Woran ich merke, dass ich alt werde

Sogar meine kluge Gefährtin gibt es mittlerweile zu: Ich werde anscheinend wirklich alt. Denn seit nun mehr als drei Wochen sieche ich in bester Frühpensionistenmanier an allerlei Zipperleins dahin, quäle mich von einen Tag in den anderen und will so gar nicht mehr gesund werden (was auch der Hauptgrund für meine aktuelle Schreibfaulheitunfähigkeit ist).

Begonnen hatte es mit der üblichen Kombination an Erkältungssymptomen, namentlich Fieber, Halsweh, Gliederschmerzen and Friends. Nach gut einer Woche hatte ich das dann überwunden und war zu Weihnachten halbwegs wiederhergestellt, nur um pünktlich zum 28. Dezember von einer Bauchgrippe biblischen Ausmaßes eingeholt zu werden, was sich hauptsächlich in einer Diarrhö wie ein Murenabgang manifestierte. Strenge Diät brachte mich auch über diesen Berg, aber im nächsten Tal wurde ich gleich von einem Monsterschnupfen mit ganz und gar unglaublichen Kopfschmerzen begrüßt (ich weiß, das klingt jetzt sehr divenhaft, aber mit einem solchen Druck im Kopf kann man keinen klaren Gedanken fassen und nichts machen, außer frierend im Bett zu liegen), der unerfreuliche Erinnerungen an meine teuflische Nebenhöhlenentzündung von vor ein paar Monaten weckte.

So weit, so schlecht. Offensichtlich sind nun endgültig die Zeiten vorbei, in denen ich nackt bzw. nur mit Bieretiketten bekleidet im Schnee tanzend das neue Jahr begrüßen kann. Es ist mittlerweile nun wirklich nötig, nachts das Fenster im Schlafzimmer zu schließen und mit einem Pullover die lustigen Aufdrucke auf meinem T-Shirt zu verdecken. Oh grausame Welt!

Saint Jones and Me – eine Erfolgsgeschichte

Wer kennt ihn nicht, den Hit des Jahres 1994, "Mr. Jones and me"? Doch wie ist die längt in Vergessenheit geratene Band "Counting Crows" auf den größten, weil einzigsten, Hit ihrer Laufbahn gekommen? Die Spuren führen auch hier, der Name lässt es bereits vermuten, nach Saint Jones.

Saint Jones Ende der 1980er bzw. Anfang der 90er Jahre: Nachdem Jennifer Warnes und Bill Medley 1987 in Saint Jones the time of their lives erlebten und Whitney Houston 1992 sich ihre Leidenschaft für Saint Jones mit dem Hit "I will always love you" aus dem Leib schrie, gab es im fernen San Francisco, einer Partnerstadt von Saint Jones (Saint Francis ist die alternative Bezeichnung von San Francisco), eine Ansammlung von erfolglosen Lebenskünstlern, welche sich als eine Band bezeichnete. Songs, geschweige denn Hits, konnten die Jungs nicht vorweisen, lediglich den Namen – "Counting Crows" – hatten sie schon parat.

Mit dem letzten Geld kauften sich die Counting Crows Busfahrkarten nach Seattle um dort auf den "Shooting Star" zu treffen und so endlich das Glück und den Erfolg herauszufordern. Die Counting Crows erhofften sich einen Tipp für die weitere Karriere von Kurt Cobain, der damals als der Orakel von Seattle bekannt war. Doch anstatt einen Tipp zu er"haschen" fanden die Counting Crows nur einen vollgedröhnten Kurt Cobain vor, welcher sich offensichtlich schon im Nirvana befand. Als die Counting Crows, tief bestürzt, das luxuriöse Anwesen von Kurt gerade verlassen wollten, trafen sie zufällig auf die treue Ehefrau Courtney Love, welche, ebenfalls schwer zugedröhnt, den Counting Crows von ihren Wochenendtrips "to the exotic Saint Jones" vorschwärmte.

Mit dem wirklich allerletzten Geld – zwei Bandmitglieder mussten dafür die Hälfte ihres Blutes sowie jeweils eine Niere spenden – kauften sich die Counting Crows Flugtickets nach Saint Jones. Doch auch dort schien sich das Glück nicht zu wenden und sie verfielen gleich nach der Ankunft am Saint Jones International Airport in eine tiefe Depression.

Eigentlich wollten die Counting Crows kollektiven Suizid begehen. Doch zuvor gönnten sie sich noch ein ordentliches Quantum an Alkohol im Szenelokal "Jacks", wo sich endlich das Blatt wenden sollte. Die Counting Crows trafen auf Martin und Franz, zwei stadtbekannte Orginale. Damit wurde der bis dahin schwer vom Leben gebeutelten Band eine Ehre zuteil, welche auch elf Jahre später auch andere ereilen sollte .

Die lyrische Unterhaltung mit den beiden, denen die Band aus dem fernen Saint Francis jeweils den Spitznamen "Mr. Jones" gab, entpuppte sich als Initialzündung für einen der größten Hits der Musikgeschichte. Schon am nächsten Tag hatten die Counting Crows den Text fertig gestellt und spielten in den nächsten zwei Wochen den Hit im Saint Jonesinger Studio von Frank Farian ein, der schon kurz zuvor von Saint Jones aus Milli Vanilli (größter Hit: "Saint Jones you know it’s true – hu, hu, hu – I Love You") zu Weltruhm führte.

Sturmschäden in Saint Jones

Leider ist der Jahrhundertorkan Kyrill auch nicht spurlos an St. Johann am Wimberg vorbeigegangen. Erst jetzt aber wird jedoch das ganze Ausmaß der Schäden sichtbar; es wird überlegt das Bundesheer, den Kameradschaftsbund und die Goldhaubengruppe für die Aufräumarbeiten und den Wiederaufbau zur Hilfe zu rufen.

Durch einen sturmbedingten Tsunami biblischer Ausmaße, der fast die gesamte Liegewiese überschwemmte, wurde der Badesee leer gefegt und jeglichen Wassers beraubt. Der Schaden für die blühende Saint Jonesinger Tourismusindustrie wird auf mehrere Euro beziffert:

Viel schlimmer hat es jedoch das nigelnagelneue Gemeindehaus von Sankt Johann, oder den "Millenium Dome", wie es liebevoll von den eingeborenen Hansingern genannt wird, getroffen. Das futuristische Design und die gewagte Architektur waren zwar ein Genuss für das Auge des Kenners, bot jedoch offensichtlich auch etwas zuviel Angriffsfläche für die reißende Gewalt von Kyrill. Auch hier sind die Schäden enorm. Der Gemeinderat bat bereits die US-amerikanische Regierung um Hilfe in Form eines zweiten Marshall-Planes; als Gegenleistung ist bereits der Hansberg als Standort einer Raketenabfangbasis im Gespräch. Leider kann auch dieses ehrgeizige Wiederaufbauprogramm das wunderschöne (nun ehemalige) Gemeindehaus nicht mehr vor dem endgültigen Verfall retten:

Saint Jones baut aus

Selbst im idyllischen Saint Jones musste ein Stücken Natur den Wünschen, ja den Bedürfnissen des modernen Menschen weichen. Die ehemals romantisch anmutende Ortseinfahrt musste einem mehrspurigen Autobahnkreuz weichen:


Ein Sprecher des Saint Jonesinger Verkehrsministerium erklärte auf unsere Fragen nach dem Grund für diese überraschende Erweiterung der altbekannten und -geliebten Ortseinfahrt: "Leider sahen wir keine andere Möglichkeit, um die täglich wachsenden Verkehrs- und Pendlerfluten in die Geschäftsviertel von Sankt Johann unter Kontrolle zu halten". Genaue Zahlen konnten wir nicht in Erfahrung bringen, das statistische Zentralamt schätzt aber das durchschnittliche Verkehrsaufkommen an diesem internationalen Verkehrsknotenpunkt auf ungefähr 20.000 Fahrzeuge pro Tag, was etwa dem doppelten des Semmerings entspricht.

Angesichts solcher Dimensionen verwundert die Entscheidung von Regent Albert I. natürlich nicht, die liebreizende, traditionelle Ortseinfahrt durch ein solches Ungetüm aus Stahlbeton zu ersetzen. Unbestätigten Gerüchten zufolge ist bereits eine sechsspurige Umfahrung des Saint Jonesinger Ortskerns in Planung, da selbst die neue Ortseinfahrt auf Dauer nicht die enormen Verkehrsströme wird bändigen können.

Saint Jones und das Rätsel um die Geisteryacht

Die geheimnisvolle Hochseeyacht, die vor wenigen Tagen menschenleer im Badesee von Sankt Johann treibend entdeckt wurde, wirft weitere Rätsel auf. Die Suche nach der vermissten Crew wurde mittlerweile aufgegeben, da der "Meerbusen von Sankt Hans", wie der Badesee liebevoll von den Anrainern genannt wird, während der großangelegten Suchaktion insgesamt vierzehn mal Quadratzentimeter für Quadratzentimeter abgesucht wurde (so groß ist der "See" dann ja wieder auch nicht) und trotzdem keine Spur der Vermissten entdeckt wurde. Entdeckt wurden aber die Überreste einer schon länger verschollenen Pfadfindergruppe, die vor etwa zwanzig Jahren spurlos verschwand – offensichtlich hatte sie sich in den weitläufigen Küstenregionen des Badesees verlaufen.

Despot Albert I. konnte nicht viel tun, um den Angehörigen der vermissten Seeleute Trost zu spenden. "Wir tun alles, um sie zu finden", sagte er vor versammelter Weltpresse. Fachleute haben mittlerweile verschiedene Theorien zum Verschwinden der Crew ausgearbeitet. Am wahrscheinlichsten scheint dabei die Möglichkeit eines Piratenüberfalls – mehrere Horden südostasiatischer Piraten treiben seit mehreren Jahren ihr Unwesen am einst so idyllischen Badesee; durch die gefährlichen Riffe und versteckten Buchten des Badesees konnten sie sich bisher aber immer dem Zugriff der Küstenwache entziehen. Ebenfalls als realistisch eingestuft wird das Auftreten eines erneuten Tsunamis , der die Matrosen über Bord spülte.

Prof. Dr. Kirschner-Kürschner, ein anerkannter Experte auf dem Gebiet der Geisterschiffe und Saint Jonesinger aus Leidenschaft, vertritt jedoch vehement eine eher umstrittene Theorie: Seinen umfangreichen Nachforschungen zufolge wurde die Mannschaft des Katamarans von einem prähistorischen Untier in die schwarzen, unergründlichen Tiefen des Sees gezogen – unter Fachleuten ist mittlerweile unumstritten, dass das legendäre Foto von Nessi nicht am schottischen Loch Ness, sondern am Badesee von Saint Jones aufgenommen wurde.

Saint Jones und der Jonestown-Kult

Jeder geschichtlich halbwegs versierte Mensch kennt die grausame Geschichte des Massenselbstmordes von 913 Menschen am 18. November 1978. Viel weniger bekannt ist aber der Hintergrund dieses tragischen Ereignisses:

In den frühen Siebzigerjahre des letzten Jahrhunderts fasste eine Gruppe respektierter, wohlsituierter Amerikaner den kühnen, aber nicht unverständlichen Plan, ihr bisheriges Leben aufzugeben und ins bereits damals legendäre Saint Jones an die Hänge des Hansbergs zu ziehen. Leider machte ihnen ein wohlbekanntes amerikanisches Problem einen dicken Strich durch die Rechnung: Bedingt durch absolute Unkenntnis in Geografie und die vollendete Unfähigkeit, eine Landkarte zu lesen, schafften es jene Amerikaner nicht, nach Europa, geschweige denn nach Österreich zu finden.

Verzweifelt, aber ungebrochen in ihrer Liebe zu Saint Jones, gründete die Gruppe eine Siedlung im nördlichen Guyana (in, wie sie fälschlicherweise vermuteten, direkter Nähe zu Saint Jones) und nannten sie nach ihrem großen Vorbild einfach Jonestown. Schnell wurde aus der einst kleinen Siedlung eine blühende Kleinstadt, bevölkert von stolzen Anhängern von Saint Jones und Hansberg-Liebhabern. Diese Liebe zum Kronjuwel des Mühlviertels wurde aber von den Medien (absichtlich?) missverstanden und so entstand die Legende um den Jonestown-Kult.

Und es kam noch schlimmer: Das Mühlviertler Nachbardorf von Saint Jones, St. Peter (nicht zu verwechseln mit Petersberg!), neidete Saint Jones schon seit Jahrhunderten den Erfolg und die weltweite Beliebtheit, die es genoss. Als der Bürgermeister, ein vor Geiz und Groll schon in frühen Jahren ergrauter Mann, im Jahr 1978 von Jonestown und seinen Einwohnern erfuhr, schickte er sofort eine Gruppe erfahrener Spione und Agenten nach Guyana, die versuchen sollten, die Liebe und Verehrung der Jonestowner für Saint Jones zu untergraben – mit dem Endziel, dass aus Jonestown ein Peterstown werden sollte.

Natürlich ging dieser Plan nicht auf – Jonestown blieb weiterhin Jonestown und die Agenten aus St. Peter wurden herzlich ausgelacht; so lange, bis einem dieser Gestalten eine verhängnisvolle Information entfuhr: Die Jonestowner erfuhren, dass sie ihre wunderbare Stadt nicht in der Nähe von Saint Jones, ja nicht einmal in Österreich oder Europa gegründet hatten, sondern in Südamerika. Der Schock war unbeschreiblich – ein Aufschrei ging durch ganz Jonestown. Ihres Lebenssinns beraubt blieb diesen armen Menschen nur ein Ausweg aus der Misere …

Als Saint Jones von diesem tragischen Ereignis erfuhr, war der gesamte Ort wie gelähmt; der Schock schlug aber schnell in unbändigen Zorn um, als die Gründe für den Massenselbstmord in Jonestown und die Rolle, die St. Peter dabei spielte, ans Licht kamen. Noch am selben Tag erklärte das Saint Jonesinger Kriegsministerium St. Peter und seinen Verbündeten offiziell den Krieg – mehr über den daraufhin folgenden Sechs-Tage-Krieg aber an anderer Stelle (oder in den Geschichtsbüchern).

Saint Jones und der Sechs-Tage-Krieg

Im Laufe der Aufklärung der Vorfälle rund um den Jonestown-Kult wurde die Beteiligung von Saint Jones‘ Nachbarort St. Peter offen gelegt (wie ausführlich im Artikel "Der Jonestown-Kult " berichtet) – für das Kriegsministerium von Saint Jones Grund genug, den schon lange schwelenden Konflikt mit St. Peter und seinen Verbündeten Niederwaldkirchen und St. Veit endgültig zu beenden; einige Monate nach den tragischen Ereignissen bei Jonestown kam es zu einer ernsthaften militärischen Auseinandersetzung.Es folgt nun eine chronologische Historie der Ereignisse des 6-Tage-Krieges, in denen sich das zahlenmäßig weit unterlegene St. Johann hervorragend gegen seine Widersacher behaupten konnte:

5. Juni: In einem gut geplanten Angriff auf Flugfelder in St. Peter konnte die Saint Jonesinger Luftwaffe einen Großteil der 385 gegnerischen modernen Kampfflugzeuge sowjetischer Bauart am Boden vernichten; Niederwaldkirchen und St. Veit erging es ähnlich, daher konnte Saint Jones während der gesamten Auseinandersetzung die absolute Luftüberlegenheit behalten. Gleichzeitig rückten Bodenverbände gegen Stellungen in St. Peter vor.

6. und 7. Juni: Durch den kombinierten Einsatz von Luftwaffe, Luftlandetruppen, Artillerie und Panzern konnte Saint Jones den zahlenmäßig weit überlegenen Feinden eine vernichtende Niederlage erteilen und strategisch wichtige Pässe am Hansberg einnehmen. Der Verteidigungsminister von St. Peter geriet nach den ersten Niederlagen in Panik und ordnete einen Rückzug bis hinter den Pesenbach an. Jetzt war der Vorwärtsdrang der siegreichen Saint Jonesinger Truppen nicht mehr zu stoppen, auch Niederwaldkirchen konnte keinen nennenswerten Widerstand leisten.

8. bis 10. Juni: Am 8. Juni erreichten die Panzer aus Saint Jones den Pesenbach, am 9. Juni griff die Saint Jonesinger Luftwaffe St. Veiter Stellungen am Hansberg an, die im Vorfeld durch die hervorragende Aufklärungsarbeit des Geheimdienstes detailliert bekannt waren und weil von dort Häuser, Obstgärten und Äcker am Schlag mit Granaten beschossen worden waren. Durch eine riskante Operation wurden die gegnerischen Streitkräfte vollkommen demoralisiert und der gesamte Hansberg im Handstreich genommen. Eine kleine Truppe aus St. Veit versuchte, in Petersberg einzumarschieren, musste diesen Plan aber schnell aufgeben. Innerhalb von nur sechs Tagen hatten die Saint Jonesinger Truppen die feindlichen Linien durchbrochen und waren kurz davor, in die Ortschaften St. Peter, St. Veit und Niederwaldkirchen einzumarschieren.

Am 11. Juni wurde ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet; Saint Jones konnte große Gebiete unter seine Kontrolle bringen und den feindlichen Gemeinden eine große Demütigung zufügen. Für einige Jahrzehnte blieben die Waffenstillstandslinien die Grenzen von Saint Jones, bis man unter Despot Albert !. erneut in die Offensive ging und die unzuverlässigen Vassallenstaaten endgültig unterwarf .

Der weibliche Orgasmus

Ich persönlich glaube nicht an ihn, aber so manche selbstüberzeugte Dame besteht tatsächlich unabbringlich auf seiner Existenz und wollen sich entgegen besseren Wissens nicht von ihrer Meinung abbringen lassen: Der weiblichen Orgasmus – gleichzustellen mit den geheimnisvollen Mysterien um Loch Ness, Yeti, Big Foot und G-Punkt.

Trotz meiner Zweifel wollte ich aber nichts dem Zufall überlassen und habe in Vorbereitung auf diesen Beitrag intensiv im Internet recherchiert, alles Mögliche über klitorale und vaginale Orgasmen gelesen und äußerst interessante Webseiten gefunden, die mir den einen oder anderen Grinser entrissen, meine Skepsis aber nur noch geschürt haben. Emanzen Frauen wollen uns ja weis machen, dass ihr Orgasmus viel komplizierter, besser, erfüllender und länger ist als der von Männern – so schwierig und verworren, dass ihn sich kein Mann vorstellen kann, heißt es. Denkste – nach ausführlichen Forschungen und Konsultationen einschlägiger Experten kann ich nun hochwissenschaftlich erklären, wie sich ein weiblicher Orgasmus anfühlt und wie ihn Männer sich vorstellen können – es braucht nur etwas gute alte Phantasie dazu:

Stell dir vor, lieber geneigter männlicher Leser, du bist alleine auf der Autobahn unterwegs; du bist guten Mutes, denn es geht flott dahin und es sind nur mehr etwa 500 Kilometer bis nach Hause. Grade warst du an einer Raststätte und hast dir eine schöne große Flasche Eistee gekauft, die du genüsslich leerst und nach jedem Schluck leise und zufrieden rülpst. Allmählich macht sich ein natürliches Bedürfnis bemerkbar und du überlegst schon ernsthaft, ob du an der nächsten Raststelle kurz anhalten sollst um die Toilette aufzusuchen. Mittlerweile kommst du aber in einen längeren Tunnel und bist, welch Zufall, plötzlich in einem Stau gefangen. Gereizt sitzt du im Auto, klopfst genervt am Lenkrad die Melodie des Deathmetal-Songs, der aus dem CD-Player kommt, nach und musst immer mehr Kraft aufwenden, um dem Druck in deinem Unterleib Herr zu werden.

Aus Minuten werden Stunden – irgend jemand muss ein gutes Stück vor dir einen Unfall verursacht und die ganze Autobahn lahm gelegt haben. Du musst inzwischen schon so dringend auf die Toilette, dass sich dein ganzes Denken nur mehr um die Erleichterung deiner Leiden dreht. Verzweifelt schaust du dich um: Mitten im Autobahntunnel, eingesperrt zwischen Wänden und Autos gibt es nicht den kleinsten Ort, wo du auch nur entfernt dein Geschäft verrichten könntest. Dein Blick fällt auf die leere Eisteeflasche, du überlegst nur Sekunden und hast schon fast deinen Hosenschlitz offen, bis dir der große Bus auf der Spur neben dir auffällt, in dem eine Kinderschar fröhlich aus dem Fenster schaut und dir freundlich zuwinkt. Gezwungen lächelst du zurück und verfluchst innerlich Eistee, Kinder und durchsichtige Autofenster.

Du hältst es nicht mehr aus – es bereitet dir körperliche Schmerzen, den Druck noch länger zurückzuhalten. Deine Fingernägel sind blutig gebissen, das Leder deiner Sitze zerkratzt und trotzdem kannst du nichts dagegen tun – du kannst es einfach nicht mehr halten, der Druck wird einfach zu viel …

… aber Moment – eine Sekunde vor dem Supergau merkst du, wie die Kolonne vor dir langsam wieder ins Rollen kommt. Endlich geht es weiter! Langsam quälst du dich aus dem Tunnel, dein Auto klebt fast am Vordermann und deine Augen am Straßenrand, in der Hoffnung die Einfahrt zu einem Parkplatz oder einer Raststätte zu sehen. Da! „Nächste Raststätte: 15 km“. Du kannst einen Jubelschrei nicht unterdrücken, so schnell dein Auto und dein Vordermann es zulassen bewegst du dich Richtung Erlösung. Noch 10 Kilometer! Nur noch 5 Kilometer!!

Dein gemartertes Gehirn kann nur mehr an Wasserfälle, an Springbrunnen und das Rauschen der Meeresbrandung denken. Dein ganzer Körper brennt voller Schmerzen von der Anstrengung, den unmenschlichen Druck zu bändigen. Endlich kommt die Raststätte in Sicht; du parkst ohne Rücksicht und Skrupel direkt vor dem Toilettenhäuschen, springst aus dem Auto, läufst in seltsam anzusehenden, gekrümmten Sätzen zur Tür und sofort zur nächstbesten freie Toilette. Mit zitternden Fingern öffnest du deine Hose, was dir vor lauter Hast erst beim dritten Anlauf gelingt. Dann lässt du es einfach nur mehr laufen.

Genau so, liebe Männer, fühlt sich ein weiblicher Orgasmus an.