… Ein Kampfhund am Kinderspielplatz.
Heute durfte ich im Bus folgende Situation beobachten: Ein schäbiger Jugendlicher stieg ein, in der einen Hand ein Sackerl voller Ottakringer-Dosen, in der anderen eine Leine mit einem dieser wirklich brutal aussehenden Kampfhunde am anderen Ende. Der muskulöse Hund riss wild an der Leine und der Jugendliche musste sich breitbeinig dagegen stemmen. Maulkorb gabs natürlich keinen.
Der Busfahrer bemerkte den Neuankömmling, kam vorbildlich aus seinem Kobel und wies den Hundeführer höflich an, dem Tierchen bitteschön einen Maulkorb anzulegen. Der Jugendliche weigerte sich natürlich, woraufhin er gebeten wurde, den Bus zu verlassen. Das erzürnte den Jungen enorm und er fing an, lautstark mit dem Fahrer zu streiten.
Der Hund, natürlich nicht dumm, beobachtete sein Herrchen aufmerksam. Umso aggressiver der Mensch wurde, umso lauter fing das Tier an zu knurren, bis es in vollendeter Angriffshaltung den Busfahrer anfletschte und so aussah, als ob er gleich jemandem die Kehle aufreißen würde. Ich hätte spätestens jetzt meine Beine in die Hand genommen, der Fahrer blieb aber tapfer stehen und schaffte es schließlich, die beiden ohne weitere Eskalation aus dem Bus zu bekommen. Ein hörbares Aufatmen aller anderen Fahrgäste folgte, kurz sah es sogar nach spontantem Applaus aus.
Diese Situation hat mir wieder einmal gezeigt, dass mit Hunden nicht zu spaßen ist. Sie wurden schließlich viele Jahrhunderte lang zum Töten abgerichtet. Es ist also ungefähr so, als wenn man einen Wolf durch die Fußgängerzone spazieren führen würde. Nur dass der vermutlich ungefährlicherer wäre, weil er immerhin Angst vor Menschen hat.
Hunde, vor allem Kampfhunde, sind Waffen. Eigentlich sind sie sogar doppelt so gefährlich wie eine Waffe, denn deren Einsatz hängt immerhin nur vom Faktor Mensch ab. Ein Hund hat sowohl sein saudummes Herrchen, als auch seine eigenen, oft mehr schlecht als recht unterdrückten Instinkte – beide könnten jederzeit losgehen und jemandem schaden.
„Och, der ist doch lieb, der würde doch nie jemandem etwas tun. Und er liebt ja alle Kinder!“ hört man immer von den verblendeten Hundehaltern. Nun, sobald sie den Kopf eines Kindes im Gebiss stecken hat, ist die Bestie nicht mehr so süß und zuverlässig. Niemand kann mir erklären, dass man einen Hund vollkommen unter Kontrolle haben kann – ein Unsicherheitsfaktor bleibt immer. Und umso aggressiver eine Hunderasse ist, umso größer ist dieser Faktor.
Hunde, vielleicht mal abgesehen von den ganz kleinen RattenWadlzwickern, gehören auf eine Ebene mit Schusswaffen gestellt. Man sollte einen nur dann besitzen dürfen, wenn man wie beim Waffenschein allerlei psychologische Tests über sich ergehen lässt und zweifelsfrei die Fähigkeit nachweist, einen Hund auch vernünftig führen zu könne. Kampfhunde gehören definitiv generell verboten, denn es gibt ganz einfach keinen einzigen vernünftigen Grund, einen haben zu müssen – schließlich darf man ja auch kein schweres Maschinengewehr im Waffenschrank hängen haben.