Zur Lage der Finanzen

Auch ich habe schon mächtig durch die aktuelle Finanzkrise verloren (mein Aktienpaket steht irgendwo im Bereich von -90 Prozent), doch ich verspüre doch eine Art von Genugtuung über die aktuellen Korrekturen am Markt. Man muss sich nur mal das Chart des Dow Jones von 1930 bis heute ansehen (die gestrichelten Linien sind von mir):

Dow Jones

Schon auf den ersten Blick sieht man, dass da spätestens seit 1995 irgendwas nicht so ganz stimmen kann. Keine Wirtschaft, kein Unternehmen kann in einer Weise wachsen, wie es die Aktienkurse getan haben. Und Aktien sind nun mal nicht mehr als Anteilszertifikate, die zumindest ungefähr den Wert eines Unternehmens abbilden sollten.

Geht man vom langjährigen Wachstum vor 1985 aus (orange Linie), müsste der Dow Jones weit unter den heutigen Kursen liegen. Selbst beim optimistischeren Wachstum von 1985 bis 1995 (grüne Linie) könnte die Korrektur noch ein Stückchen weiter gehen. Natürlich sind meine Linie nur sehr grob hineingeklatscht, aber eine Idee von "realistischen" Kursen sollten sie trotzdem geben.

Irgendwann ab spätestens 1995 scheint aus der Börse ein Haufen geworden zu sein, der nicht mehr vom ehrlichen Wachstum der Wirtschaft und der Unternehmen profitieren, sondern einfach nur mehr durch irreale Spekulationen soviel Geld wie nur irgend möglich machen wollte. Die Folgen und die Kosten für andere hat jeder tunlichst ignoriert, es ging nur darum, die eigenen Schäfchen ins Trockene zu bringen. Niemand wollte genug haben.

Und jetzt haben die Investmentbanker und wie diese ganzen Berufsbezeichnungen alle heißen die Kuh so lange brutalst gemolken, dass sie zusammengebrochen ist und kein Muh mehr von sich gibt. Erinnert mich an Fälle, wo in Goldminen gierig so lange gegraben wurde, bis der Berg ein Stückchen zuviel ausgehöhlt war und über den Köpfen der Arbeiter zusammengebrochen ist.

Und daher vergönne ich es den Investmentbankern und Konsorten, dass sie jetzt vor den Trümmern ihres Systems stehen. Zwar leidet mal wieder der "kleine Mann" in Form von steuerlich finanzierten staatlichen Nothilfen und in Form von vernichteten Rentenfonds, aber vielleicht ändert sich dadurch mal wirklich was.

Bildquelle: Yahoo Finance

Zitat aus der NZZ

„Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ):

Haider war ein skrupelloser, aggressiver Populist, der die österreichische Seele zielsicher erfasste, den moralischen Zwiespalt der Kriegsgeneration, das wehleidige Sichverschanzen in der Opferrolle, den tief verwurzelten Antisemitismus, die Furcht vor dem Fremden, die Ressentiments der Provinz gegen das ferne, mächtige Wien. Ende der Neunzigerjahre und wiederum im Wahlkampf dieses Sommers kanalisierte er erfolgreich den Unmut über Erstarrung und Unfähigkeit der jeweiligen großen Koalitionen. Er beherrschte die Kunst, voll auf sein Gegenüber einzugehen, egal, ob dies ein Politiker oder eine Marktfrau war. Haider wurde zur Identifikationsfigur der kleinen Leute, der Zukurzgekommenen. Sie dankten es ihm, indem sie ihm zu Lebzeiten wie einem Erlöser huldigten. Nach seinem Tod verehren sie ihn wie einen Märtyrer …

Hams euch ins Hirn gschissen, liebe Schweizer?! Kehrt lieber mal vor der eigenen Haustür – darf ich euch an euren Haider-Nachbau Christoph Blocher erinnern, bevor ihr da frech zu uns rübermeldet. Wie gut muss man sich denn vorkommen, um sowas in einer großen Zeitung zu schreiben?

Diese Scheiß-Radfahrer glauben doch tatsächlich, sie können sich jeden Scheiß erlauben

Nicht genug, dass sich kaum ein Radfahrer an irgendwelche Verkehrsregeln hält und sie sowieso grundsätzlich auf dem Gehsteig fahren, nun werden sie auch noch aggressiv. Folgendes ist mir Freitag Nachmittag passiert:

Froh über das startende Wochende spaziere ich von der Innenstadt Richtung Wohnung. Bei der letzten Ampel vor derselbigen – der geneigte Leser weiß, wo ich wohne und welche Ampel ich meine – warte ich brav, bis grün angezeigt wird und gehe zielstrebig und flotten Schrittes über den Zebrastreifen. Plötzlich schießt ein Fahrrad um die Ecke und kommt mit einem Affenzahn auf mich zu. Ich erschrecke gehörig, will zur Seite springen, der Radfahrer verreißt sein Gefährt, stürzt fast und kann mit Müh und Not stehen bleiben und bremsen.

Erleichtert über den glimpflichen Ausgang murmele ich etwas wie "Oha, Vorsicht bitte" und will weitergehen. Plötzlich fängt der Radfahrer – übrigens ein älterer Herr im Anzug – mit erhobener, unfreundlicher Stimme mit mir zu reden an, was mir denn einfalle und warum ich nicht aufpasse. Irritiert nehme ich die Kopfhörer aus dem Ohr und erkläre ihm freundlich, dass er beim Abbiegen schon selber aufpassen müsse, dass er keine Menschen auf Zebrastreifen über den Haufen fahre.

Da fängt dieser Wicht plötzlich an, mich anzubrüllen, wer ich glaube wer ich denn sei, was mir einfalle ihm so zu kommen und dass er schon mit dem Fahrrad gefahren sei, als ich noch gar nicht auf der Welt war. Mühsam beherrscht – ich lasse mich nunmal nicht gerne anschreien – aber noch immer durchaus freundlich sage ich zu ihm, dass er sich als Radfahrer genauso an die Verkehrsregeln zu halten habe wie jeder andere, dass ich vollkommen regelkonform bei Grün die Straße auf einem Zebrastreifen überquert hätte und er einfach ohne zu schauen abgebogen sei. Und dass wir noch lange nicht per du seien.

Das hielt ihn aber nicht davon davon ab, noch mehr herumzubrüllen – einige Passanten hatten sich bereits einige Meter entfernt in Hörweite zusammengefunden und verfolgten die Szenerie mit sichtbarem Interesse. Er fing jetzt wirklich an, derb zu werden, bezeichnete mich als Idioten, den Vorfall als eine Frechheit meinerseits und meinte schließlich überheblich, dass er mir am liebsten zeigen würde, wo der Hammer hängt.

Mir wurde es endgültig zu bunt, ich verschränkte die Arme und sagte herausfordernd – darauf bin ich noch jetzt stolz: "Na dann, bring it on, bitch". Er blickte mich verwirrt an und fragte, nun aber schon hörbar weniger lautstark: "Wos host gsogt?!". Jede Silbe betonend wiederholte ich: "Ich sagte, bring it on, bitch", dazu schaute ich so furchterregend und brutal wie möglich drein. Einem der Passanten entfleuchte ein leises Lachen.

Und obwohl ich etwa so angsteinflößend wie ein Glücksbärchi bin, schien der ältere Herr doch etwas beruhigter. Er streifte sein Sakko glatt, grummelte etwas von Polizei und Anzeige in seinen spärlichen Van-Der-Bellen-Bart, stieg auf seinen Drahtesel und fuhr weiter.

Der Niedergang der Bordelle

Der aufmerksame, geneigte Leser weiß, dass Bordelle und ähnlich geartete Amüsierbetriebe eine unglaubliche Anziehungskraft auf mich auswirken – weniger auf einer primitiven körperlichen, als auf einer intellektuellen Ebene: Mich interessiert einfach brennend alles rund um das älteste Gewerbe der Welt.

So muss ich mit Trauer feststellen, dass es derzeit offensichtlich einen Niedergang dieses früher blühenden Geschäftszweiges gibt – man besuche nur einmal die Reeperbahn in Hamburg, die nur mehr Schatten ihrer selbst ist. Cosmopoliter, belesener Mensch der ich bin habe ich natürlich auch hierfür eine Erklärung. Schuld ist, wie könnte es anders sein, die Generation Porno .

Denn wer schon im Alter von zehn, zwölf Jahren die härteste Pornografie mit den abgefahrensten Sachen auf seinem Handy zu sehen bekommt, ist natürlich nicht mehr für eine "normale" Nummer zu haben, geschweige denn für einen gepflegten, künstlerisch wertvollen Tanz an der Stange – schon gar nicht, wenn man dafür auch noch bezahlen muss. Und es gibt halt kaum Huren, die sich herablassen, in Filme gesehene Abscheulichkeiten zu machen, egal für welchen Preis. Und unglaublich heiße asiatische Zwillinge, die die krassesten Sachen mit sich machen lassen und dabei noch so tun, als würde es ihnen gefallen, sind auch meist Mangelware – zumindest in der Realität.

Und da die Generation Porno sich so halt sehr schwer tut, eine Amüsierdame für ihre gehobenen, verzogenen Ansprüche (etwa für Bukake inklusive Jelly Donut, Dirty Sanchez und/oder Angry Dragon) zu finden – zu recht, wenn man mich fragt – bleiben sie den lokalen Bordellen und Stripclubs halt gleich ganz fern. Die Rotlichtviertel ziehen also um Richtung Computerbildschirme in abgedunkelten Zimmern.

Das Problem am Kindchenschema

Ich weiß, es ist ein Tabuthema über das man nicht redet schreibt, aber ich muss es los werden: Mutter Natur hat es schon sehr hübsch eingerichtet, das mit dem Kindchenschema . Nur hat sie offensichtlich nicht bedacht, dass es Perverse gibt, die das dann ausnutzen und sich an den armen Kindern vergreifen. Ohne genetisch einprogrammiertes Kindchenschema würde es vielleicht auch keine Kinderpornografie geben.

Überhaupt: Erleben Kinderpornos in den letzten Jahren einen Aufschwung – vielleicht gar gefördert von Internet und Generation Porno? Oder werden nur die Fahndungserfolge mehr?

Missverstanden

Die Piraten an Afrikas Nordküste fühlen sich offenbar missverstanden, denn, so sagen sie , entführen sie Schiffe nicht wegen ihrer selbst oder deren Ladung, sondern sind nur am Lösegeld interessiert. Und überhaupt sei zu kapern für sie ein Weg, ihre Gewässer vor Verschmutzung zu schützen.

Wunderbarer PR-Schachzug! Das ist aber auch schon anderen eingefallen:

  • China unterdrückt die Presse, um die eigene brave Bevölkerung nicht in Berührung mit dem imperialistischen, menschenverachtenden Gedankengut des Westens zu bringen.
  • Faymann verspricht vor der Wahl das Blaue vom Himmel, weil er wirklich daran glaubt, dass dies möglich und gut für Österreich wäre.

Es könnte aber noch weiter gehen, man muss es nur richtig rüberbringen:

  • Bushs Feldzug hatte zum Hauptziel, der darbenden weltweiten Waffenindustrie unter die Arme zu greifen und so ehrlichen, hart arbeitenden Amerikanern ihren Job zu bewahren.
  • Hitlers Holocaust diente nur dazu, eine Überbevölkerung im bald entstehenden Staat Israel zu verhindern.

Zum Rechtsruck

War ja klar, dass ausländische Zeitungen wieder groß den gefürchteten Rechtsruck herzitieren und man nun wieder allerorts die Wiederkehr des Nationalsozialismus befürchtet. Sei es wie es sei, so zwischendurch um 17:20 haben mir die halbausgegorenen gezählten Wahlergebnisse doch eine Spur besser gefallen:

Warum Ballerspiele gut sind

Allerorts schimpft man über Gewaltspiele und Egoshooter auf den PC und Konsolen unserer unschuldigen Jugend. Auch vor der suchterzeugenden Faszination von MMORPG wie World of Warcraft wird man ständig gewarnt. Dabei fehlt mir in der Diskussion "reaktionärer Weltfremdling vs. aufgeschlossener Gamer" immer das Hauptargument für Computerspiele:

Computerspiele halten Kinder von der Straße fern. Wer will schon in einer dreckigen Ghetto-Gang abhängen, wenn er eine viel krassere Clique am Monitor hat, sei sie nun aus echten Menschen oder täuschend echten künstlichen Intelligenzen? Wer will schon irgendwelche sauteuren Drogen nehmen, wenn es Endorphine viel günstiger gibt, nachdem man den unglaublich schwierigen Endboss doch endlich besiegt hat? Wer will den schwächeren Kameraden in der Klopause schon das Jausengeld rausprügeln, wenn es viel aufregender ist, ihm in einem gepflegten 1vs1 Match die eigenen Panzer über den mühsam aufgebaute Stützpunkt rollen zu lassen? Wer will schon Selbstmordattentäter sein, wenn es viel mehr Spaß macht, als Gildenchef ganze Kriege für die eigene Sache zu entscheiden?

Also wenn ich vor die Wahl zwischen "Gewalt und Drogen in der Realität, mit 25 Jahren im Gefängnis" oder "Gewalt und Drogen am Computer, mit 25 Jahren PhD und Stelle bei Google" gestellt werde, wähle ich sicher letzteres. Soziale Kontake "in Echt" sind wichtig und unbedingt notwendig, aber dann doch lieber gute Kontakte in einer virtuellen Welt als schlechte in der Realität.

Meine E-Mail an die KPÖ

Aus ehrlichem Interesse hatte ich der KPÖ vor etwa zwei Wochen eine Anfrage über das Kontaktformular auf der Website geschickt. Nachdem sich dort niemand gerührt hat, machte ich die E-Mail-Adresse der KPÖ Oberösterreich ausfindig und versuchte es dort:

Geschätzte Damen und Herren der KPÖ,

zu meinem Unglück habe ich es leider verabsäumt, Ihrer Wahlveranstaltung an der Linzer Landstraße beizuwohnen, daher konnte ich Ihnen diese Frage nicht direkt, unter vier Augen sozusagen, stellen, sondern muss auf das unpersönliche Medium E-Mail zurückgreifen – ich hoffe aber trotzdem auf eine direkte Antwort auf eine ebensolche Frage.

Das Problem diesjähriger Nationalratswahl äußert sich dergestalt, dass keine der "althergebrachten" – es ist mir durchaus bewusst, dass Sie die älteste Partei des Landes sind, Sie verzeihen also dieses Wortspiel – Parteien aufgrund ihrer bisherigen oder für die zukunft angekündigten Aktionen, Pläne oder Ziele für mich mehr wählbar ist. Ich evaluiere also Alternativen abseits der ausgetretenen, stagnierenden Pfade und dabei steht Ihre werte Partei natürlich ganz oben. Selbstredend bemühe ich mich redlich, mich nicht von leider noch immer negativ besetzten Phrasen wie "Kommunismus" beeinflussen zu lassen und das Junge, Moderne hinter der altbackenen, verstaubten Fassade, die diese Wörter unglücklicherweise aufbauen, zu sehen, aber es scheint mir nur bedingt zu gelingen – verzeihen Sie bitte also meine folgende, möglicherweise etwas seltsam anmutend mögende Frage:

Warum soll ich die Kommunistische Partei Österreichs wählen? Ich verdiene überdurchschnittlich gut und bin der festen Meinung, dass der Staat oder das System Österreich mehr als "sozial genug" ist, also genügend für einen relativ gerechten sozialen Ausgleich tut. Wenn Sie als Partei also von "Umschichtung" und "noch mehr Gerechtigkeit" sprechen, bedeutet das für mich auf den ersten Blick bloß, dass Sie noch mehr von meinem schwerverdienten Geld nehmen und anderen geben möchten, als es das system schon bisher macht. Oder verfalle ich hier doch in falsches Schubladendenken und missverstehe Ihre Absicht zutiefst? Planen Sie zusätzliche Belastungen für den (oberen) Mittelstand, um durchaus arbeitsscheuen oder zumindest arbeitslosen Menschen ein wohlhabenderes Leben auf Kosten von fleißigen, arbeitenden Bürgern zu ermöglichen?

In der Hoffnung auf eine Antwort grüße ich Sie und verbleibe ich,

Nach ein paar Tagen bekam ich auch eine Antwort, und sogar eine recht gute und überzeugt klingende, wie ich finde. Ich war sogar so beeindruckt, dass ich mir zuerst die Erlaubnis zur Veröffentlichung geholt habe:

Das Hauptproblem unserer Zeit ist meines Erachtens, dass auf der einen Seite der Reichtum einer kleinen Minderheit immer größer wird, gleichzeitig aber als Kehrseite zunehmend bis in den sogenannten Mittelstand hinein immer mehr Menschen in die Armut getrieben werden. Wir sehen das als Ergebnis der neoliberalen Politik, welche anstelle eines gesellschaftlichen Ausgleichs und Solidarität die Konkurrenz um jeden Preis gestellt hat.

Wie sich jetzt auch durch die aktuelle Finanzkrise zeigt, kann ein solches System nicht funktionieren. Die Illusionen über einen "gezähmten" Kapitalismus wie sie nach dem Scheitern des Realsozialismus 1989/91verbreitet wurden sind rasch verflogen, vielmehr hat sich gezeigt, dass der reale Kapitalismus um den Preis möglichst hoher Profite zunehmend alle menschlichen Werte zerstört. Daher sehen wir auch unsere Funktion als Kommunististische Partei dahingehend bestätigt, dass die Vision und das Ziel sozialer Gerechtigkeit, einer Gesellschaft die auf sozialen und solidarischen Werten beruht bestätigt und daher gibt es auch die immer wieder totgesagte KPÖ immer noch.

Wenn sie daher ausschließlich von Ihrer eigenen Lage ausgehen, mögen Sie keinen einen Anlass sehen die KPÖ zu wählen. Ich nehme aber an, dass Ihnen auch bestimmte gesellschaftliche Werte im vorhin dargestellten Sinne ein Anliegen sind. Das Klischee von Arbeitsscheuen, die sich auf Kosten der Fleißigen ein gutes Leben machen stimmt so einfach nicht. Die ganz große Mehrheit von Arbeitslosen, Sozialhilfeempfängern usw. hat sich ihre Lage ganz sicher nicht freiwillig ausgesucht. Ist es nicht vielmehr der "Fleiß" millionenschwer entlohnter Manager die im Auftrag der AktionärInnen das letzte aus einem Unternehmen herauspressen und tausende Menschen arbeitslos machen oder in die Prekarisierung verdrängen? Ist es vielmehr nicht so, dass nach dem gängigen Credo die Gewinne privatisiert, die Verluste aber vergesellschaftet und der Allgemeinheit aufgelastet werden? Hauptsache die AktionärInnen haben ihre Schäfchen ins Trockene gebracht.

Die KPÖ verkörpert mit ihren Vorstellungen also hier den Kontrapunkt zu Industriellenvereinigung und den von ihr finanzierten Parteien. Auch wenn unsere politischen Möglichkeiten derzeit begrenzt sind, wir haben eine Meinung und diese vertreten wir auch. Damit sind wir die linke Alternative zu den auf den Neoliberalismus eingeschworenen Parteien.

mfg
Leo Furtlehner

Angesichts der aktuellen Finanzkrise und der 700 Milliarden US-Dollar (übrigens in etwa das Doppelte des österreichischen BIP) Nothilfe der USA für die angeschlagenen Banken kann ich zumindest das "Gewinne privatisieren, Verluste vergesellschaften" unterschreiben. Wobei ein Fakt wie schon oft zuvor "übersehen" wurde: Das Problem ist nicht das "neoliberale", kapitalistische System, sondern jene Leute, die sich über alle Maßen auf Kosten der anderen bereichern wollen. Und solche Menschen gibt es leider in einem "realsozialistischen" System genauso – perfekt funktionieren tut also keines der beiden.

Warum die ÖBB so schlecht wirtschaftet

Bei den österreichischen Bundesbahnen wundern mich die ständigen Defizitmeldungen kein Bisschen mehr. Als braver, umweltschonender Bürger fahre ich nämlich verhältnismäßig viel mit dem Zug und stoße dabei regelmäßig auf zwei interessante Phänomene:

  • Reise Linz – Wien: Weder hin noch zurück ließ sich ein Schaffner blicken und herab, meine Fahrkarte  – übrigens zum saftigen Kostenpunkt von knappen 60 Euro – zu prüfen. Na, blöd wäre ich wenn ich die Fahrkarte am nächsten Tag nicht wieder als unbenutzt zurückgeben würde – trotz des Rückgabeaufschlages von 15 Euro bleibt da ein ordentlicher Batzen Geld über, der mir zugute kommt und der ÖBB entgeht.
  • Reise Mühlviertel – Linz: Stets wenn ich aus dem heimatlichen Mühlviertel Richtung Linz per Zug bummele, muss ich mangels eines Fahrkartenautomatens am Bahnhof mein Ticket direkt im Zug lösen. Blöd nur für die ÖBB, dass der Automat dort in 80 % der Fälle defekt ist, was mich dazu zwingt, oft ohne gültige Fahrkarte zu fahren. Nicht, dass mich jemals ein Schaffner kontrolliert hätte oder dass ein solches Ticket die Welt kosten würde, nichtsdestotrotz sieht die ÖBB keinen Cent für ihre ansonsten zufriedenstellende Beförderungsleistung.

Es ist mir schon klar, dass es viel zu teuer wäre, immer und überall einen Schaffner hinzustellen, aber wenigstens auf den teuren Hauptverkehrsverbindungen sollte dies möglich sein. Und dass die Fahrkartenautomaten schon meistens funktionieren sollten, versteht sich ja wohl von selbst. Auch Kleinvieh macht Mist, liebe ÖBB, wer den Cent nicht ehrt darf sich dann auch nicht wundern, wenn Millionenverluste geschrieben werden.