Mein neuer PC, Klappe die Zweite

Auch trotz meiner schlechten Erfahrungen mit Saturn komme ich über kurz oder lang nicht ohne neuen PC aus. Aus meinen Fehlern lernend aber habe ich mir diesmal selber ein Gerät, perfekt auf meine Bedürfnisse zugeschnitten, zusammengestellt und Komponente für Komponente bei eworx bestellt (da ich noch immer Mitarbeiter dort bin, bekomme ich es dort ziemlich günstig). Inspiriert durch den aktuellen Preisverfall bei AMD habe ich mich gegen ein Core 2 Duo System entschieden (Die Benchmarks sprechen sich zwar ausnahmslos für Intel und gegen AMD aus, aber dann doch nicht so massiv, dass es den Preisunterschied rechtfertigen würde):

  • Gehäuse: ANTEC GH SLK3800B
  • Mainboard: Asus M2N32-SLI Wireless Edition (AM2 Sockel)
  • Prozessor: AMD Athlon 64 X2 4600+
  • Hauptspeicher: 2 GB
  • Grafikkarte: MSI NX7600 GT

Am Mittwoch hab ich bestellt, am Freitag waren zu meiner nicht geringen Überraschung bereits alle Komponten eingetroffen und ein Freund baute das Teil für mich zusammen (selber hab ich mich dann doch nicht drübergetraut). Und seit diesem denkwürdigen Tag arbeite ich nun auf diesem meinem schnellen neuen Computer, fast problemlos bisher, nur die korrekte Installation des Sounds hat etwas länger gedauert. Das Teil sieht schick aus, ist pfeilschnell und überraschend leise – hoffentlich bleibt die Zufriedenheit.

My concert review: Xavier Naidoo auf Burg Clam

So war ich doch tatsächlich am Donnerstag auf Burg Clam und hab mir, allem Spott meiner Freunde und vor allem Arbeitskollegen zum Trotz, zusammen mit Sarah das Konzert von Xavier Naidoo und Band angehört – schließlich war dies mein Geburtstagsgeschenk an sie. Nach ereignisloser Anfahrt und nach einem ziemlich langen Fußmarsch vom Wiesenparkplatz zum Gelände wurden wir mit einem Publikum mit erschreckend hohem Durchschnittsalter konfrontiert – jenseits der vierzig war keine Seltenheit. Überhaupt waren fast ausschließlich Pärchen zu sehen, ab und an aber sogar Familien mit Vater, Mutter und Kindern.

Von der Vorband bekamen wir leider nicht mehr viel mit, dafür fing es fast pünktlich zu Konzertbeginn zu regnen an. Naidoos Performance war ganz gut, auch wenn ich seine Lieder weder kenne noch mag. Einige jedoch, vor allem jene mit einem leichten Ska-Einschlag, waren gar nicht mal so schlecht. Seine Balladen waren aber so gar nicht nach meinem Geschmack. Erwähnenswert sind noch die lustig anzusehenden "Moves" von Naidoo on Stage und, ganz besonders, der geniale Freestyle-Rapper, der ab und an zum Einsatz kam. Überrascht hat mich auch, dass von den anwesenden Mädchen kaum rumgeschrien wurde – da hätte ich mir etwas mehr Enthusiasmus erwartet.

Nach fast zweieinhalb Stunden und zwei Zugaben (der Regen hörte glücklicherweise zwischendurch auf) war das Ereignis dann vorbei (die Rumsteherei wurde schon anstrengend) und wir machten uns schnellen Fußes zurück zum Parkplatz, weil ich wegen der durchnässten Wiesen schon eine ungefähre Vorstellung von der Matsch- und Hängenbleibsituation hatte. Und tatsächlich, es war bereits ein Traktor am Einsatz, um die Heimwollenden aus dem Dreck zu ziehen. Zum Glück waren wir aber unter den ersten, die sich auf den Weg machten, darum schaffte ich es irgendwie, die Schlammgruben zu umfahren und dabei sogar keine anderen Autos zu berühren – ich möchte nicht wissen, wie es jenen erging, denen Fortuna weniger geneigt war.

Fazit: Wie erwartet ist Xavier Naidoos Musik nichts für mich (ich bin sonst nur auf Konzerten, wo man rumspringen und mitschreien muss), Sarah hats aber sehr gefallen 🙂 .

Rudie Cassudie

Das erste Mal, dass Rudie Cassudie in mein Leben trat, war Ende der 90er Jahre. Doch so wie kaum jemand Superman himself jemals zu Gesicht bekam (die meisten wurden ja lediglich mit Clark Kent abgespeist) bekam auch ich seinerzeit nur sein Alter Ego zu Gesicht, einen gewissen Günter "Gü" H. aus N. im M.-Viertel, welcher sich gelegentlich auch als "G-Punkt Hintringer" bezeichnet.

Im Laufe der Jahre wurde mir Rudie Cassudie jedoch immer suspekter. War er zu Beginn noch ein beinahe gottgleiches Wesen, welches sich durch eine unglaubliche Willenskraft, einer unbeschränkten körperlichen sowie finanziellen Potenz erfreute, ganz nebenbei für den Nobelpreis in Literatur sowie für das freie Cockpit bei Red Bull Racing im Gespräch war und zudem ein Reisebüro namens "Rudie’s Reisestudio" in Innsbruck sein eigen nannte, so bröckelte sein Glanz im Laufe des neuen Milleniums zusehends. Heute, so nimmt man allgemein an, dürfte Rudie C. zu einem normalen Handwerker abgestiegen sein, welcher in der Weltmetropole Linz sein Dasein fristet und – wie du und ich – auf seine Arbeitskraft angewiesen ist, um das tägliche Auslangen zu finden.   

Auf diesem Weg bemühen wir uns, das Leben des Rudie C. zu rekonstruieren. Sein Dasein auf unserem Planet lässt sich bis Mitte/Ende der 90er Jahre zweifelsfrei nachvollziehen (siehe folgende Zeittafel) – ab der Jahrtausendwende verliert sich jedoch seine Spur. Deshalb bitten wir alle Leser von Saxxens Weblog um sachdienliche Hinweise, ganz im Stil des legendären "XY –  Edi Zimmermann".   

  • 1944: Rudie Cassudie organisiert das Attentat auf Hitler in der Wolfsschanze, welches jedoch leider misslingt. Cassudie kann als Einziger fliehen.
  • 1946: Auf der internationalen Modeschau in Mailand präsentiert Rudie Cassudie den von ihm entworfenen Bikini.  
  • 1955: Rudie Cassudie spricht vom Balkon des Belvedere in Wien die legendären Worte "Österreich ist frei". 
  • 1969: Als erster Mann auf dem Mond verkündet Rudie Cassudie die "kleine/große Schritt"-Doktrin der Weltöffentlichkeit und komponiert am Rückflug den Welthit "Man in the moon" für die von ihm gemanagte Band R.E.M.
  • 1970: Als Wahlkampfmanager von Bruno Kreisky verhilft Rudie Cassudie diesem zu einem fulminanten Wahlsieg. Zentrales Element seiner Kampagne ist der Slogan "Bruno ist kein Problembär".  
  • 1974: Rudie Cassudie wird nach der Watergateaffäre Nachfolger von Richard Milhouse Nixon und damit der 38. Präsident der Vereinigten Staaten. Kurz zuvor war Cassudie für 32 Tage deutscher Bundeskanzler, als Willy Brandt über eine Agenten- und Sexaffäre gestolpert war.   
  • 1978: Rudie Cassudie steht im Aufgebot der österreichischen Nationalmannschaft bei der WM in Argentinien und trägt maßgeblich zum Wunder von Cordoba bei. Nebenbei stiehlt Cassudie dem legendären Johann "Hansi" Krankl die Show, worauf es zu einer ernsthaften Verstimmung zwischen den beiden Superstars kommt und Hansi Krankl Cassudie das Du-Wort entzieht. Zur Versöhnung der beiden zentralen Figuren des 20. Jahrhunderts kommt es erst 1991 auf der Donauinsel bei einem Konzert von U2, für welche Cassudie als Manager fungierte.  
  • 1984: Rudie Cassudie erhält im selben Jahr den Nobelpreis für Chemie, den Pulitzerpreis, die Ehrenbürgerschaft von Saint Jones sowie den international renommierten Ingeborg-Bachmann-Preis. Zeitgleich wird Cassudie Olympiasieger in Los Angeles im Synchronschwimmen.
  • 1989: Rudie Cassudie organisiert in der DDR einen Volksaufstand und trägt so federführend zum Fall der Berliner Mauer bei. Nebenbei zeichnet er für den Wendehit "Wind of Change" als Komponist und Bassist verantwortlich.
  • 1991: Rudie Cassudie bewirkt mit seiner Brandrede für Demokratie und Freiheit den Untergang der Sowjetunion und erwirbt sich so den Ruf als "Che Guevara" des Kapitalismus. Gleichzeitig wird er als Teamkollege von Gerhard Berger zum dritten Mal Formel-1-Weltmeister für Mc Laren-Honda.
  • 1995: Bei der Oscarverleihung erhält der von Rudie Cassudie produzierte Blockbuster "Forrest Gump" 6 Oscars. Ein ähnlicher Erfolg war ihm bereits ein Jahr zuvor mit "Schindlers Liste" gelungen.
  • 1998: Rudie Cassudie tritt unter dem Decknamen "Ing. Richard Lugner" zur Bundespräsidentschaftswahl an und gewinnt damit auf Anhieb 10% der österreichischen Herzen.
  • 1999: Bei der alpinen Ski-WM in Vail, USA erreicht Rudie Cassudie – für Mexiko startend – den 13. Platz im Riesentorlauf. Danach verliert sich seine Spur.

Telefonmarketing

Soeben wurde ich mal wieder von einer Telefonmarketingdame angerufen, die mir ein geizig-geiles Angebot eines dieser Lotto-Planspiel-Systeme nahebringen wollte. Auch wenn ich sowieso kein Interesse an telefonisch verkauftem Zeugs habe (ich verpulver mein Geld lieber in tschechischen Casinos) höre ich mir doch immer höflich und geduldig an, was man mir da erzählen will – schon alleine deshalb, weil ich eh kaum angerufen werde und ich mich da über jedes Gespräch freue.

Diesmal kam es mir aber gleich etwas suspekt vor, da die Hintergrundgeräusche (irgendwelche anderen Telefondamen wahrscheinlich) so laut waren, dass ich meine Gesprächspartnerin kaum verstehen konnte. Erst auf meinen Hinweis, dass ich kein Wort verstehe, wurde die Situation etwas besser. Dann ratterte die Dame ihr Sätzchen runter, bei dem mir Buzzwords wie "Gratis", "Einmalige Chance" und "Garantierte Gewinne" nur so um die Ohren flogen. Als sie fertig war, sagte auch ich mein Sätzchen ([…] kein Interesse […]) auf. Normalerweise ist damit eine Telefonmarketingsession beendet, die Dame hat sich dann freundlich für meine Zeit zu bedanken, aufzulegen und in ihrer Software ein X bei "Angerufen" und keins bei "Verkauft" reinzugeben.

Nicht so jene. Plötzlich packte sie sämtliche Verkaufstricks aus, von denen mir vor allem unangenehm auffiel, dass sie viel zu oft meinen Namen sagte – "Herr XXXXXXXXXX" hier, "Herr XXXXXXXXXX" da, mindestens einmal pro Satz.Ich ließ sie ein bisschen reden und verstärkte dann meine Aussage von vorhin damit, dass ich ihr mitteilte, dass ich aus Prinzipgründen nicht beabsichtige, mein Geld mit Glücksspielen zu verbraten. Doch selbst dies genügte ihr nicht und sie fing an, von dem super Computersystem zu erzählen, dass die wahrscheinlichen Lottozahlen im Vorraus berechnen kann. Mittlerweile wurde ich schon etwas ungehalten und verkniff mir in Hoffnung auf ein schnelles Ende jeglichen Kommentar zu diesem unfehlbaren System. Auflegen wollte ich aber auch nicht einfach, denn das letzte bisschen Stolz in mir meldete sich zu Wort und bat mich flehend, nicht als erster aufzulegen.

Darum stellte ich noch einmal unmissverständlich klar, dass ich nichts kaufen werde, auch nicht das tolle Septemberangebot und ich schon gar nicht die gratis Probe testen wolle. Trotzdem gab die Dame (deren Stimme mir mittlerweile richtig verhasst wurde) nicht auf und zählte in aller Länge die Gewinne auf, die in den letzten Wochen ausgeschüttet wurden. Mir reichte es aber mittlerweile endgültig (ich musste schon dringend das Badezimmer aufsuchen) und ich fragte, in einem für mich ungewöhnlichen Fall von guter Idee, die aufdringliche Dame, ob sie denn selber mitspielt bei diesem ihrem endgeilen System. Das führte zu einer kurzen Pause, nach der sie dezent über meine Frage hinwegging und weiterlaberte. Ich unterbrach sie mit den Worten "Ich nehm das mal als Nein. Vielleicht sollten Sie es mal probieren, dann müssten Sie nicht im Callcenter arbeiten". Dies führte zu einer sehr langen Pause, nach der sie aufgab und sich endlich verabschiedete. Ohne sich zu bedanken, übrigens.

Rethorische Fragen

… werden in dieser zynischen Welt ja nur allzu gerne gestellt. Es folgen drei, die, zumindest für mich, rethorische Fragen par excellence sind, weil die Antworten noch klarer sind als auf Fragen wie "Hättest du gern viel Geld?" oder "Bist du für den Weltfrieden?":

  • Kollege, am Nachmittag: Gemma nach da Hackn nu auf a Bier?
  • Mutter, beim Mittagessen: Magst nu an Hascheeknödel?
  • Freundin, am Sonntag Morgen: Ma, magst ned nu a bissi dableiben, nur auf an Quickie noch?

Eine Frage der Ehre oder des Anstands?

Erneut wage ich mich auf wackliges, tabuisiertes Terrain – doch ich denke, es muss einmal Klartext darüber geschrieben werden … der geneigte Leser und die bezaubernde Leserin werfen nun bitte ihre Phantasie an:

Stell dir vor, du bist auf einer dieser kleinen Partys in der neuen Wohnung eines alten Freundes, in denen es meistens stinklangweilig ist, in denen jeder nur herumsteht und sich fragt, wann er endlich heimgehen kann, ohne den Gastgeber zu beleidigen. Alle Smalltalk-Themen wurden bereits in den ersten Minuten aufgebraucht und das ganze Szenario stagniert – meistens weil der Gastgeber, so gut er es auch meint, einfach vergessen hat, die passenden und/oder genügend Spirituosen einzukaufen.

Aber auch von der miesesten Melonenbowle musst du mal aufs Klo. Der erste Blick in die Schüssel lässt dich jedoch schockiert zurückschrecken, denn es prangt eine riesige, allesverzierende Bremsspur in grellstem Hellbraun in der ansonsten blitzweißen Schüssel. Äußerst peinlich berührt erledigst du dein kleines Geschäft (erneut zeigt sich hier übrigens der evolutionäre Vorteil des Mannes), beim Spülen ergibt sich aber ein Problem: Erwähnte Bremsspur widersetzt sich tapfer und ehrlich gesagt nicht unerwartet dem oberflächlichen Wasser. Erschwerend dazu kommt, dass bereits der nächste Toilettenbesucher verkniffen an die Tür klopft. Nun bleiben dir, dem zivilisierten Menschen, nur mehr zwei Möglichkeiten:

  1. Du kämpfst gegen deinen überwältigenden Ekel an und setzt ausführlich den beiliegenden Klobesen ein, um die fremde Spur zu beseitigen – du kannst ja nicht zulassen, dass der Nachfolger annimmt, dass die ekelhaften Reste von dir sind.
  2. Du ignorierst die fremde Hinterlassenschaft und übergibst damit das Problem unverändert an deinen Nachfolger, denn du bist man ja nicht dafür verantwortlich – selbstverständlich nimmst du aber damit in Kauf, dass du zukünftig als Toilettenbschmutzer und Resteüberlasser tituliert werden könntest.

Keine leichte Situation – kaum eine andere gibt besser Aufschluss über das Wesen eines Menschen: Entweder man ist Konformist und Mitläufer, dem die Meinung der Gruppe wichtiger ist als eigenes Unbehagen, oder selbstbewusster Nonkonformist, dem vollkommen egal ist, was andere über ihn denken.

In Erwartung deiner ehrlichen Meinung in Kommentarform schließe ich nun und mache mich auf den Weg nach Kleinzell, zum legendären Sommernachtsfest.

Car, sweet car

Heute habe ich zu meiner unbeschreiblichen Freude zufällig den guten Hupfis und seine wunderbare Begleitung beim Hofer zu Altenfelden getroffen. Nach etwas Smalltalk hat er sich nach meinem stolzen Auto, dem guten Malik, erkundigt. Anlass genug für mich, wieder etwas über meinen roten Vento zu schreiben: Seit einigen Wochen macht er mir nämlich Sorgen, da das rote ABS-Lichtchen so gar nicht mehr aufhören will zu leuchten. Anfangs habe ich ja noch auf ein Wunder und/oder Selbstheilungskräfte gehofft, bin dann aber doch letzte Woche in die Werkstatt gefahren, um dem Problem auf den Grund zu gehen. Dort kennen sie mich eh schon (bin ziemlich oft dort in letzter Zeit) und haben mich gleich in die Werkstatt dirigiert.

Dort hat ein Mechaniker, der ganz offensichtlich weiß was er tut, einen Teil des Armaturenbretts abgebaut. Dahinter ist, zu meiner nicht geringen Überraschung, modernste westliche Hochtechnologie erschienen: Malik mag zwar schon einige Jahre auf dem Buckel haben, technisch ist er aber vollkommen up-to-date (Intel Core 2 Duo Extreme Conroe XE mit 4 MB L2 Cache und 2,93 Ghz, 8 GB RAM). Erwähnter Fachmann hat an ein kompliziert aussehendes Interface ein ölverschmiertes Diagnosegerät angesteckt, etwas darauf herumgedrückt und schnell erkannt: Der vordere linke ABS-Fühler ist defekt – Kostenpunkt: etwa 100 Euro. Nächsten Dienstag hat Malik also einen Termin um halb acht in der Früh, wo er wieder gesund gemacht wird. Ich hoffe, die Operation verläuft ohne Komplikationen.

In diesem Zusammenhang darf auch der neue Liebling der guten Andrea nicht unerwähnt bleiben – der blaue Luigi, ein süßer kleiner Golf (ja, auch ich hab mich schon über die unpassende italienische Namensgebung für dieses deutsches Qualitätsprodukt beklagt). Die beiden sind jedenfalls schon ganz unzertrennlich, auch wenn der kecke Luigi, Zitat, "schon öl-lulu in der einfahrt gemacht hat".

Die Zukunft des Telefonierens

Früher spielte sich ein Telefonat über das herkömmliche Telefon in etwa so ab:

Person A: SuperFirma Inc., guten Tag. Sie sprechen mit Herrn A, wie kann ich Ihnen weiterhelfen?
Person B: Ich grüße Sie, Herr A. Mein Name ist B und ich hätte eine Frage zu Ihrem Produkt X.
Person A: Sehr gerne, Frau B. Worum genau geht es?
… Geschäft wird besprochen und abgeschlossen, mehrere Beförderungen werden ausgesprochen, im Verlauf der Geschehnisse wird außerdem Krebs geheilt und ein dauerhafter Frieden im Libanon geschaffen …

Heute, im Zeitalter von IP-Telefonie, geht das Ganze viel effizienter und vor allem billiger – dank Skype und Konsorten:

Person A (erfreut und motiviert, da Skype läutet): SuperFirma Inc., guten Tag. Sie sprechen mit Herrn A, wie kann ich Ihnen weiterhelfen?
Person B: Hallo, hören Sie mich?
Person A (etwas irritiert): SuperFirma Inc. hier. Ja, ich höre sich klar und deutlich.
Person B: Hallo, hören Sie mich? Ich kann Sie leider nicht verstehen.
Person A: Ich verstehe Sie wunderbar, bei mir kann das Problem nicht liegen.
Person B: Hallo? Hallo?!
Person A (stellt peinlich berührt fest, dass das Mikrofon nicht am PC angesteckt ist, schreibt dem Gegenüber zur Information eine Textnachricht): Einen kurzen Moment bitte, ich habe hier ein kleines technisches Problem.
Person B (sehr freundlich, textet zurück): Kein Problem, ich warte so lange.
Person A (ruft über das klassische Telefon in der Nachbarabteilung an): Servus Max. Du, wo steck ich denn das Mikro an meinem Computer an?
Max (HTL Neufelden Absolvent, daher etwas versiert mit Computern): Ich glaub, das mittlere Loch ist das richtige.
Person A: Danke Max, bis nachher beim Mittagessen.
Person A (kraxelt unter dem Tisch herum, findet mit Mühe den richtigen Steckplatz, zieht aber versehentlich, ohne es zu bemerken, das Netzwerkkabel raus): *fluch* *schnauf*.
Person B (wegen der langen Wartezeit gereizt, wütend als Person A wegen des fehlenden Netzwerkes nun auch noch im Skype offline geht): Solche Noan in dieser Bude. Das wars für mich mit diesen Hirtn.
Person B (greift zum klassischen Telefon und ruft einen anderen Anbieter von Produkt X an): … (siehe oben)
Person A (kriegt nach ca. 40 Minuten den PC wieder ordnungsgemäß zum Laufen): Na, wo isser denn hin? So a Zwiderwurzn!
… Person A stirbt wenig später an SARS, löst aber vorher noch eine Pandemie aus, die halb Europa auslöscht. Darüber hinaus wird keine Beförderung ausgesprochen …