Also ich find‘ das Wetter super

Ich weiß nicht, warum sich jeder so wortreich über das derzeitige On-Again-Off-Again-Wetter beschwert – ich find es super. Es ist nie zu heiß, die Luft ist immer schön vom Regen gereinigt und man kann Passantinnen jederzeit die eigene Eleganz präsentieren, indem man leichtfüßig über die zahllosen Pfützchen hüpft.

Zugegeben, für Bauern ist das Wetter nicht gerade optimal, und es ist schon auch gerne drückend schwül, aber schwül ist der Sommer sowieso. Außerdem fallen mir auf Anhieb einige schöne Gründe ein, warum ein verregneter Sommer gar nicht so schlecht ist:

  • Man muss nicht jede Nacht das Fenster aufreißen, nur um das Schlafzimmer halbwegs erträglich-kühl zu halten.
  • Man wird nicht ständig angemacht, warum man denn gestern nicht im Freibad war. Oder warum man immer noch so kasweiß ist.
  • Das Wetter gibt vielen Hausbesitzern, vor allem in OÖ, NÖ und dem Burgenland die Motivation, endlich mal den Keller aufzuräumen *.
  • Es ist heiß genug, dass die lokale Weiblichkeit reizend kurze Fetzchen spazieren führt, aber nass genug, um diese dann regelmäßig durchsichtig zu machen.

* Das ist zwar ein bisschen geschmacklos jetzt, aber so im Nachhinein kann man schon froh sein, dass weder Fritzl noch Priklopil ihre Häuser in gefährlicher Flussnähe hatten.

Was ist so schlimm an Analogkäse?

Echter, richtiger, unverfälschter Analogkäse.
Echter, richtiger, unverfälschter Analogkäse.

Ich verstehe die aktuelle Aufregung um die weite Verbreitung von imitiertem, „falschem“ Käse nicht.

Zugegeben, der Name ist problematisch. Was soll das sein, Analogkäse? Was ist hier analog? Und ist normaler Käse aus Milch dann Digitalkäse? Wenn ja, müsste es nicht umgekehrt sein, weil Analog ist ja eigentlich altmodischer als digital, und Analogkäse ist eine moderne Erscheinung? Fragen über Fragen.

Ansonsten hab ich kein Problem mit „falschem“ Käse. Wer Margarine isst, darf sich über Analogkäse nicht beschweren, immerhin sind die beiden nicht so unterschiedlich, wie jeder mit einem Blick auf die Zutaten selber nachprüfen kann. Auch für Veganer sehe ich schöne Vorteile.

Viel schwerer wiegt aber: Ist es eigentlich nicht viel angenehmer und ansprechender, schön industriell (keimfrei) gefertigten Käse aus hauptsächlich pflanzlichen Zutaten zu sich zu nehmen, als ein seltsames Produkt, das aus dem Drüsenprodukt eines großen, dummen Säugetiers besteht? Und das vor dem Verzehr monate- bis jahrelang in stinkenden, dunklen Kammern herumliegt und von zahllosen Schimmelpilzen und Bakterien zerfressen und verdaut wird?

Ich hab nix gegen Käse, im Gegenteil. Aber genauso wenig hab ich gegen das analoge Pendant. Ehrlich gesagt finde ich das sogar unbedenklicher.

Brand im Ursulinenhof – technische Nachbetrachtung

Da ich arbeitsplatzbedingt einen schönen Blick auf den Ursulinenhof habe, war es nicht besonders schwer für mich, der erste mit Fotos vom Brand zu sein. Das iPhone fotografiert zwar alles andere als schön, aber mit der „Autokorrektur“-Funktion des Microsoft Office Picture Manager (übrigens mein Lieblingstool in der Office-Suite) wurden sie dann doch ganz akzeptabel.

Gegen den beißenden Spott meiner wenig computer-affinen Arbeitskolleginnen habe ich mich sehr beeilt, meine Fotos ins Internet zu laden und allerlei Links darauf zu setzen. Ich habe entsprechende Kommentare bei ORF.at hinterlassen, ebenso bei DiePresse.com und auf Twitter.

Mit dem darauf folgenden Ansturm habe ich nicht gerechnet. Mein Billig-Webspace bei GoDaddy ist total in die Knie gegangen und hat so manchen Besucher mit der allbekannten „Apache-ist-überfordert“-Fehlerseite begrüßt. Innerhalb weniger Stunden war die Action dann zwar auch schon wieder vorbei, die Besuchszahlen für RandomInsights werden für Juni aber dank dieser paar Stunden doch um die Hälfte steigen:

Die Besuche auf RandomInsights von 1. bis 7. Juni 2009
Die Besuche auf RandomInsights von 1. bis 7. Juni 2009

Die Besuche von ORF.at werden in dieser Aufzählung übrigens als „direct“ gezählt, da in den dortigen Kommentaren keine richtigen Links aufscheinen. Die Besuche von Facebook und Twitter kommen fast ausschließlich über „Re-Posts“ (ich bin gar nicht in Facebook), was zeigt, wie schnell sich etwas über solche Plattformen verbreitet.

Über Twitter wurden meine Fotos auch vom Standard entdeckt, der mit mir Kontakt aufnahm und schlussendlich eines meiner Fotos auf der Titelseite der Printausgabe druckte (man beachte den Quellverweis beim Foto :). Gegen meinen ausdrücklichen Willen werde ich sogar dafür bezahlt. Ich habe zwar noch nichts überwiesen bekommen, aber mir wurde der (wohl eher symbolische) Betrag von 50 Euro versprochen. Auch das verlinkte PDF stammt übrigens direkt vom Standard. Danke für die nette Zusammenarbeit.

Was mich extrem überrascht hat, ist der Stellenwert, den Twitter, Facebook und Co bei den klassischen Medien schon spielen und wie schnell da auf Ereignisse reagiert und profitiert wird. Das festigt mich einmal mehr in der Überzeugung, dass die Nachrichten der Zukunft immer mehr aus der Community kommen. Nachdem es mit der sagenumwobenen Neutralität von Zeitungen sowieso nicht weit her ist, kann ich auch gleich einen Blogeintrag einer direkt betroffenen Person zum Thema lesen. Das geht schneller, biliger, ist meist interessanter und ich muss mir auch nicht Sorgen machen, dass ich von irgendeinem Medienprofi manipuliert werde.

Brand im Ursulinenhof – die Story

Anfangs hab ich mal wieder gar nichts mitbekommen – obwohl meine Bürofenster direkt auf den Ursulinenhofs blicken. Aber fleißig wie ich nunmal bin starrte ich angestrengt auf die Monitore und rümpfte zwischendurch nur kurz die Nase, weil in den umliegenden Restaurants offenbar jemand mal wieder was anbrennen hat lassen.

Raus geschaut hab ich erst, als eine freundliche Kollegin von ein paar Stockwerke über mir anrief und riet, alle Fenster zu schließen. Da war die Rauchentwicklung bereits so stark, dass ich keine drei Meter mehr sehen konnte.

Es hat dann noch ein paar Minuten gedauert, bis die Feuerwehr eintraf. Zu der Zeit loderten dann auch schon die Flammen aus dem Dach des Ursulinenhofs, dafür verschwand der Rauch weitgehend. Als aber alle Feuerwehrleitern und -kräne auf Position gebracht waren, war das Schlimmste ziemlich schnell vorbei. Das war ungefähr zu der Zeit, als mein Weblog durch den Besucheransturm teilweise nicht mehr erreichbar war.

So gegen 18:00 machte ich mich, jetzt schon gelangweilt, auf den Heimweg:

Es wimmelte nur so von Schaulustigen
Es wimmelte nur so von Schaulustigen
Ein findiger Wirt hat gleich eine Bierschank aufgebaut, zum gemütlichen Feuer-Schaun
Ein findiger Wirt hat gleich eine Bierschank aufgebaut, zum gemütlichen Feuer-Schaun
Am ärgsten war aber zweifellos, dass man die Dametzstraße die falsche Richtung entlangfahren durfte
Am ärgsten war aber zweifellos, dass man die Dametzstraße die falsche Richtung entlangfahren durfte
Und so sieht der Ursulinenhof heute Morgen aus.
Und so sieht der Ursulinenhof heute Morgen aus.

Warum wir Bier mögen

bierSeien wir einmal ehrlich: Bier schmeckt eigentlich nicht besonders gut. Wenn man sich mal alleine auf den Geschmack konzentriert, ist Bier gar nicht so super. Ein gepflegter Fruchtsaft schmeckt besser, auch eine kühler White Russian oder sogar eiskaltes Wasser frisch von der Quelle ist gschmackiger und erfrischender. Und trotzdem lieben wir es, Bier zu trinken. Mich eingeschlossen.

Die ersten paar Biere, die man mit zwölf, vierzehn Jahren getrunken hat, waren sogar richtig ekelhaft. Man hat damals, vom seltsamen Geruch schon vorgewarnt, vorsichtig dran genippt und angewidert den Mund verzogen. „Was finden da nur alle dran?“ dachte man sich, „wieso trinkt das jeder, wenns so grauslich ist?“

Und heute, erwachsen oder zumindest auf dem besten Weg dahin, kann man gar nicht genug von dem Zeug kriegen. Am besten jeden Tag. Wieso ist das so?

Ganz einfach – was uns so schmeckt ist nicht das Bier selbst, sondern das Drumherum, das einfach zu dem Gebräu dazu gehört und unmittelbar damit assoziiert wird. Wir wurden über Jahre hinweg darauf konditioniert, dass Bier gleich Spaß bedeutet. Bier heißt, Zeit mit Freunden zu verbringen, einen gemütlichen Rausch zu haben, neue Menschen (Frauen) kennen zu lernen und einfach eine gute Zeit zu haben. Würden wir beim Fortgehen von Kindesbeinen an immer nur Lebertran zu uns nehmen (und hätte der die selbe angenehm berauschende Wirkung), würden uns Lebertran schmecken und wir würden ihn in randvollen, geeisten Halblitergläsern runterstürzen.

Darum schmeckt Bier auch nie so gut, wenn man es allein zu Hause während dem Fernsehen trinkt. Sicher – es ist nicht schlecht, aber irgendwas fehlt. Irgendwie ist das nicht das selbe Bier wie gestern Abend im sonnigen Biergarten oder wie letzte Woche am Studentenfestl. Umgekehrt ist es übrigens auch so: Fortgehen ohne Bier macht nur den halben Spaß.

Jahrhundertelange Konditionierung hat geschafft, was Werbung nie gelingen wird.

Die Informatikerinnen-Problematik

Jetzt begebe ich mich zwar auf ganz gefährliches Pflaster, aber einer muss es ja endlich aussprechen: Weibliche Informatiker leben in einer höchst gefährlichen Scheinwelt. Auf jeden Fall während des Studiums, abhängig vom Arbeitsplatz unter Umständen auch noch später

Nicht nur die EU bemüht sich redlich, mehr Frauen in die Informatik zu bekommen. Ich finde solch staatlich geförderte Bevorzugungsprogramme im Hinblick auf die gesetzlich zugesicherte Gleichberechtigung (denn die gilt, entgegen der gängigen Praxis, auch für Männer!) zwar mehr als fraglich, geschlechtlicher Überhang in die eine oder andere Richtung, egal wo, ist aber immer schlecht und gehört bekämpft.

Ein technisches Studium ist die zukunftssicherste Berufswahl überhaupt, trotzdem sind Weibchen in solchen nach wir vor heillos in der Unterzahl. In jeder Vorlesung kommt bestenfalls eine Dame auf fünf Herren, meistens ist das Verhältnis noch schlechter. Da ist es kein Wunder, dass die seltene Spezies mit dem Holz vor der Hütte stets von ihren männlichen Informatikerkollegen intensiv umlagert und umworben ist.

Wer aber jetzt einen angenehmen Vorteil für die Frau vermutet, irrt gewaltig! Denn so bekommt sie ein komplett falsches Bild von sich selbst: Bedingt durch die enorme Unterzahl an Frauen ist der Konkurrenzkampf zwischen den Burschen um die wenigen Exemplare natürlich viel größer als normal. Das wiederum gibt entsprechender Dame den Eindruck, dass sie viel besser wäre als etwa ihre Freundin, die Wirtschaftswissenschaften studiert. „Besser“ kann hier mit allerlei positiv besetzten Adjektiven ersetzt werden, etwa „hübscher“, „lustiger“, „beliebter“, „geiler“, und wie die Jugend sonst noch dazu sagt.

Nun, das Angebot und die Nachfrage bestimmen immer den Wert, warum sollte es in diesem Fall anders sein? Durch das viel zu niedrige Angebot ist die Ware sind die Frauen fälschlicherweise massiv überbewertet. Zurück in der wirklichen Welt, der mit dem ausgeglichenem Markt, platzt dann die Blase und die Frau, die sich bisher nur als begehrteste des Jahrgangs kannte, wird unsanft auf den harten Boden der Tatsachen zurückgeholt. Schließlich hat sie in der wirklichen Welt ja nur einen UHI von 1, unreine Haut, eine flache Brust und BO. Einziger Weg, die Illusion aufrecht zu erhalten: Eine Anstellung suchen, wo erneut erheblich mehr Männer als Frauen arbeiten, etwa Google, Microsoft oder Borland.

Was hat 5 Beine und den Mund voll?

Kampfhund… Ein Kampfhund am Kinderspielplatz.

Heute durfte ich im Bus folgende Situation beobachten: Ein schäbiger Jugendlicher stieg ein, in der einen Hand ein Sackerl voller Ottakringer-Dosen, in der anderen eine Leine mit einem dieser wirklich brutal aussehenden Kampfhunde am anderen Ende. Der muskulöse Hund riss wild an der Leine und der Jugendliche musste sich breitbeinig dagegen stemmen. Maulkorb gabs natürlich keinen.

Der Busfahrer bemerkte den Neuankömmling, kam vorbildlich aus seinem Kobel und wies den Hundeführer höflich an, dem Tierchen bitteschön einen Maulkorb anzulegen. Der Jugendliche weigerte sich natürlich, woraufhin er gebeten wurde, den Bus zu verlassen. Das erzürnte den Jungen enorm und er fing an, lautstark mit dem Fahrer zu streiten.

Der Hund, natürlich nicht dumm, beobachtete sein Herrchen aufmerksam. Umso aggressiver der Mensch wurde, umso lauter fing das Tier an zu knurren, bis es in vollendeter Angriffshaltung den Busfahrer anfletschte und so aussah, als ob er gleich jemandem die Kehle aufreißen würde. Ich hätte spätestens jetzt meine Beine in die Hand genommen, der Fahrer blieb aber tapfer stehen und schaffte es schließlich, die beiden ohne weitere Eskalation aus dem Bus zu bekommen. Ein hörbares Aufatmen aller anderen Fahrgäste folgte, kurz sah es sogar nach spontantem Applaus aus.

Diese Situation hat mir wieder einmal gezeigt, dass mit Hunden nicht zu spaßen ist. Sie wurden schließlich viele Jahrhunderte lang zum Töten abgerichtet. Es ist also ungefähr so, als wenn man einen Wolf durch die Fußgängerzone spazieren führen würde. Nur dass der vermutlich ungefährlicherer wäre, weil er immerhin Angst vor Menschen hat.

Hunde, vor allem Kampfhunde, sind Waffen. Eigentlich sind sie sogar doppelt so gefährlich wie eine Waffe, denn deren Einsatz hängt immerhin nur vom Faktor Mensch ab. Ein Hund hat sowohl sein saudummes Herrchen, als auch seine eigenen, oft mehr schlecht als recht unterdrückten Instinkte – beide könnten jederzeit losgehen und jemandem schaden.

„Och, der ist doch lieb, der würde doch nie jemandem etwas tun. Und er liebt ja alle Kinder!“ hört man immer von den verblendeten Hundehaltern. Nun, sobald sie den Kopf eines Kindes im Gebiss stecken hat, ist die Bestie nicht mehr so süß und zuverlässig. Niemand kann mir erklären, dass man einen Hund vollkommen unter Kontrolle haben kann – ein Unsicherheitsfaktor bleibt immer. Und umso aggressiver eine Hunderasse ist, umso größer ist dieser Faktor.

Hunde, vielleicht mal abgesehen von den ganz kleinen RattenWadlzwickern, gehören auf eine Ebene mit Schusswaffen gestellt. Man sollte einen nur dann besitzen dürfen, wenn man wie beim Waffenschein allerlei psychologische Tests über sich ergehen lässt und zweifelsfrei die Fähigkeit nachweist, einen Hund auch vernünftig führen zu könne. Kampfhunde gehören definitiv generell verboten, denn es gibt ganz einfach keinen einzigen vernünftigen Grund, einen haben zu müssen – schließlich darf man ja auch kein schweres Maschinengewehr im Waffenschrank hängen haben.

Europawahl ’09

Am Freitag vor Muttertag hat mich ein ÖVP-Wahlhelfer vor dem lokalen Billa abgefangen und mich mithilfe eines Flyers, eines Kugelschreibers und eines klitzekleinen Gläschens Marmelade bestochen, Europawählen zu gehen. „Egal was“, hat er gesagt, „Hauptsach, Sie gehn wählen.“

Eine löbliche Einstellung! Dank meiner stetig zunehmenden Politikmüdigkeit, nicht zuletzt verstärkt durch die pure Dummheit des oberösterreichischen Landtags, hat mich die Europawahl bisher herzlich wenig interessiert – das Döschen Konfitüre hat mich aber sofort umgedreht. Internetgläubig wie ich bin habe ich mich dann zwecks Entscheidungsfindung prompt hilfesuchend an Wahlkabine.at gewendet:

Wahlkabine

Was für ein Reinfall. Bevor ich mich mit den Dumpfnasen Faymann und Haider solidarisch erkläre, bleib ich am Wahltag lieber daheim. Ja, ich weiß schon, dass die beiden nicht zur Europawahl anstehen, aber die Genossen gehören halt zum selben Verein, der sich wiederholt disqualifiziert (hat). Sämtliche Alternativen sind zwar auch alles andere als unbedenklich wählbar, aber die Wahlempfehlung der Wahlkabine hat mich schon gehörig verstört.

In Ermangelung einer österreichischen Alternative (kennt jemand eine?) hab ich mich dann noch an den deutschen Wahlomat gewandt – nur mal so zum Vergleich:

Wahlomat

Jetzt kenne ich mich in der deutschen Politszene ja nicht sonderlich gut aus. So ist mir peinlicherweise bis heute der Unterschied zwischen CDU und CSU nicht ganz klar – offenbar ist er aber ein großer. Aber auch beim Wahlomat sind die Sozialisten gefährlich weit oben, das noch bessere Abschneiden der Rentner schmeichelt aber meiner erzreaktionären Seele.

Sowohl bei der Wahlkabine als auch beim Wahlomaten vermisse ich einen Bezug zu den aktuell heiß umkämpften Themen Internetsperren und Urheberrechtsgesetze, zu denen ich sowohl in technischer als auch gesellschaftlicher Hinsicht eine sehr eindeutige Meinung zu bieten hätte. Aber auch zum Beispiel folgende Fragestellungen gingen mir ab:

  • Sind Sie dafür, auch weiterhin mit beiden Händen Geld in ein Pensionssystem zu stecken, von dem Sie selber nie etwas sehen werden? Wie verhält es sich mit einem Gesundheitssystem, von dem Sie wie ein nichtsnutziger, unwürdiger Bittsteller behandelt werden?
  • Darf die ÖBB weiter Geld verspekulieren, das sie eigentlich gar nicht hat, und sich im Ausgleich – dem Monopol sei’s gedankt – an der Bevölkerung fahrpreislich gütlich halten?
  • Soll sich die EU ähnlich wie die USA verhalten und mithilfe horrender Staatsschulden Unternehmen stützen, die durch die eigene kurzsichtige Gier schon lange komatös gehirntot sind?
  • Befürworten Sie NATO-Einsätze, um die Einhaltung der Nichtraucherschutzgesetze zu sichern?

Windows 7 auf meinem Samsung NC10 Netbook

Gleich nach der Veröffentlichung des Release Candidate habe ich mich am Freitag durch das völlig überlastete TechNet gekämpft und das neue Windows auf meinem Samsung NC10 Netbook installiert – nachdem dem ein DVD-Laufwerk fehlt, von einem USB-Stick.

Ich habe schon im Vorfeld sehr viel Lob für den Nachfolger des verpfuschten Windows Vista gehört und war daher verständlicherweise mächtig gespannt, ob Windows 7 meinen hohen Erwartungen entspricht.

Tut es. Die Installation lief absolut problemlos und ziemlich flott, sämtliche Hardware wurde klaglos und ohne „externe“ Treiber erkannt, auch so übliche Verdächtige wie WLAN laufen ohne Fummeleien. Nur das Mikrofon scheint auf den ersten Blick nicht zu funktionieren, was mir aber herzlich egal ist und angeblich durch die Installation der Realtek-Treiber zu beheben ist.

Auch die Performance lässt keine Klagen zu. Selbst auf der minimalen Hardware meines Netbooks (1,6 GHz Atom, 1 GB RAM) fühlt sich Windows 7 fast so schnell an wie XP – und das trotz aller aktivierten visuellen Guzies wie Aero und ohne meine XP-üblichen Tweaks. Trotzdem ist der Score natürlich im unteren Bereich angesiedelt:

Windows 7 Score on my Samsung NC10 Netbook
Windows 7 Score on my Samsung NC10 Netbook

Auch die Akkulaufzeit scheint mir nach zwei Tagen Tests mit der von Windows XP vergleichbar – mit hellstmöglich eingestelltem Monitor etwa 5 Stunden. Mit dem auf der Samsung-Website zur Verfügung gestellten „Easy Display Manager“ funktionieren auch die für mich so wichtigen FN-Tasten für Helligkeit, Lautstärke, etc. – auch wenn das dortige Tool nur für XP ist. Unglücklicherweise scheint es aber ab und an unregelmäßig und -reproduzierbar bei Verwendung abzustürzen (keine Fehlermeldung, aber die FN-Tasten reagieren plötzlich nicht mehr), was aber nicht besonders tragisch ist, denn man kann den „Easy Display Manager“ einfach zur Laufzeit neu starten, dann arbeiten die Tasten wieder korrekt

Bis auf das Mikrofon und den noch nicht ganz perfekten Support der FN-Tasten konnte ich noch keine Probleme entdecken – beides wohl aber sowieso weniger Windows- als Treiberprobleme. Die nächsten Tage werde ich auch meinem Desktop-PC den Windows 7 RC verpassen – aus naheliegenden Gründen habe ich vor Jahren auf den Wechsel auf Windows Vista verzichtet, daher ist die Umgewöhnung von XP auf Windows 7 gar nicht so einfach auf meine alten Tage.

Fazit: Obwohl es Windows 7 erst als Release Candidate gibt, kann ich definitiv eine Empfehlung aussprechen – unbedingt mal ausprobieren.