Der Ghostwriter und ich (also hauptsächlich ich bis jetzt 😉 haben ein nigelnagelneues Informationsportal für Saint Jones eingerichtet – zu finden unter http://www.SaintJones.info. Ein Großteil der Saint Jones Berichterstattung wird sich so von diesem Weblog wegverlagern. Vor allem bei Veröffentlichung der ersten Saint Jones Tour 2006 Einträge (sie kommen hoffentlich bald jetzt) erwarten wir dort einen Besucherandrang, der alle Server (derzeit arbeitet ein Cluster von elf Servern hinter http://www.SaintJones.info) zusammenbrechen lassen wird.
Rasenmähen
… ist eindeutig die letzte wahre Männerbastion in dieser von Emanzipation und Gleichberechtigung geprägten "modernen" Welt. Hinter seinem lauten, stinkenden Ungetüm ist ein Mann noch ein richtigeßMann – am besten beweißt man das, indem man sich ohne Leibchen präsentiert. Keine Emanze, egal wie lesbisch sie auch sein mag, wird sich je dazu herablassen, stundenlang hinter eine Maschine hinterherzutrotten, die im Kreis über die grüne Wiese fährt.
Und doch gibt es da etwas, das noch seltsamer ist: Das Mulchen. Für all jene, die das nicht kennen: Es wird bevorzugt von Hausfrauen im reiferen Alter durchgeführt. Erwähnte Damen nehmen das eben äußerst männlich abgeschnittene Gras und platzieren es kunstvoll auf Blumen- und hauptsächlich Gemüsebeeten rund um das dort erwünschtermaßen sprießende Grün. Die Frau, die schon Jahre bei mir wohnt (in Insiderkreisen auch Fr. Saxx sen. genannt), hat mir mal erklärt. als sie meiner ungläubigen Blicken gewahr wurde, dass das gut für die Pflanzen sei. Weil es die Feuchtigkeit im Boden hält oder so, ganz genau wusste sie es aber auch nicht.
Und so wie Rasenmähen eine eindeutige Männerdomäne ist, ist eben dieses Mulchen reine Frauenarbeit. Und ich finde, dass ist das beste Beispiel, dass tief in uns immer noch immer die alte Arbeitsteilung aus Höhlenmenschenzeiten in unser genetisches Gedächtnis eingebrannt ist: Der Mann begibt sich auf die Jagd und bringt unter Lebensgefahr wertvolle Ressourcen (ob Fleisch oder Gras ist im Endeffekt ja egal) zur heimatlichen Höhle, während die Frau daheim zwischen den sicheren Blumenbeeten hoffnungsfroh abwartet, sich bei männlicher Ankunft froh und dankbar dem starken Beschaffer hingibt (bei Bedarf auch mehrmals) und dann die herangeschafften Ressourcen zum Wohle des Clans weiterverarbeitet. Während der erschöpfte Mann seine wohlverdiente Pause nehmen darf und sich ein kühles Biertschi öffnet, bis er in ein paar Wochen wieder an die Grasfront muss. Schön!
Mountain Spektakel
Mountain Spektakel am Hansberg, Saint Jones
9. – 11. Juni 2006
Das Event des Jahres, am Austragungsort von Olympia 2014.
Another tabu
Dies ist ein kurzes Transkript des Beginns von Jerry Seinfelds Emmy-gekrönter Sitcom-Episode "The Contest." Und niemand könnte es besser sagen:
That’s why I think, if I found out I were adopted, that would really come as great news. I’m adopted? That’s great! That means technically it’s possible that my mother and my father are really, just really great friends. I mean, sex is great, but but you don’t wanna think that your whole life began because somebody maybe had a little too much wine to dinner.
Eine Frage des guten Tons
Selbst die Diplomarbeit kann mich nicht von einer der bedeutenderen Fragen der Menschheit ablenken, die mich schon seit Monaten beschäftigt. Bisher habe ich es aber nicht gewagt, offen darüber zu sprechen, da es ein äußerst delikates Thema ist, ein Tabu sozusagen. Und ich geniere mich enorm, während ich diese paar Zeilen tippe, meine feisten Wangen haben eine schamvolle Rötung aufzuweisen. Aber vielleicht kann mir ja einer meiner wohlerzogenen Leser diese Frage beantworten – für meine bezaubernden Leserinnen ist diese übrigens absolut unerheblich und ich bitte sie daher, aus Rücksicht auf mich, meine Peinlichkeit und vor allem sie selbst nicht weiterzulesen.
Nun aber rund heraus: Ist es erlaubt, auf den Männertoiletten, während man schön aufgefädelt in einer Reihe am Pissoir steht, einen so genannten Wind abzulassen? Gehört es, man verzeihe mir dieses Wortspiel, zum guten Ton, während des kleinen Geschäfts zu furzen? Darf man einem weiteren treibendes Bedürfnis nachkommen, während man sich schon um ein anderes kümmert? Mit so manchem meiner Freunde hab ich über dieses heikle Thema schon diskutiert, aber noch niemand konnte mir eine allgemeingültige Regel nennen.
Daher mein Aufruf: Hat vielleicht jemand eine Schule der Wohlerzogenheit, eine Akademie der Höflichkeit besucht, in der auch dieses Thema behandelt wurde? Wurde vielleicht jemand einmal vom Urgroßvater zur Seite genommen, um dieses wohlbehütete Geheimnis, man verzeihe mir auch dieses Wortspiel, zu lüften? Meine intensive Recherche hat leider zu keinem Ergebnis geführt, aber zumindest habe ich ein paar äußerst interessante weiterführende Links zu diesem Thema gefunden: Nähere Informationen und Tipps zum männlichen Geschäft sowie eine historische Betrachtung des Schases. Ich bitte um Aufklärung!
Wortcharts vom 9. Mai
Die Wortcharts dieser Woche werden vor allem von zwei Neueinsteigern dominiert – trotzdem konnten alte Klassiker ihren monatealten Platz verteidigen:
- Noa
- Schwoen (das oe wird nicht als ö ausgeprochen!) (Neueinsteiger) *Gewinner der Woche*
- Schwoabn (wird vor allem in Verbindung mit S.O.S – Schwoabn, oida Schwoabn gehört)
- Oh Heiland (- 1 Platz)
- Sensationell
- Schwoemo (Neueinsteiger)
- Schädlkläscha (Neueinsteiger)
- Dreistes Gaunerstück (- 4 Plätze) *Verlierer der Woche*
ps: Und nein, diese Rubrik wird es jetzt nicht regelmäßig geben.
Ein Tipp
Es ist keine gute Idee, sich zum Abendessen eine Coppenrath & Wiese Erdbeer-Sahne-Torte zu besorgen, und sich anschließend der Illusion hinzugeben, dass man diese bis zum Schlafengehn zu zweit verputzen kann – auch wenn die Nacht wegen anstehender Arbeit eine lange ist.
Und das Ganze ist eine noch weniger gute Idee, wenn man, so wie der gute Wiggles, drei Wurstsemmerl vorher verdrückt, weil man "eh scho so an Hunga hot und ned so long warten wü, bis de Torten auftaut". Und man dann nicht einmal noch genug Gusta hat, das vierte Semmerl aufzuessen.
Mein Dank geht also an Coppenrath & Wiese für ein gar lecker Teil, an die gute Manu für die Löffelchen und die Esshilfe in der Not, an die Wiese für die freundliche Aufnahme eines angebissenen Mortadellasemmerls und an die Hagenberger Kanalisation für die mindestens so freundliche Aufname trauriger Sahnereste.
My movie review: Hostel
Ich komme soeben aus dem linzerischen Cineplexx, wo ich mir Hostel zu Gemüte geführt habe – ein Film presented by Quentin Tarantino (der Hauptgrund, warum ich mir ihn unbedingt ansehen wollte – aber dazu gleich mehr). Aja, Spoiler – wer sich Hostel noch ansehen will, sollte nicht weiterlesen.
Beginnen tut der Film wie jeder halbwegs gute Softporno – ein paar amerikanische Studenten trampen durch Europa. Starten tun sie in Amsterdam mit ein paar Gespielinnen und dem dauernden Hinweis, das in Europa sowieso alles anders ist. Weiter reisen sie in die Slowakei machen weil, richtig, dort noch mehr, noch geilere, Gespielinnen abhängen sollen. Die erste halbe Stunde des Films zieht sich so also sinnfrei dahin und auch die reichlich präsentierten Depf tragen nur bedingt zum erwarteten Horror bei. Über Verstrickungen, Sex, Gras und Alkohol werden schließlich ein paar böse Gesellen der Jungs habhaft, die zahlungskräftigen Kunden zur Folter mit anschließender Tötung freigegeben werden.
Gut, am Anfang ekelt man sich noch etwas, wenn Schultern mit dem Akkuschrauber durchbohrt, Sehnen mit dem Skalpell durchschnitten und Brustkästen von Möchtegern-Chirurgen, die im anderen Leben liebevolle Familienväter sind, aufgespreizt werden. Aber sobald die Motorsäge ins Spiel kommt und die halbe Hand absägt, verliert das Blut seinen Charme und das Gemetzel wird lächerlich. Gruselig in dem Sinn wars sowieso nie.
Durch die fehlende halbe Hand entkommt der letzte überlebene Amerikaner übrigens mit Müh und Not, nicht ohne sich an ein paar Folterern (durchwegs zwidere Gesellen übrigens) zu rächen. Aber sobald man auf eine generalstabsmäßige Racheaktion a la Arnie mit schweren Maschinengewehren und den Marines hofft (ich hab zumindest auf sowas gehofft), endet der Film nach ca. 90 Minuten.
Ich hab mir nicht viel, sondern höchstens billige Unterhaltung erwartet. Doch selbst hier wurde ich enttäuscht. Der Film ist weder in drehbuchtechnischer, schauspielerischer noch in bild- oder tontechnischer Hinsicht sehenswert. Trotzdem bereu ich es nicht, dass ich Hostel gesehen habe, den es war ein äußerst guter Abend – was aber weniger am Film lag.
Aja, was ich nicht verstehe: Was heißt es, wenn ein Film "presented by Quentin Tarantino" ist? Weil Drehbuchautor ist Eli Roth, Regisseur ist Eli Roth, sogar der Produzent (vermutlich hat das Filmbudget nur knapp den 10.000 Dollar Rahmen gesprengt) war … richtig, Eli Roth. Was hatte als der gute Quentin damit zu tun? Hat er den Film in der Premierennacht angesagt? Hat er ihn sich zufällig mal angeschaut? Hat er von Eli Roth eine DVD mit Bonusmaterial zugeschickt bekommen? Was zum Teufel präsentiert Quentin Tarantino von diesem Film?!
Aus meinem Stammbuch (2)
Der gute Weiße Audi hat es ja schon im Kommentar zum letzten Eintrag vorweggenommen, aber es folgt trotzdem sein Eintrag, zu finden auf der allerletzten Seite des Stammbuchs:
angewurzelt,
das niemand aus dem
Stammbuch purzelt.
Dein Freund
Andreas
Auch hier ist der süße Schreibfehler 1:1 übernommen.
Folgender Eintrag ist mit sage und schreibe drei Herzen (zwei rosa, ein grünes, die zwei kleineren von Pfeilen durchbohrt) geschmückt, eines davon verziert die ganze gegenüberliegende Seite – welche Erfahrungen mir da wohl durch die Lappen gegangen sind, werde ich nie erfahren (die unterstrichenen Stellen sind ebenfalls aus dem Original übernommen – ich fürchte mir sind auch früher, genau wie heute, diese subtilen weiblichen Zeichen entgangen):
küß die Mädchen und so weiter ….
Denn schon die Apostel schrieben:
Du sollst deinen Nächsten lieben.
Zur Erinnerung an
Deine Freundin
Katharina
Aus meinem Stammbuch (1)
Dies ist der Beginn meiner Stammbuchserie, in der ich die besten Einträge aus meinem genialen Stammbuch aus der Volksschulzeit (lang ists her) dem geneigten Leser und der bezaubernden Leserin nahebringen möchte. Gerne würde ich auch die wunderbaren Zeichnungen und Verzierungen der Einträge zeigen, aber unglücklicherweise ist mein Scanner ist nicht mehr verfügbar.
Sei wie es sei, es folgt ein liebenswerter Eintrag vom 2. Februar 1992 (Rechtschreibfehler inklusive). Schon damals war meine Affinität dem Essen gegenüber wohl unübersehbar, auch wenn ich in der Volksschule noch ein richtiges Zauserl war:
Ein Häuschen aus Zucker,
aus Zimmt die Tür,
den Riegel aus Bratwurst,
das wünsch ich dir.
Deine Schulfreundin
Karin