Was hat 5 Beine und den Mund voll?

Kampfhund… Ein Kampfhund am Kinderspielplatz.

Heute durfte ich im Bus folgende Situation beobachten: Ein schäbiger Jugendlicher stieg ein, in der einen Hand ein Sackerl voller Ottakringer-Dosen, in der anderen eine Leine mit einem dieser wirklich brutal aussehenden Kampfhunde am anderen Ende. Der muskulöse Hund riss wild an der Leine und der Jugendliche musste sich breitbeinig dagegen stemmen. Maulkorb gabs natürlich keinen.

Der Busfahrer bemerkte den Neuankömmling, kam vorbildlich aus seinem Kobel und wies den Hundeführer höflich an, dem Tierchen bitteschön einen Maulkorb anzulegen. Der Jugendliche weigerte sich natürlich, woraufhin er gebeten wurde, den Bus zu verlassen. Das erzürnte den Jungen enorm und er fing an, lautstark mit dem Fahrer zu streiten.

Der Hund, natürlich nicht dumm, beobachtete sein Herrchen aufmerksam. Umso aggressiver der Mensch wurde, umso lauter fing das Tier an zu knurren, bis es in vollendeter Angriffshaltung den Busfahrer anfletschte und so aussah, als ob er gleich jemandem die Kehle aufreißen würde. Ich hätte spätestens jetzt meine Beine in die Hand genommen, der Fahrer blieb aber tapfer stehen und schaffte es schließlich, die beiden ohne weitere Eskalation aus dem Bus zu bekommen. Ein hörbares Aufatmen aller anderen Fahrgäste folgte, kurz sah es sogar nach spontantem Applaus aus.

Diese Situation hat mir wieder einmal gezeigt, dass mit Hunden nicht zu spaßen ist. Sie wurden schließlich viele Jahrhunderte lang zum Töten abgerichtet. Es ist also ungefähr so, als wenn man einen Wolf durch die Fußgängerzone spazieren führen würde. Nur dass der vermutlich ungefährlicherer wäre, weil er immerhin Angst vor Menschen hat.

Hunde, vor allem Kampfhunde, sind Waffen. Eigentlich sind sie sogar doppelt so gefährlich wie eine Waffe, denn deren Einsatz hängt immerhin nur vom Faktor Mensch ab. Ein Hund hat sowohl sein saudummes Herrchen, als auch seine eigenen, oft mehr schlecht als recht unterdrückten Instinkte – beide könnten jederzeit losgehen und jemandem schaden.

„Och, der ist doch lieb, der würde doch nie jemandem etwas tun. Und er liebt ja alle Kinder!“ hört man immer von den verblendeten Hundehaltern. Nun, sobald sie den Kopf eines Kindes im Gebiss stecken hat, ist die Bestie nicht mehr so süß und zuverlässig. Niemand kann mir erklären, dass man einen Hund vollkommen unter Kontrolle haben kann – ein Unsicherheitsfaktor bleibt immer. Und umso aggressiver eine Hunderasse ist, umso größer ist dieser Faktor.

Hunde, vielleicht mal abgesehen von den ganz kleinen RattenWadlzwickern, gehören auf eine Ebene mit Schusswaffen gestellt. Man sollte einen nur dann besitzen dürfen, wenn man wie beim Waffenschein allerlei psychologische Tests über sich ergehen lässt und zweifelsfrei die Fähigkeit nachweist, einen Hund auch vernünftig führen zu könne. Kampfhunde gehören definitiv generell verboten, denn es gibt ganz einfach keinen einzigen vernünftigen Grund, einen haben zu müssen – schließlich darf man ja auch kein schweres Maschinengewehr im Waffenschrank hängen haben.

Europawahl ’09

Am Freitag vor Muttertag hat mich ein ÖVP-Wahlhelfer vor dem lokalen Billa abgefangen und mich mithilfe eines Flyers, eines Kugelschreibers und eines klitzekleinen Gläschens Marmelade bestochen, Europawählen zu gehen. „Egal was“, hat er gesagt, „Hauptsach, Sie gehn wählen.“

Eine löbliche Einstellung! Dank meiner stetig zunehmenden Politikmüdigkeit, nicht zuletzt verstärkt durch die pure Dummheit des oberösterreichischen Landtags, hat mich die Europawahl bisher herzlich wenig interessiert – das Döschen Konfitüre hat mich aber sofort umgedreht. Internetgläubig wie ich bin habe ich mich dann zwecks Entscheidungsfindung prompt hilfesuchend an Wahlkabine.at gewendet:

Wahlkabine

Was für ein Reinfall. Bevor ich mich mit den Dumpfnasen Faymann und Haider solidarisch erkläre, bleib ich am Wahltag lieber daheim. Ja, ich weiß schon, dass die beiden nicht zur Europawahl anstehen, aber die Genossen gehören halt zum selben Verein, der sich wiederholt disqualifiziert (hat). Sämtliche Alternativen sind zwar auch alles andere als unbedenklich wählbar, aber die Wahlempfehlung der Wahlkabine hat mich schon gehörig verstört.

In Ermangelung einer österreichischen Alternative (kennt jemand eine?) hab ich mich dann noch an den deutschen Wahlomat gewandt – nur mal so zum Vergleich:

Wahlomat

Jetzt kenne ich mich in der deutschen Politszene ja nicht sonderlich gut aus. So ist mir peinlicherweise bis heute der Unterschied zwischen CDU und CSU nicht ganz klar – offenbar ist er aber ein großer. Aber auch beim Wahlomat sind die Sozialisten gefährlich weit oben, das noch bessere Abschneiden der Rentner schmeichelt aber meiner erzreaktionären Seele.

Sowohl bei der Wahlkabine als auch beim Wahlomaten vermisse ich einen Bezug zu den aktuell heiß umkämpften Themen Internetsperren und Urheberrechtsgesetze, zu denen ich sowohl in technischer als auch gesellschaftlicher Hinsicht eine sehr eindeutige Meinung zu bieten hätte. Aber auch zum Beispiel folgende Fragestellungen gingen mir ab:

  • Sind Sie dafür, auch weiterhin mit beiden Händen Geld in ein Pensionssystem zu stecken, von dem Sie selber nie etwas sehen werden? Wie verhält es sich mit einem Gesundheitssystem, von dem Sie wie ein nichtsnutziger, unwürdiger Bittsteller behandelt werden?
  • Darf die ÖBB weiter Geld verspekulieren, das sie eigentlich gar nicht hat, und sich im Ausgleich – dem Monopol sei’s gedankt – an der Bevölkerung fahrpreislich gütlich halten?
  • Soll sich die EU ähnlich wie die USA verhalten und mithilfe horrender Staatsschulden Unternehmen stützen, die durch die eigene kurzsichtige Gier schon lange komatös gehirntot sind?
  • Befürworten Sie NATO-Einsätze, um die Einhaltung der Nichtraucherschutzgesetze zu sichern?

Windows 7 auf meinem Samsung NC10 Netbook

Gleich nach der Veröffentlichung des Release Candidate habe ich mich am Freitag durch das völlig überlastete TechNet gekämpft und das neue Windows auf meinem Samsung NC10 Netbook installiert – nachdem dem ein DVD-Laufwerk fehlt, von einem USB-Stick.

Ich habe schon im Vorfeld sehr viel Lob für den Nachfolger des verpfuschten Windows Vista gehört und war daher verständlicherweise mächtig gespannt, ob Windows 7 meinen hohen Erwartungen entspricht.

Tut es. Die Installation lief absolut problemlos und ziemlich flott, sämtliche Hardware wurde klaglos und ohne „externe“ Treiber erkannt, auch so übliche Verdächtige wie WLAN laufen ohne Fummeleien. Nur das Mikrofon scheint auf den ersten Blick nicht zu funktionieren, was mir aber herzlich egal ist und angeblich durch die Installation der Realtek-Treiber zu beheben ist.

Auch die Performance lässt keine Klagen zu. Selbst auf der minimalen Hardware meines Netbooks (1,6 GHz Atom, 1 GB RAM) fühlt sich Windows 7 fast so schnell an wie XP – und das trotz aller aktivierten visuellen Guzies wie Aero und ohne meine XP-üblichen Tweaks. Trotzdem ist der Score natürlich im unteren Bereich angesiedelt:

Windows 7 Score on my Samsung NC10 Netbook
Windows 7 Score on my Samsung NC10 Netbook

Auch die Akkulaufzeit scheint mir nach zwei Tagen Tests mit der von Windows XP vergleichbar – mit hellstmöglich eingestelltem Monitor etwa 5 Stunden. Mit dem auf der Samsung-Website zur Verfügung gestellten „Easy Display Manager“ funktionieren auch die für mich so wichtigen FN-Tasten für Helligkeit, Lautstärke, etc. – auch wenn das dortige Tool nur für XP ist. Unglücklicherweise scheint es aber ab und an unregelmäßig und -reproduzierbar bei Verwendung abzustürzen (keine Fehlermeldung, aber die FN-Tasten reagieren plötzlich nicht mehr), was aber nicht besonders tragisch ist, denn man kann den „Easy Display Manager“ einfach zur Laufzeit neu starten, dann arbeiten die Tasten wieder korrekt

Bis auf das Mikrofon und den noch nicht ganz perfekten Support der FN-Tasten konnte ich noch keine Probleme entdecken – beides wohl aber sowieso weniger Windows- als Treiberprobleme. Die nächsten Tage werde ich auch meinem Desktop-PC den Windows 7 RC verpassen – aus naheliegenden Gründen habe ich vor Jahren auf den Wechsel auf Windows Vista verzichtet, daher ist die Umgewöhnung von XP auf Windows 7 gar nicht so einfach auf meine alten Tage.

Fazit: Obwohl es Windows 7 erst als Release Candidate gibt, kann ich definitiv eine Empfehlung aussprechen – unbedingt mal ausprobieren.

Auf zum revolutionären 1. Mai!

Heute auf der Linzer Landstraße habe ich ein Flugblatt des Revolutionär-Kommunistischen Jugendverbandes in die Finger bekommen. Zur Information und Erheiterung des geneigten Lesers habe ich jenes Schriftstück eingescannt, die Webseite des RKJV findet man unter http://www.rkjv.tk – offenbar ist man von der eigenen Idee so überzeugt, dass man den Kapitalisten nicht einmal ein paar Dollar für eine richtige Domain oder eine ansehnlichere Aufmachung in den Rachen werfen will. Wieso aber überhaupt auf ebenjener Seite Werbung betrieben wird, bedarf dringend Aufdeckung!

Das Flugblatt war etwas kleiner als A4 und bis auf das letzte Plätzchen vollgeschrieben – sicher sehr zielführend, denn der durchschnittliche Passant ist ja dafür bekannt, Flugzettel detailliert durchzulesen und für eine eventuelle ausführliche abendliche Analyse mit nach Hause zu nehmen. Ich jedenfalls hab es gemacht, und mich köstlich amüsiert.

In den Texten wimmelt es nur so von der erfrischenden, kurzweiligen Rhetorik des 19. Jahrhunderts. So ist in ellenlangen Sätzen die Rede von den “Bonzen der ÖGB-Führung”, vom “Profitwahn der Kapitalisten” und von “Schoßhunden der imperialistischen Unterdrücker”. Es wird zum Kampf gegen den “imperialistischen österreichischen Staat” aufgerufen und der “revolutionäre Kommunismus” herbeigesehnt

Wobei jedoch mehrmals darauf hingewiesen wird, dass jener Kommunismus nicht mit der “Sowjetunion der 50er-Jahre” verglichen werden darf – vermutlich eher mit dem bekanntermaßen höchst erfolgreichen Modell der Sowjetunion der 80er-Jahre?

Ich habe, wie schon mal kurz erwähnt, diese Tage eine aktuelle Abhandlung bzw. Erklärung zu Marx’ Das Kapital gelesen (das 4000-seitige-Original pack’ ich nicht). Viele vom Marx  angeführten Theorien, die in der, nun ja, Theorie hervorragend klingen, wurden mittlerweile ja schon lange offiziell wiederlegt. Was so wunderbar logisch klingt, etwa die Ausbeutung der Arbeiter durch das Kapital, ist, meine lieben RKJV-ler, einfach nicht auf die Wirklichkeit zu übertragen und schlichtweg falsch – auch wenn es auf dem geduldigen Papier des 19. Jahrhunderts so ganz anders aussieht.

Auch die eine oder andere Schlussfolgerung halte ich für etwas bedenklich. So etwa wird dem “vorbildlichen Kampf in Griechenland”, also den Aufruhren Ende 2008, ein politischer, ja kommunistischer Hintergrund angedichtet und folglich auch für Österreich gefordert.

Mein rotes Tuch ist aber mal wieder der Traum von der “klassenlosen Gesellschaft”. Ich verstehe bei aller Anstrengung einfach nicht, wie jemand so etwas überhaupt für machbar hält (sie sich zu wünschen, ist eine andere, noch viel verrücktere Sache). Das einzige, was den Menschen neben ihrem unangenehmen Geschlechtstrieb antreibt, ist der Wunsch, besser als andere zu sein. In welcher Form auch immer – keineswegs auf Besitz oder sozialen Status beschränkt. Ohne den Antrieb, etwas für sich zu schaffen und im Leben weiterzubringen, passiert einfach nichts. Zumindest nicht ohne Zwang von oben – und ein „oben“ gibt es in der klassenlosen Gesellschaft natürlich nicht (höchstens ein „daneben“).

Und auch aus rein praktischen Gründen kann es keine Gesellschaft geben, wo jeder, bezüglich Status und Besitz, exakt gleich ist. Es muss immer Ärzte geben, die nach einem Jahrzent der Ausbildung ihn ihren wohltemperierten Praxen sitzen, während der Schulabbrecher schwitzend und neidisch durchs Fenster schaut und weiter die Hecke stutzt. Die aufwändige Ausbildung und erheblich höhere gesellschaftliche Verantwortung eines Arztes muss natürlich entsprechend kompensiert werden – und der Traum der klassenlosen Gesellschaft platzt. Und ich rede noch gar nicht davon, dass es natürlich auch Bürgermeister, Gewerkschaftschefs oder Direktoren geben muss, wo auch höhere Verantwortung höheren Status bedeutet. Klingt doch logisch, geschätzter RKJV, oder?

Wer etwas Muße hat, soll sich das köstliche Schriftstück durchlesen. Übrigens ist es nicht so weit her mit dem sozialistischen Intellekt, denn der eine oder andere Fehler hat sich trotz aller, seit mehr als einem Jahrhundert vorgekauten, Phrasen schon eingeschlichen – eventuell ein Hinweis auf Solidarität mit Analphabeten, ganz im Sinne der geforderten Klassenlosigkeit?

Wenn ich vor den städtischen Feierlichkeiten zum 1. Mai nicht grundsätzlich aufs Land fliehen würde, würde ich an der angekündigten Demo gerne teilnehmen, mir unsere vielsversprechende, kommunistisch-sozialistische Jugend mit eigenen Augen ansehen und eventuell auch noch fragen, ob sie das letzte Jahrhundert verschlafen haben und auch sonst noch alle Tassen im gemeinschaftlichen Schränkchen haben?

Nicht verwechseln

Ein eher ganz schlechter Kalauer, dafür aus aktuellem Anlass: Erstens habe ich die heutige 25%-auf-alle-Putzmittel-Aktion bei Billa ausgenutzt (oder ausnützen müssen, auf Anweisung von oben), andererseits muss ich derzeit, dem Literarischen Quartett sei’s gedankt, eine Abhandlung über Marx’ Das Kapital lesen. Beides nicht weiter ungewöhnlich, aber man hats halt selten gleichzeitig im Kopf:

Nicht Verwechseln: Harpic Max vs. Haarig Marx

Die Toiletten-Situation

Toiletten sind schon ein verteufelt Ding – soviel habe ich in meinem jahrzehntelangen liebevollen Umgang mit ihnen schon herausgefunden. Ich hatte mich schon damit abgefunden, dass es einfach “gute” und “schlechte “ Klos gibt; sie sind wie Menschen: Jedes ist anders. Gut ist ein Klo dann, wenn es nicht spritzt, wenn nix anklebt, wenn es immer brav alles schluckt ohne sich übergeben zu müssen und wenn es einfach zu reinigen ist.

FlachspülerTiefspülerDann wurde mit aber erklärt, dass es zwei grundsätzliche Arten von Toiletten gibt: Tiefspüler (Bildchen rechts) und Flachspüler (Bildchen links). Es gibt zahllose Diskussionen, in denen gestritten wird, welcher denn nun der bessere Typ ist. Kurz gesagt: Tiefspüler spritzt, weil das Würschtl gleich direkt ins Wasser fällt, was abgesehen vom nassen Hintern dafür aber hygenischer und sauberer ist.

Es gibt nichts Blöderes, als wenn man beim großen Geschäft verkrampft wie ein Schießhund aufpassen muss, damit man das liebevoll geformte Exkrement gaaanz vorsichtig abseilt, nur damit es nicht bis zum Ausgangspunkt zurückspritzt – das macht das ganze, sonst so wundervoll Erlebnis Scheißen zunichte. Besonders unangenehm kann die Spritzerei übrigens werden, wenn man Number Two mit Number One kombiniert.

Freund G. hat mir erklärt, dass er das Wasserloch stets mit Klopapier abdeckt, um den Fall zu bremsen – eine sehr clevere Herangehensweise. Klopapier wird aber auch bei Flachspülern benötigt, nämlich um unerwünschte Bremsspuren von vornherein auszuschließen. Seltsam ist: Ich verfüge privat über einen Tiefspüler, wo der Abfluss jedoch so weit nach hinten verlagert ist, dass ich eher mit Spuren als mit Spritzern zu kämpfen habe.

Ist es nicht bemerkenswert, dass sich die letzten Jahrzehnte die Form der Kloschüssel kein Bisschen weiterentwickelt hat? Die Japaner haben uns zwar beheizte und automatisch brillenreinigende Toiletten gebracht, die Grundform ist aber noch die selbe wie zu Großmutters Zeiten.

Ist es so schwierig, ein optimales Klo zu bauen – eines dass nicht spritzt und wo nie etwas anklebt? Denn in der Liste der ekelhaften Bazillenkolonien kommen Klobesen vermutlich direkt nach Computertastaturen. Und wenn man schon dabei ist, könnte man auch gleich auf diesen unmöglich zu reinigenden Rand verzichten; mir ist schon klar, dass der für das korrekte Spülverhalten benötigt wird, aber ich möchte nicht sehen müssen, was sich da unten drunter alles abspielt.

Jede Woche gibt es ein neues Handymodell, jedes Jahr einen neuen iPod – wieso nicht einfach mal eine Revolution auf dem Toilettenmarkt? Das wäre mal wirklich ein Must-Have-Topseller.

Einige Änderungen

Nicht nur Die Presse darf ihr Design ändern, auch ich kann das. Vor allem deshalb, weil ich seit ungezählten Jahren angemacht werde, dass ich noch RandomInsights.net Screenshotimmer nicht die Standard-Wordpress-Theme ersetzt habe.

Das hat sich nun erledigt. Ich finde das neue Aussehen übersichtlicher, besser für breitere  Bildschirme geeignet und ziemlich hübsch. Eine erneute Meinungsänderung meinerseits ist natürlich durchaus möglich und explizit vorbehalten. Ich war übrigens zu faul, das neue Design woanders als mit Firefox 3 zu testen – sollte es in anderen Browsern zu Darstellungsproblemen kommen, bitte melden. Der IE6 wird nicht mehr unterstützt. Aussehen sollte das Ganze wie im Screenshot dargestellt.

Google war der Meinung, dass ich eine finanzielle Gefahr für Werbetreibende darstelle (“Since keeping your account in our publisher network may financially damage our advertisers in the future, we’ve decided to disable your account.”) und hat mich für AdSense gesperrt. Für immer. Daher ist mein Weblog ab sofort 100 % werbefrei.

Als Ersatz, damit die Sidebar nicht zu leer wird, habe ich RandomInsights.net in Friend Connect / OpenSocial integriert – ein Service, den auch schon viele andere Websites anbieten. Ein jeder kann nun seine Verbundenheit demonstrieren, Member werden, sein Bildchen anzeigen lassen, Freunde deklarieren und so in das soziale Netzwerk RandomInsights.net eintreten. Ich weiß noch nicht, wie das ankommt, aber es würde mir schon gefallen, wenn bis Ende der Woche wenigstens mieselsüchtige zehn Member aufscheinen würden. Also los!

Ansonsten: Feedback wie immer sehr erwünscht.

Eine tickende Zeitbombe

Allerorts liest und hört man derzeit über die um sich greifende Praxis, dass junge Menschen beiderlei Geschlechts den letzten Rest von Anstand verlieren und sich gerne mittels Handykamera halböffentlich und in bester pornografischer Manier zur Schau stellen. Ich habe dieses Aufkommen einer Generation Porno schon vor Jahren vorhergesagt, dass dies aber solch seltsame Dimensionen annimmt, hätte selbst ich nicht gedacht.

Die Kinder haben neben ihrer Scham noch eines verloren: Ihre Weitsicht. Freilich ist es unangenehm, wenn der spannende Thriller der eigenen Entjungferung noch in zwei Jahren durch die Handys des weiteren Freundeskreises geistert. Selbstverständlich kann es peinlich werden, wenn beim nächsten Bewerbungsgespräch dezent gefragt wird, warum man denn Nacktfotos von sich selbst für jeden einsehbar auf Facebook stellt. Das ist für die kleinen Racker aber offenbar noch ein vertretbares Risiko, denn soviel Weitsicht und Vernunft traue ich den Führungskräften von morgen unumwunden zu.

Ich bin mir jedoch sicher, dass die nackerten Teenager eines nicht bedacht haben: Ihre Orgien sind auch in zwanzig Jahren noch sicht- und erreichbar. Für jeden. Auch für die eigenen Kinder.

Man stelle sich doch nur den kleinen 11-jährigen Collin vor, der unschuldig wie ein schneeweißes Lämmchen abends im Kinderzimmer vor dem Zu-Bett-Gehen noch etwas durch die bevorzugte Pornografie-Sammlung surft und plötzlich etwas entdeckt. Zuerst traut er seinen Augen nicht, dann folgt die Phase der Verneinung und erst nach tiefgreifenden Ausblicken aus mehreren Perspektiven und mit Soundeffekten kann er seine Augen nicht länger vor der grausigen Wahrheit verschließen. Ich vermute, es wird den gemütlichen elterlichen Fernsehabend weitgehend ruinieren, wenn plötzlich aus dem Kinderzimmer der Ruf des sonst so braven Söhnches ertönt:

  • „Mama, was tust du in dem Film: Blonde hardcore amateur with nice tits doin‘ three guys at once?!“
  • „Mama, was ist eigentlich ein Dirty Sanchez … ooh … uääh … ok … danke, ich weiß schon!“
  • „Mama, ich hab gar nicht gewusst, dass du Intimpiercings hast!“
  • „Papa, ich glaub mit Mama du hast den Jackpot getroffen! Nice!“

Frühlingszeit, Trennungszeit

In den vergangen Wochen habe ich von vier befreundeten bekannten Langzeit-Pärchen erfahren, die derzeit gröbere Differenzen haben, die leicht zu einer endgültigen Trennung führen könnten. Drei davon wohnen zusammen, und bei diesen dreien ist es jeweils der Mann, bei dem es am Ausziehen ist. Soviel zu Gleichberechtigung. Vielleicht erinnert sich der geneigte Leser noch an die "Ganze Männer machen Halbe-Halbe"-Kampagne. Das ist wirklich ein guter Ratschlag, denn die Alternative zu Halbe-Halbe ist offenbar, dass die Frau alles bekommt. Aber das nur nebenbei.

Auch ich leide schon ein paar Wochen und Sexmangel entzug. Daher hatte ich ein bisschen Zeit, mir Gedanken zu machen, ob die aktuelle Trennungsflut vielleicht gar etwas mit dem endlich angekommenen Frühling zu tun hat. Einige Gründe sprechen durchaus für diese Theorie; der geneigte Leser darf sich den für sich passenden aussuchen:

  • Passanten sind wieder luftiger und offener bekleidet, was einem die körperlichen Unzulänglichkeiten des Partners schön ins Gedächtnis ruft.
  • Man kann den Abend wieder im lokalen Biergarten mit den eigentlichen Freunden verbringen – kein Grund also, daheim zu bleiben und mit dem Partner zu reden.
  • Die Temperaturen steigen wieder – vor allem bei wasser- und seifescheuen Zeitgenossen die Zeit des steigenden Geruchspiegels (ich freue mich in diesem Zusammenhang ausdrücklich nicht auf die sommerlichen Uni-Vorlesungen). Der Abtörn schlechthin.
  • Im Frühling sind alle Tiere und Menschen läufig, rollig und brunftig wie nur was. Das wird natürlich bevorzugt mit dem Stier/der knackigen Jungkuh von der Nachbarweide ausgelebt, nicht mit dem Ochsen/dem abgehalfterten Milchmonster aus dem eigenen Stall.
  • Die Frühjahrsmüdigkeit ist ein weiterer Grund, keinen Sex zu haben. Wie wenn man noch einen gebraucht hätte.
  • Jetzt wo es Morgens wieder heller ist, ist man der morgendlichen Pracht des Partners intensiver ausgesetzt als im düsteren Winter. So platzt dann endgültig die letzte Illusion.

Unified Hotness Index (UHI)

Ich entschuldige mich im Voraus für die abwertende Behandlung von Frauen in folgendem Beitrag. Aber es ist nun mal so, und einer muss es schließlich aussprechen.

Wenn ich eines in meiner schon jahrzehntelang anhaltenden Pubertät gelernt habe, dann das, dass es verdammt schwierig ist, sich mit Freunden über Frauen zu unterhalten. Das liegt aber nicht daran, dass wir nichts zu reden hätten oder uns die Worte fehlen. Es liegt ausschließlich daran, dass es so schwer ist, Frauen beschreibend zu vergleichen. Der geneigte Leser stelle sich folgenden Dialog zwischen mir und der fiktiven Person P. vor:

Ich: Zervas, long nimma gsehn. Was geht?
P: Seas Saxx. Du i sog das, gestern hab i wieder einen schoafen Hosn herghaut – es woa a Wahnsinn.
Ich: Yeah, congrats! Wie schoaf a Hos?
P: Jo, voi geil hoit. Depf und ois supi.
Ich: Mhm.

Jetzt liegt es an mir, mit den entsprechenden Hasen vorzustellen – was sich wegen der Unschärfe in der Definition der Scharfheit jener Dame als praktisch unmöglich gestaltet. In bester akademischer Manier habe ich die letzten Wochen also versucht, hierfür eine Lösung zu finden. Die Lösung, auf die ich gekommen bin, ist der Unified Hotness Index (UHI) .

Schön- bzw. Scharfheit ist natürlich immer subjektiv und liegt im Auge des Betrachters – das ist nicht zu ändern, und auch gut so, denn nur so findet jeder Topf seinen Deckel. Trotzdem muss die Vergleichbarkeit soweit als möglich sicher gestellt werden.

Der UHI definiert hierfür eine Skala von 1 bis 10 und wird durch die Anzahl an Frauen festgelegt, die man prüfen muss, um gleichwertige oder bessere Qualität zu finden. Ein halbwegs hübsches Frauenzimmer bekommt so einen UHI von etwa 5, eine unterdurchschnittliche einen UHI von 1.

Der UHI berücksichtigt zwei wichtige Faktoren:

  • Alle unansehnlichen Frauen, die sich unter dem Durchschnitt aufhalten, sind für Gespräche wie jenes oben absolut unerheblich  und bekommen dadurch einheitlich den UHI 1. Das heißt, dass zwischen dreißig und fünfzig Prozent aller Frauen einen Unified Hotness Index von 1 haben.
  • Sollte es Frauen geben, die einen UHI größer als 10 bekommen würden, ist dies eine Sensation, die der UHI absichtlich nicht mehr abbildet. Das kann man mit der Situation auf einem U-Boot vergleichen: Wenn man schon so tief ist, dass es der Tiefenmesser nicht mehr anzeigen kann, ist es verdammt krass und bedarf sofort besonderer Aufmerksamkeit.

Der UHI wird nicht nur auf die gesamte Frau angewendet, sondern auch auf einzelne Ausprägungen, um Abweichungen genauer festlegen zu können. Er ist mit etwas Übung außerdem sehr einfach und effizient zu berechnen, auch im Kopf.  Der Dialog von oben würde sich, wunderbar präzisiert dank UHI, in etwa so abspielen:

Ich: Zervas, long nimma gsehn. Was geht?
P: Seas Saxx. Du i sog das, gestern hab i wieder an schoafen Hosn herghaut – es woa a Wahnsinn.
Ich: Yeah, congrats! Wie schoaf a Hos?
P (überlegt einige Sekundenbruchteile): Jo, i würd sogn, an 6er UHI. Depf sogar a 9er, dafür da Orsch nur a 2er.
Ich (kennt sich sofort aus und kann sich einen passenden Hasen vorstellen): Wow, nice! Mhmmhm.

Dabei ist es essentiell, dass der UHI keine "harten" Fakten benutzt, um eine Frau zu beschreiben. Die alternative Beschreibung "blond, Doppel-D, dafür ein bisschen Bauch" mag für die Person P. zwar einen UHI von 10 bedeuten, für mich jedoch noch lange nicht. Das subjektive Schönheitsideal wird vom UHI komplett ausgeblendet – nach einer Beschreibung mittels Unified Hotness Index weiß der Zuhörer noch lange nicht, wie die Dame genau ausgesehen hat, sondern nur, wie sie vom Erzähler empfunden wird. Und mehr muss man gar nicht wissen.

Bevor ich nun den Unified Hotness Index in diversen wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentliche, möchte ich hiermit um Kommentare bitten, um eventuelle Schwachstellen des UHI zu entdecken.