Österreicherfeindliche Werbung

Für einen großteils über den Steuerzahler finanzierten Konzern macht der ORF auf seiner Website doch ziemlich aufdringlich Werbung. Würde man da die cm² berechnen, käme man wohl auf das Ergebnis, dass der dem Informationsauftrag so verpflichtete ORF dem interessierten Nachrichtenleser mehr Werbung als Information präsentiert. Ein Beispiel am ARD soll er sich nehmen, da entdeck‘ ich gar keine Reklame.

Grundsätzlich ist es mir eh egal, weil Firefox mit Adblock mir das alles schön ausblendet, aber ein bisschen sauer stößt mir das als braver Rundfunkgebührenzahler dann schon auf.

Mitten auf der Landstraße: Der Kalte-Duschkopf-Krieg

Die größten Spannungen in der bunt zusammengewürfelten Landstraßen-WG konnten zum Glück mit dem RauswurfAuszug von Kalinka* aus der Welt geschafft werden, unter der Oberfläche brodelt es aber schon wieder leicht – noch wurden keine Worte ausgesprochen, aber es ist nur mehr eine Frage der Zeit bis die Konflikte in einem offenen, möglicherweise nuklearen Schlagabtausch enden. Die Rede ist hier, natürlich, vom kalten Krieg um den Duschkopf.

WG-Badezimmer #2, bestehend aus Dusche und WC, wird überwiegend von den Herren Hägar und Josef (seines Zeichens hochmotivierter Zivildiener) benutzt. Seit Käthes Gespiele, der sich selbst gern unter dem Namen "Dick Tracy" präsentiert, das Zimmer Kalinkas übernommen hat, ist auch er oftmalig in erwähntem Badezimmer anzutreffen – die großen Fraktionen im kalten Krieg sind aber die alteingesessenen Blöcke Hägar und Josef.

Denn ersterer zieht es vor, die Halterung des Duschkopfes im Zuge des Duschvorgangs relativ weit unten anzusiedeln (etwa in Gesichtshöhe), ganz im Gegensatz zu Josef, der seinen Duschkopf lieber ganz oben, fast außer Griffweite aufbewahrt. Dieser kleine Unterschied wäre ja noch verkraft- und verhandelbar, wenn da nicht zusätzlich noch eine gar seltsame Angewohnheit von Josef wäre: Denn anstatt den Duschkopf auf ein normales Dusch- beziehungsweise Spritz- oder Sprühverhalten einzustellen, bei dem eine gleichmäßige Anzahl kleiner, dünner Wasserfäden aus dem Duschkopf schießen und somit eine bestmögliche Reinigung gewährleisten, dreht er so lange am Duschkopf herum, bis nur mehr drei armselige, fingerdicke Wasserstrahlen herausströmen. Diese Einstellung des Duschkopfs dient einschlägigen Filmen zufolge ja ausschließlich dem Vergnügen einsamer Hausfrauen oder dem von Pärchen von Studentinnen, aber nicht der ordnungsgemäßen Reinigung eines Körpers.

Diese absolut unverständliche, ja schändlich nachlässige Vorgehensweise von Josef zwingt den guten Hägar jetzt stets dazu, nach der ekelerregenden Kenntnisnahme des unhaltsamen (und etwas fragwürdigen) Zustandes des Duschkopfes mit nassen, glitschigen Händen an ebenjenem herumzufingern, damit wieder vernünftige Waschbereitschaft hergestellt werden kann.

Dieses Ärgernis ist wohl nur mit der Stationierung von atomar bestückten Raketen in Kuba zu vergleichen – über Embargomaßnahmen und eine vollständigen Seeblockade wird bereits nachgedacht.

* Wie übrigens Insiderquellen gemeldet haben, ist die dauerarbeitslose Sozialschmarotzerin auch bereits aus ihrer nächsten Wohnung "ausgezogen".

Auf der Baustelle

Gestern war ich zum Behufe des Büroumzugs auf der Baustelle, in der wir ab morgen arbeiten sollen – die Büros sind innen zwar schon sehr schön und stylisch, aber das Drumherum am Gebäude ist stellenweise noch arg im Argen.

Zusammen mit uns waren noch mindestens zwanzig andere Firmen am Werk; von Malern, über Elektriker, über Betonwagenfahrer, über Wirtshausausstatter bis hin zu Putzfrauen und noch eine ganze andere Menschen, deren Funktion ich mir nicht einmal vorstellen kann, gab es alles – es wuselte wie in einem Ameisenhaufen. Bis auf den obligatorischen Malerlehrling und den Chefelektriker gab es wohl keinen einzigen Handwerker österreichischer Abstammung, oder wie es der gute W. so schön sagt: "Eh, Mirko, hassu großes Schere mit?" – "Für was brauchtma?" – "Na für Abzwicka".

Um die Tonnen an Büromaterial, die wir tags zuvor sauber in Schachteln verpackt hatten, vom alten ins neue Büro zu bringen, engagierten wir eine Lieferfirma: Geführt von einem waschechten Linzer trabte um halb Sieben in der Früh eine Fünfertruppe Tschetschenen (oder so) an. Mit einem von ihnen hatte ich ein aufwühlendes Erlebnis:

Der Lift war natürlich noch nicht in Betrieb und als einer der Tschetschenen unser Trum von Laserdrucker sah, dass in den vierten Stock sollte, meinte er nur "Gehta ned". "Sicha gehta" wollte ich ihn noch überreden, er verschränkte aber die Arme, schüttelte energisch den Kopf und behauptete weiter fest "Gehta sischa ned". Nach einigem Hin und Her hatte ich ihn schließlich so weit, dass er zusammen mit mir das Gerät wenigstens bis in den ersten Stock tragen wollte – dort konnte es bis zur Liftinbetriebnahme stehen bleiben.

Also packten wir den Drucker, einer links, einer rechts und stemmten ihn Stufe für Stufe nach oben. Im ersten Stock angekommen meinte der Tschetschene plötzlich zuversichtlich "Viata gehta a". Also erklommen wir weiter seitwärts Stufe für Stufe. Irgendwo im dritten Stock wollten meine verschwitzten, staubverschmierten Finger nicht mehr so recht und ich bat meinen Gegenüber um eine kurze Abstellpause, damit ich unsere Last an anderer Stelle besser ergreifen könne; vorwurfsvoll gab der Tschetschene meinem Ansinnen nach. Wie ich mir meine Hände an der Hose abwischte, fragte er plötzlich: "Wie alt bissu?". Ich nannte ihm mein Alter, worauf hin er wissen wollte: "Glaubst du, wie alt bin i?". Auf mein Schulterzucken antwortete er mit einem verächtlichem Blick auf meine erschöpfte, gebeugte, nach Luft schnappende Gestalt und stieß "Neundreißig!" zwischen den Zähnen hervor. Fürderhin würdigte er mich keines Blickes mehr.

Hab ich es also tatsächlich geschafft, mir die Verachtung eines knapp vierzigjährigen Ausländers zuzuziehen, der sich mit Möbeltragen seinen Lebensunterhalt verdient …

Ich wurde heute in der Presse abgedruckt

Gestern bekam ich des Nachmittags eine E-Mail zugeschickt, deren Zusammenfassung sich in der Gmail-Übersicht etwa so las: "Sehr geehrter Herr […]! Ihr Blog mit dem Thema "Was mich an mir zweifeln lässt …". Der nahe liegende Gedanke "Scheiße, wer verklagt mich denn diesmal?!" kam mir natürlich sofort, unerschrocken las ich aber dennoch die gesamte Nachricht, die abzüglich der obligatorischen Signatur, die wie immer dreimal so lang wie die gesamte E-Mail war, lautete:

Sehr geehrter Herr […]!

Ihr Blog mit dem Thema "Was mich an mir zweifeln lässt" wird voraussichtlich morgen, Mittwoch, in der Tageszeitung "Die Presse" unter der Rubrik "Fangnetz" erscheinen.

Mit freundlichen Grüßen,

Selbstredend kaufte ich mir heute Früh gleich eine aktuelle Presse zum Schnäppchenpreis von einem Euro dreißig. Und tatsächlich, im Teil "Feuilleton" auf Seite 34 wurde genannter Artikel aus meinem Weblog abgedruckt. Gefreut hab mich natürlich nicht wenig, auch wenn ich sagen muss, dass die guten Menschen bei der Presse sich leider einen schlechten Eintrag ausgesucht haben und er ist darüber hinaus ziemlich unglücklich zusammengefasst und abgekürzt. Trotzdem, der Stolz ist ein großer – der erste Schritt zum Kolumnisten in der New York Times ist getan.

Useless Knowledge Wanderpokal – Frage XV

Die neue Frage des FdF:

Wovon bekomme ich acht Stück für 99 US-Cent?
Als kleiner Hinweis: "Live and Let Die".

Update
Da die Frage meiner bescheidenen Meinung nach unknackbar ist (der FdF hat mir gestern die Antwort zukommen lassen, gibts noch einen zusätzlichen Hinweis von mir: Die gesuchte Ware wird ausschließlich im Kwik-E-Mart verkauft …

Natascha-Kampusch-Trinkspiel

Wie gebannt saßen K, der gute D. und ich (vor allem D. ist ein großer Fan) gestern vor meinem Fernsehgerät (auf dem das gute Tascherl noch ein bisschen … fester ausschaut als sonst) und verfolgten mit angehaltenem Atem das sensationelle Interview voller spannender Enthüllungen und schockierender Skandale.

Zumindest kam es uns so vor, denn wir spielten ein äußerst lustiges und kinderfreundliches Familienspiel, das Natascha-Kampusch-Trinkspiel. Alles was man dazu braucht, sind ein paar gute Freunde, Gläser in der Anzahl ebenjener und eine flexible Anzahl von Flaschen des Lieblingshochprozentigen. Dann lauscht man genau auf die packenden Dialoge und trinkt jedesmal, wenn ein bestimmtes Wort fällt:

"Herr Priklopil" einen Schluck
"dein Freund" ein Glas
"Superstar" oder "Partyluder" ein Glas
"Onkel Wolfi" sofort alle verbleibenden Flaschen auf Ex, wer dann immer noch steht muss sämtliche im Haus verfügbaren Spülmittelvorräte leer trinken.

Darüber hinaus gibt es noch ein paar extra Regeln zur vergnüglichen Verschärfung des Ganzen:

Jedes Mal, wenn man den Kopf schütteln muss, weil Natascha so gestelzt daher redet. ein Glas
Jedes Mal, wenn Natascha so sinnreiche Aussagen macht wie "Wellen, die erinnern so ans Meer" oder sie sich mit Paris Hilton vergleicht.
ein Glas
Jedes Mal, wenn eine Großaufnahme von Natascha eingeblendet wird, wo sie gedankenverloren in die Ferne schaut. ein Glas
(Klassik-Regel): Jedes Mal, wenn man sich erneut wundert, warum weder Nataschas Vater noch ihre Mutter "Kampusch" heißt.
ein Glas

Eine Vernichtung innerhalb der ersten zehn Minuten ist garantiert – sehr empfehlenswert also zum Vorglühen, wenn die Zeit schon knapper ist.

Was man ändern könnte

Der Präsident von Venezuela, Hugo Chavez, hat angekündigt (übrigens in seiner eigenen Fernsehsendung namens "Hallo Präsident", die Uhrzeit seines Landes um eine halbe Stunde vervorstellen zu wollen, damit "alle Venezolaner bei ihrer Arbeit und in ihren Studien" davon profitieren.

Eine super Idee, finde ich, und hab dem guten Hugo gleich noch ein paar Änderungswünsche geschickt, damit Venezuala endlich in die hochedle Riege der westlichen Industriestaaten aufschließen kann:

  • Beim Bau eines Musiktheaters muss nun stets ein Volksbegehren aus rein populistischen (im Notfall auch demagogischen) Gründen durchgeführt werden, damit es schlussendlich Jahre verspätet am vierzehntbesten Platz gebaut werden kann und keiner zufrieden ist.
  • Bei Beschaffung neuer Abfangjäger muss ab nun immer ein jahrelanges peinliches politisches Hickhack (inkl. obligatorischem populistischem Volksbegehren) statt finden, damit schlussendlich zuwenig und sowieso alte Flugzeuge für zuviel Geld gekauft werden und keiner zufrieden ist.

Geld verschwindet sehr wohl

Als beinahe alleiniger Träger von circa ungefähr etwa 75% der weltweiten Verluste an den Aktienmärkten verfolge ich natürlich aufmerksam die Berichterstattung auf den Onlineauftritten der diversen Mainstream-Nachrichtenblättern. Dort wird bekanntlich immer von Toportografikern und anderen Legasthenikern sinnreich kommentiert; jeder zweite Kommentar lautet denn in bestem Berufsschuldeutsch in etwa so "Jou, des is jo eh ois a Schas, weil irgendwer muss des Göid jou houm, woi des kaun ja ned verschwinden, ned woah?".

Der geneigte Leser als höchst gebildeter Zeitgenosse hat das Folgende natürlich nicht verdient, aber ich muss die Machtlosigkeit angesichts meiner massiven Verluste der letzten zwei Wochen los werden und hab leider keinen Benutzer auf den diversen Onlineplattformen, um dort einen Kommentar zu hinterlassen – man stelle sich Folgendes also bitte als Antwort auf obigen Kommentar vor, in Großbuchstaben natürlich. *Lufthol*.

"Du gottverdammter, saudummer, scheißarbeitsloser Dreckswixer. Wenn du keine Scheißahnung von nichts hast, dann behalt deine Mundfäule gefälligst für dich selbst. Wie du ohne das geringste Scheißverständnis für die Prinzipien von Angebot und Nachfrage überhaupt deine verfickte Maus bedienen kannst, ist mir ein Rätsel. Halt also bitte einfach dein stinkendes Maul oder ich schlags dir ein, du idiotische Drecksau."

Danke für die Aufmerksamkeit.