Happy Birthday, Weblog

Über die ganze Budapest-Aufregung hätte ich beinahe das Wichtigste vergessen: Heute wird dieses mein Weblog genau 4 Jahre alt – 630 Einträge und 2225 Kommentare gab es seit dem 19. November 2003, dazwischen Wechsel der Domain und auf die verschiedensten Hoster, alle möglichen Softwarepakete und Designs wurden ausprobiert, Veröffentlichungen in österreichweiten Printmedien hat es gegeben und so manche Klage konnte im letzten Moment gerade noch abgewendet werden.

Happy Birthday, RandomInsights.net!

Die nächste große Blog-Bday-Feier gibt es nächstes Jahr zum fünften Geburtstag.

Das Budapest Debakel 2007

In den folgenden Einträgen werde ich ausführlich von unserer Budapest-Reise berichten, die als Lustreise am Freitag begann, später zur Lust-Reise wurde und zum Schluss in einem Debakel sondergleichen und einen Tag früher als geplant endete. Dabei werde ich unter anderem folgende Fragen beantworten:

  • Warum haben wir unsere Reise nach nicht einmal 16 Stunden in Budapest wieder abgebrochen?
  • Warum muss ich kommende Woche zum Zahnarzt?
  • Was kosten fünfzehn Minuten in einem Budapester Nachtklub?
  • Warum waren F. und G. im Krankenhaus?
  • Warum mussten meine Schuhe gleich nach der Ankunft in der Heimat in die Waschmaschine?
  • Warum haben wir 16 Euro für den ekelhaftesten Wein, den es in Plastikkanistern zu kaufen gibt, bezahlt, obwohl keine nackte Frauen in der Nähe waren?
  • Warum war ich fünf Stunden auf einem Polizeiposten und warum trafen wir die selben Beamten mehrmals in einer Nacht?
  • Warum sind Programmierer einfach der beste Menschenschlag?

Inzwischen habe ich unsere aufregenden Abenteuer schon so vielen verschiedenen Menschen erzählt (von Taxifahrern über nette alte Damen bis hin zu Ärzten), dass ich sicher bin, sie so detailliert wie möglich wiedergeben zu können. Die Veröffentlichung in Buchform in mehreren Bänden ist auch bereits in Planung, man darf aber auf jeden Fall gespannt sein.

Die Pissoirproblematik

Nachdem meine sämtlichen Toiletteneinträge (siehe die weiterführenden Links am Ende dieses Beitrages) ganz besonders viel Beachtung bekommen, folgt nun schon der nächste. Inspiriert dazu wurde ich am Samstag, während ich im Walker auf ein freies Pissoir wartend auf den Kondomautomaten gestarrt habe (und mich etwas über die dortselbst in den verschiedensten Ausführungen angepriesenen Spielzeuge namens "Muschireizer" amüsiert habe).

Ist es eigentlich ein Zeichen von Männlichkeit, wenn man länger als sein Nachbar am Pissoir steht? Lassen richtige Männer besonders viel Wasser? Ist es männlicher, wenn man keine Stange, sondern gleich einen Stamm Wasser in die Ecke stellt? Dass Herren, die besonders weit urinieren können, sich die Anerkennung ihrer Geschlechtsgenossen verdienen, ist ja ein alter Hut – aber gilt das auch für die Dauer des Vorgangs?

In den einschlägigen Verhaltensregelwerken steht hierzu nichts (wie so oft zu Fragen aus dem Alltag, nur weitgehend fiktive Problemstellungen wie zB "Wie öffne ich einer Dame die Tür?" werden dort behandelt). Ich daher ersuche den geneigten Leser und die bezaubernde Leserin um seine oder ihre geschätzte Meinung hierzu.

Ich persönlich wäre ja vehement gegen ein solch neues Statussymbol der Männlichkeit, denn das würde bedeuten, dass ich fürderhin am Pissoir nicht mehr Vollgas geben könnte*, sondern den ganzen Uriniervorgang künstlich in die Länge ziehen müsste, um so bei meinen Stehnachbarn den Eindruck erhöhter Männlichkeit zu schaffen. Das würde schon einen erheblichen Bequemlichkeitsverlust für mich bedeuten.


* Das erinnert mich an meine Theorie über den weiblichen Orgasmus und wie Männer diesen verstehen können – dazu aber ein andermal mehr.

Was sind meine besten Einträge?

Ich möchte den geneigten Leser und die bezaubernde Leserin ersuchen, mich bei der Suche nach meinen besten Einträgen hier in meinem Weblog zu unterstützen.

Dabei geht es mir dieses Mal nicht unbedingt um den Inhalt, sondern darum, welche Einträge aus literarischer Sicht die besten sind: Welche haben die ausgefeiltesten Formulierungen? Welche lesen sich am flüssigsten? Welche drücken sich selbst in den schönsten Worten aus?

Vorschläge und Anmerkungen bitte wie üblich als Kommentar. Herzlichen Dank für die Mithilfe.

Dinge, über die ich mir Gedanken mache (2)

"Dinge, über die ich mir Gedanken mache" ist eine Serie, über die ich viele meiner weniger konventionellen Gedanken in die Welt setzen möchte. Der geneigte Leser oder die bezaubernde Leserin mag wohl verwundert oder gar angewidert den Kopf schütteln, ich bitte aber um Nachsicht. Er oder sie höre nur mal selber auf die Myriaden Gedanken, die in seinem oder ihrem Kopf herumwirbeln, wähle zufällig einen aus und spinne ihn weiter bis zum interessanten Ende …

Wenn man erfährt, dass man unfruchtbar ist, denkt man sich sicher zuallererst: "Hm, wenn ich das früher gewusst hätte, hätte ich mir das ganze Geld für Kondome sparen können."
Apropos, wäre Folgendes eigentlich ein guter Anmachspruch? "Hey Baby, komm schnell mit mir aufs Discoklo – es kann sicher nichts passieren, ich bin eh unfruchtbar."

Die Klobrillenproblematik

Eigentlich ist es ja ein alter Hut – Frauen beschweren sich (sie "keifen", wie der Profi sagt), wenn Männer nach ihrem kleinen Klogang den Klodeckel nicht wieder herunter klappen. Soweit nichts Neues, dieses Verhalten ist in unsere Zivilisation schon so fest verankert, dass es (das Keifen) jeder als normal (und gerechtfertigt) erachtet und es in jeder Sitcom intensiv behandelt wurde.

Das ist für mich aber noch lange kein Grund, es nicht zu hinterfragen, denn, wie Kettcar es so schön singt: Nur weil man sich so dran gewöhnt hat, ist es nicht normal. Nur weil man es nicht besser kennt, ist es nicht, noch lange nicht, egal. Exakt! Die Klobrillenproblematik ist bei genauerer Betrachtung nämlich gar keine und wurde uns vor vielen Jahren von Emanzen so lange eingehämmert, bis wir selbst daran glauben und uns gar nichts anderes mehr vorstellen können.

Aber: Zuallererst sollen die werten Damen der Schöpfung mal froh sein, dass die Männer die Klobrille zur Durchführung des kleinen Geschäfts überhaupt hochklappen – anatomisch besteht ja gar kein Anlass dazu. Und: Wo steht geschrieben, dass diese Brille immer unten sein muss? In vertikaler Lage würde sie wenigstens nicht so leicht staubig werden, der praktische Nutzen ist also mehr als gegeben. Ich fordere daher im Gegensatz, dass die Frauen die Klobrille nach dem Abschluss ihres Geschäfts hochklappen! Das wäre mal Gleichberechtigung.

Ich glaube, dass das schwache Geschlecht nur aus einem Grund auf dieser "Regel" besteht; nämlich aus genau jenem, weswegen es dem starken immer das Leben schwer macht: Penisneid. Und wahrscheinlich nur deshalb, weil Männer nicht einmal die Hose runter lassen müssen fürs Ludln, geschweige denn sich hinsetzen. So gesehen ist es schon irgendwie verständlich, dass Frauen sich alle möglichen Schikanen ausdenken, um den Männern ihren gottgegeben Vorteil etwas zu versalzen. Nichtsdestotrotz: Hoch oben lebe der Klodeckel.

Meine Bierdiskussionsrunde

Etwas verspätet (heute vor einer Woche schon fand das Ereignis statt) folgt nun endlich die Beschreibung der Bierdiskussionsrunde, an der ich im Zuge meines Bierforschungsprojekts teilgenommen habe.

Zusammen mit St., der löblicherweise ebenfalls seinen Beitrag zur Bierforschung erbrachte, machte ich mich so gegen 17:30 zum Don-Bosco-Haus in der Beethovenstraße auf – offensichtlich handelt es sich dabei um eine Art Schülerheim. Wir waren mäßig nervös, wussten wir doch nicht, was uns dort erwarten sollte; alle möglichen Befürchtungen (Verkaufsveranstaltung? Sekte? Atemberaubend schöne Lesbierinnen, die bekehrt werden wollen?) spukten in unseren Köpfen. Im Don-Bosco-Haus wurden wir von einer blonden Dame, die wohl etwa gute 30 Jahre gezählt haben wird, begrüßt. Unseren flinken Blicken entging natürlich nicht, dass nirgendwo auch nur ein Anzeichen von Bier, weder am Buffet (die erwarteten belegten Brote waren vorhanden) noch auf dem großen Tisch in der Mitte des Raumes zu sehen war – die Wahrscheinlichkeit einer Bierverkostung rutschte damit also auf 0.

Zusammen mit St. und mir waren etwa zehn Männer im Alter zwischen 20 und 40 anwesend, die sich um die vorbereiteten Plätze am Tisch verteilten. Argwöhnisch erspähte ich eine Filmkamera und suchte mir den Platz, an dem ich der Videoaufzeichnung wohl am ehesten entgehen könnte (noch wusste ich ja nicht, was da auf mich zukam). Nach der kurzen Vorstellungsrunde war klar: Vom arbeitslosen Koch über Studenten bis zum Möchtegern-Businessman war alles vorhanden. Neben mir kamen zufällig zwei andere Informatiker zu sitzen, mit denen ich, wie könnte es anders sein, in den folgenden Diskussionen stets einer Meinung war.

Apropos: Die Gesprächsrunde begann genau so, wie es die Tagebücher befürchten ließen – homosexuell angehauchte Fragen über Lebensfreude und Lebenslust. Trotzdem war das Gesprächsklima ganz angenehm – die Psychologin (denn darum wird es sich bei der blonden Leiterin wohl gehandelt haben) stellte Fragen, die je nach Lust und Laune von demjenigen beantwortet wurden, der sich gerade dazu berufen fühlte. Zu den Fragen ("Was ist für Sie Lebensfreude?") kamen später auch noch Fotos ("Welches Foto verbinden Sie am meisten mit Lebensfreude?").

Als jeder Aspekt über Lebensfreude X-mal durchgekaut war, rückte die Blonde endlich mit den Fakten heraus: Wir wären hier, um über Zipfer-Bier zu reden – "Verbinden Sie Zipfer mit Lebensfreude oder mit Modernität?" "Wie schaut der klassische Zipfer-Trinker aus?" Wenig überraschend fiel Zipfer-Bier im Bereich Lebensfreude bei allen Anwesenden durch, die aktuellen Zipfer-Werbungen erhielten durchwegs schlechte Kritiken und der klassische Zipfer-Trinker wurde von uns mit Wampe, Oberlippenbart und stockkonservativen Ansichten ausgestattet. Dabei hatten wir aber gar nichts gegen Zipfer (so schlecht ist es ja nicht), aber mit Lebensfreude oder Modernität hat es nun mal gar nichts am Hut. Unser Fazit war: Schuster, bleib bei deinen Leisten (also den bisherigen Zielgruppen) und versuch nicht, dich krampfhaft in neue Marktbereiche drängen.

Das war eigentlich der gesamte Inhalt der Diskussionsrunde; nach nicht einmal zwei Stunden wurde uns ein versiegelter Umschlag mit dem uns versprochenen Honorar überreicht, ich schnappte mir noch eine Handvoll Brote vom Buffet und schlenderte mit St., zufrieden ob des akzeptabel angenehmen Erlebnisses und der leicht verdienten Kohle, heim. Vorher (ich wartete auf St., der die Fließen benetzen war), wechselte ich aber noch ein paar Sätze mit der blonden Psychologin, die schon am zusammenräumen war: Insgesamt hatte sie sechs solche Diskussionsrunden abgehalten, drei in Wien und drei in Linz. Auf meine direkte Frage hin, ob denn solche Runden tatsächlich etwas bewirken in der Zipfer-Marketingabteilung, druckste sie etwas herum und meinte dann, das dürfe sie mir nicht sagen – sie gab mir aber doch zu verstehen, dass die Auswirkungen sich in engen Grenzen halten werden. Trotzdem bin ich etwas gespannt, wie sich die Werbelinie von Zipfer in Zukunft weiterentwickeln wird – mit dem guten Gefühl, meinen Anteil zur österreichischen Bierwirtschaft beigetragen zu haben.

Meine Webcomics, revisited

Schon vor etwa einem halben Jahr habe ich einen Eintrag über meine favorisierten Webcomics verfasst, mittlerweile hat sich mein Geschmack noch etwas gefestigt und darüber hinaus wurde mein Entwicklergeist angeregt: Die meisten Webcomics bieten ja vorzüglicherweise einen Feed an, damit man immer schön up-to-date bleibt und schnell erfährt, wenn es eine neue Veröffentlichung gibt. Unangenehm ist aber, das bei vielen dieser Feeds der Comic selbst nicht dabei ist – verständlich zwar, denn die Zeichner wollen Traffic auf ihre Seiten locken um damit zu verdienen, aber schlecht für mich, der ich mich nicht dauernd durch verschiedene Seiten klicken, sondern die Comics lieber bequem direkt im Feedreader lesen will.

Daher hab ich ein kleines Skript geschrieben, das einige meiner Lieblingswebcomicseiten abgrast und den jeweils aktuellsten Comic lesbar für einen Feedreader darstellt. Folgende Webcomics werden derzeit unterstützt und sind für jeden, der es wie ich lieber bequem hat, frei zugänglich:

Meine E-Mail an Chefmenü

An: info@chefmenue.at
Betreff: BeschwerdeSehr geehrte Damen und Herren,

ich bin ein grundsätzlich sehr zufriedener Kunde von Chefmenü und erwerbe gerne und regelmäßig zur Deckung meines mittäglichen Nahrungsbedarfs eines Ihrer Produkte (auch wenn Ihre Sortenvielfalt bei fleischlosen Speisen etwas gar mager ist).

So habe ich auch gestern ein Exemplar Ihrer „Faschierten Laibchen“ gekauft. Beim Auspacken musste ich zu meinem Entsetzen aber feststellen, dass sich keine faschierten Laibchen, sondern Scheiben von faschiertem Braten im Behältnis befanden – just eine jener Speisen, die ich so gar nicht gerne zu mir nehme. Sie werden meine Missfallen verstehen, wenn Sie sich in meine Situation versetzen: Angeregt vom nett angerichteten Bild auf der Verpackung und voller Appetit auf ein knusprig gebratenes faschiertes Laibchen musste ich plötzlich vorlieb mit einem gar nicht leckeren weichen Fleischding nehmen, dessen Geschmack und Konsistenz mir so gar nicht zusagen wollte (die restlichen Beilagen, taxativ aufgezählt nämlich Bratensauce und Kartoffelpüree, waren korrekt verfügbar).

Trotz dieses unangenehmen Erlebnisses werde ich auch weiterhin Ihre Produkte käuflich erwerben (besonders Ihre dampfgegarten Nudelgerichte haben es mir angetan) – ich würde mich aber sehr freuen, wenn Ihre Qualitätskontrolle in Zukunft besser aufpassen könnte, damit eine Wiederholung eines solchen Fehler vermieden werden kann.

Mit freundlichen Grüßen

Die Antwort, knapp einen Arbeitstag später:

Sehr geehrter Herr XXXXXXXXX,

es tut mir sehr leid zu hören, dass Sie mit unserem Produkt „Faschierte Laibchen mit Kartoffelpüree“ eine solch schlechte Erfahrung gemacht haben. Ich möchte mich im Namen von Chef Menü® vielmals bei Ihnen dafür entschuldigen. Da wir jede Reklamation sehr ernst nehmen und unseren Qualitätsanspruch gewährleisten wollen, werde ich mich umgehend mit dem Lieferanten in Verbindung setzen. Darf ich Sie aus diesem Grund um das Mindesthaltbarkeits-Datum und um die Filiale, in der Sie das Produkt erworben haben (Adresse), bitten?

Gerne schicke ich Ihnen die Stellungnahme des Produzenten gemeinsam mit einer Entschädigung zu. Bitte mailen Sie mir Ihre Postanschrift zu!

Vielen Dank für Ihre Bemühungen.

Mit freundlichen Grüßen,

Mag. Nicole XXXXXXX

Meine Antwort wiederum:

Sehr geehrte Frau XXXXXXX,herzlichen Dank für Ihre freundliche Antwort. Ich bin äußerst erfreut zu sehen, dass es doch noch Unternehmen gibt, die Kundenbeschwerden, so klein und unbedeutend sie auch sein mögen, ernst nehmen und so vorbildlich wie Sie darauf reagieren.

Mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum kann ich leider nicht mehr dienen, da ich die betreffende Verpackung bereits entsorgt habe; erworben habe ich die „Faschierten Laibchen“ in der Merkur-Filiale in der Mozartstraße, 4020 Linz.

Meine Postanschrift lautet:
XXXXXXXXXXXXX XXXXXXXXX
XXXXXXXX X
XXXX XXXXXXXXX

Mit den besten Grüßen