Neue Lage: 9 Tage

Es verbleiben nur mehr neun Arbeitstage bis zum Ende meines Praktikums – ein Grund zur Freude. Zwar werde ich auch danach noch bei eworx entwickeln, aber nur mehr zwei Tage die Woche (und nicht mehr Vollzeit so wie jetzt).

Natürlich wird die dadurch entstehende zusätzliche Freizeit (ich hoffe, es bleibt welche über neben Teilzeitarbeit – eworx und andere Projekte – und Diplomarbeit) mit Sehnsucht erwartet und meinen Lebensstil umstellen – so zumindest die Hoffnung.

  1. Mehr Zeit für meine SO, die ich viel zu selten sehe (und die sich schon mit Zaunpfahlwinken darüber beklagt und zu allem Überfluss auch noch recht hat damit).
  2. Schlafzeiten zurückstellen (an den Tagen, an denen ich daheim bin) auf Hagenberg Standard, nämlich nach Mitternacht ins Bett und um Mittag herum aufstehen.
  3. Mehr Gamen – sobald The Elder Scrolls 4: Oblivion (der Nachfolger jenes Spiels, dass mir mehr Lebenszeit entrissen hat als jedes andere) feilgeboten wird, werde ich mir wohl eine XBox 360 zulegen. Außerdem habe ich nach ein paar genialen Spiele-Neuerwerbungen mein Handy als ultimative Gamingplattform entdeckt.

Ein positiver Nebeneffekt des bald endenden Praktikums ist übrigens meine damit ermöglichte Flucht aus der Kältehölle Oberes Mühlviertel. Wer den Film ‚The day after tomorrow‘ kennt, weiß wie es dort zur Zeit zugeht.

Kunst

„Mit großer Sorge“ (Zitat Dr. Thomas K.) musste das österreichische Volk vor knapp drei Jahren mitansehen, wie die Saliera aus demKunsthistorischen Museum in Wien verschwand. Wie schon Grillparzer wusste – unverhofft kommt oft – tauchte sie jetzt völlig überraschend in einem niederösterreichischen Wald wieder auf. Vergraben von einem Möchtegern Thomas Crown, leicht beschädigt wegen unsachgemäßer Behandlung. Selbstverständlich müssen dem Dieb sämtliche Strafen erlassen werden, war er doch betrunken und hat er das unbezahlbare Kunstwerk doch auch nur ein bisschen zerkratzt …

Grund zu überschwänglicher Freude sollte man meinen, wäre da nicht jenes nationale Waterloo, welches sich durch den Rückgabeentschluss des Schiedsgerichtes zu den Klimt-Bilder manifestierte. Österreich ohne Klimt, das wäre ja wie die Schweiz ohne Matterhorn, London ohne Towerbridge oder Ursula Haubner ohne Jörg Haider.

Was liegt da näher als das derartig malträtierte österreichische Nationalbewusstsein, noch dazu im Wahljahr 2006, durch den Rückkauf der Klimt-Werke wieder herzustellen? Einziges Problem hierbei: Die leidige Kohle. Das fiel selbst unserer verehrten Frau Bundesministerin für Unterricht und Kunst, Liesl Gehrer, auf. „Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld?“ wurde die Ministerin im Staatsfunk Ö3 zitiert. Saxxens Blog (R) sowie der Ghostwriter geben an dieser Stelle der österreichischen Bundesregierung Hilfestellung, wie die kolportierten 220 Mio. Euro aufgetrieben werden können:

  • Börsegang der Post: Durch die gleichzeitige Zweckwidmung des Privatisierungserlöses zu Gunsten des Rückkaufs der Klimt-Bilder könnte man so jeden Privatisierungsgegner als Kunstbanausen brandmarken und so das Projekt auf jeden Fall durchpeitschen.
  • Rasen für den guten Zweck: 160 künftig nicht nur als Tempolimit auf allen österreichischen Autobahnen, sondern auch als grundsätzlich vorgeschriebeneFahrgeschwindigkeit, um so, wie unser Bundesminister fürInfrastruktur, Hubsi Gorbach, versichert, die Verkehrssicherheit zu erhöhen. All jene Sonntagsfahrer, die glauben, sie müssten mit schlappen 140 Sachen den Verkehr aufhalten und so die Verkehrssicherheit gefährden, müssen gnadenlos abkassiert werden. Natürlich zweckgebunden, zum Ankauf der Klimt-Werke.
  • Versteigerung der ausgemusterten Saab Draken bei ebay: Um den Erlös zu maximieren könnte der zuständige Minister Hubsi Gorbach Kraft seines Amtes ein Zertifikat ausstellen, welches bescheinigt, dass sämtliche Draken 1987 vom Papst, formerly known as Kardinal Ratzinger, angekauft wurden. Der Pontifex Maximus könnte unmöglich gegen dieses „gefuchste“ Vorgehen der Republik protestieren, kommen die Erlöse doch dem Rückkauf der Klimt-Bilder zugute.
  • Keine neuen zweisprachigen Ortstafeln für die betroffenen elf Kärntner Gemeinden: Durch die so erzielten Einsparungen von rund 50 Mio. Euro (Quelle: Kärntner Landesregierung) könnte immerhin schon fast ein Viertel des Kaufpreises finanziert werden.

So, geneigter Leser und bezaubernde Leserin, nun bist du gefragt. Bitte zerbrich dir Kopf und überlege, wie wir Adele Bloch-Bauer, die Häuser in Unterach am Attersee und Co im Lande behalten können. Sachdienliche Hinweise bitte an Liesl Gehrer (ministerium@bmbwk.gv.at) richten.

Gestern Abend

 

Gestern nahm ein höchst angenehmer Abend im Saxx-Manor seinen Anfang. Ab ca. 21 Uhr begann eine erlesene Runde (namentlich die Herren XXXXXXX, XXXXXXXXX, XXXXXXXX und XXXXXXXXXX, sowie die ältere der beiden XXXXXXXX Prinzessinnen) mit dem Kartenspiele Grea Bua. Im Zuge dieser Betätigung wurden schnell zwei Dinge offenbar:

1. Die dicksten Bauern lassen die dümmsten Meldungen. Vor allem wenn sie sich letzte Woche, gegen meine ausdrückliche Empfehlung und trotz meines verzweifelten Flehens, ihr traumhaft lockig-blondes Haar schneiden ließen und Cola-Rum mit von der Partie ist.

2. Ein akademischer Titel des Institutes für Betriebliche Finanzwirtschaft der Johannes Kepler Universität ist noch lange kein Garant dafür, dass die äußerst komplizierten Regeln von Grea Bua auch richtig verstanden worden sind – nicht einmal nach Stunden des Spielens. Deshalb verließ der gute Mag. XXXXXXXXXX den Tisch als geschlagener Mann und der anschließende Empirebesuch war nicht mehr im Bereich seiner finanziellen Möglichkeiten.

So trafen die Herren XXXXXXX, XXXXXXXX und XXXXXXXXXX mit dicken Geldbündeln bewaffnet im Empire ein. Übermütig wie die beiden Erstgenannten nun einmal sind veloren sie auch prompt je ein Cola-Weiß an Hrn. XXXXXXXXXX in einer Wette, in der ein Klimmzug die entscheidende Rolle spielte. Der Abend nahm wie üblich in der Nusch-Nusch-Bar seinen Lauf, Hr. Panholzer und Hr. XXXXXXXXXX waren nach dem Genuss einer Flasche Rum und mehrerer Gspritzter hervorragender Stimmung.

Überhaupt haben sich die Gerüchte, dass Samstags die Hölle los ist im Empire, als wahr erwiesen. Man traf zwar nicht die üblichen Homies, die am Freitag immer in der Hood abhängen, dafür jedoch einige neue Gesichter – hauptsächlich die heranwachsende weibliche Bimberger Nachfolgegeneration im allerzartesten Alter von sechzehn Lenzen.

Diesen Kindern widmete ich mich dann auch, als Hr. Hintringer und Hr. Panholzer das Etablissement in Richtung Heimat verließen. Trotz des nach wie vor anhaltenden Alkoholgenusses meinerseits wurde ich der angesammelten Pubertätshormone aber schnell überdrüssig (auf Neudeutsch verließ ich die location nach mehreren seconds of listening). Über Umwege traf ich dann auch lang vergessene Freunde und unterhielt mich aufs Köstlichste – Hauptgesprächsthema war die Suche nach der Frage zur Antwort zur „the great Question of Life, the Universe and Everything“ (Extrapunkte für all jene, die die Antwort kennen).

Trotzdem stellte sich, als sich das Empire zusehends leerte, die Frage nach dem Heimweg. Wie der Zufall so spielt verließen zu eben jenem Zeitpunkt auch die angesprochenen Jungbimbergerinnen den Ort des Geschehens. Ohne zu zögern hängte ich mich an, da ich von der Annahme ausging, dass das Völkchen bestimmt von elterlicher Fürsorge abgeholt und ins heimelige heimatliche Bett gefahren würde. Man stelle sich meinen Schock vor als ich erkannte, dass der Heimweg mithilfe der Fußmaschine in Angriff genommen wurde. Vom Alkohol übermütig gemacht lachte ich aber der Gefahr ins Gesicht und folgte den Kindern Richtung Bimberg.

Nach vielen vielen vielen vielen vielen Minuten des Gesprächs bar jeglicher grammatikalischer Regeln und Inhalts traf ich unbeschadet zu Hause ein, die Sonne sandte bereits einige ihrer wärmenden Strahlen über den Horizont. Zusammenfassend gesagt: Ein genialer Abend.

 

Diskriminierung

Eben wurde ich vom Zwiebelfisch auf ein Phänomen aufmerksam gemacht, über das ich mich hier und jetzt offiziell auch beschweren möchte: Frauen werden diskriminiert.

Aber nicht jene Art der Diskriminierung, gegen die diverse halb-lesbische Frauenorganisationen seit hundert Jahren ankämpfen (jaja, es reicht, wir haben es alle verstanden, ihr Emanzen – man erinnere sich an die Diskussion über die Bundeshymne), sondern positive. Ja, sowas gibt es auch.
Generationen von Schülerinnen und Schülern wird eingebläut, dass es für alles eine männliche und eine weibliche Form gibt: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Bürgerinnen und Bürger, Wählerinnen und Wähler. Über die verhunzte, gekünstelt kurze Schreibweise mit dem großen I (wie in MitarbeiterInnen) möchte ich jetzt, aus Rücksicht auf die Zeit und die Geduld der geneigten Leserinnen und Leser, nichts sagen.

Soweit so gut, diese Form der Entmannung kennt jeder und man hat sich auch damit abgefunden. Auch ich. Aber: Wann hört man schon von Schwarzfahrerinnen und Schwarzfahrern? Oder von Sozialschmarotzerinnen? Oder Steuerhinterzieherinnen und Steuerhinterziehern? Oder Leistungserschleicherinnen? Dealerinnen?

Eben.

Außendienst, Winter & Linzer

Gestern war ich auf meinem ersten Außendienst bei richtigen, lebenden Kunden, die reden – genauer gesagt bei m-tec in Arnreit.

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Dort habe ich, da ich dafür der eworx-interne Spezialist (genauer gesagt der einzige, der dazu mal gegoogelt hat) bin, Outlook Forms „programmiert“ (besser gesagt gedrag-und-droppt). Wer Outlook Forms nicht kennt: Das ist eine sehr nette Möglichkeit, für Outlook sehr spezialisierte Formulare (Kontakte, Aufgaben etc). zu entwerfen, die genau auf den unternehmensinternen Workflow zugeschnitten sind.
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Obwohl ich meine Abscheu gegenüber anderen Menschen wohl nicht ganz verbergen konnte, habe ich den Chef verblüfft, die lasziven Sekretärinnen verzaubert und die Arbeit, nun, erledigt. Nach (laut Lieferschein) 3,75 Stunden durfte ich die Fremde verlassen und zurück ins heimelige eworx-Firmengebäude. Zusammenfassend gesagt ist der Kontakt mit Menschen (aka ansehnlichen Sekretärinnen) durchaus eine nette Abwechslung, die Wärme einer Tastatur im finsteren Kämmerlein kann er jedoch auch nicht ersetzen.

Außerdem hat es gestern ziemlich stark geschneit (wegen dem dadurch entstandenen Unfall bei Arnreit wäre ich übrigens fast zu spät zum Außendienst gekommen). Dazu kommt, dass ich den m-tec Chef bei einem Telefongespräch belauschen konnte, das eine meiner jahrelangen Feldstudien bestätigte:

Linzer haben Angst vor Schnee. Sie verabscheuen ihn und trauen sich, sobald sich die erste Schneeflocke am Horizont zeigt, nicht mehr ins traute Mühlviertel. Dieses Phänomen hat bei m-tec kleinere Flüche hervorgerufen, da sich ein Beamter der Landesregierung, für den ein wichtiger Termin angesetzt war, strikt weigerte, sein versalztes Linz zu verlassen und in die schneeumstürmten Hochebenen im Nordosten zu kommen („Bei dem Wetter fahr ich nicht“).

Zugegeben – im Schneefall bei Sichtweite 20 Meter auf unbekannten Straßen herumzutuckern kann durchaus unangenehm sein und ist nicht jedermans Sache, aber wir sind ja nicht auf einer Schweizer Hochalm, wo die Sennerin den ganzen Winter von der Außenwelt abgeschottet ist (darum gibts auch keine Sünd‘ dort). Gestern während der abendlichen Fahrt nach Haus habe ich auf den 25 Kilometern Heimweg Strecke vier verschiedene Schneepflüge überholt, die alle fleißig wie die Ameisen waren und beinahe Straßenverhältnisse wie im Hochsommer produziert haben.

Diese linzer’sche Angst ist also vollkommen ungerechtfertigt. Bei uns ist es im Winter nicht wie in Sibirien. Auch bei uns werden Straßen geräumt. Besucht doch das schöne Mühlviertel – auch im Winter geöffnet!

(Diplom)Arbeit

Letzte Woche wurde mein Diplomarbeitsthema von der FH genehmigt und nachdem ich ständig gefragt werde (nicht falsch verstehen, mich ehrt das Interesse), was ich denn nun eigentlich mache, folgt eine Beschreibung meines Themas:

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Das ganze läuft unter dem offiziellen Titel Entwurf und Implementierung einer anti-spam-optimierten, regelbasierten E-Mail-Versandskomponente. Hinter dieser sperrigen Überschrift verbirgt sich eine Komponente (höchstwahrscheinlich ein Windows Service) in .NET 2.0/C#, die E-Mails für einen 100% webbasierten Newsletterversand verschickt. Das Ding muss hochperformant sein, da oft viele Tausend E-Mails pro Tag verschickt werden müssen. Zusätzlich soll diese Komponente bestimmte, frei-kombinierbare Regeln verstehen und anwenden können. Diese Regeln helfen, dass bestimmte Spamfilter E-Mails nicht als Spam klassifizieren – so darf zB ein GMX Server nicht mehr als (Hausnummer) 100 E-Mails pro Stunde vom selben Absendeserver bekommen, sonst werden sie als Spam gefiltert (Es handelt sich dabei übrigens ausschließlich um Opt-In Empfänger, ich trage also nicht zum weltweiten Spamversand bei).

Die Komponente wird nun (sobald die Regeln eingestellt wurden) mit E-Mails gefüttert und muss selbstständig die optimale (sprich schnellste) Versandreihenfolge herausfinden und die E-Mails dementsprechend versenden. Das ist (grob und sehr vereinfacht) der praktische Teil meiner Diplomarbeit.

Der theoretische beschäftigt sich einerseits mit dem Mailversand (SMTP Protokoll), andererseits aber (und das wird der Hauptteil) mit Spam und Spamfiltern: Welche gibt es, wie arbeiten sie, wie kann man vermeiden dass das eigene E-Mail gefiltert wird uä. Dieser Teil hat nicht direkt etwas mit der Implementierung zu tun und wurde erst im Nachhinein an das Diplomarbeitsthema angefügt, weil mein Betreuer (Herr Heinzelreiter) meinte, dass ohne dieses meine Diplomschrift gar mager werden würde (und er hatte vollkommen recht damit). Ich denke dass auch mein theoretischer Teil halbwegs interessant werden wird (der praktische wird es bestimmt) und werde in Kürze mit der Literatursuche beginnen.
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Auftraggeber ist, wie bei meinem Praktikum (das übrigens Anfang Februar endet) eworx. Parallel zur Diplomarbeit werde ich noch ca. 15 Stunden pro Woche weiterhin bei eworx arbeiten, um dort weiterzumachen wo ich nach dem Praktikum aufhören werde. Zusätzlich dazu entwickle ich noch privat an ein paar kleineren Projekten, um meinem Sparschwein etwas mehr Kost vorsetzen zu können. Und falls noch Zeit und Lust bleibt möchte ich auch mein gutes altes Onlinegame Warcraft 3 Online wieder reaktivieren.

Jedenfalls freue ich mich wie ein junger Hund auf das 8. Semester, weil ich endlich wieder etwas mehr Zeit in Hagenberg sein kann …

Alles O(hr)K

War heute beim Hals-Nasen-Ohren Arzt in Rohrbach wegen meinen erwähnten Ohrproblemen. Dieser junge, attraktive, grundsympathische Gott in weiß hatte in Sekundenschnelle die Ursache meines Leidens erkannt, und mit der Pinzette ein höchst zwideres, ohren-fremdes Haar aus den Tiefen meines linken Ohres gezogen – und es hat fast nicht wehgetan (nur etwas gepikst).
Erleichert und glücklich über die schnelle Heilung (ich hatte viel Schlimmeres befürchtet) musste ich mir ein lautes weeehh! (innerlich habe ich natürlich gejubelt) verkneifen und hopste fröhlich pfeifend 45 Minuten nach Verlassen meiner Arbeitsstätte schonwieder zu derselben zurück. Gut so.

Diverses

 

Heute hab ich mir endlich Jarhead – Willkommen im Dreck (zusammen mit meiner SO, meinem Lebensgefährten Stephan und meinem Schwesterchen Eva) im lokalen Cineplexx zu Gemüte geführt. Die gute Manu hat ja bereits eine ausführliche Review verfasst, zu der ich eigentlich nichts hinzuzufügen habe. Der Film ist nicht hervorragend, aber ganz gut. Auch empfand ich ihn ganz und gar nicht als Anti-Kriegsfilm (wie zB Full Metal Jacket einer ist für mich ). Jedenfalls sehe ich nun meine "Sniper Scope" Sessions am Spielautomaten im Cineplexx unter einem ganz anderen Licht und weiß jeden Headshot viel mehr zu schätzen ;).

Außerdem hat mir die Frau, bei der ich wohne (in Insiderkreisen auch als Frau Saxx sen. bekannt), in einem bei ihr üblichen Anfall schlechter Laune eröffnet, dass ich mir ab jetzt meine Wäsche selber waschen kann. Erwartet habe ich das ja schon lange, darum hielt sich mein Schock in Grenzen. Überhaupt kommt mir das ganz recht, da ich so den persönlichen Kontakt noch mehr zurückschrauben kann. Bisher habe ich zwar schon ab und an die Waschmaschine bedient, jedoch noch nie in so richtig großem Stil. Darum habe ich mich gleich im Internet über alle möglichen Kniffe und Tricks von Wäsche-Insidern informiert und bin guter Dinge, dass ich dieses neuerliche Hindernis gut bewältigen werde. Im Übrigen ist das ja auch der letzte große Schritt in die absolute Unabhängigkeit (manche würden es auch "Erwachsenheit" nennen). Natürlich folgt ein Blogeintrag sobald ich den ersten Waschtag hinter mich gebracht habe.

Mein normalerweise pumperlgsunder Luxuskörper macht seit gestern Abend seine Macken: Ich höre kaum mehr etwas auf meinem linken Ohr, außerdem schmerzt es ständig (Intensität steigend). Ich befürchte eine Entzündung und werde nach Möglichkeit morgen einen HNO-Arzt aufsuchen – ich kann mir nicht leisten, dass neben meinen Augen auch noch meine Ohren Zicken machen.

 

Mein Körper …

… und ich, wir haben eigentlich keine allzu gute Beziehung. Wir mögen uns gegenseitig nicht besonders. Wir behandeln uns leicht distanziert, wie zwei Arbeitskollegen, die zusammenarbeiten müssen, aber die sonst nichts miteinander zu tun haben möchten. Das funktioniert zwar ganz gut und ist professionell, aber Freunde wurden wir so über die Zeit nicht.

Ich glaube, mein Körper hält mich für einen Egomanen, der ihn immer nur ausnutzt. Ich selber finde, dass mein Körper sich zu sehr gehen lässt und überhaupt viel zu faul ist und mir nur auf der Tasche liegt. Wir brauchen uns zwar gegenseitig (Ich brauche ihn, weil ich sonst nicht herumkomme in der Welt, er braucht mich damit ich ihm was zu essen besorge), jeder versucht aber soweit als möglich allein und ohne den anderen auszukommen. Wir reden auch kaum mehr miteinander, weil wir uns über die Jahre alles gesagt haben, was es zu sagen gibt.

So gesehen sind mein Körper und ich eigentlich keine Arbeitskollegen, sondern ein altes Ehepaar, das eigentlich genug voneinander hat, aber sich einfach schon so aneinander gewohnt hat, dass es nicht mehr ohne geht. So etwas wie körperliche Liebe gibt es auch schon lange nicht mehr – wenn es möglich wäre würden wir in getrennten Zimmern schlafen.

Ganz selten gibt es aber auch Lichtblicke in unserer Beziehung – nämlich dann wenn wir beide schön betrunken oder anderweitig benebelt sind. Ich amüsiere mich dann köstlich über seine Bewegungsversuche und er kann sich kaum halten ob der genialen Ideen die mir im Suff gerne einfallen. Leider hält diese schöne Zeit nie lange an.

Jedenfalls, ich wäre auf der Suche nach einem neuen Körper. Sollte jemand einen anderen für mich haben (neu bzw. neuwertig bevorzugt), ich würde gern gegen meinen aktuellen tauschen. Er zeigt zwar schon leichte Gebrauchsspuren, ist aber noch nicht beschädigt. Angebote bitte an die Chiffre „Face Off“.

Yet another Scrubs post

Auch ich reihe mich hiermit in die ehrwürdige und schier unüberschaubare Reihe der Blogger ein, die über die neue, am 3. Jänner gestartete, 5. Staffel von Scrubs schreiben.

Nachdem ich jetzt die ersten vier Folgen gesehen habe, kann ich mich ruhigem Gewissen behaupten, dass sämtliche Befürchtungen (die am Ende der schlechten zweiten Hälfte der 4. Staffel aufgekommen sind) über miese, seichte Folgen reine Blasphemie waren. Ich möchte sogar ansagen, dass noch nie vier so gute Episoden in Folge hintereinander gesendet wurden.

Neben all den genialen Dingen (Siamischer Zwillingsarzt, zweites Paar Hände an der Brust, ein Johnny D. der beinahe verliebt in Turk ist oder mit Vorliebe dessen „home-made Brownies“ isst, „Man cards“, etc.) habe ich nur eines auszusetzen: Kommt es mir nur so vor oder ist der Hals des guten Dr. Cox massiv angeschwollen und nur mehr ein dicker, extrem faltiger Schlauch, der eklig unter dem Kopf rumhängt?

Ansonsten: Awesome job, you Drehbuchautoren.