Auf die letzten Tage sehe ich mit einem weinenden und einem lachenden Auge zurück, hauptsächlich aber mit einem weinenden: Ich hasse, ich verabscheue Algorithmische Mathematik, und trotzdem bin ich gezwungen, den ganzen Tag meinen Kopf damit vollzustopfen. Auf der anderen Seite ist es aber das allerletzte Semester mit diesem Fach – und Finanzmathematik (die Folgefolter) kann unmöglich so schlimm sein.
Das Unglaubliche ist wahr geworden! Ich kann es noch selbst kaum glauben, aber der Fürst der Finsternis ist nicht mehr!
In einem waghalsigen Putsch konnte der baumlange Hobbit Flodo (zu Rebellenzeiten noch unter dem Decknamen Milchohr bekannt) die Macht in der Projektgruppe an sich reißen. In einem stundenlangen Feuergefecht konnten die Freischärler auf Flodos Seite, die mächtig unterstützt wurden von Milizen der Vizepräsidentin Edith, die Regierungstruppen aus dem Regierungsviertel vertreiben und den Fürsten, der sich bis zur letzten Sekunde hartnäckig verteidigte, vom Throne reißen.
Der Wechsel an der Führungsspitze wurde bereits vom Bund der Vereinigten Projektgruppen (UPO) gebilligt und Flodo ist somit offiziell der neue Hochkönig. Seine erste Amtshandlung war, den Fürsten zu niederster Schreibarbeit abzukommandieren, die dieser zähneknirschend annehmen musste.
Wir, das niedere Volk, wissen noch nicht so recht, wie wir mit dieser neuen Situation umgehen sollen. Aber ich persönlich glaube, es wird sich nicht viel ändern, eine Diktatur wurde von einer anderen abgelöst. Vor allem angesichts dessen, dass Hochkönig (so der offizielle Titel) Flodo drakonische Strafen für Kollaborateure des alten Regimes angekündigt hat. Zu diesem Behufe hat er auch gleich die Aper-Schnalz-Peitsche des Fürsten annektiert. Auch die Ohrfeigengewitter haben nicht aufgehört, nur dass sie jetzt, statt von unten eher von oben kommen.
Nun, liebes Tagebuch, wir werden sehen was die Zukunft bringen wird …
Liebe Grüße, dein wie ein Flitzebogen gespannter Hannes