Und schon wieder wurde ein neues Mitglied in meine kleine Familie adoptiert. Meine Eltern haben mir spontan von einer Messe oder so eine neue Venusfliegenfalle mitgebracht – sehr nett, dankeschön.
Bevor das neuen Familienmitglied aber auf ihren Namen, Ghanima, getauft wurde, legte ich noch eine kurze Gedenkminute ein, in derer ich ihrem Vorgänger, dem lieblichen Cyrano, gedacht, der leider in Hagenberg seinen Gebrechen erlegen ist. Ghanima ist aber ungleich größer und stärker, mit unzählbar vielen grausam bezahnten Fallen, die sich gierig in alle Himmelsrichtungen erstrecken.
Trotzdem ist Ghanima äußerst nett und von erfrischendem Wesen. Schelmisch wackelt sie auf meinem Schlafzimmerfensterbrett (sie braucht äußerst viel Sonne, und alle anderen Fenster in meiner bescheidenen Heimstatt sind wegen Clarissa verrammelt) mit ihren erotischen Körperteilen und hofft so, Frischfleisch anzulocken. Wenn sie merkt, dass dies auf mich nur bedingt Eindruck macht, lächelt sie verschmitzt. Trotzdem würde ich ihr noch gerne einen Gefährten, Leto, zur Seite stellen – ich werde in nächster Zeit in gefährliches Saxxperiment starten und versuchen, von Ghanima einen Zögling zu ergattern.
Meine kleine Familie hat nun schon beträchtliche Ausmaße angenommen:
- Malik, mein süßer roter Vento – der erfahrene, schon etwas gebrechliche Großvater, der aber noch immer pflichtbewusst seinen Mann steht.
- Amberclad, mein armer gebrechlicher Server, der ständig soviel rechnen muss – die ältere Tochter, muss immer fleißig im Haushalt mithelfen, vor allem seit Clarissa bei uns wohnt.
- Tibor, meine Zimmer-Berauchungs-und-Befeuchtungs-Schale – ein nichtsnutziger, drogenhandelnder Bruder, trotzdem sympatisch und bei allen beliebt wegen seiner Gemütlichkeit.
- Duncan, mein Bonsai-Halbblut – ein stiller, künstlerisch veranlagter Sohn, der lieber allein in seinem Zimmer malt und komponiert.
- Clarissa, meine äußerst erotische Xbox 360 – die sexy französische Tante, die seit zwei Wochen bei uns wohnt.
- Ghanima, meine blutrünstige Venusfliegenfalle – das verspielte Nesthäckchen und Töchterchen, man muss sie einfach lieben.
- Hannes, der dicke, tapsige Mensch – der Familienvorstand, leicht überfordert, versucht aber sein Bestes zu geben.
ps: Für alle, die sich wundern: Mein Notebook, mein Handy, meine Xbox sowie alle meinen anderen weltlichen Besitztümer haben keine Namen, daher verdienen sie es auch nicht, in die Familie aufgenommen zu werden.