Heute hat uns Projektbetreuer Hauer, der ja aus der Real Life Wirtschaft kommt, erklärt, welche Berufsaussichten wir in ebendieser haben.
Nämlich keine.
Wenn ich ehrlich sein soll, kommt dies aber nicht ganz überraschend für mich. Mit der Zeit haben sich viele Indizien dafür gehäuft:
So hat zum Beispiel unsere knuffige Projektsekretärin Wolf vor einigen Wochen eine Absage aus Sibirien erhalten, wo sie sich als Arbeitskraft zur Trockenlegung eines Moores beworben hat. Oder der schmächtige Protokollant Kartusch wurde weder vom Zoo Schönbrunn als Raubtier-Ersatz-Futter akzeptiert, noch vom Chemiepark Linz als Testperson für neue Medikamente für Ratten und Meerschweinchen.
Ich selbst, liebes Tagebuch, hatte bei meinen Bemühungen aus diesem lebensaussaugendem Projekt weg zu kommen noch den größten Erfolg zu verzeichnen. Denn die Österreichischen Bundesbahnen haben auf meine Bewerbung als Schienen-Ersatz-Ersatz-Verkehr mit einem „Wir werden ihre Bewerbung in Betracht ziehen, sofern es keine anderen Anwärter geben sollte.“ geantwortet. In Betracht ziehen, liebes Tagebuch, in Betracht ziehen! Mehr Akzeptanz hat noch kein Projektmitglied jemals erhalten dürfen. Meine Aufgabe als Schienen-Ersatz-Ersatz-Verkehr wäre es übrigens, die Passagiere der ÖBB auf meinen Schultern durch Österreich zu tragen, wenn nun einmal alle Züge und auch noch alle Ersatzbusse ausfallen sollten.
Als der gehässige Projektleiter Schweighofer und seine nicht minder gemeine Adjudantin Mairhofer Hauers Worte hörten, grinsten sie hämisch und Mairhofer klopfte dem hinterhältigen Projektleiter stolz auf die Schultern, während wir übrigen mit hängenden Schultern, den Boden mit unseren Tränen benetzend, zurück an unsere Arbeit gingen …
Liebes Tagebuch!