Fall den abgemachten Betrag bekommen. Ein Beispiel: Es gibt vier Spieler, geeinigt hat man sich auf ein Almosen von einem Euro pro Spiel und Sieger. Verlieren nun zwei Spieler, bekommt jeder der übrigen jeweils 50 Cent von beiden (dh insgesamt einen Euro – jeden Verlierer kostet dies also einen Euro). Gibt es nur einen Verlierer, muss er jedem der drei Gewinner einen Euro zahlen (er verliert also insgesamt drei Euro).

So, das wars eigentlich schon. Sollte noch jemand Fragen oder Lust auf ein paar Spielchen haben, bitte melden. Und Geld mitbringen!

Ein Abend in Saint Jones

Es folgt eine erneute Anekdote aus St. Johann am Wimberg (besser bekannt unter dem Namen Saint Jones – noch einmal möchte ich auf den exzellenten Artikel eines meiner Ghostwriter aufmerksam machen), selber miterlebt und nach bestem Wissen und Gewissen für die Nachwelt aufbereitet. Der Eintrag ist übrigens M. W. (auf dessen Pflichtenheft ich warte) gewidmet:

Gestern haben wir (Günsl, Katrin, Sabine und meine Wenigkeit) die spontane Entscheidung getroffen, dem Saint Jonesinger Szenelokal „Jacks“ einen Besuch abzustatten. Zu unserer nicht geringen Überraschung stellte sich gleich heraus, dass die Lokalität vollkommen aus- und überbucht war, wir mussten mit dem angrenzenden und dazugehörigen Wirtshaus „Bachleitner“ vorlieb nehmen. Trotzdem war uns dies nicht unlieb, weil der Abend ein netter in urigster mühlviertlerischer Wirtshausatmosphäre zu werden versprach.
Um neun trudelten wir also ein, und besetzten gleich einen Tisch neben dem Wirtshaus Stammtisch, auf dem bereits einigen Gestalten die Köpfe schwer wurden. Ungerührt davon bestellten wir unser Essen, und waren mehr als überrascht als plötzlich einer dieser südländischen Rosenverkäufer ins Wirtshaus trat (Einen Rosenverkäufer in Saint Jones anzutreffen hätte wohl niemand erwartet). Eine der Gestalten vom Nachbarstammtisch wurde hellhörig, und wollte der bezaubernden Katrin eine Rose verschaffen. Er war nur zu geizig, den einen Euro zu berappen, und versuchte Günsl zu überreden, seiner Freundin eine Rose zu kaufen. Der lehnte (natürlich) ab, aber der erwähnte Stammtischler schaffte es, einen ominösen Deal mit dem Rosenverkäufer abzuschließen, sodass Katrin doch noch zu ihrer Rose kam – sehr zum Missfallen von Günsl, der sich plötzlich nicht zu unterschätzender, schwergewichtiger und ungepflegter Konkurrenz gegenüber sah.
Inzwischen wurde aber unser Essen aufgetischt, meine Gemüse-Rahm-Nudeln waren wirklich ausgezeichnet (das Essen im Jacks ist überhaupt sehr gut und empfehlenswert) und schnell verputzt. Katrin kämpfte mit ihrer Pizza Provinziale, und bot den Rest zuerst uns, und dann ihrem neuen Verehrer vom Nachbartisch als kleines Dankeschön an, der sich mächtig freute (sobald festgestellt war, dass er nichts zu zahlen hatte).
Um der Wirtshausatmosphäre gerecht zu werden, fragten wir nach Spielkarten und spielten ein paar Runden das weithin bekannte Topspiel „Grea Bua“, ein Spiel (vermutlich Spiel des Jahres 1768 oder so) das nach höchster Konzentration und Intelligenz verlangt. Günsl wurde übrigens, wie erwartet und angekündigt, von mir deklassiert. Katrins Verehrer stand derweil neben unserem Tisch, und irgendwie geschah es, dass er zum Spielen eingeladen wurde – ein massiver Fehler, wie sich schnell herausstellte (nicht nur deswegen, dass er die simplen Regeln von „Grea Bua“ nicht verstehen konnte – ich werde in Kürze einen Eintrag mit den offiziellen Turnierregeln vorlegen). Der Wagner Martin (Foto am Ende des Eintrages), so der Name dieses umfangreichen Mitt-Vierzigers, stank nach Bier, spuckte ein bisschen beim Reden und war auch sonst kein sehr angenehmer Gesprächspartner. Aber wir amüsierten uns köstlich, erfuhren allerlei interessante Dinge und erzählten ihm Episoden aus unserem Leben als Saint Jonesinger Bauernkinder. Endlich schaffte die Wirtin es, Martin von uns weg an die Bar zu bugsieren, wo er sich zu einem Freund, Franz, stellte.
Franz (Foto ebenfalls am Ende des Eintrages), er geht wohl auf den Fünfziger zu, war noch viel betrunkener als Martin, trug eine Jogginghose und Holzschlappen (dafür hat er meinen Respekt), und drohte ständig umzukippen. Wir nannten ihn Stromberg, da er uns an jenen (in einer älteren, ungepflegteren Version) erinnerte. Als ihm ein Kupferling zu Boden fiel, und er unter viel Ächzen und Beinahe-Umfallen es schaffte, ihn wieder aufzuheben, rief das unseren Beifall hervor, was ihn sogleich dazu überredete, sich zu uns zu setzen. Er schien wesentlich schweigsamer zu sein als der gute Martin, zog aber ständig Grimassen und versuchte anscheinend, mit seiner Zunge die Nasenspitze zu berühren. Plötzlich, aus heiterem Himmel, erzählte er uns eine Geschichte aus seinem bestimmt ereignisreichen Leben: Vor zehn, fünfzehn oder zwanzig Jahren (so genau konnten wir das nicht mehr eruieren), trug es sich zu, dass Franz zusammen mit Little Willie, dem Saxophonisten der Untouchables (also damals, als die Untouchables noch ganz groß waren), und einer Flasche Jim Beam eine Nacht im Bett verbrachte. Er betonte aber mehrmals, dass Little Willie kein „Warmer“ sei und sowieso nichts passiert sei, ganz egal was die anderen sagen. Uns nahm diese Geschichte sehr mit, ungläubig ließen wir sie uns mehrmals erzählen und versuchten weitere Details in Erfahrung zu bringen. Viel mehr war aber nicht mehr aus Franz herauszubringen, und seine Geschichten dauerten immer sehr lange, da er zwischendurch ständig sein Gesicht aufs Obskurste verzog und seine Zunge zu wahren Meisterleistungen herausforderte. Obwohl ich ihn mehrmals darauf hinwies, dass Rauchen die Haare ausfallen lässt (siehe Foto), ließ er sich nicht davon abbringen.
Unerwartet war auch Martin wieder an unserem Tisch und versuchte Franz von demselbigen weg zu bringen. Er schaffte es sogar, kam aber selber nicht mehr auf Idee, auch wieder zu verschwinden und so drehte sich unser Gespräch (wir waren inzwischen auf die ihm entfernte Seite des Tisches gerückt) um a) Sein Puff in Graz, b) sein Jura Studium, c) seinen Bauernhof, d) dass ganz Saint Jones ihm gehört, und e) seine Traktoren (in dieser Reihenfolge), sowie einige kleinere, unwichtigere Themen. Unter anderem erfuhren wir auch, dass Einstein Junior die Glühbirne und, noch wichtiger, die km/h erfunden hat. Selbiger hat auch die Theorie aufgestellt, dass man sich nicht schneller als 200 km/h bewegen kann, was Martin wohl selber mit seinen vielen Traktoren ausprobiert hat.
Obwohl wir uns köstlich amüsierten, wurde Martin allmählich immer unfreundlicher, begann schließlich Günsl als Affe („Off“) zu titulieren und uns alle ein-, zweimal als Arschlöcher – wahrscheinlich war er irritiert über unser andauerndes Amüsement. Um der zunehmend aggressiven Atmosphäre zu entfliehen, bezahlten wir (es war ungefähr halb zwölf) und verließen Saint Jones, nicht jedoch ohne vorher das legendäre, bekanntermaßen sehr liberale Waffengeschäft „Hofer Waffen“ zu besichtigen, in dessen Schaufenster einiges an Feuerwaffen zu bestaunen war (unter anderem auch ein Gutschein für Waffen – man stelle sich die Freude vor, die ein solcher unter dem Weihnachtsbaum anrichten kann).

Günsl hat mit seinem Handy (der geneigte Leser und die bezaubernde Leserin entschuldigen die schlechte Qualität) ein paar Fotos gemacht, als Beweis sozusagen, weil uns wohl niemand diese Geschichte glauben wird. Es folgen zuerst der Wagner Martin, und dann Franz (ja, genau, der Franz, der mit Little Willie, dem Saxophonisten der Untouchables, eine Nacht verbracht hat). Man beachte auch, wie Martin im Hintergrund des zweiten Fotos der netten, jungen Wirtin unverhohlen auf die Brüste starrt:

Suche Freunde

Ich spiele schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken, einen eigenen Dedicated Windows 2003 Web Server zu mieten. Bei den heutigen Preisen ab 50-60 Euro ist ein solcher durchaus im Bereich des Möglichen, wenn sich ein paar Leute finden, die sich beteiligen würden.

Daher meine Frage: Hat irgendjemand Interesse an einem solchen System? Die Kosten sind natürlich abhängig von der Anzahl an Beteiligten, recht viel mehr als zehn Euro im Monat möchte ich aber selber nicht ausgeben – das heißt es müssten sich mindestens fünf Leute beteiligen. Konkret würde es sich um ein Windows 2003 System handeln, ausgestattet mit ASP/ASP.NET, bei Bedarf natürlich auch PHP, Perl, Python, etc. Die Verwaltung würde wahrscheinlich ich übernehmen.

Die Vorteile gegenüber normalem Shared Hosting liegen auf der Hand: Jedes Programm kann installiert werden, Tasks/Crons können gescheduled werden, für jeden ist viel Speicherplatz vorhanden (bis zu 10 GB, wenn man von 80 GB gesamt ausgeht), Transfervolumen sollte auch mehr als genug inkludiert sein.

Also, sollte jemand Interesse haben, bitte bei mir melden.

Mühlviertel ist anders (noch ein Beweis)

Ich bin die Tage auf ein interessantes Phänomen aufmerksam geworden (perfekt für eine Völkerkunde-Dissertationsarbeit, sollte ein Ethnologe unter meinen Lesern (und Leserinnen) noch auf der Suche sein):

Eine nicht unerhebliche Frage, die sich mir eigentlich schon eine ganze Weile stellt, ist jene, wie man die Eltern einer Freundin bzw. potentiellen solchen beim ersten Treffen anzureden hat – ist ein „Sie“ angemessen, oder sollte man lieber gleich auf das „Du“ setzen?

Um dieses Problem zu lösen, habe ich kleinere Umfragen in meinem Bekanntenkreis durchgeführt, und bin auf in höchst seltsames Phänomen aufmerksam geworden: Praktisch jede(r) dem Mühlviertel Entsprossene beantwortet dieser Frage eindeutig „Du“, die meisten Nicht-Mühlviertler tendieren zu „Sie“ (weitere demographische Merkmale sind nicht von Bedeutung, daher habe ich sie auch nicht erhoben) …

Zur weiteren Erforschung dieses noch weitgehend unbekannten Gebietes (ich betrachte mich hier als Pionier), bitte ich Sie (oder Dich), geneigte(r) Leser(in), entsprechend hinzuklicksen:

Neues aus Saint Jones

 

Es folgt ein, wie ich finde, geniales (und 100% wahres) Gschichtl, das wieder einmal den herausragenden Status von Saint Jones (es gibt übrigens auch eine Website von offizieller Seite) bestätigt:

Letzten Freitag war ich ja zusammen mit einigen entfernt Bekannten im wunderbaren Empire zu St. Martin, zur Einlösung unseres Geburtstagsbonusses.: Abhängig von der Ankunftszeit bekamen die Mitglieder unserer Truppe entweder Gutscheine (im Werte von 20 Euro), Flaschen Bacardi oder Flaschen Prosecco (also Nuttensprudel, falls wer keinen Prosecco kennen sollte). Diese illustre Ansammlung verschiedenster Getränke führte, zusammen mit dem Biertschi and Friends, die wir schon bei der vorbereitenden Grillerei bei mir zuhaus genossen hatten, schnell zu einer gewissen Erheiterung und leicht ausgelassenen Grundstimmung.

So ist es nicht weiter verwunderlich, dass der hübsche Günther und ich auf die Idee kamen, Leute auf die Nerven zu gehen – und Einsatz des üblichen Plan Alpha: Wir suchten uns ein Pärchen, das in der Nusch-Nusch-Bar in intensives Liebesspiel vertieft war, platzierten uns links und rechts und begannen eine Konversation. Anfangs wurden wir nicht sehr freundlich empfangen, die Stimmung erwärmte sich aber schnell und so kamen wir ins Plaudern.
Zu meiner unbändigen Freude stellte sich heraus, dass der weibliche Teil des erwähnten Pärchens aus St. Johann am Wimberg, also St. Hans, wie der Eingeborene, oder Saint Jones, wie der Gebildete, sagt. Aber diese junge Dame (sie zählte wohl an die siebzehn Lenze) kam nicht einfach nur aus Saint Jones, oh nein, sie kam aus Petersberg, genauer gesagt vom Obareida-Hof. Und in jenen Tagen trug es sich zu, dass auch meine Wurzeln (zumindest väterlicherseits) bis nach Petersberg zurückreichen, und meine Familie gar wohl bekannt ist beim angesprochenen Obareida. Und so freute ich mich wie ein junger Hund, und wollte gar nicht mehr aufhören, mit der jungen Dame über Saint Jones zu schwärmen – übrigens so gar nicht zur Billigung ihres männlichen Partners, der leicht genervt (also Günthers und mein Ziel ward erreicht) herumsaß und sich lieber wieder dem Liebesspiele zuwenden wollte als von Güterwegen, Feuerwehrfestln und Grundstücksgrenzen zu reden.

So weit also ein ganz normaler Abend im Empire (Hannes trinkt – Hannes sieht Frau – Hannes bezaubert Frau), den ich bis gestern auch schon wieder vergessen hatte. Nun trug es sich aber zu in jenen Tagen, dass mein Vater den üblichen samstäglichen Besuch bei meinem Onkel in Saint Jones absolvierte. Und wie er heimkam, sah ich gleich an seinem breiten Grinser, dass irgendwas Lustiges (Frauen und mich betreffend) passiert war. Mit hörbarer Erheiterung (evtl. war auch etwas Stolz im Spiel) fragte er mich, ob ich „leicht bam Obareida eiheiraten mecht“. In Millisekunden der Verwirrung zermarterte ich mein Hirn, bis ich in einer tiefen Schublade mit der Aufschrift „Teh Rausch“ obige Erinnerung fand und mich an die junge Dame im Empire entsann (mit der ich, wohlgemerkt, aber nur geredet habe – Gott und Günther seien meine Zeugen).
Es stellte sich heraus, dass jene Dame jemandem in Saint Jones (den Eltern vermutlich) von ihrer und meiner Begegnung (und meiner großen Freude eine Saint Jonesingerin zu treffen) berichtet hatte. Diese Geschichte wurde, in typisch mühlviertlerisch-ländlicher Manier, mit viel Enthusiasmus weiter erzählt und ist mit der Zeit in ein ausführliches Gschichtl mutiert, in dem ich (so wurde es mir zumindest erzählt) jener Dame schon seit vor Jahren mein Herz geschenkt habe und ihr schon mindestens so lange als Gentleman-Friend den Hof mache (ausführlich mit Details gespickt). Mein Vater hat dies von meinem Onkel (seinem Bruder also) erfahren, der das wiederum von seinem Nachbar gehört hat, der wiederum hat das erfahren beim Stammtisch vom Wirten … und der… und die wiederum …

Also ich find das genial.

 

It’s the end of the world as I know it (3)

Nachdem ich mein gutes altes Notebook schon vor einigen Wochen in die amateurhaften Hände eines DHL Lehrlings übergeben hatte, und ich seit dem noch immer nichts von meinem kleinen Liebling gehört habe, wurde ich verständlicherweise etwas nervös und rief heute Vormittag erneut bei der Vaio Link Hotline an.

Nach den gewohnten Warnungen und Hinweisen, ich soll meine Kreditkarte bereitlegen, wurde ich mit einem gewissen Uwe verbunden, dem ich mein Desaster und meine Ängste um das Wohlergehen meines kleinen Babys schilderte. Uwe hörte verständnisvoll zu, meinte dann aber, dass er derzeit grad gar nichts tun könne, da „gerade ein Daten Backup gefahren wird“. Dies löste einige Erheiterung und auch etwas Unwillen bei mir aus (wieso macht man um zehn am Vormittag ein Datenbackup?!?), Uwe blieb aber ruhig und höflich, verlangte meine Telefon Nummer und versprach, mich so bald wie möglich zurückzurufen.
Ich blieb skeptisch, aber der gute Uwe hielt Wort und rief mich tatsächlich eine knappe halbe Stunde später an. Es läge ein Kostenvoranschlag vor, den ich eigentlich schon hätte erhalten sollen. Hatte ich aber nicht, darum bekam ich ihn prompt per eMail zugesandt. Uwe und ich trennten wünschten uns ein schönes Wochenende und trennten uns höflich, aber distanziert, beide durchaus zufrieden mit dem Ausgang der Gespräche.
Die Zufriedenheit schwand, als ich den Kostenvoranschlag sah: Hauptplatine defekt, Kostenpunkt 502 Euro und 32 Cent. Trotzdem erlangte ich schon wenige Minuten später das Bewusstsein wieder, dank des reichlichen Einsatzes von Riechsalz seitens meiner Kollegen.

In einem abendlichen Gespräch (übrigens ist heute Mittag auch endlich der Kostenvoranschlag mittels Snail Mail eingelangt) mit den Eltern wurde dann entschieden, dass die Reparatur trotz des horrenden Preises durchgeführt werden soll – zahlen tun die Erzeuger. Ich war mit der Entscheidung nicht einverstanden (um den Gulden und ein paar Kreuzer drauf kriegt man ja schon bald ein neues Notebook), aber nachdem es nicht mein Geld ist – gut. An meiner Entscheidung, dass ich mir bald einen neuen (Desktop) PC kaufen werden, hat dies nicht mehr gerüttelt. Man kann ja nie genügend Computer um Haus haben.

Das graue Flugzeug lässt keine Ruhe (3)

Es ist eine wohl dokumentierte Auflösung des Mysteriums um das tief fliegende graue Flugzeug veröffentlicht worden. Wer nicht extra lesen will, zusammengefasst wurde der ominöse Flieger so erklärt: Es handelt sich um eine Maschine aus dem 2. Weltkrieg, die während der Linzer Klangwolke den Feind gemimt hat (Fotos sind im Link weiter oben inkludiert).

Nun gut. Du hast nun zwei Möglichkeiten: Du gibst dich mit dieser Erklärung zufrieden, und bist froh dass du endlich wieder ruhig schlafen kannst? Dann gehe zu 1. Du bist nicht so einfach klein zukriegen und glaubst nach wie vor, dass etwas verschwiegen wird? Dann gehe zu 2. (Aber nicht zu beiden, du Schummler!)

1: Fröhlich lehnst du dich zurück, zufrieden dass sich alles so gut aufgeklärt hat. Wie erwartet hatte sich die Panikmache von Lembach Online als hoffnungslos übertrieben herausgestellt. Außerdem bist du dir sehr wohl bewusst, dass dieses Weblog schon Tage vor der offiziellen Presseerklärung die Lösung des Mysteriums vorgelegt hat – dank der geschätzten, klugen (und zugegebenermaßen auch hübschen) Leser Johannes und Bauti. Langsam schlürfst du deinen Scotch zu Ende, und schläfst den ruhigen Schlaf der zufriedenen, unwissenden und gerechten Menschen.
2: Natürlich konnte diese linkslinke Propaganda der rechtsradikalen imperialistischen Kommunisten dich nicht täuschen. Die Invasion ist in vollem Gange. Lembach Online, offensichtlich bereits von Knechten des roten Sterns kontrolliert, hat diesen verzweifelten Versuch der Vertuschung umsonst übernommen. Wohl möglich, dass einige unbedarfte Geister dieser lächerlichen Erklärung Glauben schenken – du jedoch nicht. Du bist bereit – soll der Russ nur kommen. Mit einem todesverachtenden Lächeln streichelst du das alte Luftdruckgewehr deines Großvaters, bereit jedem Invasor das Licht auszublasen.

Die Magie der Blogs

Hab grad am Klo die neue c’t mit ihrem Artikel über die Magie der Blogs gelesen. Darin wird davon ausgegangen, dass es zwischen knapp 70.000 und 100.000 Weblogs im deutschen Sprachraum gibt – und alle 5 Monate verdoppelt sich der Bestand. Wenn man da nun etwas herumrechnet: Mein Blog gibt es knapp 2 Jahre, gehen wir also der Einfachheit halber von 20 Monaten sowie 80.000 deutscher Weblogs aus (damit rechnet es sich halt einfach, und als AGM3-Kommissionelle-Gestählter tu ich mir sowieso schon schwer mit so vielen Nullen). Das würde nun heißen, dass dieses mein Weblog ungefähr unter den ersten 5.000 im deutschen Raum war – und das macht mich jetzt schon ein bisschen stolz …

Naja, in meinem Leben tut sich halt sonst nicht viel Aufregendes …