Saint Jones verzeichnet Gebietsgewinne

Im Zuge einer Herbstoffensive konnte Saint Jones unter der Führung des mutigen Albert I. sein Herrschaftsgebiet stark ausdehnen. In einem beispiellosen 6 Tagekrieg konnten die unterentwickelten Zivilisationen Niederwaldkirchen, St. Peter, St. Veit, St. Ulrich und Auberg unterworfen werden. Das neue Saint Jonesinger Großreich firmiert nun unter dem Namen "Hansbergland" und ist auch im Internet unter http://www.hansbergland.at vertreten. Als Hauptstadt des neuen Großreiches wird die Hansberg-Metropole Saint Jones eine zusätzliche Aufwertung in jeglicher Hinsicht erfahren.
Durch die Glückwünsche befreundeter Nationen, Botschafter und Konsuln scheint die Website des Hansberglandes zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Eintrages zusammengebrochen zu sein …

Mein Ghostwriter und ich sind übrigens nicht für Saint Jones Werbungen unter Vertrag genommen (auch wenn Gerüchte anderes besagen), sondern machen es aus Liebe zu dem Dorf, in dem unsere Wurzeln liegen.

Die lange Nacht der Forschung in Linz

Nachdem der gute Gotti über die Lange Nacht der Forschung in Wien geschrieben hat, folgt nun mit enormer Verspätung (mein Leben (jup, ich hab so was in letzter Zeit) ist noch viel stressiger als Johannes’) mein Eindruck von selbiger in Linz:

Zusammen mit dem feschen Günsl, der bezaubernden Katrin, und meinem Geliebten, Stephan (dessen Bäuchlein ich entgegen aller Unkenrufe sehr erotisch finde), machten wir uns gegen acht (etwas spät, ich weiß) voller Wissensdurst auf nach Linz – natürlich in Schale geworfen, da ein Besuch im Kasino auch noch auf dem Abendplan stand. Wir erhofften uns so auch erhöhte Aufmerksamkeit durch die verschiedenen Präsentatoren und -innen. Meine Schwester hat an dem Abend an der Kepler Uni irgendwas „gearbeitet“ oder „geholfen“ (was weiß ich), was mich in den Genuss zweier Freikarten brachte.
Laut Plan erschien uns die Uni auch am interessantesten, und wir machten uns mit dem Shuttlebus vom Hautplatz aus auf, das Ars Electronica Center links (besser rechts) liegen lassend. Unsere Hoffnungen wurden aber herb enttäuscht: Das Gebotene war wenig und fast durchgehend langweilig bis sehr langweilig. Das traurige Highlight war wohl noch dieser kleine Rennparkur mit Kamera, den es auch schon am letzten Tag der Offenen Tür in Hagenberg gab (und auf dem ich Günsl mehr als nur deklassierte). Nach einer nervenaufreibenden Liftfahrt auf den TNF Turm der Uni (mit der wahnsinnigen Geschwindigkeit von ca. einer Minute pro Stockwerk) ging es, nun schon nicht mehr allzu hoffnungsfroh, mit dem überfüllten Shuttlebus weiter zum Techcenter, wo sich die angekündigte Führung in einem Laserlabor viel interessanter am Plakat las als sie dann tatsächlich war.

Gegen elf hatten wir endgültig die Schnauze voll, und verlegten unseren Abend ins Kasino. Vorher mussten wir aber noch die Hürde des vollkommen überlasteten Shuttlebusses nehmen – viel schlimmer ist es zur Stoßzeit in Tokios U-Bahn auch nicht. Zumindest hatten wir Glück, denn dieser Bus war ein experimentelles Modell, in dem man die neuesten Errungenschaften auf dem Sektor der Navigationssysteme. Dabei handelte es sich um jedes System, an dem der gute Pomberger Gustl mitentwickelt, und das er uns schon mal in einer Vorlesung präsentiert hat (meine Kommilitonen und –innen mögen sich erinnern). Nachdem ich meine Nase aus dem Bauchnabel meines Steh-Nachbarn und den Ellbogen aus dem Mund eines anderen gepult hatte, konnte ich auf einem feschen Flachbildschirm an der Decke unsere Strecke und den darüber eingeblendeten gelben Streifen bewundern. Der höchst enthusiastische, mitreisende Führer begann nach jeder Haltestelle von neuem mit der Erklärung dieses technischen Wunderwerks (und so war schnell klar, dass sämtliche Unstimmigkeiten auf Fehler im Kartenmaterial zurückzuführen waren), was nach einigen Stationen zu gequältem Aufstöhnen („Ois wie wenns ned scho hass und eng genug warad do herin“) unter den Fahrgästen führte.

Im Kasino war es ganz nett, nach der üblichen anfänglichen Zurückhaltung an den Tischen verlor ich Ruck-Zuck beim Roulette mein gesamtes Kapital und musste mich an Stephans Gewinne halten. Mit diesem kleinen Startkapital und meinem sensationellen Pokerface konnte ich am Black Jack Tisch wieder ein paar Almosen herausspielen (die ich aber prompt am Roulette Tisch wieder verlor). Neben mir am Black Jack Tisch (Mindesteinsatz 5 Euro, also der „billigste“) saß ein Juppie, der ständig mit 500 Euro Chips spielte, was mir Nerven und Konzentration raubte. Seine ständigen Zwischenrufe in meine Richtung „Geh na, was machens? Jetzt schauns doch, er hat eine 6, da müssens auf jeden Fall noch ein Karte nehmen“ taten ihr übriges. Obwohl ich meinen Einsatz insgesamt fast verdoppelte, hatte ich von Anfang an die Verachtung des gesamten Tisches – warum, weiß ich nicht. Insgesamt schaffte ich es aber, das Kasino ohne weitere Verluste zu verlassen, im Endeffekt ging nur der „Eintritt“ drauf. Günsl ging es wie mir, Stephan und Katrin konnten beide leichte Gewinne verzeichnen, Katrin war übrigens kaum vom Roulette wegzubringen. Im Prinzip also ein halbwegs netter, wenn auch sinnfreier Abend.

Zittert, Barbaren

Eine Kurzmeldung:

Gaius Julius Caesar ist, genauso wie Elvis und Osama, noch immer am Leben. Bis vor kurzem saß er für die CDU und Lippe im Bundestag. Alle, die das nicht glauben können (oder wollen) und sich lieber von unbewiesenen unrealistischen wissenschaftlichen Erkenntnissen führen lassen als von diesem Blog, können sich gerne von der Wahrhaftigkeit überzeugen.

Noch eine Weisheit

Irgendwie machen mich diese vernebelten, nassen, kranken Herbsttage trübsinnig und nachdenklich. Daher noch eine Quote (© Kettcar – Von Spatzen und Tauben, Dächern und Händen – Deiche)

Nur weil man sich so dran gewöhnt hat, ist es nicht normal. Nur weil man es nicht besser kennt, ist es nicht, noch lange nicht, egal.

Und noch eine kleine Ankündigung: Am Freitag, dem 18. November, gibt es eine Geburtstagsfeier/-party für mein Weblog, dass da ja seinen zweiten Geburtstag feiert – diesen Tag also unbedingt freihalten! Nähere Details folgen noch.

Keine Freundin & Google *refreshed*

Unglaublich, Google hats schon massiv drauf: Noch vor wenigen Wochen, als die Frauen-Situation viel trister, trauriger, alleiner und freundin-loser aussah, war ich noch top gerankt. Kaum erspähe ich ein Licht am Ende des Tunnels, bin ich auch schon aus Googles Index verschwunden (zumindest nicht mehr auf den ersten zehn Seiten, die ich gespannt durchgeschaut hab). Das nenne ich Up-To-Date. Kudos nach Mountain View, wirklich.

Übrigens, dieser Artikel ist zwar auch ein bisschen traurig, hat mich aber köstlich amüsiert beim Nach-Mir-Googlen. Und diese Rechnung ist auch höchst interessant.

Ebenfalls lesenswert

Der gute Johannes hat mir die Ehre erwiesen und mein sinnfreies Gekritzel aufs Höchste in seinem Weblog gelobt. Vielen Dank. Ich kann die Hymne nur postwendend zurückschicken: Deine Geschichten, sind sie auch aus dem normalen Leben eines unter der Last der täglichen Arbeit gebeugten Menschen gegriffen, sind sie doch eine ständige Erheiterung und helfen mir, mein tristes, stets graues und eintöniges Leben auszuhalten und sogar aufzuhellen. Das erste nach einem harten Arbeitstag ist ein Check im Newsreader ob bereits ein neuer Verbalerguss aus deiner Feder ansteht. Im Ernst. Also, geneigter Leser und bezaubernde Leserin, wirf einen Blick auf Johannes’ Blog (steht übrigens schon einige Zeit in meiner Blogroll).

Nun habe ich ja bereits vor einiger Zeit eine kurze Vorstellung von Johannes (super Name übrigens, nur das „Jo“ irritiert ein bisschen 😉 zum Besten gegeben. Seit dem habe ich diesen illustren und geschätzten Menschen noch weiter kennen gelernt und möchte gern mehr von ihm erzählen:

Johannes, wohl besser unter seinem Künstlernamen Harry S. Morgan bekannt, ist ein stadtbekannter Aktivist der Linzer extremen Linken. Gerüchten zufolge hat er den Iran Zwischenfall von `79 sowie die Diaspora verursacht. Außerdem ist er persönlich für die steigenden Ölpreise verantwortlich (Auch wenn links-linkes Propaganda Supermächten in Übersee die Schuld daran zuschanzen will).
Die erste urkundliche Erwähnung von Johannes geht auf das Mittelalter und einer Stadt namens „Hammeln“ zurück, in der er als fahrender Musikant eine tragende Rolle spielt. Auch Kindern erzählt man gerne von Johannes, durch die mündliche Überlieferung wurde sein Name jedoch weitgehend verfälscht; so kennt man ihn fast nur mehr unter Synonymen wie „Böser Wolf“, „Schwarzer Mann“, „Muhme Rumpumpel“ oder „Richard Nixon“.
Seinen pompösen Lebensstil im Linzer Rotlichtviertel finanziert Johannes hauptsächlich mit seiner Zucht an Versuchstieren, die er an Labore in der ganzen Welt verkauft. So kann er auch problemlos seinem größten Hobby, dem Schlachten, nachkommen. Neben dieser blutigen Freizeitbeschäftigung kann man ihn auch an so manchem Wochentag an der Donau erspähen, wie er, so am Ufer entlang flanierend, mit einem großkalibrigen Gewehr auf Schwäne, Enten und Jogger zielt.

So, ich denke das vermittelt ein ganz gutes und realistisches Bild von ihm. Sollte noch weiterer Bedarf an Geschichten aus Johannes’ Alltag herrschen, bin ich gerne bereit, weiter in meiner Märchenkiste zu kramen.

Zur Bundeshymne/in

Das niedrig gewachsene, schmalschultrige, breithüftige und kurzbeinige Geschlecht das schöne nennen, konnte nur der vom Geschlechtstrieb umnebelte männliche Intellekt. Mit mehr Fug könnte man das weibliche Geschlecht das unästhetische nennen. Weder für Musik, noch Poesie, noch bildende Künste haben sie wirklich und wahrhaftig Sinn und Empfänglichkeit; sondern bloße Äfferei, aus Behuf ihrer Gefallsucht, ist es, wenn sie solche affektieren und vorgeben. Was die Weiber kennzeichnet, ist ein an Verrücktheit grenzender Hang zur Verschwendung, eine instinktartige Verschlagenheit, ein unvertilgbarer Hang zum Lügen. Kurz: Das Weib ist ein subordiniertes Wesen, eine Art Mittelstufe zwischen dem Kinde und dem Manne, als welcher der eigentliche Mensch ist.

Arthur Schopenhauer

Dem stimme ich natürlich nicht zu (dass muss ich jetzt sagen ;), aber was wegen der Bundeshymne aufgeführt wird … *kopfschüttel*. Der nächste Schritt wird wohl sein, dass man bei jedem Nomen mit maskulinem Artikel („der“) auch den femininen („die“) verwenden muss – umgekehrt natürlich nicht, wo kommen wir denn da hin?! Dazu fällt mir nur noch ein

Feminismus existiert nur, um häßliche Frauen in die Gesellschaft zu integrieren.

Charles Bukowski

ps: Danke an pendi für die köstlichen Zitate.

Grea Bua – Die Regeln

Grea Bua (heißt soviel wie „Grüner Junge“) ist ein weit über die Grenzen des Mühlviertels bekanntes Kartenspiel, und wird gern in einem Atemzug mit Poker (Texas Holdem) und Black Jack genannt. Es stellt die allerhöchsten Ansprüche an Intelligenz, Reaktion, Pokerface und Kombinationsfähigkeiten und ist dafür bekannt, schon so manchem Bauern den Rosenhof abgeknöpft zu haben. Ich selbst hab meine zweite Woche Maturareise allein durch meine Grea Bua Gewinne finanziert.

Benötigt werden Doppeldeutsche Schnapskarten (36 Blatt) und 3-6 Spielern (am besten vier). Sollten sich die Karten nicht genau auf die Mitspieler aufteilen lassen, dann wird eine passende Anzahl an Sechsern aus dem Spiel entfernt. Gespielt (und gegeben) wird im Uhrzeigersinn, alle Karten werden gleichmäßig auf alle Spieler verteilt. Es gibt keinen Trumpf und es muss immer die richtige (also gegebene) Farbe (sofern vorhanden) zugegeben werden. Stechen tut natürlich immer die höhere Karte, und zwar in der Reihenfolge (von der höchsten zur niedrigsten Karte): Sau, König, Ober, Unter, Zehner, Neuner, Achter, Siebener, Sechser.

Ziel des Spieles ist, nicht den grünen Ober (also den „grea Bua“ – siehe Bild), sowie nicht den letzten Stich zu machen. Alle anderen Karten können oder können nicht beliebig gestochen werden. Außerdem darf in der ersten Runde keine Pik-Karte (also eine grüne) gespielt werden. Ansonsten gibt es keine Einschränkungen bis auf die erwähnte, dass stets die gegebene Farbe zugegeben werden muss. Ist diese Farbe nicht vorhanden, kann jede andere gespielt werden – oft ist dies dann der Grea Bua.

Wird um Geld gespielt (sehr empfehlenswert, weil es die Motivation ganz ungemein erhöht), einigt man sich auf einen Geldbetrag, den die beiden Verlierer (zwei deshalb, da man zwei „Fehler“ machen kann, nämlich den Grea Bua oder den letzten Stich einzufahren) an jeden der Gewinner auszuzahlen haben. Macht ein Spieler beide Fehler, muss er allein für diese Beträge aufkommen – jeder Gewinner muss auf jeden Fall den abgemachten Betrag bekommen. Ein Beispiel: Es gibt vier Spieler, geeinigt hat man sich auf ein Almosen von einem Euro pro Spiel und Sieger. Verlieren nun zwei Spieler, bekommt jeder der übrigen jeweils 50 Cent von beiden (dh insgesamt einen Euro – jeden Verlierer kostet dies also einen Euro). Gibt es nur einen Verlierer, muss er jedem der drei Gewinner einen Euro zahlen (er verliert also insgesamt drei Euro).

So, das wars eigentlich schon. Sollte noch jemand Fragen oder Lust auf ein paar Spielchen haben, bitte melden. Und Geld mitbringen!