Gründliche Grundsicherung

Mit tiefer Sorge habe ich die Entwicklungen bei den Koalitionsverhandlungen im Allgemeinen und das Gerede über die Grundsicherung im Besonderen verfolgt. Während des Wahlkampfes hat die SPÖ diese ja als neues Buzzword entdeckt und vollmundig das "Grundeinkommen für jeden" angekündigt. Für mich als (doch ziemlich schwer) arbeitenden Menschen ist dies natürlich ein Graus, denn so kriegt es das faule, arbeitsscheue Gesindel noch mehr überall reingestopft als bisher. Warum "soziale Gerechtigkeit" grundsätzlich schlecht ist für Österreicher, die arbeiten für ihr Geld, habe ich sowieso noch nicht ganz verstanden … egal jetzt. Jedenfalls ist nun anscheinend die ÖVP auf SPÖ-Linie geschwenkt und unterstützt eine Grundsicherung von 726 Euro vierzehnmal im Jahr. Doch, siehe da, die SPÖ meint jetzt auch plötzlich, dass diese Grundsicherung natürlich an genaue und strenge Bedingungen geknüpft ist ("für jeden" ist wohl bei der feucht-fröhlichen After-Wahl-Party verloren gegangen).

Mir ist das natürlich äußerst recht und ich habe mir auch schon Gedanken gemacht, was diese Bedingungen denn sein sollten:

  • Man darf keine sonstigen Förderungen oder Unterstützungen von öffentlicher Hand bekommen (dazu zählen auch Familien- und Studentenbeihilfe, Kindergeld oder Stipendien)
  • Man darf über keinerlei nennenswerten Vermögenswerte verfügen.
  • Man muss mindestens einen akademischen Titel vorweisen können.
  • Man muss arbeitswillig sein, selbstverständlich auch nicht arbeitslos.
  • Man muss das Witzchen "1 + 1 = 10" verstehen und genau jetzt leicht grinsen, während man diesen Zeilen liest.
  • Man muss ein rotes deutsches Auto fahren, optimalerweise einen VW Vento namens Malik.

Diese etwas strengere Regelung hat auch den angenehmen Nebeneffekt, dass sich die Finanzierung der Grundsicherung relativ angenehm in die Bilanz einfügt. Ich erwarte in Kürze den ersten Scheck von unserem Sozialministerium, ich hab ihn mir ja auch redlich verdient.

Die Rassenproblematik, oder: Warum nur habe ich nicht blau gewählt?

Nicht ganz uninspiriert von den Problemen der Autofahrer-Apartheid folgt nun endlich wieder ein grundpolitischer Eintrag, der sich mit der äußerst schwierigen Rassenfrage in Österreich auseinandersetzt. Dass diese noch viel problematischer ist als die übermäßig gemäßigten Mitterechtspolitiker Heinzi Strache und Peter "Inginör Westi" Hojac behaupten, beweisen mehrere Fälle, durch die ich mir der zunehmenden Verwässerung unserer so wichtigen österreichischen rassischen Reinheit wieder besonders bewusst wurde.

Bisher hatte ich angenommen, dass ich zumindest in der Arbeit von rassefremden Elementen sicher wäre – falsch gedacht! So wurde ich durch einen Zufall darauf aufmerksam, dass einige meiner Kollegen doch tatsächlich jener verabscheuungswürdigen niederen Sklavenrasse angehören, die es bevorzugen, beim Dani Sahne Vanille den Schlagobers mit dem Pudding zu vermischen! Nicht nur mich als gesundes rassereines Mitglied der Gesellschaft ekelt diese unmenschliche Praxis an, sogar Gott, der Allmächtige selbst verdammt sie, sonst hätte er nicht während der Genesis Pudding und Schlagobers getrennt. Von Obstgärten und Fru-Frus möchte ich gar nicht erst anfangen, vor allem aus Rücksicht auf die schwachen Nerven meiner rassigen reinrassigen Leserinnen.

Leider ist unsere ehemals so stolze Nation schon so von rassisch Anderen durchzogen, dass es uns kaum mehr auffällt – deren abartige Verhaltensweisen sind leider schon ein gewohnter Anblick, unsere unschuldigen Kinder wachsen in dem falschen Glauben auf, dass dies "normal" sei. Wer zuckt noch voller Abscheu zusammen, wenn jemand an der supermärktlichen Wursttheke diesen abartigen Holzleberkäse ordert anstatt von vernünftigem Neuburger? Wer schreitet noch aufrecht und empört ein, wenn man in der Pizzeria am Nachbartisch Angehörige der hassenswerten Ananas-Auf-Die-Pizza-Rasse essen sieht? Noch viel schlimmer sind die rassischen Unterschiede beim Majonäse-Fettgrad sichtbar oder bei der allseits bekannten Frage "Nuss- oder Mohnkrone"?

Ich sage, wir müssen jetzt handeln, wenn wir unsere rassische Identität als Österreicher, ja als Europäer, behalten wollen. Mit Bus, Bahn und Auto (eventuell auch Flugzeug, je nachdem) gehören diese rassefremden Elemente aus unserem schönen Land deportiert, auf dass wir wieder auf unsere Reinheit als Rasse stolz sein können. Wählt Strache und seine Burschen, nur die können uns vor den Fru-Fru-Umrührern retten.

My book review: Seeker by Jack McDevitt

Vor einiger Zeit hab ich schon mal eine kurze Kritik zu einem Buch von Jack McDevitt veröffentlicht (A talent for war), zwischendurch habe ich auch die beiden anderen Bücher Polaris und Seeker gelesen, die von den selben Charakteren, Alex Benedict und Chase Kolpath, handeln. Das neueste davon, Seeker, hab ich gestern Abend zufrieden beendet. Warning: Do not read past the next paragraph if you plan to read it yourself because the one after that contains one or two tiny spoilers.

Seeker spielt viele tausend Jahre in der Zukunft, die Menschen sind aber im Grunde die selben mit den gleichen Problemen; der wesentliche Unterschied zu heute ist, dass es soviel mehr Geschichte zu erforschen gibt, die noch dazu über die halbe Galaxis verstreut ist. Das trifft sich aber gut, denn Alex und Chase sind Antiquitätenhändler und kommen zufällig in den Besitz eines 9000 Jahre alten Bechers, den sie nach einigen Umwegen der "Seeker" zurechnen können, einem Kolonisierungsschiff des dritten Millenniums, das spurlos verschwunden ist. Die "Seeker" brachte damals Kolonisten, die die Schnauze voll hatten von der Erde, zu einer versteckten, weit entfernten Welt, in der diese eine neue Gesellschaft ohne Einfluss der Erde gründen wollten. Genau deshalb wurde auch niemandem die Position dieser Kolonie verraten und sie ging, ebenso wie die "Seeker", verloren.

Fazit: Wie in allen Geschichten mit Alex Benedict (diesmal übrigens, genau wie bei Polaris, aus der Perspektive von Chase Kolpath geschrieben) folgen langwierige (aber kurzweilig zu lesende) Nachforschungen, Reisen zu entfernten Welten (diesmal sogar zur Erde und zu den Stummen, den einzig bekannten Aliens), aufschlussreiche Gespräche mit künstlichen Intelligenzen, Verschwörungen und schöne wissenschaftliche Schlussfolgerungen. Alex und Chase kommen dem Geheimnis der Seeker und der verschwundenen Kolonie langsam auf die Spur, was sich aber als nicht ganz ungefährlich für sie erweist. Wie bei McDevitt üblich baut sich langsam eine enorme Spannung auf, die sich bei mir immer dadurch äußert, dass ich die halbe Nacht wach liege, darüber spekuliere, wie es diesmal ausgeht und damit endet, dass ich die restliche Nacht das Buch fertig lesen muss, ohne Rücksicht auf den nächsten Morgen. Auch diesmal war ich nicht enttäuscht; Seeker ist unglaublich spannend und gut geschrieben, mit unerwarteten Wendungen und einer grandiosen Idee. Es ist auf jeden Fall besser als Polaris, aber auch, wie ich finde, nicht ganz so interessant wie A talent for war. Auch fand ich das Ende etwas zu gut um wahr zu sein (auch wenn man sich ein zufriedenes Grinsen nicht verkneifen kann), und den Verrat und die obligatorische Verschwörung eine Spur zu bemüht. Ich empfehle Seeker aber trotz dieser Kleinigkeiten und ohne zu zögern uneingeschränkt weiter, weise aber erneut auf eines der besten Bücher der Welt, A talent for war, hin.

Kein Platz für andere

Nachdem einem Osttiroler so überraschend verboten wurde, mit "Kein Platz für Zigeuner" für seinen Campingplatz zu werben, fürchten nun auch andere Tourismusbetriebe die Konsequenzen dieser Entscheidung. Eine bekannte Reisebürokette, die ungenannt bleiben möchte, fürchtet um ihren zündenden Werbespruch "Wo sonst gibt es so wenige Türken", mit der sie Reisen in den fernen Osten bewirbt. Eine amerikanische Fastfoodkette muss sich wohl oder übel von "Wir bedienen keine Juden" trennen, da die Erwähnung der ethnischen Herkunft künftig als unlauterer Wettbewerb bestraft werden könnte. Erwähnter Osttiroler hat sich übrigens bereit erklärt, sein Schild politisch korrekt auf "Kein Platz für Sinti, Roma und das ganze Gesocks" abzuändern.

Sensationell, welche Kindereien es auf die Startseite von orf.at schaffen …

Die Autofahrerproblematik

Dank eines noch nie dagewesenen, sensationellen Lächeln des Schicksals bin ich heute komplett absolut ohne Stau bis nach Linz gekommen (abgesehen vor den Ampeln ein bisschen, aber das ist klar und kein Problem). Ich konnte es kaum glauben und habe gern die paar Minuten hinter dem Müllwagen gewartet, der die ganze Straße blockiert hatte. Diese haben aber gereicht, um mir über etwas äußerst Wichtiges Gedanken zu machen; etwas, von dem schon oft geredet, aber noch selten geschrieben wurde: Die Autofahrer-Apartheid, die Geißel des freien Oberösterreichs*.

Es gibt eine Rasse von Menschen, die sich selbst über alle anderen erhoben haben und meinen, dass es keine besseren Rassen gibt und dass sie selbst zum Herrschen bestimmt sind. Diese Rasse nennt sich selbst  "Linzer Autofahrer" und sie schaut mit Verachtung auf die Autofahrer der umliegenden Ländereien, besonders des wunderschönen Mühlviertels, herab. Ginge es nach den Linzer Autofahrern, dann müssten alle anderen Autofahrer in eigene Schulen und Schwimmbäder (wenn überhaupt) gehen und dürften sich nicht auf den selben Straßen blicken lassen wie sie selbst, die Herrenrasse. Diese Überlegenheit leiten sie von ihrem scheinbar überlegenen Fahrkönnen ab – ich möchte hiermit gegen diese hässliche Lüge, gegen diese unfundierte Verleumdung protestieren.

Als Beweisstück Nummer eins bis siebzehn, euer Ehren, möchte ich all jene Fahrzeuge mit L auf der Nummerntafel aufzeigen, die im Mühlviertel unterwegs sind. Ein paar Beispiele ihrer "rassischen Überlegenheit" und "fahrtechnischen Perfektion":

  • Auf der Bundesstraße am Mittelstreifen kleben, so dass es jedem Hinterherfahrer unmöglich gemacht wird zu überholen, obwohl sonst leicht drei Autos nebeneinander auf die Straße passen würden (besonders beliebt auf dem Stückchen Bundesstraße zwischen Kleinzell und Altenfelden).
  • Bei Puchenau auf dem linken Fahrstreifen mit heißen siebzig Stundenkilometern dahinrasen und hinter sich eine Schlange jener Mühlviertler nachziehen, die schon mehr als drei Gänge gefunden haben und gerne vorbei würden.
  • Den Saurüssel prinzipiell mit dem zweiten Gang fahren, bei jeder Kurve aber sicherheitshalber auf die Erste runterschalten.
  • Beim ersten Anzeichen von Nebel oder Schnee voller Schreck das Fernlicht ein- und es auch bei Gegenverkehr nicht mehr abschalten.

Indiz Nummer achtzehn ist jener Vollidiot, der mir heute Mittag eine Delle in meinen süßen Malik gefahren hat, während er unschuldig am Urfahrmarktgelände stand, auf mich harrte und keinem auch nur ein Haar gekrümmt hat. Leider kann ich aber nicht beweisen, dass dies ein Linzer war, weil sich dieses asoziale Stück Scheiße (Durchfall, genauer gesagt) aus dem Staub gemacht hat ohne für seine Missetat gerade zu stehen.

* Vermutlich aber nicht nur bei uns, man kann bestimmt Linz mit "Wien" und Mühlviertel mit "Waldviertel" ersetzen.

Happy Birthday, once more

Und wieder einmal ist es der 19. November – der allererste Eintrag in dieses Weblog ist nun schon ganze drei Jahre her. In Menschenjahren dürften das wohl an die fünfzig sein, wenn man bedenkt, dass mein Weblog zu den ersten gehört hat. Eine mächtige Geburtstagsfeier wie letztes Jahr gab es heuer zwar nicht, aber ich habe natürlich heute morgen eine Schweige- und Gedenkminute eingelegt, in der ich mich auf die andere Seite gedreht und weiter geschlafen habe. Immerhin, noch nie hatte ich so viele Besucher wie die letzten Monate und es finden auch immer öfter Menschen, die nicht aus meinem Freundeskreis sind, ihren Weg hier her. Gut so – Happy Birthday.

Gutes und böses Nackt, oder: Ein Plädoyer für Kleidung

Ungefähr 98 Prozent meiner Lebensweisheiten habe ich von Fernsehserien gelernt (der Rest aus dem Bravo). Diese 98 Prozent teilen sich wiederum auf in ca. 20 Prozent Coupling (beispielsweise "Lesbian Spank Inferno"), 45 Prozent Seinfeld (zum Beispiel "The Contest") und verschiedene andere (so hab ich etwa von Battlestar Galactica gelernt, dass man Robotern nicht vertrauen sollte und dass jeder Freund eine kalt kalkulierende Maschine sein könnte). Aus Seinfeld stammt so auch die sehr wichtige Erkenntnis, dass es gutes (das war klar), aber auch böses Nackt* gibt:

Ohne viel nachzudenken würde man ja sofort behaupten, dass Nackt mit gut gleichzusetzen ist und dass nackter automatisch besser ist. Eine nackte Frau** ist in den meisten Fällen ja auch was ziemlich Tolles, man denke nur an eine die sich im Bett räkelt, an eine, die sich unter einem wilden Wasserfall durch die Haare streicht oder an eine, die sich von einer ebenfalls unbekleideten intimen "Freundin" zärtlich die ganze Nacht mit exotischen Ölen massieren lässt. Zweifellos kann man hier sagen: Nackt ist supergut, gib mir mehr davon – doch von diesen Optimalfällen auf die Gesamtheit an Nackt zu schließen, ist grundfalsch und voreilig. Dabei rede ich noch nicht einmal von abstoßenden, verformten, hässlichen Zeitgenossen, deren Visage man hinter einem Sackerl und deren Körper man in einer Kiste versteckt – dass Nacktheit hier alles andere als gut ist und wir dankbar für jeden Fetzen Kleidung sein müssen, ist dem geneigten Leser und der bezaubernden Leserin bestimmt klar. Aber selbst bei den bestgeformtesten, schönsten, begehrenswertesten Menschen gibt es böses Nackt.

So möchte ich keine Frau nackt sehen, während sie sich abplagt, um einen Korken aus einer Flasche Wein zu ziehen oder ein Marmeladeglas zu öffnen. Noch weniger eine, die von einem minutenlangen Hustenanfall geschüttelt wird. Und höchstens seltsame Charaktere finden jemandes Nackt sehenswert, dem oder der gerade ein Bein amputiert oder eine Lunge entfernt wird.

Kleider haben also eine sehr wichtige Funktion – überhaupt wäre Nackt lange nicht so interessant, wenn wir es dauernd vor uns hätten. Ein paar Tage wäre es wohl lustig, durch die Nacktfußgängerzone zu streifen, aber das Interesse würde bald verloren gehen. Man denke da nur an bestimmte afrikanische Stämme, wo sich jedermann tagein, tagaus splitterfasernackt präsentiert. Neben der katastrophalen Wirkung auf die weibliche Brustpartie verliert man durch Nacktüberstimulation ziemlich schnell sämtliche Illusionen (und Hoffnungen) und durch die fehlende Kleidung interessante und aufregende Teile des Vorspiels. Nackt ist sehr wichtig und hat zweifellos seinen Platz, aber ist halt nicht überall automatisch gut und zu bevorzugen. Und ist eine sexy angezogene Frau nicht viel erotischer und anregender als eine "nur" nackte?

* Nackt ist nicht nur ein Verb, sondern meiner Meinung nach durchaus auch als Nomen zu gebrauchen.
** Über die Unterschiede zwischen nackten Männern und nackten Frauen werde ich an dieser Stelle nicht schreiben (sonst höre ich wieder Klagen, dass meine Weblogeinträge viel zu lang sind) – vielleicht werde ich aber ein andermal darüber referi
eren.

Vom Glück geküsst

Dass ich ein Kind des Glücks, ein Söhnchen der Fortuna bin, ist ja nichts Neues und durch zahlreiche Fakten bestätigt: Ich bin gesegnet mit überragendem Intellekt und adonishaftem Luxuskörper, einer atemberaubenden und besten Freundin, überdurchschnittlichem Verdienst, einem pfeilschnellen roten fahrbaren Untersatz sowie, seit Neuestem, zwei nigelnagelneuen 20-Zoll-Monitoren und hoffentlich bald 19 alten Comics. Und als ob das nicht reichen würde, wurde gestern dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt, sozusagen hat der Tropfen dem Fass des Glücks den Boden ausgeschlagen:

Abends auf der Heimfahrt vom .NET-Usergroup-Treffen lenkte ich fröhlich pfeifend behände meinenen guten Malik zur Waldinger OMV-Tankstelle um dort seinen Durst nach Diesel zu stillen. Nachdem ich dazu nötigen Handgriffe routiniert und professionell erledigt hatte, steuerte ich gehenderweise in den OMV-Shop an, um den dort ansässigen gierigen Pfeffersäcken ein paar Goldstücke vor die Füße zu werfen. Während ich jedoch meine Kreditkarte zückte, hörte ich plötzlich eine Stimme in meinem Kopf, und zwar eine andere als sonst: "Spiele, mein Kind, spiele heute mit deinem Gelde und ich werde dir mein Glück schenken und dich hundertfach für deinen Mut belohnen". Etwas verwirrt hielt ich inne und es überkam mich eine unverneinbare Gewissheit. Wie durch einen Wink Gottes erspähte ich kleine Stößchen von verschiedener Rubbellose und wies den dienstfertigen Knecht hinter der Theke an, mir eines davon für die stolze Summe von zwei Euro zu reichen. Ohne zu zögern rubbelte und wetzte ich eifrig die Felder frei – und tatsächlich, es lächelten mir freudig drei frisch befreite, idente Melonensymbole entgegen, die auch beim zweiten Mal Hinsehen nicht verschwanden. Zuerst konnte ich mein unvorstekkbares Glück nicht glauben und blickte verunsichert auf den Lakaien, der mir wohlwollend zunickte und meinte "Jo, do host wirkli was gwuna". Erst als ich diese bestätigenden Worte hörte, brach die Freude aus mir heraus – ich riss die Arme in die Höhe, schrie befreit und voller Glück auf und tanzte den allseits bekannten "Today-I-Totally-Kicked-Your-Ass,-Life"-Tanz durch den ganzen OMV-Shop – ich glaube ein Gewinner von Olympia-Gold fühlt sich kaum anders. Es dauerte wohl eine gute Stunde bis ich mich halbwegs beruhigt hatte und mit zitternden Händen meinen Gewinn in Empfang nehmen konnte.

Unendlich zufrieden und innerlich von Herzen der Glücksgöttin dankend, steckte ich den druckfrischen 10-Euro-Schein in mein Guldentäschlein und machte mich auf den restlichen Heimweg durchs dunkle Mühlviertel.