Über asiatisches Schamhaar

Durch alle Höhen und Tiefen der modernen Pornografie hat sich eine Konstante besonders gut erhalten: Asiaten, insbesondere Asiatinnen, sind massiv bebuscht.

Während in der westlichen Welt sowohl im Erotik-Show-Business als auch im privaten Bereich der Trend in Richtung einer sehr zurückhaltenden oder gleich ganz fehlenden Intimfrisur geht, scheinen Asiatinnen nichts gegen umfangreiche Schambehaarung zu haben. Ganz im Gegenteil, das gehört zur Gesamterscheinung irgendwie dazu.

Aber ist dem wirklich so? Denn in einem Moment der Stille habe ich die folgende kühne Theorie aufgestellt:

In der Pornografie ist die wuchernde asiatische Schambehaarung nur deswegen allgegenwärtig, weil es der Konsument beziehungsweise die Konsumentin genau so erwartet. Asiatische Schamhaare sind sozusagen bloß eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, über Jahrzehnte aufgebaut und -bauscht! Das reale Leben hat rein gar nichts mit dem zu tun, was uns naiven Europäern hier vorgegaukelt wird.

Der ausufernde Bewuchs der asiatischen Darstellerinnen ist also nichts anderes als das Porno-Klischee, dass mit dem Pool-Boy immer was geht. Oder dass alle Mädchen unschuldige Babysitterinnen sind, die mit 18 vom Bruder ihrer besten Freundin das erste Mal in die Kunst der Liebe eingeführt ((No Pun intended.)) werden und dabei auch gleich beim Analsex ihren ersten Orgasmus bekommen. Oder oder oder …

Soweit also meine Theorie. Ist da was dran?

Da meine eigenen sexuellen Erfahrungen mit Damen aus Fernost weder repräsentativ noch existent sind, habe ich mich auf die Suche nach Personen mit entsprechendem Insiderwissen gemacht. Leider sind mir derer, wie ich überrascht feststellen musste, nicht besonders viele bekannt ((Wo ist die globalisierte Welt, wenn man sie denn mal braucht?)), einige spannende Erkenntnisse konnte ich aber trotzdem gewinnen:

Asiatinnen des realen Lebens sind offenbar durchaus der Meinung, dass die Präferenz der Europäer und vor allem der Amerikaner eher in Richtung Kurzhaarfrisur oder gleich direkt Kahlheit geht. Ich zitiere aus der schönen Erfahrung eines Informanten „because you foreigners like it like this.“

In jedem Fall aber kann der massive Überhang an vollbehaarten Damen, wie ihn uns die Erotikindustrie vorgaukelt, kaum bestätigt werden; im besten Fall könnte man zwar von einer vergleichsweise größeren Menge an Schamhaar sprechen, allerdings bei weitem nicht in dem Ausmaß, wie es das Klischee glauben machen möchte.

Leider sind auch meine wenigen Informanten nicht besonders repräsentativ ((Vor allem konnte ich niemanden mit Erfahrungen aus Japan – dem Mutterland der asiatischen Pornografie – finden.)), daher mein Aufruf an den geneigten Leser: Wie sind Eure Erfahrungen mit diesem Thema? Schwimmt Ihr mit dem Strom und glaubt an die Allgegenwart von asiatischem Schamhaar, oder schlagt Ihr euch auf die Seite meiner kühnen These und fürchtet genau wie ich die pornografische Vorspiegelung falscher Tatsachen?

Zur Pensionsversicherungsanstalt

Nun war auch mein Jahrgang dran und hat das freundliche Briefchen der Pensionsversicherungsanstalt bekommen. Genau, jenes mit der Bitte um Prüfung und Ergänzung der Pensionszeiten.

Abgesehen vom kurzen Amüsement über längst vergessene oder verdrängte Ferialpraktika sind mir dazu noch die folgenden, mäßig spannenden ((Aber es musste halt unbedingt wieder ein Blog-Beitrag her.)) Punkte in den Sinn gekommen:

Alle paar Jahre muss ich mein Curriculum Vitae ((Jetzt hab ich extra im Duden nachschlagen müssen um mich zu versichern, dass das ein Neutrum ist)) basteln. Und jedes Mal kämpfe ich wahnsinnig damit, mich an meine Vergangenheit zu erinnern, besonders an Start- und Enddaten diverser Vorbeschäftigungen oder Ausbildungen. Wie viel effizienter und genauer wäre es, da einfach eine Kopie des Auszugs der Pensionszeiten reinzumachen? Würde auch wahnsinnig bei der automatisierten Verarbeitung von Bewerbungen helfen, das aber nur so nebenbei 😉

Überhaupt hab ich mich sehr gewundert, dass es noch keine Möglichkeit gibt, die Daten online zu bestätigen bzw. zu ergänzen – was für ein wahnsinniges Einsparungspotential muss es hier doch geben, wenn sich die Pensionsversicherungsanstalt das Abtippen der handschriftlichen Antworten ersparen könnte?

Ich stell mir das in etwa so vor: Das Briefchen ist genau so wie es ist, es kommt nur ein neuer Absatz dazu: „Wenn Sie möchten, können Sie Ihre Antwort alternativ auch online über unsere Webseite einreichen. Bitte benutzen Sie hierfür die folgenden, automatisch generierten Zugangsdaten […]“.

Und könnte eine solche Sendung nicht der perfekte Terroranschlag sein? Folgendes Rezept bitte nicht zuhause nachmachen:

  1. Landesweite Postwurfsendung mit Beamtendeutsch und komplizierten Antragsformularen, damit es seriös erscheint.
  2. Grinsend die Hände reiben, während staatstreue Österreicher zu Tausenden das Zyankali vom Klebestreifen des Antwortkuverts lecken und umkippen.

Tunnels

Ohrloch Anno 2013
Ohrloch Anno 2013

Ob die aktuell voll im Trend stehende Jugend wohl schon einmal darüber nachgedacht hat, wie die eigenen Ohren in 30 Jahren aussehen werden?

Ohrloch Anno 2043
Ohrloch Anno 2043

Ich schon.

Und ich freue mich schon tierisch darauf, 60 zu sein und mich köstlich über eine ganze Generation von missgestalteten 50-Jährigen amüsieren zu können. Und gemeinsam mit deren Kindern über sie zu lachen.

Krieg und die Evolution

Letztens in einem Stripclub in Bratislava: Meine Begleiter bemühen sich redlich, ihren Speichelfluss zu kontrollieren, während ich verlegen an meinem Sprite nippend an die Decke starre und – wieder einmal – über die Evolution nachsinne.

Durchaus mit brauchbaren Ergebnissen, wie ich finde: Der exakte Gedankengang würde zwar in seiner verworrenen Ausführlichkeit den Umfang dieser kleinen Webseite sprengen, Grundstein waren aber Überlegungen, die um die körperliche Perfektion der sich darbietenden Göttinnen kreisten. Und Ergebnis die Erkenntnis, dass Krieg einen nicht zu unterschätzenden Anteil an der Evolution bzw. der Genetik des Menschen hat. Möglicherweise sogar einen sehr wichtigen.

Meine These ist nämlich: Die ständigen Kriege haben den Menschen aller Zeitalter unbewusst dabei geholfen, genetisches Material zu verteilen. Etwas, das ganz unbestritten wichtig für die Evolution, für die Anpassungsfähigkeit der Spezies ist.

30-jährige Krieg
Der 30-jährige Krieg verheerte ganz Mitteleuropa. Und hat sicher dabei geholfen, schwedische Gene bis nach Südbayern zu tragen.

Man stelle sich ein beschauliches, abgelegenes Tal vor 5.000 Jahren vor. Ein paar Dutzend Familien Homo Sapiens leben seit Generationen friedlich nebeneinander; alles ist gut, nur der Genpool wird immer seichter. Mit der unvermeidbaren Folge, dass die Homo Sapiens langsam aber sicher anfälliger für Krankheiten und Umweltveränderungen werden.

Zum Glück für den Genpool haben sich aber die Homo Sapiens des Nachbartals dazu entschieden, eine erfrischende Wanderung inklusive Plünderung zu ihren gar zu friedliebenden Nachbarn zu starten – mit dem Ergebnis, dass eine ganze Reihe von Frauen und Kindern vergewaltigt und geraubt wurden. Und der Genpool sowohl bei den Gewinnern als auch bei den Verlierern eine für beide Gruppen wichtige Erweiterung erfahren hat.

Mit den Jahren wurden die Kriege zwar immer größer, aber die Grausamkeit der Sieger nicht weniger. Bis heute.

So schlimm und grauenvoll das für die betroffenen Menschen und Einzelschicksale auch ist, so positiv ist es für unseren Genpool. Im Übrigen muss die Vermischung der Genpools ja auch nicht immer brutal erzwungen werden, man denke nur an die zahllosen französischen Mademoiselles, die sich im zweiten Weltkrieg in stramme deutsche Besatzer verliebt haben, oder ein paar Jahre später deutsche Frauen in nicht minder stramme Amerikaner.

Welche enormen Auswirkungen diese Vermischung durch Kriege (und Völkerwanderungen, die aber auch meist recht kriegerisch waren) haben, sieht man beispielsweise recht markant an der blonden Haarfarbe. Die kommt fast ausschließlich in Nordeuropa vor ((Auch wenn sie nicht dort entstanden ist)), und wurde wohl erst durch die germanischen Völkerwanderungen und Plünderungen der Wikinger in ganz Europa verteilt. So gibt es heute beispielsweise in Marokko blonde Berber, die höchstwahrscheinlich Nachkommen von Vandalen sind.

Ob jetzt Blond eine besonders verbreitenswerte Mutation ist, sei dahingestellt ((Vermutlich aber schon, wenn ich mich an die großen Augen und offenen Münder meine Begleiter im Stripclub erinnere.)). Ich bin aber davon überzeugt, dass diese durch Konflikte angetriebene genetische Vermischung langfristig sehr wichtig für die Menschheit war. Möglicherweise hat sich die Evolution ja sogar etwas dabei gedacht, als sie die Grausamkeiten der (meist männlichen) Sieger an den (meist weiblichen) Besiegten zur Regel werden ließ.

Heutzutage verliert dieser Faktor in der Evolution durch die Globalisierung aber sicher an Bedeutung. Schließlich muss man nicht mehr unbedingt als Soldat hunderte Kilometer in den Krieg ziehen, um andere Länder zu sehen. Auch wenn Massenvergewaltigung, Sklaverei und Verschleppung sicher ein effizienteres Mittel zur Verteilung von Gensträngen ist ((Vergessen darf man im Übrigen auch nicht, dass siegreiche Soldaten meist besonders männliche und daher evolutionstechnisch begehrte Gene zu verteilen hatten.)), als ein Wochenende Sightseeing.

Aber da es sowieso nicht so aussieht, wie wenn Homo Sapiens in nächster Zeit das Interesse am Krieg verlieren würde, mache ich mir – zumindest in diesem kleinen Bereich – keine Sorge um die Spezies.

Die Tanzmusik-Formel

Gestern nächtens war ich nach altersbedingt umfangreicher Abstinenz doch einmal wieder im Linzer A1. Einerseits um dem Alkohol zuzusprechen und die lokale Jugend in Lokalaugenschein zu nehmen, andererseits um zu tanzen. So alt bin ich ja jetzt nun auch wieder nicht.

Leider gelang es mir nicht mein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Das mit dem Alkohol und dem Augenschein klappte zwar ganz gut, das Tanzen wurde aber durch die unglaublich schlechte Musikzuspielung unmöglich gemacht.

Nun ist die Linzer Jugend zwar nicht unbedingt für ihren Musikgeschmack berühmt, das Ausmaß der Untanzbarkeit hat mich aber trotzdem unangenehm überrascht. Auch, weil sich an diesem Abend die vermeintlichen Profis von technobase.fm für die Musik verantwortlich gezeichnet hätten.

Die beiden dergestalt zeichnenden DJs ((Deren Aussehen und Bewegungen fast einen zweiten Beitrag wert wären.)) haben so ungefähr jeden Fehler gemacht, den es in diesem Geschäft zu machen gibt. Dabei wäre die Formel für gute Tanzmusik so unglaublich einfach:

Beats
+ Beats
- jegliche Unterbrechung der Beats (zB Pausen zwischen Tracks)
- alles, was dominanter als die Beats ist (zB übertriebene Melodie-Sampler)
- Gesangs-Jingles aus grindigen Pophits
- geistloses Dazwischenplappern nicht minder geistloser DJs
+ Beats
- Mitklatschen (!) des geschmacksberaubten Publikums
---------------------------------------------------------------------------
= Dufte Tanzmusik für die ganze Nacht

Also bitte, das ist ja nun echt keine Raketenforschung, das sollte ja nun wirklich jeder Lehrling zustande bringen. Und wenn der geneigte Leser an der Funktionsfähigkeit meiner Formel zweifelt, soll er sich mal in Ruhe die richtig guten DJs (nicht den Guetta! Schon eher den Kalkbrenner) ansehen.

Gehaltstransparenz

Vor einigen Monaten ist das sehr beeindruckende „Handbook for new Employees“ des Softwareunternehmens Valve (unbedingt lesen – Valve ist eines der profitabelsten und innovativsten Unternehmen der Branche) an die Öffentlichkeit gelangt. Und hat prompt hohe Wellen geschlagen: Neben unglaublich offenen Management-Praktiken, die vor allem darauf ausgerichtet sind, Kreativität zu unterstützen, fand ich dabei einen Teil besonders interessant: Den Bereich „Compensation“, also Gehalt (ab Seite 25 im Handbuch zu finden).

Im Prinzip wird bei Valve das Gehalt einzelner Mitarbeiter von dessen Kollegen bestimmt, denn diese bewerten seine Fähigkeiten, Produktivität und Leistung – also schlussendlich sein Wert für das Unternehmen. Daraus entsteht dann das Gehalt. Ich finde das genial.

In so gut wie allen Unternehmen, besonders in Österreich, ist das natürlich undenkbar. Bei uns wird aus dem eigenen Gehalt meistens ein Riesen-Geheimnis gemacht, das niemals unter Kollegen und sogar auch nur sehr selten unter Freunden diskutiert wird. Ich würde gern das Gegenteil sehen, nämlich dass innerhalb eines Unternehmens die Gehälter aller Mitarbeiter offen und transparent kommuniziert werden.

Wenn man es sich nämlich genauer überlegt, gibt es nur einen einzigen Grund, sein eigenes Gehalt geheim zu halten: Nämlich nur dann, wenn man der Meinung ist, dass man ein ungerechtfertigt hoch bezahlt ist. Nur dann, wenn das eigene Gehalt im Vergleich zu den Kollegen unfair hoch ist.

Verdient man mehr als andere, ist aber der Meinung, dass dies aufgrund der eigenen Leistung absolut gerechtfertigt ist, dann sollte man doch kein Problem damit haben, wenn andere das eigene Gehalt kennen. Denn, man verdient es ja schließlich, und wenn dem wirklich so ist, dann sehen das die Kollegen auch so.

Verdient man weniger als andere, dann schadet ein Vergleich mit anderen natürlich noch weniger, und wenn schon nur als Diskussionsgrundlage bei der nächsten Gehaltsverhandlung.

Diese Informationen müssen auch gar nicht die Unternehmensgrenzen verlassen, fördern aber, glaube ich, ganz ungemein die Gleichberechtigung und Unternehmenskultur und verhindern auch ein heimlich dahinbrodelndes Neidwesen, wenn sich langfristig Leistung und Kompensation fair und nachvollziehbar eingependelt haben.

Eine schöne Utopie.

Zur Verringerung der Einkommensschere zwischen Männern und Frauen gibt es einen winzigen Vorstoß in diese Richtung: Bis 2014 müssen in Österreich Unternehmen ab 150 Mitarbeitern anonymisierte, durchschnittliche Gehaltsdaten veröffentlichen (danke an R. für den Hinweis). Was auf den ersten Blick zumindest ein bisschen brauchbar klingt, wird aber sicher die Erwartungen nicht erfüllen. denn in typisch österreichischer Lösung sind keinerlei Sanktionen bei Nichteinhaltung dieser Richtlinie geplant.

The Apple Way, oder: Wie ich es doch noch schaffte, ein paar Fotos aufs iPad zu kopieren

Es ist Freitagabend und vor meiner Abreise ins Mühlviertel möchte ich noch schnell ein paar Fotos von meinem PC aufs iPad kopieren, um sie Verwandten zeigen zu können. Aus dieser unschuldigen Idee soll sich nun eine Causa entwickeln, die mich ernsthaft an Apples Zurechnungsfähigkeit zweifeln lässt:

Erster Akt

Die betroffenen Fotos sind mehrere 100 Stück an der Zahl und damit insgesamt ein gutes Stück jenseits der 2-Gigabyte-Grenze angesiedelt, was Dropbox oder ähnliche schnelle Hilfsmittelchen ausschließt, auf die ich üblicher- und bequemerweise in solchen Fällen zurückgreife. Außerdem mussten die Fotos unbedingt offline zugänglich sein, denn im gesamten Mühlviertel (so zumindest meine Erfahrung) gibt es weder Mobilfunk noch Internetzugang. Es bleibt also nur die eingebaute iPad-Fotobibliothek.

Seit iOS 5 hat Apple vor mehr als einem Jahr den früheren iTunes-Zwang für Betriebssystemupdates abgeschafft – immerhin ein Punkt, den man ihnen groß anrechnen muss. Als erste Folge dieser Politikänderung ist damals umgehend das Ungeheuer iTunes – zweifellos die schlechteste Software, die jemals den Weg auf so viele Millionen Computer gefunden hat – von meinen PCs verschwunden.

Natürlich ist für den Zugriff auf die Fotobibliothek aber iTunes unbedingt notwendig.

Also installiere ich schweren Herzens dieses Monstrum und führe die üblichen notwendigen Konfigurationsschritte (AppleID eingeben, mit iPad verknüpfen, und so weiter) durch.

Zweiter Akt

Natürlich lassen sich aber auch über iTunes nicht einfach so ein paar Fotos kopieren, vielleicht sogar per Drag & Drop, denn das wäre ja obszön und viel zu benutzerunfreundlich.

Nein, man muss schon korrekterweise die Fotobibliotheken zwischen PC und iPad synchronisieren, so richtig mit allem Drum und Dran. Glücklicherweise kann man aber den Standard-Pfad des PC-Fotoverzeichnisses anpassen, und so immerhin iTunes vorgaukeln (sobald man herausgefunden hat, wo man klicken muss), dass das Verzeichnis mit den wenigen in Frage kommenden Fotos eh die gesamte Fotobibliothek ist und nicht extra alle 20 Gigabyte meiner Fotos kopiert werden müssen.

Dritter Akt

Natürlich lassen sich nun die Fotos aber nicht einfach so synchronisieren, denn sie befinden sich nicht auf einer lokalen Festplatte, sondern dort, wo sie hingehören, nämlich im Netzwerk auf meinem Medien-Server. Die dortigen Daten sind bequem per Windows-Homegroup mit allen anderen lokalen Computern geteilt (übrigens etwas, das Einzurichten insgesamt etwa 30 Sekunden Aufwand verursacht hat – ein Zeitraum, in dem iTunes nicht einmal vollständig gestartet ist).

Damit mag aber iTunes nicht umgehen, weil es logischerweise keinen Schreibzugriff auf die in Frage kommenden Verzeichnisse und Fotos hat. Warum iTunes für das simple Kopieren von Bildern unbedingt Schreibzugriff will, hinterfrage ich resignierend zu diesem Moment allerdings nicht mehr.

Also kopiere ich die Fotos auf den lokalen PC, damit auch Apple sich herablässt, mit ihnen zu arbeiten. Ich will die ja nur schnell auf meinem iPad haben.

Vierter Akt

Natürlich lassen sich nun die Fotos aber nicht einfach so synchronisieren, wie mich etwas kurz angebunden eine Warnung wissen lässt: „Alle bestehenden Fotos auf dem Gerät werden gelöscht. Fortfahren?“

Also muss ich vorher noch die wenigen Schnappschüsse und sonstigen wichtigen Erinnerungsfotos, die sich schon auf dem iPad befinden und dorthin via Dropbox gekommen sind, auf den PC zurücksichern, damit sie nicht auf Nimmerwiedersehen verloren gehen.

Nun endlich kann die Synchronisation beginnen, und jetzt, ein Traum wird wahr, finden sich tatsächlich neue Fotos in der iOS-Fotobibliothek. Erleichtert nehme ich das iPad zur Hand, um bequem auf der Couch liegend ein paar Fotos, die weniger geeignet für Verwandtschaft sind, zu löschen.

Fünfter Akt

Natürlich lassen sich diese Fotos aber nicht so einfach vom iPad löschen. Sie sind ja – sehr intuitiv – vollständig mit der PC-Fotobibliothek synchronisiert, was ein Löschen von vorneherein schon einmal gar nicht erlaubt. Warum ein Löschen nicht rück-synchronisiert wird, wofür iTunes dann überhaupt den Schreibzugriff ganz zu Beginn haben wollte und warum das ganze „Synchronisierung“ genannt wird, wird mir nicht erklärt. Das wäre aber vielleicht auch schon zu benutzerunfreundlich gewesen.

Also muss ich zurück an den PC, um dort diejenigen paar Fotos rauszulöschen, die ich nicht am iPad will (insgesamt waren es übrigens vier). Und danach muss natürlich die gesamte Synchronisation neu durchgeführt werden.

Zu meiner Überraschung folgt nun aber doch kein sechster Akt, denn jetzt ist dann doch alles so wie gewünscht. Bis halt auf ein ungewollt installiertes iTunes, ein sinnlos herumkopiertes Verzeichnis mit Fotos und einigen derben Flüchen, die ich im Nachhinein, in Sorge um meine unsterbliche Seele, am liebsten unausgesprochen machen möchte.

Alles funktionierte so unglaublich intuitiv und benutzerfreundlich, sozusagen eh wie auf Anhieb, ganz ohne Probleme und so einfach, dass es auch ein Kind oder meine Oma hätte schaffen können. Der Apple Effekt halt.

Alles in allem hab ich mehr als zwei Stunden, die Geduld eines Blauwals und zwei Diplome in Computerzeugs gebraucht, um Fotos auf mein iPad zu kopieren. Nicht schlecht, Apple.

Die Wohnungstagebücher (1)

Linz, am 27. August 2012,

Geliebtes Tagebuch,

lange ist’s her, seit ich das letzte Mal deine vergilbten, ausgefransten Seiten mit meiner Tinte benetzt hatte. Ich flehe dich an, bitte verzeih diese Vernachlässigung, erneut brauche ich, um dir in Stunden der höchsten Not mein Leid zu klagen.

Denn das Leben in meiner klitzekleinen Wohnung ist in den letzten Monaten vom weitgehend neutralen Limbo zu Hölle und Fegefeuer geworden. Wobei es an sich schon vermessen ist, hier überhaupt noch von Leben zu sprechen, es handelt sich schließlich um kaum mehr als die nackte Existenz.

Dass meine kargen vier Wände den kuschligen Charme einer Legebatterie ausstrahlen, war mir schon während des Einzugs vor gut zweieinhalb Jahren klar – sowas ist ja bei gut dreieinhalb Quadratmeter Wohnfläche inklusive französischem Balkon kaum zu verbergen. Das wäre an sich schon okay so, denn die Lage ist super und ich hab eh auch nicht soviel Zeugs. Im Mietvertrag stand aber nichts davon, dass meine Wohnung gleichzeitig auch als Taubenkobel an den lokalen Taubenzüchterverein verleast wird.

Deswegen darf ich mein Heim in bester WG-Manier mit Dutzenden Tauben teilen. Anfangs war die Beziehung zwischen den geflügelten Ratten und mir auch noch verhältnismäßig freundlich und weitgehend von gegenseitigem Desinteresse geprägt. Mittlerweile haben sich die bösartigen Tiere aber gegen mich verschworen und scheinen das eindeutige Zeil zu verfolgen, mich aus der gemeinsamen Wohngemeinschaft zu vertreiben zu wollen.

So hören sie ständig ohrenbetäubend laut Death-Metal-Musik, auch in der Nacht und nur um mich wach zu halten. Sie lassen absichtlich in Bad und Küche ihren ekelhaften Dreck rumliegen, der Kühlschrank ist voller schimmelnder Brotkrumen und das Waschbecken ist ständig von Federn verstopft. Und – es ist wohl besser, wenn du dich setzt, geliebtes Tagebuch – letztens habe ich am helllichten Tag zwei von den Viechern beim Kopulieren auf der Wohnzimmercouch erwischt. Wie sie bemerkt haben, dass ich sie beobachte, haben sie mich nur hämisch angegrinst, den Stinkeflügel hochgereckt und einfach weiter gemacht.

Ich bin nervlich komplett am Ende und weiß nicht mehr, was ich noch tun soll: Meine Versuche, wieder Frieden zu schließen, werden nicht angenommen. Selbst der Mediator und die Gruppentherapie, die ich selbstredend aus der eigenen Tasche bezahle, fruchten nichts. Eher im Gegenteil. Mittlerweile haben meine Mitbewohner auch ihre asozialen Alkoholiker-Freunde bei uns einziehen lassen – und sie sind mit einer einer ganzen Menge asozialer Alkoholiker befreundet. Zusätzlich haben mir die brutalsten unter den Viechern auch unmissverständlich Prügel angedroht, sollte ich „mein dreckiges Maul noch einmal aufmachen“.

Ach, mein geliebtes Tagebuch, meine Verzweiflung ist groß. Ausziehen ist aber natürlich keine akzeptable Lösung, jetzt wo ich endlich die Vorhangstangen montiert habe … Suizid vielleicht?

Einseitige Gleichberechtigung

Am Frequency ((Oh ja, trotz meines reifen, gesetzten Alters halte ich sowas noch aus, dem Green Camping sei’s gedankt.)) machte ein interessantes Gerücht die Runde: Auf einer der Herrentoiletten wäre ein Mädl vergewaltigt worden, deswegen dürfen Damen ab sofort nur mehr aufs Damenklo gehen.

So absurd dieses Gerücht auch war – wie soll nur jemand an einem Ort vergewaltigt werden, an dem sich zu jedem denkbaren Zeitpunkt wenige Zentimeter entfernt Dutzende gelangweilte Menschen die Beine in den Bauch stehen – es verbreitete sich wie das sprichwörtliche Lauffeuer und führte zu einer fast spürbaren Verringerung der Mädls am Herrenklo.

Im geübten Leser wird nun schon der Verdacht keimen, worauf ich hinaus will: Wieso zum Henker ist es plötzlich seit einigen Jahren gang und gäbe, dass Frauen anstandslos das Herrenklo benutzen, nur um den Warteschlangen am eigenen zu entgehen? Wieso zum Teufel ist es in dem Fall plötzlich kein Problem mehr, dass Männer im Stehen pinkeln und den Klodeckel hochgeklappt lassen? Wieso beim Dreifach Geschwänzten machen wir dann nicht gleich Ernst und überall Unisex-Toiletten?

Wieso schaffen es Frauen mal wieder, es sich so zu richten, wie es ihnen grade in den Kram passt und kaum mehr Widerstand aufkeimt als ein hasserfüllt hingerotzter Eintrag in einem belanglosen Blog? Würde ich mein Zumpferl am Damenklo rausholen, wäre ich schneller als Perverser im Hefn als ich erstgenanntes abschütteln könnte. Am Herrenklo aber macht es plötzlich gar nichts mehr, sich als zarte, verletzliche Frau zwischen zahllosen nackten Penissen aufhalten zu müssen.

Vielleicht sehe ich vor lauter männlichen Vorurteilen und testosterongesteuerten Brettern vor dem Kopf ja den wahren Grund nicht, aber für mich schaut es irgendwie so aus ((Jaja, schon klar, ich überzeichne jetzt gleich mal wieder, aber das muss nun raus.)), wie wenn der laute Ruf nach Gleichberechtigung ganz, ganz schnell still wird, wenn es um die eigene Bequemlichkeit geht. Ein bisschen wie mit dem Präsenzdienst, oder? Und dem Pensionsantrittsalter ((Trotz wesentlich höherer Lebenserwartung, das bitte nicht vergessen.))? Stimmt doch.

Zur Firmung ins Puff

Nach der Firmung ins BordellEine wunderschöne Geschichte hab ich heute im Standard entdeckt: In der Steiermark ist es offenbar gang und gäbe, als Belohnung zur Firmung vom Firmpaten einen Besuch im Bordell gesponsert zu bekommen.

Respekt. So mit 12, 13 Jahren den männlichen Initiationsritus ((Zitat Standard)) unter aktiver Mithilfe einer erheblich älteren, erfahrenen, ausgelaugten, verbrauchten Dame abzuhalten … Respekt. Fast ein bisschen romantisch.

Bei uns im Mühlviertel gibts das leider noch nicht; wir sind doch eher rückständig und das klassische Firm-Geschenk ist die Armbanduhr ((Ich hab damals übrigens als Dreingabe sogar eine Scooter-CD dazu bekommen!)). Auch durchaus nett und nützlich, aber ein nervös-mechanischer Fick, um dann bei der ersten richtigen Freundin 3 Jahre später nicht mehr so aufgeregt sein zu müssen – unbezahlbar.

Dass man eigentlich erst ab 18 ins Puff darf: Wurscht. Ebenso wie die saftige Strafe ob des Verstoßes gegen den Jugendschutz.

Eine Sache frage ich mich aber noch: Ist es für die Huren etwas Besonderes, wenn sie eine Jüngelchen zum Manne machen dürfen? Oder ist die durchschnittliche Dame des horizontalen Gewerbes schon so abgestumpft, dass es ein Job ((No pun intended)) wie jeder andere ist? Ob sie wohl auf besondere Wünsche wie „Gengangs, Fräulein, sans hoid a weng zärtlich zu mir, es wär wegen meinem ersten Mal gwesn. Verbindlichsten Dank.“ eingeht?