The Saturn Chronicles, Part 6 (That Chronicles Finale)

Ich komme soeben vom Saturn in Linz und habe, das nehme ich gleich vorweg, mein Geld wieder. Whee!

Pünktlich zur Öffnung um halb 10 schleppe ich also wieder einmal die schwere Schachtel mit allem Drum und Dran in die Servicestelle. Durch meine Verbrechervisage vorsichtig gemacht, wollen die Herren dort zuerst meine Aussage (defekte NIC) nachprüfen. Leider darf ich nicht zusehen, während sie herumdoktorn, ich weiß nur, dass sie im Verlauf der eineinhalb Stunden, in denen ich wie ein Tiger im Käfig auf und ab watschele, unter anderem den PC neu aufsetzen – sprich genau das Prozedere wiederholen, das schon ein Softwareentwickler zwei Tag vorher ergebnislos versucht hat. Nach dieser Wartezeit aber gibt sich der gute Herr Nimmervoll doch geschlagen, bestätigt erneut einen Defekt am Motherboard und stellt mich dem Computer-Abteilungsleiter vor.

Der scheint nicht sehr erfreut und will mir ein neues Ersatzgerät mitgeben, ich, aus Fehlern klug geworden, bestehe aber auf einer Rückzahlung meines guten Geldes. Nach einer Rücksprache mit dem Geschäftsführer geht das dann endlich in Ordnung und nach ein paar Unterschriften verlasse ich, alles in allem gut zwei Stunden später, mit einem dicken Geldbündel in meinen verkrampften Fingern, die Saturn-Geschäftsstelle.

Fazit: Grundsätzlich war die Saturn-Servicestelle immer hilfsbereit und freundlich, aber auch aufgrund des Medion-Mists äußerst hilf- und machtlos. Trotzdem ist es mir ein Rätsel, wie eine eigentlich so einfache Reparatur vier Wochen dauern kann und wie danach schon wieder etwas defekt sein kann (das sollte doch eingehend überprüft werden nach der Reparatur). Jedenfalls war dies das letzte Mal, dass ich mir ein Billig-Schrott-System gekauft habe (und ich sage das, während mein Billig-Server im Nachbarzimmer seit Jahren klaglos seinen Dienst verrichtet). Die verschwendete Zeit werde ich nie wieder zurückbekommen, dafür bin ich um einige Erfahrungen reicher. Und ich durfte für einige Tage Windows Vista auf einem schnellen System ausprobieren. Jedenfalls bin ich wirklich froh, dass die Causa damit abgeschlossen ist.

My Book Review: Die Legende von Christopher Sims

Die Legende von Christopher Sims von Jack McDewitt ist ein Buch, geschrieben 1989, dass ich bereits vor einigen Jahren gelesen hatte, damals ziemlich gut fand und das bis vor einigen Tagen im Regal verstaubte, bis ich es letzte Woche hervorholte und in Ermangelung einer Alternative erneut zu lesen begann. Und ich bin gefesselt – zwar kann ich mich noch dunkel an das Ende des Buches erinnern, aber es ist trotzdem enorm spannend:

Die Geschichte spielt in einer sehr fernen Zukunft. Die Menschen haben gelernt, schneller als das Licht zu reisen und sich ausgebreitet. Dabei sind sie aber nur auf eine andere Zivilisation getroffen, eine Rasse von Telepathen, die "Stummen", die uns ansonsten aber nicht so unähnlich sind. Und, wie typisch, haben wir auch gleich einen Krieg begonnen. Die Stummen, die uns zwar intellektuell weit überlegen sind, uns technisch aber hinterherhinken, schlagen zurück und bedrohen die kleinen unbedeutenden Grenzsysteme. Diese leisten verzweifelt Widerstand, während die mächtigen Welten der inneren Systeme tatenlos zusehen. Einem charismatischen Feldherren, Christopher Sim, gelingt es jedoch, mit seinen weit unterlegenen Einheiten einige bedeutende Siege gegen die Stummen zu erringen, bis er schließlich unter mysteriösen Umständen fällt. Erst dann, als alles verloren schien, greifen die mächtigen Flotten der Innenwelten ein und treiben die Stummen zurück. Das geschah vor 200 Jahren. Als Ergebnis der Bedrohung durch außen haben sich die Welten der Menschen ihre eigenen Konflikte begraben, zu einer sehr wackligen Konföderation zusammengeschlossen und führen eine Art kalten Krieg gegen die Stummen. Und Christopher Sim mit seiner Fregatte Corsarius wurde zum Helden hochstilisiert, der es allein geschafft hat, die Menschen zu retten und zu vereinen.

Der widerwillige Held der Geschichte, Alex Benedict, stößt durch Zufall auf seltsame Hinweise, dass sich doch nicht alles so glorreich abgespielt hat, wie die offiziellen Geschichten um Christopher Sim uns glauben machen wollen. Seine äußerst schwierige Suche führt ihn über allerlei Umwege, über Historiker, alte Tagebüchern, Grabstätten, Kriegsschauplätze und Menschen wie Stumme, die die Wahrheit verschleiern wollen, auf Dutzende Welten. Oft glaubt er, der Lösung endlich nahe gekommen zu sein, bis sich erneut eine Spur im Nichts auflöst und sich immer neue Fragen auftun: Was hat das Vermessungsschiff in den Weiten des Alls entdeckt? Wieso zeigen die Stummen so plötzlich Interesse an ihm? Was geschah wirklich mit der Corsarius? Was hat Alex‘ Großvater gefunden und wieso musste er sterben? Und was hat das alles mit der Verschleierten Dame zu tun, diesem riesigen Nebel mit 200 Millionen bewohnbaren Planeten am Rande des Einflussgebietes der Konföderation und der Stummen?

Fazit: Eine äußerst gelungene Mischung von Forschung, Wissenschaft und Action. McDewitt beschreibt eine ungemein reale Welt, die heute, fast 20 Jahre nachdem sie beschrieben wurde, noch viel realisitischer scheint. Nur ganz nebenbei streift er die Technik, ganz so, als wäre der Leser in jener Zeit aufgewachsen und wäre mit diesen banalen Details vertraut – dadurch fühlt man sich noch mehr in diese Welt versetzt. Absolut uneingeschränkt empfehlenswert für alle, die Sci-Fi mögen und sich nicht von den ersten paar weniger spannenden Seiten abschrecken lassen.

ps: Der Titel ist übrigens ein Fehler, da im Buch der Feldherr nicht Sims, sondern nur Sim heißt.

The Saturn Chronicles, Part 5

I can’t take it anymore. I just can’t.

Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Am Freitag hab ich mir endlich meinen PC vom Saturn geholt, Samstag Nachmittag hab ich damit zugebracht, das System neu aufzusetzen und alles einzurichten, da die ehemals fehlerhaften USB-Ports nun wunderbar funktionieren. Kaum habe ich Stunden damit zugebracht, alles perfekt auf meine Bedürfnisse anzupassen, merke ich, dass irgendetwas fehlt: Offensichtlich funktioniert die Netzwerkkarte nicht – zuerst ist mir das nicht aufgefallen, da ich über WLAN, und nicht LAN, online gehe.

Nach ein paar weiteren Stunden des Herumspielens (akutelle Chipsatztreiber etc. installiert, außerdem den fruchtlosen Versuch unternommen, das BIOS mit einer neueren Version von der Medion Website zu flashen), hab ich aufgegeben und heute Morgen erneut ein unfreundliches E-Mail an die Saturn-Servicestelle verschickt. Laut Gewährleistungsrecht sollte ich jetzt (nach einem ganz offensichtlich fehlgeschlagenem Reparaturversuch) das ganze Teufelsteil zurückgeben können – mal schaun ob das so einfach funktioniert …

Wenigstens hat das heutige Sonntagsfrühstück im Josef mit Sarah meine Stimmung etwas gehoben – Hass verwandelt sich schön langsam in Resignation. Wenigstens gibt das Ganze eine lustige Geschichte ab.

The Saturn Chronicles, Part 4

Offensichtlich hat mein böses E-Mail gestern (oder wenigstens mein Hinweis auf die baldige Rückgabe) die Saturn-Serviceabteilung aufgeweckt. Noch gestern Abend (so gegen 21 Uhr) hab ich eine entschuldigendes E-Mail zurückbekommen, wo mir ein Herr versicherte, dass er sich sofort darum kümmern und mich morgen anrufen würde.

Und tatsächlich, soeben hat mich jener Herr angerufen und mitgeteilt, dass mein Rechner soeben angekommen wäre und abholbereit sei. Als fadenscheinige Ausrede hatte er "Lieferprobleme beim Mainboard" ins Feld geführt – eine offensichtliche Lüge, da mir ja schon letzte Woche mitgeteilt wurde, dass das Mainboard ausgetauscht wäre. Aber ich habs mal so hingenommen. Nun bin ich gespannt, ob nun alles funktioniert …

Ich vergönne

… unseren Lieblingsnachbarn das Halbfinale. Es scheint, als würden sie so ganz langsam über die Schmach vor 28 Jahren in Argentinien hinwegkommen, deren traumahafte Erinnerungen daran nun schon mehr als ein Vierteljahrhundert die größte Volkswirtschaft Europas lähmen.

Besonders sehen- und auch hörenswert ist in diesem Zusammenhang vor allem diese Seite, die unseren Hansi unsterblich macht.

Wohin nur, wohin

… geht es mit unserer Gesellschaft?

Eben bekam ich zufällig das aktuelle Jahrbuch jener Handelsakademie zu Gesicht, in der meine Schwester ihre Jugend verbringt: Interessiert blättere ich das überraschend dicke Büchlein durch, pralle aber geschockt zurück. Denn in dem Büchlein sind auch alle Klassenfotos abgedruckt. Und was müssen meine großen traurigen Augen sehen? Nein, kein lustiges Jungvolk hochmotivierter zukünftiger Bankmanager und angehender Fondsverwalterinnen. Nein, ich blicke in die entstellten Gesichter von überschminkten, hochgestylten Paris Hiltons und in die verbrauchten Fratzen von Jünglingen, die Hosen in der Kniekehle, und nur mehr die Kraft, um bis zum nächsten Dealer zu wanken.

Schockiert blättere ich weiter – vielleicht war dies ja nur diese eine Klasse – die anderen müssen doch eine Zukunft haben. Meine Hoffnung wurde jäh enttäuscht. Selbst die ersten Jahrgänge erinnern mehr an ein Gewerkschaftstreffen von Billighuren und Straßenstrichern als an das Klassenfoto eine höherbildenden wirtschaftlichen Schule. Man blickt in Augen, die so schwarz umrandet sind, dass kaum noch etwas vom Gesichtchen zu erkennen ist. Man sieht Kleidung, die selbst Sharon Stone in ihren besten Jahren hätte erröten lassen – von kindlicher Unschuld weit entfernt. Durchgehend – von der ersten bis zur fünften Klasse – trifft man nur ganz selten auf Personen, denen man auch zutrauen würde, den Unterschied zwischen Aktie und Anleihe zu kennen, oder zwischen Kredit und Sparbuch. Und diese verstecken sich schamhaft in der hintersten Reihe, ducken sich unwillkürlich, um in der Menge von Lippenstift, Mascara und heraushängenden The-Simpsons-Boxershorts nicht aufzufallen. Wohl aus Angst, dem vorherrschenden Tokio-Hotel-Ideal nicht zu genügen.

Doch halt, hebt stolz eure Schultern, blickt der Kamera mit einem erhabenenen Blitzen in den Augen in die Linse. Denn ihr seid es, die unsere Zukunft sind. Ihr, die ihr eure Zeit vor dem Aktienbericht anstatt dem aktuellen Bravo verbringt, werdet erfolgreich sein. Nicht die anderen traurigen Gestalten, die zwar jetzt hipp, trendy oder megacool (sagt man das noch, ich bin da nicht mehr up-to-date?) sein mögen – die werden euch in einigen Jahren bestenfalls den Kaffee ins Eckbüro bringen, schlimmstenfalls mit resignierter Stimme "Eine Apfeltasche dazu?" fragen.

Etwas traurig wegen dem Untergang der Jugend krame ich nach den Klassenfotos aus meiner HAK-Zeit, voller Angst, dass es dort so ähnlich war. Aber nein, damals war alles besser. Kaum eine Spur von Make-up, wenn, dann äußerst zurückhaltend aufgetragen. Keine Hose auf Halbmast. Und alle Kniee züchtig zusammengehalten, nicht aufreizend überschlagen. Jedem jungen Mann sieht man an, dass er gerne einen Anzug für das Klassenfoto tragen würde, die Damen einen schicken Hosenanzug a lá Angela Merkel. Die jungen Gesichter strahlen vor Motivation, vor Zukunftsfreude und Hoffnunf. Von jedem meiner alten, verblichenen Klassenfotos aus dem letzten Jahrtausend blicken einem zukünftige Bestverdiener entgegen, geborene Aufsteiger. Damals waren es noch gute Zeiten.

The Saturn Chronicles, Part 2

Mein neuer Computer ist ja bekanntlich nach zwei Wochen der Funktionstüchtigkeit zurück in den den schwarzen Turm von Saturn gewandert, um dort die nicht mehr funktionsfähigen USB-Ports zu reparieren. Damals wurde mir von dem zugegebenermaßen freundlich und kompetent wirkenden jungen Mann versichert, dass es wahrscheinlich eine Woche dauern wird, bis ich ihn mir wieder abholen kann, höchstens aber zwei Wochen. Als Homo Sapiens Sapiens geht man nach dieser Aussage natürlich von einer Wartezeit von zwei Wochen aus.

Am letzten Samstag waren diese zwei Wochen um, daher hab ich am Freitag in der Saturn-Servicestelle angerufen, um auf den aktuellen Stand der Reparatursituation gebracht zu werden. Zuerst schlugen mehrere Anrufsversuche fehl, da es nach einer aufdringlichen Musik einfach leise wurde und nichts passierte. Danach bekam ich aber doch eine Dame an die Strippe, die nur wusste, dass mein Rechner noch nicht da wäre. Nun gut, hätt mich ja auch gewundert wenn eine Frist eingehalten werden würde. Mittlerweile hab ich die Diplomarbeit auch auf meinem alten Notebook fertigprogrammiert und ehrlich gesagt mein Interesse (sprich meine Scharf- und Geilheit) an dem superschnellen neuen System verloren (so unglaublich es klingt).

Nun rief mich aber am Montag Vormittag jener Herr an, der gerade das Motherboard an meinem System ausgetauscht hatte und wollte das Passwort für die Windows Installation haben, da er gerne den Rechner testen würde. Nach ein bisschen Smalltalk wollte ich nun von ihm wissen, warum die Reparatur denn so lange dauert und, zu meiner nicht geringen Überraschung, meinte er, dass er es schon vor eineinhalb Wochen gerichtet hätte, wenn Saturn nicht so lange gebraucht hätte, um ihm meine Telefonnummer zu geben. Aber morgen, also Dienstag, sollte ich ihn abholen können.

Tags drauf erwartete ich also einen Anruf aus der Saturn-Servicestelle, die mich über die Ankunft und Abholbereitschaft meines Systems informieren sollte. Und tatsächlich, ein Saturn Mitarbeiter ruft an. Doch etwas überrascht (weil es waren ja eh nur zweieinhalb Wochen) hörte ich ihm zu. Meine Überraschung wich dann aber doch lichtem Jähzorn:

Saturn Heini: Herr XXXXXXXXXX, wir ham da ein Problem mit ihrem Computer, irgendwas mit einem fehlenden Passwort oder so.
Ich: Ja, ich weiß, da hat mich gestern schon jemand angerufen, dem hab ich dann weitergeholfen.
Saturn Heini: Oh. Hmm. Ja, dann wird diese E-Mail wohl alt sein und nimma gültig.
Ich *schnaubt gereizt und ist froh, dass er noch etwas müde ist, weils ja noch Vormittag ist*: Das heißt dann wohl, dass mein Rechner noch immer nicht fertig ist.
Saturn Heini: Offensichtlich. Wir melden uns bei Ihnen. Aber ich bin guter Dinge, dass er morgen ankommt.
Ich: Anscheinend habts ihr auch a bissi a ungewöhnliches Verständnis davon, was ein bis zwei Wochen sind.
Saturn Heini: Naja, des ist eh durchaus üblich, bei uns sind alle a weng gestresst. Auf Wiederhörn.

Sagts, und legt auf. Und ich bin gespannt, was da jetzt draus wird.

ThePirateBay und die USA

Wie gemeinhin bekannt, wurden in den letzten Wochen von der schwedischen Polizei in einer Razzia die Server von ThePirateBay beschlagnahmt (für alle, dies nicht wissen sollten: ThePirateBay bietet zwar selbst keine Inhalte fragwürdiger Herkunft an, unterstützt aber enorm bei der Suche nach solchen). Nach schwedischem Recht haben die Betreiber aber nichts falsch gemacht und so sind die Server mittlerweile wieder an ihrem Platz. Soweit die guten Nachrichten.

Wie aber erst jetzt durch eine schwedische Zeitung bekannt wurde, geschah diese Razzia (die im Hinblick auf die schwedische Verfassung fragwürdig war) nur auf Druck der USA, die über die WTO sogar mit Handelssanktionen drohten – ein Staatssekretär hats bestätigt. Nun fragt sich aber der unschuldige europäische Bürger, wie die USA dazu kommen, einem EU-Land mit Sanktionen zu drohen. Und ob in den USA überhaupt noch irgendwas entschieden wird ohne wirtschaftlichen Hintergrund und ohne Initiative der Lobby. Und klar war da der Druck auf die schwedische Regierung groß, aber sich so erpressen lassen …

Jedenfalls sieht man mal wieder, wie weit es mit der Souverenität von europäischen Staaten her ist. Ich warte nur drauf, dass Schweden auf der Liste der Schurkenstaaten auftaucht und die Betreiber von ThePirateBay sowie der schwedische Justizminister und die obersten Richter von der CIA mit einem Kopfgeld belegt werden. Ein Grund mehr, in die Politik zu gehen, mächtig zu werden, und in der EU Strafzölle für US-Filme und -Musik einzuführen. Ich hoffe aber doch, dass das hat ein politisches Nachspiel hat. Hoffentlich zeigt die EU einmal etwas Rückgrat und nimmt das nicht so einfach hin.