*Bibber*

Unser Projekt hat auch ein Gutes. Ich bin wirklich stolz auf die wunderbare GUI-Engine, die ich dafür entwickelt habe, und die meiner bescheidenen Meinung wirklich ein feines Stück Code geworden ist. Ich werde sie in Kürze mit dem Sourcecode veröffentlichen, denn etwas Vergleichbares habe ich bisher noch nicht entdecken können (und ich habe wirklich lange gesucht im Laufe meiner Recherchen).

Liebes Tagebuch!

Hier in Hagenberg ist der Winter relativ hart und kalt. Genauer gesagt wurde das sowjetische Gulag, dass früher hier war, schnell wieder aufgelassen, da die Verluste an Sträflingen untragbar waren.
Trotzdem wäre dieses Gulag ziemlich bequem gewesen, angesichts der Situation, der wir täglich hier im Heim (‚Heim‘ ist eigentlich zuviel gesagt für diese Absteige, die jedem irakischen Erdloch den Rang ablaufen würde) ins Angesicht blicken. Denn die Heizkörper in den Zimmern sind nur dazu da, uns zu verspotten; wahrscheinlich werden dadurch die Zimmer zusätzlich gekühlt. Die gemeine Buschbasiliskin im wohlig warmen Sekretariat trieb es sogar noch auf die Spitze, indem sie eine große Anzeigetafel montieren hat lassen, die ständig die Temperatur des Sekretariats mit denen in den Zimmern vergleicht. Angst macht mir, dass diese Tafel gar nicht darauf ausgelegt ist, Heimzimmertemperaturen höher als null Grad anzuzeigen.
Im Gang meines Stockwerks haben wir nun eine alte, hab durchgerostete Tonne aufgestellt, in der wir Mathematikskripten verbrennen, nur um dem Erfrierungstod zu entrinnen. Da fällt mir ein, dass ich meinen neuen Zimmernachbarn begrüßen muss. Ist schon der dritte neue diese Woche. Jedenfalls, zusammen mit den ständigen Überfällen, den Schießereien, den Bandenkriegen und den blinden Krüppeln, die uns anbetteln, wird unser Stockwerk immer mehr zum Getto.
Außerdem macht mir schön langsam mein linkes Bein Sorgen, dass mittlerweile eine ungesunde schwärzliche Farbe angenommen hat.

Liebe Grüße, dein hinkender Hannes