Jetzt begebe ich mich zwar auf ganz gefährliches Pflaster, aber einer muss es ja endlich aussprechen: Weibliche Informatiker leben in einer höchst gefährlichen Scheinwelt. Auf jeden Fall während des Studiums, abhängig vom Arbeitsplatz unter Umständen auch noch später
Nicht nur die EU bemüht sich redlich, mehr Frauen in die Informatik zu bekommen. Ich finde solch staatlich geförderte Bevorzugungsprogramme im Hinblick auf die gesetzlich zugesicherte Gleichberechtigung (denn die gilt, entgegen der gängigen Praxis, auch für Männer!) zwar mehr als fraglich, geschlechtlicher Überhang in die eine oder andere Richtung, egal wo, ist aber immer schlecht und gehört bekämpft.
Ein technisches Studium ist die zukunftssicherste Berufswahl überhaupt, trotzdem sind Weibchen in solchen nach wir vor heillos in der Unterzahl. In jeder Vorlesung kommt bestenfalls eine Dame auf fünf Herren, meistens ist das Verhältnis noch schlechter. Da ist es kein Wunder, dass die seltene Spezies mit dem Holz vor der Hütte stets von ihren männlichen Informatikerkollegen intensiv umlagert und umworben ist.
Wer aber jetzt einen angenehmen Vorteil für die Frau vermutet, irrt gewaltig! Denn so bekommt sie ein komplett falsches Bild von sich selbst: Bedingt durch die enorme Unterzahl an Frauen ist der Konkurrenzkampf zwischen den Burschen um die wenigen Exemplare natürlich viel größer als normal. Das wiederum gibt entsprechender Dame den Eindruck, dass sie viel besser wäre als etwa ihre Freundin, die Wirtschaftswissenschaften studiert. „Besser“ kann hier mit allerlei positiv besetzten Adjektiven ersetzt werden, etwa „hübscher“, „lustiger“, „beliebter“, „geiler“, und wie die Jugend sonst noch dazu sagt.
Nun, das Angebot und die Nachfrage bestimmen immer den Wert, warum sollte es in diesem Fall anders sein? Durch das viel zu niedrige Angebot ist die Ware sind die Frauen fälschlicherweise massiv überbewertet. Zurück in der wirklichen Welt, der mit dem ausgeglichenem Markt, platzt dann die Blase und die Frau, die sich bisher nur als begehrteste des Jahrgangs kannte, wird unsanft auf den harten Boden der Tatsachen zurückgeholt. Schließlich hat sie in der wirklichen Welt ja nur einen UHI von 1, unreine Haut, eine flache Brust und BO. Einziger Weg, die Illusion aufrecht zu erhalten: Eine Anstellung suchen, wo erneut erheblich mehr Männer als Frauen arbeiten, etwa Google, Microsoft oder Borland.